Mehr Erfolgserlebnisse?
Shop & Newsletter bieten sie Ihnen:
Beruflicher wie persönlicher Erfolg durch 12 Informations-Säulen sowie gratis Bonus-Tools von einem staatlich geförderten Verlag, beteiligt an EU-Programmen, engagiert für Klimaschutz und nachhaltiges Wohnen, ausgezeichnet mit dem Global Business Award als Publisher of the Year: Bücher, Magazine, Daten-Analyse. Print- und Onlinepublikationen sowie neuste Technik gehen dabei Hand in Hand – mit über 20 Jahren Erfahrung, Partnern wie dem Bundesbildungsministerium, Kunden wie Samsung, DELL, Telekom oder Hochschulen. Dahinter steht Simone Janson, referenziert in ARD, FAZ, ZEIT, WELT, Wikipedia.
Offenlegung & Urheberrechte: Bildmaterial erstellt im Rahmen einer kostenlosen Kooperation mit Shutterstock.
Von Simone Janson (Mehr) • Zuletzt aktualisiert am 19.08.2024 • Zuerst veröffentlicht am 04.01.2019 • Bisher 4823 Leser, 1410 Social-Media-Shares Likes & Reviews (5/5) • Kommentare lesen & schreiben
Die Vorstellung, frei vor anderen zu sprechen zu müssen, treibt vielen Menschen die Schweißperlen auf die Stirn. Was, wenn mir plötzlich nichts mehr einfällt? Oder wenn ich auf Fragen keine Antwort weiß? Doch die gelungene Präsentation des eigenen Könnens ist heute in vielen Berufen ein wichtiger Karrierebaustein, den auch Sie einsetzen sollten, um weiterzukommen.
Wenn Sie Perfektionist sind und alles besonders gut machen wollen, setzen Sie sich unnötig unter Druck und die Gefahr ist groß, dass etwas schief geht. Sie sind ein Mensch und eben nicht perfekt. Im Gegenteil:
Kleine Fehler machen sympathisch, Perfektion wirkt schnell unnahbar. Besser: Bauen Sie Ihre Ängste ab – selbst wenn die Präsentation nicht hundertprozentig läuft, ist das vermutlich nicht das Ende Ihrer Karriere. Bereiten Sie sich zwar gut vor, aber machen Sie sich klar, dass Sie eben nicht alle Fragen beantworten können. Und absolvieren Sie einige Entspannungsübungen.
Das Ziel einer gelungenen Präsentation ist, die eigenen Inhalte und Positionen und so rüberzubringen, dass die Zuhörer diese auch annehmen. Frau M. begeht dabei einen häufig gemachten Fehler: Sie versucht zu erahnen, was die Zuhörer wissen wollen und sich möglichst auf alle Fragen und Einwände vorzubereiten, damit sie in gutem Licht dasteht.
Leider wird sie das kaum schaffen, denn Sie ist keine Hellseherin. Ihre Haltung hat auch nichts mit einer optimalen Vorbereitung zu tun, viel mehr spricht daraus Angst vor Kritik. Doch dadurch bringt sie sich von vorneherein in eine Defensivhaltung – keine gute Voraussetzung für ein selbstbewusstes Auftreten.
Schälen Sie stets den Kern heraus! Machen Sie sich bei der Vorbereitung einer Präsentation zunächst klar, welche Inhalte Sie rüberbringen wollen – beispielsweise: „Unsere Firma ist die Beste.“
Überlegen Sie, was die Kernaussage Ihrer Präsentation ist und machen Sie das zum Leitgedanken, der im Laufe der Präsentation immer wieder kehrt. Verdeutlichen Sie sich dann, warum Sie die Präsentation eigentlich halten. Machen Sie sich eine Liste Ihrer Motive – je nachdem was Sie erreichen wollen, richten Sie später Ihre Präsentationsform aus. Sie wollen:
Die Fakten für das, was Ihrer Meinung nach wichtig ist gesagt zu werden, sollten Sie auch wirklich parat haben. Wenn sich dann bei der Präsentation selbst herausstellt, dass Ihre Zuhörer etwas ganz anderes von Ihnen erwartet haben, können Sie mit Kritik viel souveräner umgehen:
Sie haben sich ja schließlich optimal vorbereitet und genau das umgesetzt, was Sie sich unter dem Thema vorgestellt haben.
