Wir leben in bewegten Zeiten. Die letzten Jahre haben uns eine ungebrochene Parade von Angst– und Panikmache in den Schlagzeilen, den Vorstandszimmern und an den Küchentischen beschert.

Vermögen sichern in bewegten Zeiten: Gestalten Sie aktiv Ihre finanzielle Zukunft

Vermögen sichern in Krisenzeiten – wie soll das gehen?

Corona, Globalisierung, Outsourcing, Massenentlassungen, Betriebsschließungen, Subprime-Hypotheken und Kreditausfallversicherungen, Ponzi-Schemen, Wall-Street-Fiaskos, Rezession … eine schlechte Nachricht jagt die andere.

In Krisenzeiten entlassen nicht nur amerikanische Unternehmen Millionen von Arbeitnehmern pro Monat. Die ungezügelte Abnahme bei der Erwerbstätigkeit ist eine verwüstende Epidemie, gegen die nur wenige immun sind. Angefangen bei den Führungskräften über das mittlere Management bis hin zu den Verwaltungskräften und Arbeitern, von Bankfachleuten bis zu Büroangestellten im Einzelhandel – alle sind gefährdet.

In den letzten Jahren verlor die Rentenvorsorgen vieler Menschen plötzlich die Hälfte ihres Wertes oder gar mehr. Was die Leute für solide, zuverlässige Vermögenswerte hielten, platzte wie eine Seifenblase. Es gibt keine sicheren Arbeitsplätze mehr, das ist Vergangenheit. In einer Umfrage von USA Today gaben 60 Prozent der befragten Amerikaner an, dass sie die heutige wirtschaftliche Lage als die größte Krise ihres Lebens betrachten.

Zeit gegen Geld eintauschen ist ein dummer Handel

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Natürlich ist Ihnen das alles schon bekannt. Aber hier ist etwas, was Sie vielleicht noch nicht wissen: Nichts davon ist wirklich neu. Sicher, es brauchte eine schwere Wirtschaftskrise, um den Menschen die Augen zu öffnen und ihnen klarzumachen, dass ihre Existenz gefährdet war. Aber Ihr Einkommen geriet nicht über Nacht in Gefahr – es war schon immer in Gefahr. Über vielen Köpfen hängt seit Jahren ein Damoklesschwert, denn es ist ein schmaler Grat zwischen Zahlungsfähigkeit und Ruin.

Die Menschen verlassen sich auf die nächste Gehaltszahlung, um jeden Monat die Lebenshaltungskosten bezahlen zu können, und sie haben meist nur ein sehr dünnes Sicherheitskissen, und sehr oft überhaupt keines. Ein Gehalt bekommt man, wenn man seine »Zeit gegen Geld eintauscht«, und in Zeiten der Rezession ist dies die am wenigsten zuverlässige Einkommensquelle, die es gibt. Warum? Das kann ich Ihnen sagen: Wenn die Zahl der Beschäftigten sinkt, ist auch weniger verfügbares Einkommen im Umlauf, um Sie für Ihre Zeit zu bezahlen.

Ich habe es ja gesagt

Ich will jetzt nicht mit der Ich-hab’s-ja-gleich-gesagt-Masche kommen, aber … ich hab’s ja gleich gesagt. Und ich sage das auch schon seit Jahren: Sichere Arbeitsplätze gibt es einfach nicht mehr. Wirtschaftskonzerne sind die Dinosaurier des 20. Jahrhunderts, die zitternd kurz vor der Ausrottung stehen. Wenn Sie eine wirklich sichere Zukunft haben wollen, müssen Sie diese Zukunft schon selbst in die Hand nehmen.

