Gerne wird erzählt, zum Erfolg gehören gute Ideen und eine kluge Strategie – also etwas, das eine gewisse Intelligenz voraussetzt. Vielleicht aber alles Quatsch, denn oft haben gerade die Dummen Erfolg – denn sie leben nach dem Motto: “Dreist-ist-Geil”.

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Zu viel Intelligenz schadet nur

Eigentlich stammt die These von einem guten Freund, mit dem ich mich vor einiger Zeit über ein paar alte Bekannte unterhielt – hochintelligent, aber war das Thema Karriere angeht eindeutig auf dem Holzweg. Der Grund, so mein Freund: Intelligente Menschen sind selbskritischer – und Selbstkritik steht dem Erfolg im Wege!

Ein Tipp ist daher: Möglichst vehemment sein – egal ob man falsch liegt oder nicht. Denn je bestimmter man auftritt, desto mehr glauben es die Leute. Ich befürchte da ist mehr wahres dran, als man auf den ersten Blick glauben mag. Aber: Irgendetwas vehemment rüberzubringen, was falsch ist – das schaffen m.E. nur Leute, die sich selbst nicht hinterfragen. Und auch über eigene Fehler nachdenken und irgendwas behaupten, um aufzufallen: Das können dümmere Menschen eigentlich besser!

Intelligente Menschen sind kritischer

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Häufig stören intelligente Menschen auch die Abläufe in Unternehmen: Sie sind nicht nur mit sich selbst, sondern mit anderen überaus kritisch, hinterfragen Arbeitsabläufe, können sich schlecht anpassen, Legen den Finger auf Wunden. Dadurch machen sie die Chefs nervös, ja sie könnten sogar die Kollegen aufwiegeln. Also besser gleich feuern!

Oder ist aufwieglerisches Verhalten wieder nur ein Zeichen von Dummheit – wie Corinne Maier in Die Entdeckung der Faulheit attestiert, weil man es sich doch besser schön bequem macht? Gestern las ich mal wieder in einem Karriereratgeber, dass gerade Frauen gut daran täten, sich den Spielregeln anzupassen und immer brav den Chef zu umschleimen. Gute Leute, die brav die Klappe halten, statt ihre Meinung zu sagen: Leider viel zu oft üblich und m.E. Innovationskiller Nr1.

Wer nicht arbeitet, hat mehr Zeit zum Nachdenken

Mit dieser These wurde ich kürzlich auf einer Veranstaltung konfrontiert. Und sie stimmt sogar: Wenn man tagaus, tagein in seinem Job malocht, kommt man einfach nicht mehr dazu, das eigene Handeln zu Hinterfragen.

Manchmal ist das vielleicht sogar ganz gut so – aber manchmal würde etwas (Selbst)Kritik nicht schaden. In Die Kunst, weniger zu Arbeiten beschreiben die Autoren auch wie Arbeit historisch als Manipulationsfaktur eingesetzt wurde – sehr interessant. Der Denkfehler bei der These: Nicht alle Hartz-IV-Empfänger sind intellektuelle Leuchten.

Intelligente Leute durchschauen die Spielchen…

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…und haben einfach keine Lust dazu. Vielleicht nicht alle. Aber so mancher wird dann eher zum Existenzalisten. Denn warum soll man sich den ganzen Tag im Hamsterrad drehen, wenn es auch anders geht?

An der Stelle hört man nun gerne das Frust-Argument “Das sind Leute, die es nicht geschafft haben!”. Gegenfrage: Was bedeutet eigentlich “Es schaffen?” – weil irgendeinen Kompromiss muss ja jeder machen – oder?

Das sagt die Wissenschaft: Deutsche Personaler interessieren sich wenig für Intelligenz

Diese These wurde unlängst auch durch eine psychologische Studie untermauert: Demnach interessieren sich Deutsche Personalchefs bisher wenig für die Intelligenz ihrer Mitarbeiter. In den USA sind Intelligenztests als Einstellungskriterium dagegen schon lange anerkannte Praxis.