Machen Sie sich vorab klar, welchen Sinn und Zweck Ihre Präsentation verfolgt.
Ihr Outfit ist eines der ersten Dinge, die Menschen an Ihnen wahrnehmen – nicht den Doktortitel, das Fachwissen oder das Kommunikationstalent. Dazu reichen dreißig Sekunden. Und es gibt keine zweite Chance für diesen ersten Eindruck.
Natürlich kann Ihr Publikum ganz anders sein als erwartet, z.B. haben Sie mit Fachleuten gerechnet und finden Laien vor. Vielleicht ist es auch ein offener Vortrag und die Gruppe völlig gemischt. Oder die Leute sind ganz einfach anders drauf, als Sie gedacht haben – planen können Sie so etwas leider nicht. Dennoch können Sie einigen Fallstricken entgehen, wenn Sie vorab über das Publikum informieren und nachdenken. Veranstalten Sie beispielsweise keine Unterhaltungsshow, wenn Sie einen seriösen Fachvortrag angekündigt haben. Ihre Zuhörer sind sind keine undfinierbare Masse.
Und natürlich dürfen Sie bei der Vorbereitung auch Ihre Zuhörer nicht vergessen. Denn Sie halten Ihre Präsentation ja nicht vor einer Wand, sondern wollen ein Echo hervorrufen. Und damit dieses auch so positiv wie möglich ist, sollten Sie sich vorab informieren, wer Ihre Zuhörer sind, denn es macht durchaus einen Unterschied, ob Sie vor einem Fachpublikum oder Laien, vor Jungen oder Alten Leuten reden.
Das gelingt Ihnen, wenn Sie von vorneherein die Zuhörer mit einplanen. Berücksichtigen Sie:
Viele Menschen haben Angst, vor Publikum zu reden, weil Sie sich dann aus der Menge herausgehoben fühlen und sich gleichzeitig deren Kritik stellen müssen. Sie sehen das Publikum eher als schwarze Masse unbarmherziger Kritiker denn als Menschen, denen sie etwas vermitteln wollen.
Solche Ängste entstehen meist aus negativen Erfahrungen und verdichten sich im Laufe der Zeit zu Glaubensätzen wie „Ich kann einfach nicht frei sprechen“ oder „ich bin einfach ein langweiliger Redner“.
Frau M. beispielsweise hat oft die Kritik gehört, dass Sie als PR-Fachfrau ja von allem ein bisschen, aber von nichts richtig Ahnung hat.
Daher denkt Sie: „Auf dem Kongress sind sicher lauter Fachleute, die von den einzelnen Spezialthemen viel mehr Ahnung haben als ich selbst“. Sie vergisst dabei aber, diese Experten sicherlich von Ihrem Thema mehr Ahnung haben, ihnen aber der Überblick fehlt.
Solche negativen Glaubenssätze können dafür sorgen, dass das, was man befürchtet wie eine sich selbst erfüllende Prophezeiung auch wirklich eintritt.
Sie können aber aktiv etwas dagegen tun – indem Sie selbst für ein gutes gelingen Ihrer Präsentation sorgen und so die negativen durch positive Erfahrungen ersetzen. Und indem Sie Ihre Stärken und Schwächen analysieren und damit arbeiten.
Versuchen Sie nicht, sich das Lampenfieber abzugewöhnen, denn es ist wichtig. Bei Lampenfieber schüttet Ihr Körper das Stresshormon Adrenalin aus, das Sie zu Höchstleistungen anspornt. Wenn Sie vor Ihren Zuhörer stehen und Ihnen alles egal ist, wird das kein guter und mitreißender Vortrag. Und Ihre Zuhörer nehmen Ihre Nervosität mit Sicherheit weniger wahr, als Sie denken. Dennoch können Sie mit ein paar Maßnahmen die Anspannung etwas verringern:
Doch nicht nur die Umstände sind wichtig, Sie sollten auch optimal vorbereitet sein.
Machen Sie sich nicht zur Zielscheibe. Sie können auch mit einer optimalen Vorbereitung nicht alle Schwächen ausmerzen. Und leider reagieren auch Ihre Zuhörer nicht immer so, wie Sie sich das wünschen. Manche Zuhörer suchen geradezu nach Fehlern.