Meiner Meinung nach steuern die USA und viele westliche Staaten auf eine finanzielle Katastrophe zu, und schuld daran ist, dass unser Schulsystem den Schülern keine realistische Finanzausbildung bietet. Wenn Sie glauben, dass Ihre privaten Finanzmarktinvestitionen die Zukunft überdauern werden, wenn Sie mit den Schwankungen des Aktienmarktes Russisches Roulette spielen wollen, dann setzen Sie damit Ihre Alterssicherung aufs Spiel. Was werden Sie tun, wenn Sie 85 Jahre alt sind und die Finanzwelt nach einem Höhenflug wieder in die tiefsten Tiefen absackt? So etwas entzieht sich völlig Ihrer Kontrolle. Ich sage nicht, dass Investitionen in die Finanzmärkte schlecht sind. Ich sage nur, dass sie nicht sicher sind und dass sie keine kluge Wahl darstellen, und ich würde nicht auf sie setzen, wenn es um meine finanzielle Zukunft ginge.

Sichern Sie nicht Ihre Zukunft mit Renten

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Nie zuvor in der Geschichte der Menschheit haben so viele Menschen für ihr Renteneinkommen auf den Aktienmarkt gesetzt. Das ist Wahnsinn. Glauben Sie denn, dass der Sozialstaat da sein wird, um sich um Sie zu kümmern? Dann glauben Sie wohl auch noch an den Osterhasen. Die größte Stärke eines Wertpapiers ist seine Liquidität – und das ist gleichzeitig auch seine größte Schwäche. Wir alle wissen, der nächste Börsencrash kommt bestimmt, und dann sitzen wir wieder in der Patsche. Warum sollten Sie sich darauf einlassen?

Was ist unlängst erst wieder geschehen? Es gab wieder einmal einen Börsencrash und er hat viele Leute in den Ruin getrieben. Warum? Weil unsere Gewohnheiten und geistigen Einstellungen sich einfach nicht ändern wollen. 1971 trennte sich die amerikanische Wirtschaft vom Goldstandard. Dies geschah übrigens ohne die Zustimmung des Kongresses. Doch was zählt, ist, dass es geschehen ist. Warum ist das wichtig? Weil dies für uns den Weg ebnete, immer mehr Banknoten zu drucken, so viele, wie wir nur wollten, ohne dass diese an einen tatsächlichen, greifbaren, echten Wert gebunden wären. Wir handelten absolut surreal und das öffnete die Tore für den größten Wirtschaftsboom der Geschichte. Über die nächsten 35 Jahre hinweg wuchs die amerikanische Mittelklasse rasant an.

Vom Tellerwäscher zum Kredit-Millionär?

Während der Dollar an Wert verlor und der Buchwert von Immobilien und anderen Vermögenswerten anschwoll, wurden aus einfachen Menschen Millionäre. Plötzlich konnte jeder überall und jederzeit Kredite haben, und Kreditkarten verbreiteten sich wie Pilze nach einem Frühlingsregen. Um diese Kreditkarten abzuzahlen, begannen die Amerikaner, ihre Eigenheime als Geldausgabemaschinen zu nutzen, schuldeten um und liehen sich Geld, liehen sich Geld und schuldeten wieder um

Immerhin steigen Immobilien doch immer im Wert, oder etwa nicht? Falsch. Bis 2007 hatten wir so viel heiße Luft in diesen finanziellen Ballon gepumpt, wie es nur ging – doch diese traumhafte Seifenblase kam wieder auf den Boden der Tatsachen zurück und es krachte heftig. Es waren nicht nur die Lehman Brothers und Bear Stearns, die ruiniert waren. Millionen von Menschen verloren ihre Altersersparnisse, ihre Renten und ihre Arbeitsstellen. In den 1950er-Jahren, als General Motors (GM) der mächtigste Wirtschaftskonzern in Amerika war, nahm die Presse eine Aussage des Vorsitzenden von GM auf und machte sie zu einem Motto, das jahrzehntelang von Mund zu Mund ging: »Wenn GM untergeht, geht die ganze Nation unter.«

