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Von Roswitha A. van der Markt (Mehr) • Zuletzt aktualisiert am 23.05.2024 • Zuerst veröffentlicht am 12.10.2016 • Bisher 4823 Leser, 2680 Social-Media-Shares Likes & Reviews (5/5) • Kommentare lesen & schreiben
Karriere und Beruf sind in Zeiten der Digitalen Transformation noch weniger „planbar“ als zuvor. Das eröffnet neue Perspektiven.
Das traditionelle Erfolgs-Modell einer steilen Manager-Karriere bis in die Top-Etagen ist brüchig geworden. Bisher beeindruckende hierarchische Titel haben keine Aussagekraft mehr, bieten keine Sicherheit für Erfolg. Stattdessen gibt es Evangelisten, die sogar von einer CEO Position zurücktreten. Ein disruptiver Wandel in unserem Denkmodell über Karriere und Erfolg ist notwendig.
Die Arbeitswelt 4.0 bricht mit fast allen Grundregeln der bisherigen Management- und Organisations-Theorien, vor allem aber mit unserem Denken über „geregelte Arbeit“. Seit etwas über 2-4 Jahren begleitet uns nun dieses Thema. Aber wo stehen wir eigentlich in diesem Prozess. Wir sind noch weit entfernt von inbound und outbound vernetzten Organisationsstrukturen, Selbstorganisation bis hin zur Demokratischen Unternehmensführung.
Starre Strukturen mit festgelegten Hierarcheebenen, wie sie in den meisten Konzernen immer noch üblich sind, verändern sich eben nur langsam in Richtung agiler Projekt– und Entscheidungsstrukturen. Dafür braucht es ein Loslassen von alten, über Jahrzehnten eintrainierten Mustern.
Getan hat sich noch nicht wirklich viel, aber die Aufmerksamkeit ist geweckt: Der Digitale Reifegrad deutscher Unternehmen schwankt erheblich – von wenigen erstaunlich hierarchisch, ja sogar patriarchalisch geführten Unternehmen über eine Vielzahl unterschiedlichster Formen der Durchdringung von Digitaler Kommunikation und Kooperation in Teams mit partizipativem Führungsstil bis zu ganz wenigen Unternehmen mit Demokratie, wie z.B. die Haufe-umantis AG, wo Führungskräfte und Rollen von den Mitarbeitern selbst gewählt werden.
Bei über 7000 befragten Unternehmen in 130 Ländern stellte der Deloitte Human Capital Trend 2016 fest, dass das Redesign der Organisations-Struktur und damit die Anpassung an die Bedürfnisse von Digitalisierung und dem New Way of Work mit 92% an erster Stelle steht, gefolgt von 90% zur Behebung von Leadership Gaps und mit 86% erstaunlich hoch mit einem Fokus auf die Unternehmenskultur. Die Studie zeigt die zentralen Problembereiche im Wandel zu innovativen Organisationen
Wohlgemerkt, dies war eine globale Studie über 130 Länder. Der Innovations-Trend-Index 2016 zeigt ein anderes Klima in der deutschen Wirtschaft. Mehr als 35% der befragten deutschen Innovationschefs gaben zu, schon einmal Innovation aus Angst boykottiert zu haben. Mehr als die Hälfte, 54% der Mitarbeiter deutscher Unternehmen fürchten einen Machtverlust und nur 10% der Befragten konnten angeben, dass Innovationsideen die Hürde der Macht überhaupt überwinden konnten.
Das zeigt klar: In 90% der deutschen Unternehmen scheitert Innovation an der Hürde der Macht, aus Angst des Macht- und Status-Verlusts und nur geringfügig an 11% fehlenden Glaubens an der möglichen Umsetzung.
Warum erstaunt uns dies nicht? Warum ist es so nachvollziehbar und verständlich, dass man Macht und Status nicht aufgeben will? – Jahrzehnte-, ja jahrhundertelang wurde unser Streben, unser Denkmodell von dem Streben „nach oben“ geprägt.