Da hilft nur eines: Machen Sie sich Ihre Stärken und Schwächen sehr genau bewusst, damit Sie souverän damit umgehen können.
Legen Sie je eine Tabelle für Ihre Stäken und Schwächen an, wie unten gezeigt. Listen Sie diese jedoch nicht einfach nur schriftlich auf:
Halten Sie auch fest, wie Sie mit der Eigenschaften ergebnisorientiert umgehen und wie Sie sie einsetzen wollen. Wichtig: Kritisieren Sie Ihre Schwächen nicht einfach nur, sondern formulieren Sie positiv und überlegen Sie konstruktiv, welchen Nutzen Sie dennoch davon haben:
Stärken | Verbesserungspotenzial | Nutzen |
Fachkompetenz | ||
Berufserfahrung im PR-Bereich | Fundierte Reche, guter Stil beim Vortrag | Dem Zuhörer meine Fachkompetenz als PR-Fachfrau vermitteln |
Individualkompetenz | ||
Kreativität | Ich kann meine Ideen noch besser strukturieren. | Die Zuhörer mit neuen Ideen überraschen |
Sozialkompetenz | ||
Kommunikationsfähigkeit | Ich kann noch mehr auf die Zuhörer eingehen | Die Zuhörer mit einbeziehen, auf sie eingehen |
Konzeptionelle Kompetenz | ||
Visions-fähigkeit | Ich kann meine Ideen besser strukturieren. | Ich kann Zuhörer mit meinen Ideen überzeugen |
Schwächen | Verringern durch: | Trotzdem nützlich weil: |
Fachkompetenz | ||
Von allem etwas Ahnung, aber kein Spezialwissen | Kontakte zu Spezialisten | Wissen so vermitteln, dass es jeder versteht, bei Spezialfragen Informationen später nachreichen |
Individualkompetenz | ||
Ich bin schnell nervös, spreche dann zu schnell | Ich mache Entspannungsübungen und achte auf eine gute Atmung | Gerade weil ich schnell spreche, kann ich einige Leute auch gut mitreißen |
Sozialkompetenz | ||
Ich bin bei Kritik oft beleidigt | Ich übe Souveränität und Schlagfertigkeit. | Ich suche gezielt Blickkontakt zu netten Zuhörern. |
Konzeptionelle Kompetenz | ||
Ich bin gelegentlich etwas chaotisch | Wenn ich besser organisiere und strukturiere, kann ich alles besser umsetzen | Ich bin flexibel und kann in schwierigen Situationen spontan entscheiden |
Wenn Sie sich solcherart klar gemacht haben, wie Sie selbst mit Ihren Schwächen positiv umgehen, können Sie auch in in der Präsentation souverän damit umgehen.
Gehen Sie Kritik souverän an. Frau M. kommt zu spät zur Präsentation. Eigentlich unverzeihlich, aber Sie lächelt charmant in die Runde: „Sie wissen ja, der Verkehr, und ich bin leider zu spät los gefahren…“ Eine geschickte Immunisierungstaktik: Sie gibt die Verfehlung ehrlich zu und redet sich nicht heraus.
Wenn Sie Ihre Defizite von sich aus einräumen, nehmen Sie einem potenziellen Kritiker den Wind aus den Segeln, denn Sie machen ihn damit zum Langweiler: Er würde ja nur wiederholen, was Sie schon selbst gesagt haben. Die Immunisierung funktioniert besonders bei Verfehlungen sogenannter Sekundärtugenden wie Pünktlichkeit oder Ordnung.
Wenn Sie einen Einwand befürchten, können Sie diesen vorwegnehmen und damit entkräften: „Eine Frage, die an dieser Stelle oft gestellt wird…“, „Es ist Ihnen sicher nicht entgangen, dass…“, „Sie stellen sich bestimmt die Frage…“ oder „Sie fragen vermutlich gleich…“ Damit zeigen Sie, dass Sie das ganze Thema durchdacht haben.
Frau M. hat sich bemüht, Ordnung und Struktur in die Präsentation zu bringen, doch sie wird wegen Ihrer chaotischen Unterlagen kritisiert.