Immer mehr Leute sind pleite

Tja, Leute, die nicht gerade gute Nachricht ist, dass GM im Jahr 2009 Konkurs angemeldete und noch im selben Sommer zahlte der Staat Kalifornien seine Rechnungen mit Schuldscheinen statt mit Bargeld. Zurzeit nimmt der Prozentsatz der Amerikaner, die ein Eigenheim besitzen, ab. Die Zahl der Zwangsvollstreckungen aus Hypotheken ist so hoch wie nie. Es gibt immer weniger Mittelklassefamilien, Sparkonten schrumpfen, sofern sie überhaupt noch existieren, und die Schulden der Familien erhöhen sich. Die Anzahl von Menschen, die unterhalb der Armutsgrenze leben, steigt rapide an.

Gleichzeitig arbeiten immer mehr Menschen auch nach dem 65. Lebensjahr weiter. Die Anzahl neuer Bankrotte geht durch die Decke. Und viele Amerikaner haben nicht genug Geld, um sich zur Ruhe zu setzen – nicht einmal annähernd genug. Haben all diese schlechten Nachrichten Ihre Aufmerksamkeit geweckt? Das haben sie bestimmt, und Sie stehen damit nicht allein da. Menschen auf der ganzen Welt haben aufgehört, morgens die Schlummertaste zu drücken und sich noch einmal im Bett umzudrehen. Prima! Nun, da Sie aufgewacht sind, sehen, was vor sich geht, und erkennen, dass das gar nicht schön ist, können wir in die Tiefe gehen. Schauen wir, was das wirklich bedeutet – und was Sie dagegen tun können.

Der Aufstieg der Roboter

Was haben Sie in der Schule über Geld gelernt? Für die meisten Menschen gilt: »Nicht viel.« Wenn sie überhaupt etwas zu diesem Thema gehört haben, dann: »Geh zur Schule, ergreife einen Beruf, spare, kauf dir ein Haus, zahle deine Schulden zurück und lege dein Geld langfristig in Aktien an.« Im Industriezeitalter mag das ein guter Rat gewesen sind, doch im Informationszeitalter ist er überholt. Die Globalisierung war das Ende gut bezahlter Stellen für Arbeiter. Ihre Arbeitsplätze wanderten nach China, Indien und Mexiko ab … Der Aufstieg der Roboter wird das Ende hoch bezahlter Stellen für Angestellte sein.

Die Arbeitsplätze, die noch nicht auf andere Kontinente abgewandert sind, werden heute von Robotern und künstlicher Intelligenz übernommen. Selbst hochqualifizierte Fachleute wie Ärzte, Anwälte und Steuerberater sind davor nicht gefeit. Adidas hat soeben verkündet, Schuhe neuerdings in Deutschland und den Vereinigten Staaten zu produzieren statt in China oder Vietnam. Apples wichtigster Zulieferer Foxconn will nach eigenen Angaben 1 Million Roboter bestellen, um 3 Millionen Arbeiter zu ersetzen. Studienabsolventen in aller Welt müssen hohe Studienkredite zurückzahlen – die belastendsten Schulden überhaupt – und können ihn dann nicht finden, den sprichwörtlichen hochbezahlten Job, für den sich der Studienkredit lohnt. Roboter verlangen weder Lohn noch Gehaltserhöhungen, sie arbeiten länger und brauchen weder Urlaub noch Pausen, Krankenversicherungs- oder Rentenbeiträge.

Die Sparer sind die Dummen

Es war einmal: Wer in den 1970er-Jahren eine Million gespart hatte, bekam dafür im Jahr 15 Prozent Zinsen, also 150.000 Dollar.* Davon konnte man damals gut leben. Heute bringt eine Million Dollar vielleicht 1,5 Prozent Zinsen im Jahr – 15.000 Dollar. Damit kommt kein Millionär mehr aus. Die Sparer sind heute die größten Verlierer. 2008 erfuhren rund zehn Millionen Eigenheimbesitzer am eigenen Leib, dass Immobilien kein Vermögen sind. Damals brach der Häusermarkt zusammen. Die Hypotheken waren höher als der Wiederverkaufswert. Das bescheidene kleine Eigenheim von der Stange, einst der Stolz der geburtenstarken Jahrgänge, ist heute die Hundehütte des Immobilienmarkts.

