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Offenlegung & Urheberrechte: Bildmaterial erstellt im Rahmen einer kostenlosen Kooperation mit Shutterstock. Text ursprünglich aus: “ERFOLGSERPROBTE EINSTELLUNGSINTERVIEWS: Wie Sie mit professionellen Fragen die passenden Mitarbeiter finden” (2016), erschienen bei BusinessVillage Verlag, Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Verlags.
Von Uta Rohrschneider (Mehr) • Zuletzt aktualisiert am 04.09.2023 • Zuerst veröffentlicht am 22.05.2014 • Bisher 6149 Leser, 2523 Social-Media-Shares Likes & Reviews (5/5) • Kommentare lesen & schreiben
Manche Kandidaten reagieren im Jobinterview beleidigt oder patzig auf Fragen, auf die sie sich nicht vorbereiten können. Sie zeigen damit vor allem eines: Ihre Überforderung.
Häufig liegt dies daran, dass sie es als unfair empfinden, dass ihnen solche Fragen gestellt werden oder sie das Gefühl haben, dass sie absichtlich in einem schlechteren Licht dargestellt werden sollen.
Sie gehen von impliziten Spielregeln aus, das heißt, sie denken: “Ich bereite mich gut vor und Du fragst mich dann ab.” Diese Kandidaten verwechseln das Bewerbungsgespräch, das ein Kennenlernen sein soll, mit einer Testsituation. Sie sollten einmal die Perspektive des Personalverantwortlichen einnehmen, der herausfinden muss, ob Bewerber auch wirklich zum Unternehmen passen.
Eine Möglichkeit, die Personaler dabei haben und die sehr irritierend auf Bewerber wirkt: Sie können Fragen zu aktuellen Interviewsituatation stellen – oder aber Fragen, die für die Eignungsfeststellung des Bewerbers irrelevant sind, zum Beispiel ob er lieber stilles oder kohlensäurehaltiges Wasser trinkt. Was können Sie dabei herausfinden?
Aber auch scheinbar harmlose, irrelevante Fragen Zum Beispiel die oben genannte nach dem Mineralwasser erlaubt durch die Reaktion des Bewerbers viele Rückschlüsse. U.a. können Sie folgendes herausfinden:
Fragen zur aktuellen Interviewsituation haben den Vorteil, dass Sie ein direktes Feedback vom Bewerber zu seinem aktuellen Gemütszustand bekommen können. Zum Beispiel mit folgenden Fragen:
Wenn Sie provokante Aussagen tätigen, können Bewerber auch ungehalten reagieren, weil sie Ihre Provokation als persönliche Kritik auffassen und dies Ihre Reaktion auf eine solche Kritik ist.
Überlegen Sie an dieser Stelle: Wie häufig wird der Bewerber in seinem Job mit einer solchen Situation konfrontiert? Und: Wie wichtig ist es, dass er in dieser Situation die Ruhe behält?
Gehen wir einmal davon aus, dass Sie einen Mitarbeiter im Kundenservice einer Bank einstellen wollen. Er soll sich um das Beschwerdemanagement kümmern. Können Sie es sich leisten, dass dieser Mitarbeiter auf Reklamationen und Kritik der Kunden persönlich beleidigt reagiert? Wahrscheinlich eher nicht. Kann so eine Situation im Berufsalltag vorkommen?
Auch eine verärgerte Reaktion ist vorstellbar. Der Kandidat kann zum Beispiel die Augen verdrehen oder offen seine Verärgerung kundtun. Dies kann daran liegen, dass er das Gefühl hat, dass Sie ihn nicht ernst nehmen, ihn unterbrechen oder sich einen Spaß mit ihm erlauben. Der Ursprung seiner Verärgerung mag eine Verunsicherung sein, die Sie durch Ihre überraschende Frage in ihm ausgelöst haben.
Auch hier ist es wieder wichtig, dass Sie sich darüber Gedanken machen, ob eine solche Situation in seinem beruflichen Alltag vorkommen kann und wie potenziell förderlich oder schädlich seine verärgerte Reaktion sein könnte. Wenn es Ihnen gelungen ist, Ihren Kandidaten mit Ihrer Fragestellung zu überraschen, müssen Sie im nächsten Schritt seine Reaktion auf die Frage genau beobachten.
Die erste Reaktion ist häufig identisch: Überraschung beziehungsweise Verwunderung. Sie kommt reflexartig als Reaktion darauf, dass Sie den Gedankengang des Kandidaten gestört haben. Er hat eine andere Frage oder ein anderes Thema erwartet und seine Verwunderung ist ein Ausdruck dessen.
Nachdem dieser erste Überraschungseffekt abgeklungen ist, was nur wenige Bruchteile einer Sekunde dauern kann, setzt die Folgereaktion des Bewerbers ein. Diese kann nun ganz unterschiedlich ausfallen.