Eine verlegene Rechtfertigung wirkt nicht souverän: „Ich bin leider nicht mehr dazu gekommen, die Zettel zu sortieren…“. Ebenso unangebracht ist die schnippische Antwort: „Das ist nicht Ihr Problem!“ Besser: Schlagfertigkeit mit einer Portion Humor: „Ich brauche so ein kreatives Chaos“.
Ja, genau: Stimmen Sie zu! Das geht auch härter: Lassen Sie die Kritik ins Leere laufen, indem Sie Ihren Informationscharakter hervorheben, sich bedanken und – zustimmen: „Danke für den Hinweis. Das hat mir schonmal jemand gesagt“, „Natürlich bin ich chaotisch – was dachten Sie denn?“, „Gut beobachtet, dass es auf dem Tisch chaotisch ist. Jetzt können Sie auch unter dem Tisch nachschauen.“ oder „Daran werden Sie sich gewöhnen müssen.“
Damit wird die Kritik langweilig, weil Sie selbstbewusst voll zu Ihrer Schwäche stehen. Und wenn es Ihnen egal ist, was die anderen denken, können Sie noch einen draufsetzen. Auf einen Vorwurf wie „Das ist so nicht ok…“ antworten Sie: „Doch das ist es.“
Bevor Sie jedoch solche schwereren Geschütze auffahren, versuchen Sie es mit Souveränität und Freundlichkeit. Geben Sie Schwächen offen zu, wenn Sie darauf angesprochen werden und versuchen Sie keine Ausreden zu finden. Das macht sympathisch. Seien Sie nicht verlegen, sondern stehen Sie fest und sicher da: Sie haben schließlich klar gemacht, wo Ihre Schwächen liegen, was Sie aber daraus machen können!
Die Devise ist: Ehrlich, aber nicht verlegen. Leiten Sie einfach zu einem Thema über, mit dem Sie sich auskennen, um vom gefährlichen Glatteis auf sicheren Boden zu gelangen. Das erfordert allerdings rhetorisches Geschick, damit es nicht wie eine Ausrede oder eine Ausflucht wirkt.
Sie sollten sich schnell runter vom Glatteis bewegen. Frau M. wird während der Präsentation nach einem technischen Detailthema gefragt, von dem Sie keine Ahnung hat. Sie antwortet: „Dieses Detail ist für das Gesamtverständnis eher sekundär, aber danke für Ihren Einwurf: Um Ihnen das zu verdeutlichen, lassen Sie mich die Hauptfunktion des Gerätes noch einmal an einem Beispiel erläutern“ – und damit ist Sie wieder bei Ihrem gut vorbereiteten Skript.
Sie können den Einwurf auch zurückstellen: „Das ist eine interessante Feststellung. Ich möchte darauf aber bewusst später eingehen.“ oder „Ihre Frage ist absolut berechtigt. Wir müssen vorher aber noch…“. Auch gut: Verweisen Sie auf das Ende der Präsentation: „Das erfordert eine detaillierte Antwort, die kann ich Ihnen besser im Einzelgespräch geben.“ Sie gewinnen so Zeit und mit etwas Glück hat der Zuhörer den Einwurf dann schon vergessen.
Vielleicht wollen Sie aber nicht nur ablenken, sondern sich auch gleichzeitig schlagfertig wehren, etwa gegen den Vorwurf, sie hätten ja keine Ahnung: „Ich habe meinen Mangel an Wissen schon immer erfolgreich mit einer blühenden Phantasie kompensiert.“
Der erste Eindruck zählt. Das gilt auch für Präsentationen. Daher sollte Ihr Einstieg sitzen.
Die ersten Minuten sind Entscheidend: Jetzt können Sie das Eis brechen, ein gutes Verhältnis zum Zuhörer aufbauen, ihn fesseln und gleichzeitig übertriebenen Erwartungen entgegentreten. In der Folge wird man Ihnen interessierter zuhören und auch Schwächen eher übersehen:
Warum Rhetorik nötig ist: Nicht jeder Zuhörer lauscht geduldig und interessiert Ihren Ausführungen und unterstützt die Präsentation konstruktiv mit sachlichen Beiträgen. Leider gibt es immer auch die, die dazwischenreden, Sie mit Fragen löchern, aus Spaß an der Freude kritisieren oder sich selbst profilieren wollen. Machen Sie dennoch eine gute Figur, indem Sie die Situation spontan richtig einschätzen und schlagfertig kontern.