Und die Kinder und Enkel der Babyboomer, die sogenannten Millennials, können sich diesen »wichtigsten Vermögensbaustein« weder leisten noch wollen sie ihn haben. Mit steigenden Steuern auf Immobilien werden die Preise für das eigene kleine Häuschen weiter fallen. Für Wohnimmobilien gilt dann: lieber klein und effizient als groß und belastend. Und die Eigenheimpreise hängen mit dem Arbeitsmarkt zusammen. Roboter brauchen keine Häuser. Roboter leben im Betrieb, rund um die Uhr.

Heute sind die Sparer noch größere Verlierer, weil die Zinsen in vielen Ländern unter null fallen und Roboter weiterhin Arbeitnehmer verdrängen. Trotzdem raten Eltern ihren Kindern immer noch wie früher: »Geh zur Schule, ergreife einen Beruf und leg was auf die hohe Kante.«

Wirtschaftslehre ist keine Finanzbildung

Wie um Ihre mangelnde Finanzbildung zu verteidigen, schießen die Intellektuellen zurück: »Aber ich hatte doch Wirtschaftslehre in der Schule.« Oder: »An der Schule meiner Kinder wird viel Wert auf wirtschaftswissenschaftliche Fächer gelegt.« Manche werfen dann mit den Namen berühmter Ökonomen um sich wie John Maynard Keynes, Milton Friedman, Ludwig von Mises oder Friedrich August von Hayek. Die Theorien dieser Wirtschaftswissenschaftler mögen vor 50 Jahren wasserdicht gewesen sein, doch heute lecken sie, und es wird nicht mehr lange dauern, bis der Damm vollends bricht.

Lieber als auf die Wissenschaftler höre ich auf zwei einflussreiche Wirtschaftsphilosophen: Karl Marx, der Das Manifest der Kommunistischen Partei verfasste, und Ayn Rand, Autorin von Atlas wirft die Welt ab.

Ayn Rand

Ayn Rand wurde 1905 im russischen St. Petersburg geboren und erlebte als Halbwüchsige die russische Revolution. Die Bolschewiken nahmen ihrem Vater sein Unternehmen und alles, wofür er gearbeitet hatte. 1926 wanderte sie nach New York aus. Sie hat Kommunismus und Kapitalismus erlebt und hat überzeugende Ansichten über beide Wirtschaftssysteme. Über westliche Ökonomen und Akademiker in ihren Elfenbeintürmen äußerte sie kritisch: »Sie können vielleicht die Augen vor der Realität verschließen …, aber sie können nicht dem Abgrund entrinnen, den sie nicht sehen möchten.«

Es heißt, Rands Romanhelden wehrten ständig »Schmarotzer«, »Plünderer« und »Nassauer« ab, die ihnen die Früchte ihrer Arbeit streitig machen. Die Schmarotzer, Plünderer und Nassauer plädieren für hohe Steuern, Arbeitnehmerrechte, Staatseigentum, staatliche Investitionen, staatliche Planung, Regulierung und Umverteilung. Als Plünderer bezeichnet Rand Bürokraten und Staatsbeamte, die anderen durch unterschwellige Gewaltandrohung »mit vorgehaltener Waffe« ihre Einnahmen wegnehmen. Sie eignen sich gewaltsam das Eigentum der Menschen an, die es »produziert« oder »verdient« haben.