Es ist schwierig, diese Reaktionen als ausschließlich positiv oder negativ zu werten, da die Bewertung von den Anforderungen der Position und des Unternehmens abhängig ist. Unsere Interpretation der typischen Reaktionen, die wir nachfolgend für Sie aufführen, ist deshalb auch bewusst allgemein gehalten.
Eine mögliche Reaktion des Bewerbers ist ein langes Schweigen. Häufig ist dies weder positiv noch negativ zu werten, da es lediglich einen Hinweis darauf gibt, dass der Kandidat nicht vorbereitet war und daher mehr Zeit braucht, um über eine mögliche Antwort nachzudenken.
Hat er sonst jedoch immer sehr schnell, quasi wie aus der Pistole geschossen geantwortet, gibt Ihnen dies zumindest die Information, dass der Kandidat auf die anderen Fragen gut beziehungsweise besser vorbereitet war.
Die gegenteilige Reaktion, eine sehr schnelle Antwort des Kandidaten, kann in mindestens zwei Richtungen interpretiert werden. Die erste ist die Möglichkeit, dass der Kandidat gar nicht wirklich überrascht war, weil er auf Ihre Frage vorbereitet war.
Dies ist jedoch weniger wahrscheinlich, da in der Mehrzahl der Bewerbungsgespräche hauptsächlich klassische beziehungsweise standardisierte Fragen gestellt werden. Die zweite Möglichkeit der Interpretation ist die, dass der Kandidat sehr schlagfertig ist und schnell auch auf untypische Fragen eine Antwort weiß.
In diesem Fall liegt es an Ihnen zu bewerten, ob dies eine Anforderung ist, die auch in seiner angestrebten Tätigkeit nützlich für ihn sein wird. Falls ja, ist es als positiv zu bewerten, dass er die Frage schnell beantworten beziehungsweise Ihnen etwas Schlagfertiges entgegnen konnte.
Häufig sind Bewerber durch Ihre Frage so irritiert, dass Sie kaum glauben können, was sie gerade gehört haben. Und entsprechend reagieren. Z.B. ist es keine Seltenheit, dass Bewerber nochmals nachfragen, zum Beispiel, ob sie richtig verstanden haben, ob dies wirklich Ihre Frage ist, ob sie eine ernste Antwort von ihnen erwarten usw.
An dieser Stelle können Sie den Kandidaten erneut zu einer Antwort auffordern, um zu sehen, wie er weiter reagiert. Das Nachfragen kann ein Anzeichen dafür sein, dass der Kandidat sich unsicher ist und sich nochmals vergewissern will, bevor er antwortet.
Er kann eine solche Nachfrage allerdings auch nutzen, um für sich selbst Zeit zu gewinnen und so länger über eine Antwort nachzudenken.
Egal, wie Sie ein Nachfragen des Kandidaten für sich bewerten, es ist definitiv kein Anzeichen für schlagfertiges, spontanes oder flexibles Verhalten. Denn dies würde bedeuten, dass der Kandidat einfach auf die Frage antwortet.
Ein ebenfalls oft beobachtetes Verhalten ist, dass der Kandidat anfängt zu lachen. Ein Lachen vom Kandidaten kann eine Vielzahl von Gründen haben. Eine Möglichkeit ist, dass der Kandidat sich über Ihre Frage oder Aussage amüsiert, weil sie ihm absurd und aus dem Kontext gegriffen vorkommt.
Das ist eine durchaus verständliche Reaktion, wenn man bedenkt, dass die Frage ja auch tatsächlich sehr unvermittelt kommt und zum Teil keinen erkennbaren Sinn ergibt. Ein weiterer Grund kann jedoch auch sein, dass es sich beim Lachen des Kandidaten um ein Verlegenheitslachen handelt.
Dieses Lachen tritt auf, wenn Menschen eine Situation peinlich ist beziehungsweise sie nicht genau wissen, wie sie reagieren sollen. Ist dies der Fall, können Sie sich erneut fragen: Wie relevant ist das gezeigte Verhalten für meine Entscheidung? Welche Aussage macht es über die Passung des Kandidaten?
Allgemein lässt sich über Fragen, die der Überraschung des Kandidaten dienen, sagen, dass Sie aus der Beobachtung der Reaktion der Kandidaten, wichtige Informationen über sie erhalten können. Jedoch können Sie nur eine gewisse Anzahl solcher überraschenden Fragen in einem Bewerbungsinterview stellen.
Eine zu starke Nutzung führt zu einer Störung im Interviewfluss beziehungsweise einer völligen Verunsicherung und Desorientierung Ihres Kandidaten. Dies wäre für Ihre Eignungsentscheidung dann von großem Nachteil.
Der Einsatz überraschender Fragen sollte also gut abgewogen sein. Er empfiehlt sich besonders dann, wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie es mit einem Kandidaten zu tun haben, der sich nicht authentisch verhält.