Wie aber gehen Sie mit schwierigen Zuhörern richtig um? Die folgende Übersicht verrät es Ihnen.
Wenn die Zuhörer auf Ihrer Seite stehen, wird jede Präsentation zum Erfolg. Dafür müssen Sie aber aktiv etwas tun, denn leider können Sie sich nicht immer gute Freunde ins Publikum setzen, die Ihnen aufmunternd zunicken und Sie gegen Kritik verteidigen. Ein gute Möglichkeit: Bauen Sie Sympathiebrücken:
Auch das ist eine gute Taktik: Beziehen Sie andere Zuhörer mit ein.
Machen Sie aus Ihren Zuhörern Komplizen. Setzen Sie die rhetorischen Mittel allerdings nur ein, wenn es sein muss, denn der Schuss kann nach hinten losgehen:
Bei Präsentationen ist es üblich, das Zuhörer hinterher Fragen stellen. Es gibt verschieden Arten von Fragen – und verschiedenen Arten diesen zu begegnen.
Fragen der Zuhörer können Ihre Präsentation entscheiden verbessern; z.B. wenn jemand etwas nicht verstanden hat, das Sie nun erklären und es damit für alle verständlicher machen.
Oder dann, wenn Sie um zusätzliche Informationen gebeten werden und mit diesen den Vortrag ergänzen. Eine Frage kann bei Ihnen auch Wissen und Erfahrungen aktivieren, an die Sie sonst gar nicht gedacht hätten. Nehmen Sie jede Frage daher erstmal positiv auf.
Doch es gibt auch Fragen, auf die Sie zunächst keine Antwort wissen. Hier ist rhetorisches Geschick gefragt, damit Ihre Präsentation nicht in Gefahr gerät. Fragen, die nichts Gutes verheißen, erkennen Sie schon an dem „Warum“ am Anfang.
Denn damit zeigt der Fragende sein Unverständnis und macht Ihnen im schlimmsten Fall daraus sogar einen versteckten Vorwurf: „Warum behandeln Sie diesen Aspekt zuerst?“, „Warum interpretieren Sie die Fakten so?“ Lassen Sie sich nicht provozieren oder zu einer Rechtfertigung drängen. Beantworten Sie die Frage ruhig – aber selbstbewusst ohne „weil“: „Ich finde diese Reihenfolge sinnvoller!“
Beherzigen Sie das auch bei sachlichen Informationsfragen wie „Können Sie mir die Umsatzzahlen vom vorletzten Jahr nennen?“. Viele Menschen stellen sich die Warum-Frage gerne selbst, wenn Sie keine Antwort wissen: „Oh je, warum weiß ich das jetzt nicht?“ und dementsprechend fällt die Antwort aus: „Entschuldigung, ich weiß das nicht, weil..“.
Besser: Geben Sie souverän offen zu, dass Sie etwas nicht wissen, aber ohne sich zu rechtfertigen, und bieten Sie an, die Informationen später nachzureichen. Sie können die Frage auch zur Diskussion stellen. Das funktioniert aber nur, wenn das Publikum mitspielt und sie es nicht zu häufig machen.
Eine andere Technik: Stellen Sie eine sachliche Gegenfrage, die persönlich ist, aber nicht provoziert, etwa „Wie bereiten Sie sich immer auf solche Präsentationen vor?“. Betonen Sie das Wort „Sie“ besonders.
Damit bringen Sie den Frager dazu, über sich zu reden (was viele Leute ohnehin gerne tun) und er ist von Ihnen abgelenkt.
Manche Einwürfe sind aber richtige fies. Dann kommen Sie mit Sachlichkeit nicht mehr weiter, sondern es hilft Ihnen nur noch Schlagfertigkeit.
Schauen bei Angriffen am rechten oder linken Auge Ihres Gegners vorbei. Noch wirkungsvoller, aber auch aggressiver: Schielen Sie!