Nassauer sind nach Rands Darstellung Menschen, die selbst nicht zu Wertschöpfung in der Lage sind. Weil sie nichts produzieren können, legen sie es darauf an, im Namen der Bedürftigen die Erträge anderer einzufordern – die Erträge der produktiv Tätigen. Im Namen der Bedürftigen stehlen sie von den Produzierenden und schieben das Geld in die eigene Tasche. Für die Fähigkeiten der Produzierenden haben sie nur Geringschätzung übrig. Stattdessen salbadern sie vom »moralischen Recht der Menschen« und ermöglichen »rechtmäßige« Enteignung durch den Staat. Wie Sie wissen, ist die Welt voll von unproduktiven Nassauern, Plünderern und Schmarotzern, die sich als »moralisch und geistig überlegene Gutmenschen« darstellen. Wie der Titel vermuten lässt, stellt Atlas wirft die Welt ab oder Wer ist John Galt? (Originaltitel: Atlas Shrugged, in Deutschland auch unter dem Titel Der Streik erschienen) die Frage: Was passiert, wenn die Produzierenden einfach mit den Schultern zucken, nichts mehr leisten und beitragen und sich zurückziehen? Das Buch erschien 1957 und wurde zunächst heftig attackiert und kritisiert. Mit der Zeit avancierte es jedoch zum Klassiker. Manche sagen sogar: »Nach der Bibel ist Atlas wirft die Welt ab das wichtigste Buch in meinem Leben.«

Karl Marx

Karl Marx wurde 1818 in Trier geboren, im heutigen Deutschland. Er gilt als Sozialist und Revolutionär – ein Mann, der viele der modernen Revolutionäre unserer Zeit beeinflusst hat – wie Wladimir Lenin, Mao Tse-tung, Fidel Castro, Hugo Chavez und Che Guevara. Zu seinen berühmteren Zitaten gehört: »Mögen die herrschenden Klassen vor einer kommunistischen Revolution zittern.

Die Proletarier haben nichts in ihr zu verlieren als ihre Ketten. Sie haben eine Welt zu gewinnen. Proletarier aller Länder, vereinigt euch!« Marx‘ sozialistische Ansichten waren so irritierend, dass er Europa verlassen und nach England gehen musste. In London schrieb er für den New York Tribune und stieß beim amerikanischen Publikum auf offene Ohren, als er sich zu Sklaverei, Klassenkampf und Klassenbewusstsein äußerte.

Vereinfacht gesagt definierte Marx den Klassenkampf als Konflikt zwischen der Aristokratie, der Bourgeoisie und dem Proletariat. Diese Klassen lassen sich wiederum folgendermaßen definieren:

Was “Aristokraten” besser machen

Im Agrarzeitalter gehörte das Land den Königen und Königinnen – der Aristokratie. Das englische Wort peasant für Bauer leitet sich aus dem Französischen ab, von pays (Land) und sans (ohne) – ohne Land. Es waren Menschen, die zwar auf dem Land arbeiteten, es aber nicht besaßen. Und liest man den englischen Begriff für Immobilien, Real Estate, spanisch, dann wird daraus königliches Anwesen.

Zur Aristokratie des Industriezeitalters zählten Industriemagnaten wie Henry Ford, John D. Rockefeller und JP Morgan. Ford produzierte Autos, Rockefeller Benzin und Morgan Geld. Die neuen Aristokraten des Informationszeitalters sind Tech-Wizards, die den Cyberspace kontrollieren – Menschen wie Appel-Mitgründer Steve Jobs, Jeff Bezos von Amazon oder Sergey Brin und Larry Page von Google. Im Agrarzeitalter bezeichnete man die Reichen als Aristokraten. Heute werden sie Kapitalisten genannt.

Der Rat, Proletarier zu werden?

