Manche Bewerber kassieren Absage um Absage. Doch nicht immer liegt es an der fehlenden Qualifikation: Oft genug sind banale formale Gründe schuld daran, dass die Bewerbung gleich aussortiert wird. Doch worauf achten Personaler wirklich?

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Bewerbung 2go: Ganz so einfach ist es nicht

Gerade bei StartUps und jungen Internetfirmen wirkt Bewerbung easy und locker. Beispiel Twitter: Während sich andere Firmen aufgestylte, betont coole Ideen für ein Recruiting-Video ausdenken, die sich ans Witz und Esprit scheinbar noch immer wieder gegenseitig überflügeln, dafür aber Unsummen kosten, kam Twitter betont einfach und simpel daher: Mit einem hausgemachten Low-Budget-Video und zum Teil in 80er-Jahre Ästhetik, mit dem es sich über die Recruiting-Videos anderer Unternehmen lustig macht.

Das kann sich natürlich nur ein Unternehmen leisten, das bei seiner Zielgruppe ohnehin schon als cool gilt. Und bei dem die Mitarbeiter auch ganz von selbst von ihrer Arbeit überzeugt sind. Dann kann man auch sein eigenes Schauspiel-Talent mal auf die Schippe nehmen. Motto: Authentizität ist Trumpf.m Und der Erfolg bei der Zielgruppe ließ dabei nicht lange auf sich warten, wie der bekannte Blogger Michael Seemann (@mspro) bei Twitter verlauten ließ: “da bekommt man echt bock bei twitter zu arbeiten”.

Der erste Eindruck zählt – auch bei der Bewerbung im StartUps

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Klingt super einfach für Bewerber, oder? Weit gefehlt. Denn wer nun denkt: “Vielleicht ist das ja schon die neue, kurze Twitter-Bewerbung? Viel mehr braucht es ja eigentlich nicht – oder?” liegt leider falsch. Denn auch wenn solche Videos suggerieren, bewerben könne man ganz nebenbei erledigen, achten gerade auch in StartUps, hippen Tech-Unternehmen und New-Work-Companies Personaler immer noch auf Qualität. Gerade da, denn in diesen Unternehmen kommt es noch viel stärker darauf an, dass jeder Mitarbeiter wirklich genau zur Unternehmenskultur passt.

Und wie drückt sich diese gewünschte Qualität aus? Meist durch den ersten Eindruck. Und das ist eben oft der erste Eindruck bei Formalia. Was Personaler wirklich in den allermeisten Fällen stört, sind zum Beispiel Rechtschreibfehler: Lästig aber wahr. Tatsächlich in jeder fünften Bewerbung kommen sie vor. Dazu gleich mehr.

Tippfehler bedeuten oft das Aus für Bewerber

Doch während Bewerber oft glauben, dass das ja nichts ausmacht, sind sie für die Mehrzahl der Unternehmen ein K.O.-Kriterium, weil sie dahinter Desinteresse am Unternehmen oder ganz allgemein schlampiges Arbeiten vermuten, wie Umfrageergebnisse immer wieder zeigen. Nur in der Absage stehen diese Gründe nicht – und daher passieren die Fehler immer wieder.

Mehr als einen Tippfehler darf sich daher kein Jobkandidat erlauben, sonst landet seine Bewerbung bei vielen Personalern sofort auf dem Absage-Stapel. Ab drei Fehlern sortieren die meisten die Bewerbungsunterlagen aus. Besonders peinlich ist es aus Sicht der Personalabteilungen, wenn der Ansprechpartner falsch geschrieben wird. Umfragen zeigen, dass nur ganz wenigen Personalern Rechtschreibfehler in der Bewerbung egal waren.

Bewerber: Nachfragen bei Absagen erlaubt

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Bewerber haben häufig das Problem, dass Sie wie auf glühenden Kohlen sitzend auf eine Zu- oder Absage warten. In ihren Augen hilft dann nur eines: Nachfragen. Aber Vorsicht: Ein Personaler könnte sich durch allzu früzeitiges Nachfragen schnell genervt fühlen.

Umfragen zeigen, dass viele Personaler eine Wartezeit von mindestens zwei Wochen empfehlen, einige halten sogar drei bis vier Wochen für eine angemessene Frist. Nur wenige Personaler sind der Ansicht, man könne sich bereits nach einer Woche erkundigen, andere hingegen halten es für besser, wenn man gar nicht nachfragt.

Energisch oder bescheiden?

Vor einigen Jahren noch lernten Bewerber, möglichst selbstbewusst aufzutreten, um so potenzielle Arbeitgeber zu beeindrucken uns sich Respekt zu verschaffen. “Klotzen statt Kleckern” lautete die Devise. Heute sieht das anders aus: Bescheidenheit ist in Zeiten der Krise gefragt.

“Ich habe denen ziemlich energisch geschrieben, was Sie aus meiner Sicht verbessern könnten und so die Stelle bekommen” berichtet ein Bewerber in einem Ratgeber sein Erfolgsrezept. Klingt ja auch erstma logisch: Der Bewerber zeigt auf diese Weise Fachverstand und überzeugt mit entsprechenden Auftreten. Und das Unternehmen weiß gleich, dass es einen engagierten Mitarbeiter bekommt.

Wer wird schon gerne kritisiert?

Doch die Sache hat einen Schönheitsfehler: Mal davon abgesehen, dass in Zeiten der Krise und Stellenabbau Bescheidenheit bei Bewerbern gerne gesehen wird, missachten Bewerber, die so auftreten, noch etwas ganz anderes: Kein potenzieller Chef wird gerne kritisiert.