244 Studien aus Deutschland wurden dafür nach den neuesten Methoden ausgewertet – und der Bonner Psychologe Jochen Kramer hat dabei in einer sogenannten Metaanalyse herausgefunden: Allgemeine Intelligenz ist aber immerhin wichtige Voraussetzung für eine hohe Arbeitsleistung und beruflichen Erfolg.

4 Teilbereiche des beruflichen Erfolgs wurden untersucht

Das bedeutet: Ganz so schlimm sieht es in den deutschen Personalbteilungen dann doch nicht aus. Denn die Studie hat auch ganz konkrete Angaben zum Einfluss der Intelligenz auf vier Teilbereiche des beruflichen Erfolges untersucht. Diese sind:

  1. Arbeitsleistung,
  2. berufliche Lernleistung,
  3. Einkommen
  4. und berufliche Laufbahn.

Wenn ein Mitarbeiter unter Berücksichtigung seiner Intelligenz ausgewählt wurde, erbringt er demnach mit einer Wahrscheinlichkeit von gut 80 Prozent eine hohe Arbeits- und Lernleistung – im Vergleich zu 50 Prozent bei reiner Zufallsauswahl. Intelligenz macht also laut Kramers Untersuchung doch Erfolgreich!

Intelligenz: Karrierechancen liegen bei 70%

Die Chancen der ausgewählten Bewerber, Karriere zu machen und ein hohes Einkommen zu erzielen, liegen unter Berücksichtigung der Intelligenz bei knapp 70 Prozent. “Für unterschiedlich komplexe Berufe sind bei diesen Werten Schwankungen zu erwarten”, relativiert Kramer, betont aber den grundsätzlichen Zusammenhang: “Je intelligenter ein Mitarbeiter ist, desto eher liefert er gute Arbeit und ist beruflich erfolgreich.”

Intelligenz, also die mentalen Fähigkeiten eines Menschen, wurde in der Analyse möglichst weit gefasst. “Nur Studien, die mindestens zwei der drei Bereiche mentaler Fähigkeiten – Zahlen und Rechnen, sprachliche Fähigkeiten und räumliches Vorstellungsvermögen – berücksichtigten, wurden in meine Studie aufgenommen”, erklärt Kramer.

Allgemeine Intelligent wichtiger als mentale Fähigkeiten

Grundannahme ist nämlich: Im Berufsleben ist allgemeine Intelligenz wichtig statt nur spezifische mentale Fähigkeiten. Da allgemeine Intelligenz nicht allein ausschlaggebend ist, interessiert den Bonner Wissenschaftler nun, wie viel Anteil am Erfolg zum Beispiel emotionale Intelligenz oder soziale Kompetenzen haben.

Bleibt allerdings die Frage, ob die Formel höhere Intelligenz = mehr Erfolg eigentlich immer gilt oder auch ihre Grenzen hat. Warum sind z.B. so viele überdurchschnittlich intelligente Menschen dann relativ wenig erfolgreich?

Der Kreative hat Ideen, der Dumme klaut sie ihm und wird erfolgreich

Ein oft in der Geschichte vorkommendes Beispiel: Der First-Mover ist nicht immer der erfolgreichere. Weil sich die meisten Leute erst an neue Ideen gewöhnen müssen, werden gute Ideen meist ziemlich oft misstrauisch beäugt und belächelt.

Manche gute Idee ist auch noch nicht ganz ausgereift! Pech für den First-Mover, wenn dann der Second-Mover einfach die Idee übernimmt, verbessert- und damit erfolgreich wird. Der kreativ-erfolgreiche hat das Nachsehen, der Dumme den Erfolg!

Das stelle ich jetzt mal bewusst als Thesen in den Raum – und freue mich auf eine angeregte Diskussion!


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