Was macht einen guten Chef aus? Sozial soll er sein, gut zu den Mitarbeitern, kein Arschloch. Aber ist das wirklich gutes Management?

- Friede, Freude, Eierkuchen – die Risiken
- Wenn Nette Chefs zum Problem werden
- Wie man es nicht machen sollte
- Nette Chefs sind feige und egoistisch
- 10 Tipps fürs bessere Management
- Top Bücher zum Thema
- Text als PDF lesen
- eKurs on Demand buchen
- Individuelles eBook nach Wunsch
- Corporate Publishing und Beratung
Friede, Freude, Eierkuchen – die Risiken
Coole Chefs, die mit ihren Mitarbeitern Tischtennis spielen, Summoringen veranstalten und gemeinsam mit dem ganzen Team in Urlaub fahren, gelten als Symbol einer neuen, sozialeren Arbeitswelt. Der Chef, der auch und gerade seine menschlichen, weichen Seite zeigt, gilt als Vorbild. Doch ist das wirklich so?
Über das Thema Feelgood-Management, aber auch seine Risiken und Nebenwirkungen, haben wir ja bereits mehrfach ausführlich berichtet – u.a. in dem Interview mit Monika Krauss-Wildegger.
Wenn Nette Chefs zum Problem werden
Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass zu nette Chefs manchmal ein Problem sein können. Zum Beispiel wenn sie Mitarbeiter als ihre Freunde ansehen, von allen gemocht werden wollen – und sich dann damit schwer tun, auch einmal unliebsame Entscheidungen zu fällen. Und die sind nötig, wenn es um das Wohl des gesamten Unternehmens geht.
Genau mit für diese Meinung wurde Best of HR – Berufebilder.de®-Autor Roland Jäger für seinen Auftritt bei Anne Will stark kritisiert, man warf ihm z.B. vor, einen autoritären, nicht mehr zeitgemäßen Führungsstil zu vertreten. Dabei ist Jäger lediglich der Ansicht, dass ein Chef, der an das Wohl seines Unternehmens denkt, damit auch seinen Mitarbeitern hilft.
Wie man es nicht machen sollte
Ein Beispiel, wie man es laut Jäger besser nicht machen sollte: Herr Lieblich besucht mit seinem neuen Mitarbeiter einen Kunden. Einem freundschaftlichen Gespräch während der Fahrt folgt ein hervorragender Vertragsabschluss. Denn Chef und Kunde verstehen sich blendend, der Neue sitzt ein wenig abseits, hört zu und ist dankbar, dass er nicht selbst aktiv werden muss. Auch Chef Lieblich ist überaus zufrieden und Dankbarkeit seines Mitarbeiters wärmt sein Herz. Der Kunde ist geschmeichelt, dass der Chef selbst sich um ihn kümmert. Alle sind zufrieden. Aber ist auch alles gut?
Eher nicht, denn leider hat Herr Lieblich seine eigentliche Aufgabe aus den Augen verloren: Er soll seine Mitarbeiter führen. Dazu gehört, dass er klare Ziele vorgibt, aber nicht, dass er ihnen Arbeit abnimmt. Dafür hat er nämlich in der Regel gar keine Zeit. Die Realität sieht leider anders aus, wie Roland Jäger aus seiner jahrelangen Tätigkeit als Unternehmensberater weiß: “Auch Chefs wollen geliebt und gebraucht werden. Daher haben viele Angst, ein klares Wort zu sprechen, konsequent durchzugreifen und auch mal unliebsame Entscheidungen zu fällen. Lieber sorgen sie mit netten Worten und Gesten dafür, dass Friede-Freude-Eierkuchen-Stimmung herrscht – bis irgendwann das Böse Erwachen kommt!”
Nette Chefs sind feige und egoistisch
Und das kommt zwangsläufig. Denn was diese netten Chefs häufig übersehen: In Wirklichkeit sorgen sie so gar nicht für das Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter – sondern nur für ihr eigenes. Das sei feige und bequem – sagt Jäger. “Mitarbeiter merken sehr schnell, wie sie das Kuschelbedürfnis ihres Chefs am besten ausnutzen – z.B. indem die wichtigen Aufgaben stets dem Chef überlassen und seine Gutmütigkeit missbrauchen. Langfristig leidet aber genau darunter die Leistungsfähigkeit der Abteilung des Unternehmens. Aber irgendwann kommt jemand der richtig aufräumt,” warnt Jäger.
Besser, als Fehler ständig zu verzeihen oder gar für die Untergebenen immer in die Bresche zu springen sei es, klar zu signalisieren: “Ich stehe hinter dir. Und damit schneide ich Dir auch den Fluchtweg ab. Schau, dass Du mit der Situation fertig wirst. Ich bin sicher, Du kannst das.” Das bedeutet, bei Bedarf auch mal hart durchzugreifen – aber eben nicht, willkürlich despotische Entscheidungen zu treffen – wie Jäger klar macht: “Ein guter Chef entscheidet mit dem Gedanken an das Wohl aller, denkt aber dabei aber zuallererst an das Wohl des Unternehmen. Heißt im Klartext: Er schikaniert seine Mitarbeiter nicht, sondern steht hinter ihnen. Aber eben nicht vor ihnen.”
10 Tipps fürs bessere Management
Chefs sollten nicht zu nett sein? 5 Praktische Tipps fürs bessere Management nach Roland Jäger:
- Kontrolle statt Lob: Führungsbedürftige Mitarbeiter verdienen kein Lob, sondern Kontrolle. Es ist ungerecht, wenn alle Mitarbeiter gleich behandelt werden.
- Der Chef muss wissen, was er will! Es gilt der Spruch: Die harten Hunde haben die stärksten Rudel. Mitarbeiter sind froh, wenn ihr Chef weiß, was er will.
- Gut gemeint ist das Gegenteil von gut! Inkonsequente Chefs verdienen kein Vertrauen, sondern Entmachtung, denn der Kuschelkurs bringt Krieg statt Frieden.
- Wer nicht spurt, der fliegt! Von hochqualifizierten Mitarbeitern ohne Eigenantrieb muss man sich trennen, unmotivierte High Potentials sind die schlechtesten Mitarbeiter.
- Mitarbeiterloyalität ist ein Mythos: Wessen beste Mitarbeiter nach drei Jahren nicht kündigen, der ist ein schlechter Chef!
- Bitte nicht Bemuttern: Die besten Chefs stellen sich nicht vor ihre Mitarbeiter, sondern hinter sie – denn es nützt niemandem, Mitarbeiter vor den Folgen ihres Handelns zu schützen.
- Gutmütigkeit ist Geldverschwendung: Nachsichtige Chefs beweisen nicht Größe, sondern verschwenden Geld. Warum undisziplinierte Mitarbeiter ein Recht auf harte Sanktionen haben.
- Nur keine Schwäche zeigen: Chefs von schwachen Mitarbeitern sind selbst schwach und von ihren Teams abhängig.
- Konsequenz ist wichtiger als Kreativität: Nicht geniale Ideen, sondern konsequentes Handeln bringt Erfolg – für Führungskräfte ist Beharrlichkeit daher wichtiger ist als Kreativität.
- Teamarbeit ist wichtig: Mit dem richtigen Team ist jede Strategie die richtige. Dem Chef nützt hingegen der beste Kompass nichts, wenn er allein unterwegs ist
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