Wer in seine Bewerbung beispielsweise schreibt: “Die Rechtschreibfehler auf Ihrer Site zeigen Flüchtigkeit, da kann nur ich Ihnen helfen” wird vermutlich in der Regel sagt gleich mehrere negative Dinge über den Bewerber aus:

Was sagt die Bewerbung aus?

Wer zu “selbstbewusst” auftritt, verspielt schnell alle Optionen. Besser ist es in jedem Fall moderater vorzugehen und z.B. herauszustellen, warum man unbedingt in dem Unternehmen arbeiten möchte und was einem positiv aufgefallen ist. Mit diesen 3 Punkten können Bewerber nur negativ auffallen:

  1. Er ist rechthaberisch, überschätzt sich selbst und macht damit per se einen unsympathischen Eindruck – niemand, mit dem man gerne zusammenarbeitet.
  2. Der Bewerber überschätzt auch seinen Marktwert: Rechtschreibfehler zu korrigieren (oder eine vergleichbare banale Tätigkeit) ist kein Spezialwissen, das nur er beherrscht (anders mag das vielleicht im technischen Bereich aussehen). Solche Tätigkeiten werden in Unternehmen gerne mit billigen Arbeitskräften oder gar kostenlosen Praktikanten ersetzt.
  3. Der Bewerber zeigt, dass er von den Betriebsabläufen keine Ahnung hat. Für Flüchtigkeit etwa ist häufig eben nicht Unwissen verantwortlich, dass der Bewerber zu ergänzen gedenkt – sondern der pure Zeitmangel. Wer mit einer solchen Unkenntnis der realen Gegebenheiten in einem Unternehmen glänzt, hat schon verloren.

Positiv auffallen bei der Bewerbung – nicht unangenehm herausstechen

Die Betonung liegt auf positiv herausstechen. Nicht Auffallen um jeden Preis. Auch dafür gibt es eine Reihe Beispiele. Was war wohl das Ungewöhnlichste, das sich ein Bewerber in einem Bewerbungsgespräch geleistet hat?

Ein paar Eindrücke gefällig? Einschlafen? Verschwinden? Dazue wurde sogar eine Online-Umgrage von Harris Interactive in Deutschland im Auftrag von CareerBuilder durchgeführt. Befragt wurden dafür 269 deutsche Manager und Human Ressources-Experten.

Hier die aktuellen Top 10 der absoluten No-Go’s:

Die Umfrage veröffentlicht eine Liste der gravierendsten Fehler in Bewerbungsgesprächen – aus der Sicht von Führungskräften und Experten für Personalentwicklung.

Die schlimmsten Fehler bei der Bewerbung

Zusätzlich zu den ungewöhnlichsten groben Fehlern sollten die Arbeitgeber außerdem die häufigsten und für den Jobanwärter schädlichsten Fehler während eines Bewerbungsgesprächs angeben.

Stichwort Active Sourcing: Soziale Netzwerke nutzen

Auch wenn das immer wieder empfohlen wird: Davon, sich um eine Begründung der Absage zu bemühen, raten die Mehrzahl der Personaler dringend ab. Bewerber tun in Zeiten von Active Sourcing und Social Recruiting hingegen gut daran, Soziale Netzwerke in den Bewerbungsprozesses zu integrieren und auch dieses immer aktuell und fehlerfrei zu halten.

Natürlich gibt es diejenigen, die das Internet bislang noch nicht zur Recherche nutzen. Sie haben entweder keine Zeit und kein Personal dafür oder sie glauben, dass das persönliche Gespräch mehr bringt. Allerdings setzen einige Entscheider das Internet auch nur ganz gezielt für den engsten Kreis der Kandidatenauswahl ein.

10 Don’ts: Worauf achten Personaler besonders bei Bewerbungen?

Worauf achten Personaler besonders? Was sollten Sie bei einer Bewerbung beachten, um nicht gleich aussortiert zu werden? Die 10 wichtigsten Don’ts

  1. Formalien: Formale Schlampigkeit, z.B. wenn Datum und Unterschrift fehlen.
  2. Schriftbild: Viele Entscheider stören sich an einem uneinheitlichen Schriftbild.
  3. Lücken im Lebenslauf: Auch ein No-Go ist es für viele, wenn im Lebenslauf Lücken klaffen.
  4. Fehlende Anhänge: Viele Personaler sortieren aus, wenn Sie vergeblich nach Anhängen suchen müssen, weil die vergessen wurden.
  5. Zu ausführlich: Viele Personalverantwortlichen wollen im Büro keine Romane lesen, sondern wünschen sich Bewerbungen, die gleich auf den Punkt kommen.
  6. Foto: Ein schlechtes Foto katapultiert bei vielen Recruitern die Bewerbungen ins Aus.
  7. Mehrfachverwertung: Wenn Bewerbungsunterlagen wiederverwendet wurden, zeigt das Desinteresse – und lässt nicht wenige die Bewerbung ablehnen.
  8. Rechtschreibfehler: Viele Entscheider stören sich derart an Rechtschreibfehlern, dass der Bewerber durchfällt.
  9. Sprachstil: Nicht wenige Personaler stören sich an einem unangemessenen Sprachstil.
  10. Falscher Ansprechpartner: Viele Personaler legen die Bewerbung sofort beiseite, wenn der Ansprechpartner falsch geschrieben oder die falsche Person genannt wird!


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