Wenn Sie auf Äußerungen nicht reagieren, aber dennoch nicht sprachlos dastehen wollen: Erklären Sie den Einwurf kurzerhand für so banal, dass Sie darauf nicht zu antworten brauchen. Damit machen Sie den Einwerfenden aber gleichzeitig lächerlich. Das kann zum Bumerang werden, denn es funktioniert nur, wenn das Publikum auf Ihrer Seite ist.
Ganz einfach, aber ziemlich plump: Lassen Sie den Einwerfenden gar nicht aussprechen, sagen Sie gleich: „Papperlapapp“ und machen Sie weiter. Etwas subtiler: „Wer weiß, wo Sie das wieder gehört haben?“. Damit unterstellen Sie dem anderen, er habe keine eigene Meinung.
Pauschalisieren Sie. Schneiden Sie gleich den roten Faden durch. Oder: Machen Sie aus einem Vorwurf wie „Statistische Untersuchungen widersprechen aber Ihren Ausführungen“ eine Pauschalaussage, etwa:
„Glauben Sie immer blind jeder Statistik?“ Sie unterstellen damit indirekt, dass der betreffende Zuhörer der Statistik mehr glauben schenkt als Ihnen und dass, jeder, der das tut, offenbar alles Mögliche glaubt und somit naiv ist. Wenn der Zuhörer nun weiter auf seinem Einwurf herumreitet, riskiert er damit einen Imageverlust.
Ironisieren Sie unliebsame Bemerkungen mit einer bewussten Übertreibung. Beispiel: „Darf ich etwas fragen?“
Ihre Antwort: „Was haben Sie denn großartiges zu sagen?“. Steigern Sie eine Übertreibung bei Bedarf bis ins Absurde; bei dem Vorwurf etwa „Warum kennen Sie dieses Detail denn nicht?“ könnte Ihre antwort lauten: „Ich kann ja nicht immer mit dem gesamten Handbuch unter dem Arm herumlaufen.“
Sehr aggressiv ist diese Methode: Sie werden verbessert und entgegnen: „Ja, der Herr L. weiß es mal wieder ganz genau“ und schon steht Herr L. als Besserwisser da.
Oder Sie weigern sich einfach, den Einwurf zu verstehen. Dazu genügt ein schlichtes „das verstehe ich nicht“ ohne Rechtfertigung und ganz trocken. Oder eine kurze Bemerkung. Ihr Zuhörer sagt z.B. „Ich habe so etwas schon mit 13 Jahren gewusst und bin dann Ingenieur geworden.“
Sie antworten trocken: „Mit 13?“ Dahinter steht die allgemeine Sitte: Wenn man etwas nicht versteht, muss der andere das erklären. Das Spielchen können Sie mit jeder neuen Äußerung so lange weitertreiben, bis dem anderen die Luft ausgeht.
Das ist noch einmal eine Steigerung. Mit Totschlagargumenten wollen Ihre Zuhörer das Szepter an sich reisen und schon fällt Ihnen nichts mehr ein.
Frau M. stellt die neuen Produkte des Unternehmens für das kommende Jahr vor. Plötzlich ein Zwischenruf: „Also ich glaube nicht, dass irgendjemand so etwas kauft.“ Und jetzt? Erstmal bleibt Frau M. die Spucke weg. Falsch wäre es jetzt, den Kritiker mit Fakten (z.B. Marktstudien) zu überzeugen, denn das schaffen Sie eh nicht und verlieren zusätzlich noch an Kompetenz bei allen anderen, weil Sie sich rechtfertigen.
Entkräften Sie Totschlagargumente, indem Sie sich den Mechanismus dahinter verdeutlichen: Ein sozialer Konsens, etwas von dem angeblich alle überzeugt sind und der implizit immer mitschwingt. Z.B. wird das neue Produkt kritisiert: „Niemand wird das kaufen, das zeigen Studien mit tausenden von Kunden.“ Verdeutlichen Sie Ihren Zuhörern, auf welch wackligen Beinen der Konsens steht: „Und was ist mit den anderen paar Millionen?“
Besser: Lassen Sie den Kritiker denken, was er will – aber untermauern Sie Ihre eigene Position vor aller Augen. Antworten Sie etwa: „Wir bleiben Freunde, auch wenn ich da anderer Ansicht bin!“
Oder zeigen Sie Ihr Selbstbewusstsein: „Damit kann ich leben!“ Brechen Sie dann jeweils den Blickkontakt ab und machen Sie einfach weiter. Parieren Sie gekonnt in Wortgefechten.