Erfolgreich war man, wenn man seine Ausbildung, sein Examen oder Diplom als einer der Besten abgeschlossen und dann schnellstmöglich in einem renommierten Unternehmen angestellt wurde, welches sich um die weitere Bildung wie Entwicklung der Mitarbeiter kümmerte. Die klassische Karriere verlief im besten Falle linear nach oben, im gleichen Unternehmen loyal und integer Schritt für Schritt die Karriereleiter hinauf.
Mit der Position des Top-Managers, vielleicht noch eines DAX-Unternehmens, gehört man auch heute zur „Crème de la Crème“ der deutschen Wirtschaft. Das ist nicht zu toppen, das ist Erfolg, nicht nur Karriere, sondern auch Lebens-Erfolg, da man auch alles andere im Leben auf diese Spitzenposition hin ausrichten musste.
Dieses klare, für alle einsichtige Modell bricht nun langsam in sich zusammen, aber Leitplanken oder Leuchttürme, wie wir Erfolg und Karriere anders definieren können, gibt es noch nicht.
Jahrzehntelang wurde im Performance und Talent Management die Manager- gegen die Fachexperten-Karriere ausgespielt. Eine Professionelle Karriere als Experte war zwar geachtet, auch wertgeschätzt, aber eben immer nur zweite Wahl.
Senior Manager zu sein, zahlte sich nicht nur finanziell mehr aus, sondern war mit mehr Macht und Status ausgestattet. Daher haben viele den Weg in eine Manager-Karriere gewählt, obwohl sie sich gar nicht dazu berufen gefühlt haben. Wer erfolgreich sein wollte, etwas bewegen und auch gut angesehen sein wollte, hatte gar keine andere Möglichkeit. Dieser Erfolg war nicht nur beruflich, sondern auch im Familien- und Freundeskreis von Bedeutung.
Wen wundert es da, dass die Gallup Studie 2015, den Führungskräften schlechte Noten ausgestellt hat: 47% gaben an, dass sie befördert worden waren, weil sie in ihrer vorherigen Position ohne Führungsverantwortung sehr erfolgreich und sehr erfahren waren. Führungskompetenz war hierfür kaum entscheidend.
Dieses System rächt sich jetzt. Denn sowohl die Auswahl an High Potentials, die Karriere-Modelle, die ganzen Stellenbeschreibungen wie das Performance Management sind nach diesen Prinzipien ausgerichtet. Allein die Leistung des Einzelnen wird gemessen, nicht die eines oder gar mehrerer Teams.
Das Wechseln von einer Linienposition in eine Projektverantwortung wird auch heute noch von vielen Headhuntern und Personalern als „Abstieg“ gesehen, der begründet werden muss, selbst wenn es sich um global relevante Projekte eines Unternehmens handelt. Immer noch wird nach Führungsspanne und -tiefe beurteilt.
Bei Microsoft mussten Manager aus anderen Unternehmen schon lange akzeptieren, dass sie weder einen großartigen Titel noch Statusbezeichnung erhalten. „Das ist doch eher ein Abstieg in meiner Positionierung: Verliere ich da nicht an Image?“ waren häufige Einwände. Aber bei Microsoft sind Manager globaler Projekte oft „wichtiger“ als Kollegen mit eher klassischer Führungsbezeichnung.
Nicht nur die digitale Transformation geschieht zu langsam und zu vorsichtig, um dem schnellen Wandel im Markt gerecht zu werden, sondern unsere Denkmodelle von Erfolg und Karriere, Führung und Management bleiben in der Vergangenheit stecken.