Eltern, die zu ihrem Kind sagen, es solle in die Schule gehen und einen Beruf ergreifen, raten ihm im Grunde, Proletarier zu werden – also jemand, der seine Arbeitskraft verkauft. Dem Arbeiter gehören aber keine Produktionsmittel. Findet das besagte Kind dann eine gut bezahlte Stelle, gehört es der Bourgeoisie an und steigt in die Mittelschicht auf. Ein solcher Mensch gibt sich zufrieden mit materiellen Errungenschaften wie Studium, Haus und Auto … Ihm genügt, wenn es ihm gut geht und er mit den Nachbarn mithalten kann.

Er ist froh, wenn er an den Elendsvierteln, Wohnblocks und Quartieren der Proletarier vorbeifahren und dafür sorgen kann, dass seine Kinder nicht mit »solchen Kindern« zur Schule gehen. Die meisten Angehörigen dieser Schicht haben eine gut bezahlte Arbeit. Viele sind auch Freiberufler wie Ärzte oder Anwälte oder Kleinunternehmer. Doch die Immobilien und Produktionsmittel gehören ihnen nicht. Auch sie arbeiten für ihr Geld.

Wer reich ist, arbeitet nicht für Geld

Die erste Lektion des Lebens sollte daher laute: »Die Reichen arbeiten nicht für Geld.« Wenn ich Leser  meiner Bücher danach frage, können sich die meisten nicht an diese Lektion erinnern. Ich glaube, das liegt daran, dass sie so fest verinnerlicht haben: »Geh zur Schule und ergreife einen Beruf.« Sie wurden nicht dazu erzogen, Produktionsmittel zu besitzen. Anders formuliert: Unser Bildungssystem bereitet Schüler und Studenten systematisch auf ein Dasein im Proletariat und in der Mittelschicht vor, nicht darauf, Kapitalisten zu werden, die Land, Unternehmen und Kapital besitzen.

Kein Wunder, dass Millionen von Menschen vom Staat abhängig sind, der ihnen Arbeit, Lohn und eine Pension gibt. Leider stehen solche Menschen nicht auf eigenen Füßen. 1970 trat mein Vater, ein wirklich guter Mensch, als Vizegouverneur des US-Bundesstaates Hawaii gegen seinen Chef an, den demokratischen Gouverneur. Als mein Vater die Wahl verlor, schwor ihm der Gouverneur, er werde trotz seines Doktortitels bei keiner staatlichen Stelle mehr eine Anstellung finden.

Gehe zur Schule und erreiche einen Beruf?

Mein Vater starb als armer Arbeitsloser, der gern gearbeitet hätte, aber keinen Job mehr fand. Er war hochqualifiziert, besaß aber keine Produktionsmittel. Er war Lehrer und hatte Tausenden anderen beigebracht, es ihm nachzutun. Kein Wunder, dass auf den Straßen Amerikas und überall auf der Welt der Klassenkampf losbricht. Kein Wunder, dass Senator Bernie Sanders im Wahlkampf um die US-Präsidentschaft 2016 feststellte: »Da ist etwas grundlegend schiefgelaufen, wenn das oberste Zehntel eines Prozents fast so viel Vermögen besitzt wie die unteren 90 Prozent.« Schlicht gesagt hat unsere globale Finanzkrise in unseren Schulen angefangen. Die Vereinigten Staaten geben Milliarden für die Ausbildung von Lehrern aus, doch die Kluft zwischen Arm und Reich wird immer tiefer.

Wie Karl Marx geschrieben hat:

»Mögen die herrschenden Klassen vor einer kommunistischen Revolution zittern. Die Proletarier haben nichts in ihr zu verlieren als ihre Ketten. Sie haben eine Welt zu gewinnen. Proletarier aller Länder, vereinigt euch!«

Und wie Ayn Rand gesagt hat:

»Sie können vielleicht die Augen vor der Realität verschließen … aber sie können nicht dem Abgrund entrinnen, den sie nicht sehen möchten.«

Daran sollten Sie denken, wenn Sie das nächste Mal jemanden sagen hören:

»Geh zur Schule und ergreife einen Beruf.«

Lassen Sie sich nicht wieder zum Narren halten

Vielleicht wird sich die Situation noch einmal ändern. Doch lassen Sie sich nicht zum Narren halten. Lassen Sie sich nicht von demselben alten Gerede von Sicherheit einlullen, das Sie und den Rest der Welt schon einmal in diese unglückliche Situation gebracht hat. Im Sommer 2008 erreichten die Benzinpreise in den USA einen Höchststand von mehr als 4 Dollar pro Gallone. Geländewagen verschwanden von der Bildfläche und plötzlich war jeder begeistert von Kleinwagen und Hybridfahrzeugen.

Doch sehen Sie sich an, was als Nächstes geschah: Bis 2009 fielen die Preise wieder auf unter 2 Dollar, und – Himmelhergott! – die Leute begannen, wieder Geländewagen zu kaufen! Wie bitte? Glaubt denn jemand wirklich daran, dass die Treibstoffpreise so niedrig bleiben? Jetzt sind die Benzinpreise weit unten, also ist es sinnvoll, einen Benzinverschwender zu kaufen: Können Leute wirklich so kurzsichtig sein? (Ich bemühe mich hier, höflich zu sein. Das Wort, das ich wirklich im Sinn hatte, war »dumm«.) Leider lautet die Antwort: Ja. Wir lassen uns nicht nur einmal zum Narren halten – wir lassen uns immer wieder zum Narren halten.

Als Kinder haben wir alle Äsops Fabel von der Ameise und der Heuschrecke gehört, doch die überwältigende Mehrzahl von uns lebt weiterhin mit der Voraussicht einer Heuschrecke. Hinterfragen Sie die Schlagzeilen kritisch. Es gibt immer irgendetwas idiotisch Aufregendes, das Ihre Aufmerksamkeit auf sich ziehen und Sie von der ernsten Aufgabe ablenken will, Ihr Leben zu gestalten. Das ist nur Geplapper und Geklapper. Ob es Terrorismus ist, die Rezession oder der letzte Wahlskandal, all das hat nichts damit zu tun, was Sie heute tun müssen, um Ihre Zukunft zu gestalten.

Gestalten Sie aktiv Ihre Zukunft

Während der Großen Depression (der Weltwirtschaftskrise von 1929) gab es Menschen, die große Reichtümer anhäuften. Ebenso gab es selbst in Zeiten der größten Wirtschaftsaufschwünge, wie etwa während der Immobilienwelle der 1980er-Jahre, Millionen und Abermillionen von Menschen, die es versäumten, sich auf die Zukunft vorzubereiten – die all das ignorierten, worüber ich mit Ihnen in diesem Buch sprechen werde. Diese Menschen endeten notleidend und pleite. Die meisten von ihnen sind übrigens heute immer noch notleidend und pleite. Das Problem ist nicht die Wirtschaftslage. Das Problem sind Sie.

Ärgern Sie sich über die Korruption in den Wirtschaftskonzernen? Über die Börsen und die großen Banken, die das alles geschehen lassen? Über den Staat, weil er nicht genug dagegen tut oder weil er zu viel falsch und zu wenig richtig macht? Ärgern Sie sich über sich selbst, dass Sie nicht schon eher Ihr Leben in Ihre eigenen Hände genommen haben? Das Leben ist hart. Die Frage ist, was machen Sie aus dieser Erkenntnis? Jammern und Schimpfen wird Ihre Zukunft nicht sicherer machen, ebenso wenig bringt es Sicherheit, wenn Sie der Börse, den großen Banken, den Konzernen oder dem Staat die Schuld geben. Wenn Sie eine stabile Zukunft haben wollen, müssen Sie sie so gestalten. Sie können Ihre Zukunft jedoch nur dann lenken, wenn Sie die Kontrolle über Ihre Einkommensquelle übernehmen. Sie brauchen Ihr eigenes Geschäft.


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