Eine mutige Variante ist eine kurze Demonstration: „Wer von ihnen im Saal würde das auch nicht kaufen? Hand hoch!“ Sie zählen die Hände und kommentieren „2 von 50!“ und machen weiter. Sie riskieren natürlich, dass plötzlich die Mehrheit gegen Sie stimmt.
Doch meist solidarisiert sich das Publikum mit dem Redner und gerade unentschiedene Teilnehmer werden es kaum wagen, sich gegen die Mehrheitsmeinung zu stellen.
Das alles klappt besonders gut, wenn das Totschlagargument mit „Ich finde…“; „ich denke…“, „ich glaube…“ oder „Mir gefällt nicht…“ vorgebracht wird. Doch auch wenn der Zwischenruf lautet „Das kauft doch keiner“, „Das klappt ohnehin nicht“, „Damit fallen Sie auf die Nase“, können Sie diese Antworten anwenden:
Wiederholen Sie einfach den Vorwurf, stellen aber davor ein „Sie glauben“ oder „Sie finden“. Jetzt haben Sie klar gemacht, dass es sich nur um eine subjektive Meinung handelt. Beispiel: „Sie glauben, dass wir damit auf der Nase landen würden? Damit kann ich leben!“
Nervosität und Stress schlagen sich sofort auf die Stimme nieder und verraten so Ihre Schwächen. Das muss nicht sein: Trainieren Sie Ihre Stimme so, das Sie sie jederzeit im Griff haben. Dabei lernen Sie auch gleichzeitig, ruhig zu atmen und entspannen sich. Machen Sie jede Übung etwa dreimal. Mit der richtigen Stimmtechnik brauchen Sie auch in großen Räumen kein Megaphon.
Diesen Text als PDF erwerben (nur zur eigenen Nutzung ohne Weitergabe gemäß AGB): Bitte schicken Sie uns nach dem Kauf eine eMail mit gewünschten Titel an support@berufebilder.de, wir schicken das PDF dann umgehend zu. Sie können auch Text-Reihen erwerben.
4,99€Kaufen
Egal ob es um das Erreichen von Zielen, die persönliche Entwicklung oder berufliche Fragen geht: Mit dem individuellen Beratungstool, ds Buchkäufer 6 Monate lang kostenlos nutzen können, erhalten Sie einen kompetenten Begleiter, der Ihnen 24/7 interaktiv zur Verfügung steht. Für komplexere Themen bieten wir spezielle Service-Leistungen.
19,99€ / pro Monat Buchen
Bis zu 30 Lektionen mit je 4 Lernaufgaben + Abschlusslektion als PDF-Download. Bitte schicken Sie uns nach dem Kauf eine eMail mit gewünschten Titel an support@berufebilder.de. Alternativ stellen wir gerne Ihren Kurs für Sie zusammen oder bieten Ihnen einen persönlichen regelmäßigen eMail-Kurs – alle weiteren Informationen!
29,99€Kaufen
Falls unser Shop Ihnen nicht Ihr Wunschthema bietet: Wir stellen gerne ein Buch nach Ihren Wünschen zusammen und liefern in einem Format Ihrer Wahl. Bitte schreiben Sie uns nach dem Kauf unter support@berufebilder.de
79,99€Kaufen
Simone Janson ist Verlegerin, Beraterin und eine der 10 wichtigsten deutschen Bloggerinnen laut Blogger-Relevanz-Index. Sie ist außerdem Leiterin des Instituts Berufebilder Yourweb, mit dem sie Geld für nachhaltige Projekte stiftet. Laut ZEIT gehört ihr als Marke eingetragenes Blog Best of HR – Berufebilder.de® zu den wichtigsten Blogs für Karriere, Berufs- und Arbeitswelt. Mehr zu ihr im Werdegang. Alle Texte von Simone Janson.
Hilfreiche, gute weiterführende Tipps. Ich freue mich schon darauf mehr zu lesen.
Danke für den Zeitaufwand, den Sie in Wartung und Pflege dieser Seite investieren. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie aufwändig das ist.
Schreiben Sie einen Kommentar