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Uta Rohrschneider ist geschäftsführende Gesellschafterin der grow.up. Managementberatung.Sie berät nach langjähriger Erfahrung in der Personal- und Führungskräfteentwicklung seit fünfzehn Jahren Kunden bei der Implementierung eines nachhaltigen HRM. Sie ist Autorin von über zwanzig Publikationen zu den Themen Führung und HRM. Gemeinsam mit Sarah Friedrichs, Hanna Haarhaus und Marie-Christine Lohmer hat sie das Buch “Erfolgserprobte Einstellungsinterviews. Wie Sie mit professionellen Fragen die passenden Mitarbeiter finden” geschrieben. Mehr Informationen unter concheck.de Alle Texte von Uta Rohrschneider.
“Weder der Liberalismus noch der Sozialismus vermag in seiner historischen Form (Anmerkung: darüber sind wir bis heute nicht hinaus!) die soziale Frage zu lösen. Die echte Lösung in Form der Natürlichen Wirtschaftsordnung vereinigt die berechtigten Anliegen dieser beiden Bestrebungen, nämlich die soziale Gerechtigkeit mit einem Höchstmaß an persönlicher Freiheit, schließt aber ebenso den kapitalistischen Missbrauch der wirtschaftlichen Freiheit endgültig aus wie ihre Einengung durch staatlich-bürokratische Planwirtschaft. Erst sie begründet eine wahrhaft freie Wirtschaft ohne private Vorrechte und staatliche Bevormundung, eine monopolfreie und darum auch ausbeutungsfreie Vollbetriebswirtschaft, die jedem die gleiche Freiheit und die gleichen Vorbedingungen zur Entfaltung seiner Kräfte gewährleistet. Daher verträgt sich diese Freiheit nicht mit der künstlichen Ungleichheit wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und politischer Vorrechte, aber ebenso wenig mit der künstlichen Gleichheit eines erzwungenen nivellierten Lebensstandards, sondern nur mit der natürlichen Ungleichheit, wie sie sich bei gleichem Start für alle aus der natürlichen Verschiedenheit der Neigungen, Fähigkeiten und Leistungen ergibt.
Die Natürliche Wirtschaftsordnung fördert das Wohl der Gesamtheit, indem sie dem Wohl aller einzelnen dient. Daher nimmt sie dem Gegensatz zwischen Gemeinnutz und Eigennutz jenen zuspitzenden und unversöhnlichen Charakter, der nur durch die kapitalistische Entartung der liberalistischen Wirtschaft entstand. Sie beseitigt alle Monopole, ohne an ihre Stelle staatliche zu setzen, indem sie lediglich die beiden entscheidenden Monopole, nämlich das Geld- und Bodenmonopol der Kontrolle der Allgemeinheit unterstellt. Der Arbeiter braucht in dieser Wirtschaftsordnung zur Wahrung seiner Rechte weder die Hilfe des Staates noch den Schutz gewerkschaftlicher Organisationen, weil er als gleichberechtigter Vertragspartner ebenso wie der Arbeitgeber seine Bedingungen und Forderungen stellen kann. Denn die von Rodberus und Marx geschilderte Situation, die im Kapitalismus zu einem erpressten Vertragsabschluss mit Ausbeutung des Arbeiters nach dem “ehernen Lohngesetz” führt, erfährt einen grundsätzlichen Wandel, weil die Arbeit – wenn sie schon nach Marx als “Ware” aufgefasst wird – in einer monopolfreien Vollbetriebswirtschaft zur gesuchtesten und daher umworbensten Mangelware wird. Daher steigt ihr Preis bis zum überhaupt möglichen Höchstwert, nämlich bis zur Höhe des vollen Arbeitsertrages auf Kosten der Kapitalrente in allen ihren Formen wie Zins, Dividende und Spekulationsgewinn.”
Dr. Ernst Winkler (Theorie der Natürlichen Wirtschaftsordnung, 1952)
In der vom Kapitalismus (Zinsumverteilung von der Arbeit zum Besitz) befreiten Marktwirtschaft (Natürliche Wirtschaftsordnung = echte Soziale Marktwirtschaft) ist nicht mehr das Sachkapital, sondern die menschliche Arbeitskraft die ökonomisch knappste Ressource und damit der Mensch das, was er sein soll – das Allerwertvollste:
Danke für diesen Kommentar, der leider etwas am Thema vorbei ist!
Auch schön :D RT @jobcollege: Vorstellungsgespräche, die Bewerber überraschen – Teil 9: Wenn Bewerber beleidigt sind
Vorstellungsgespräche, die Bewerber überraschen – Teil 9: Wenn Bewerber beleidigt sind: Manche… #Beruf #Bildung
Vorstellungsgespräche, die Bewerber überraschen – Teil 9: Wenn Bewerber beleidigt sind: Manche… #Beruf #Bildung
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