Leider haben die meisten Führungskräfte weder den Mut noch eine konkrete Vorstellung davon, wie sie den überall propagierten und radikalen Wandel der Unternehmenskultur umsetzen können. Man darf auch bezweifeln, ob sie überhaupt wollen. Die meisten großen Konzerne werden fast durchgängig von tradierten Managertypen der letzten Jahrzehnte geführt. Sie würden deutlich an Macht verlieren und dem Status widersprechen, für den sie sich jahrelang nach oben gekämpft haben. „Disruptives Innovieren zum nachhaltigen Wohle der Unternehmen und der Gesellschaft – das ist längst noch nicht in allen Führungsköpfen verankert“. (Stephan Grabmeier, Chief Innovation Evangelist, Haufe-umantis AG)
Aber selbst wenn Manager wollen, haben sie in Konzernen und einigen Branchen oft wenig Chancen. Gewerkschaften und Betriebsräte behindern fast jede Veränderung, haben sich bisher überhaupt nicht mit der Notwendigkeit der Digitalen Transformation auseinandergesetzt. Sie sind in der Vergangenheit stecken geblieben und boykottieren sogar heute noch Job Rotation, notwendige Weiterbildung in Digitalisierung und kontinuierliche Veränderung:
Sie spionieren Mitarbeitern hinterher, ob ihre tatsächliche Tätigkeit mit ihrer Stellenbeschreibung exakt übereinstimmt und brüskieren den verantwortlichen Manager mit der Aussage: „Der Mann ist Mechaniker. Warum muss er digitale Aufgaben ausführen. Er hat nichts mit IT zu tun. Das hat nichts mit seiner Stellenbeschreibung zu tun. Das darf nicht sein;“ oder gipfelt in der Feststellung bei der Präsentation eines notwendigen Veränderungsprogramms: „Das ist aber dann die letzte Veränderung“.
Solange wesentliche Handlungsgremien in unserer Wirtschaft noch so unbedarft und damit so gefährlich mit unserer Geschäftsfähigkeit, und auch „Employability des Einzelnen“ umgehen, kann weder ein radikaler noch schneller Wandel geschehen.
Hier sind wir alle gefragt an einem neuen, modernen Erfolgs- und Karriere-Denken zu arbeiten.
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Roswitha A. van der Markt ist Unternehmensberaterin und Executive Coach u.a. für HP, Siemens o. SAP.van der Markt studierte Geisteswissenschaften in München, Amsterdam sowie Pretoria und hat mehr als 25 Jahre internationale Führungserfahrung, u.a. als geschäftsführender Partner der weltweit führenden Unternehmensberatung Accenture. Sie hat einen Executive MBA der Harvard Universität in Kooperation mit dem MIT, Sloan School of Management (Boston, Mass.). Außerdem ist sie Commercial Manager (Babson College) und Preisträgerin des Deutschen Hochschul-Software-Preises.Seit 1998 arbeitet Roswitha van der Markt als Executive Berater und Coach für Führungskräfte der ersten und zweiten Ebene sowie als Autorin und Business Speaker. Zu ihrem internationalen Kunden- und Erfahrungshintergrund zählen Unternehmen wie Accenture, Siemens, Fujitsu, Infineon, HP, Oracle, SAP, Allianz, BT, GE, Telekom, wie auch herausragende Mittelständler. Als Expertin für Business Transformation, Change Management, Leadership und Human Performance, sowie Strategie- und Organisations-Entwicklung betreut sie Mandate in Ost- und West-Europa und den USA.Außerdem hatte sie Lehraufträge an der Ludwig-Maximilians-Universität, München, der Otto-Friedrichs-Universität, Bamberg, der Technischen Universität, Dresden, der IE Business School, Madrid und war Projekt-Coach des IEWS (Institute of EastWest Studies) und der UNESCO für multi-nationale Projekte zur wirtschaftlichen und demokratischen Entwicklung von Ost-Europa.Sie bezeichnet sich selbst als Digital Baby Boomer und arbeitet bereits seit fast 20 Jahren als Digital Nomade. Mehr Informationen unter rvandermarkt.com Alle Texte von Roswitha A. van der Markt.
Super Beitrag für Berufsumsteiger!
Sehr wichtiges Thema, berufliche Veränderungen fallen vielen Menschen schwer!
Toller Beitrag!
Toller Beitrag!
Sehr geehrte Frau van der Markt,
ich stimme Ihnen in allen Punkten zu.
Um den Wandel voranzutreiben müssen alle mitwirken und es kann sich keiner rausreden. Oft liegt das Problem bereits in der Wurzel und damit spiele ich auf unser Bildungssystem an. Viele Absolventen der Wirtschaftsstudiengänge haben große Lücken in den gängigen Anwendungsprogrammen von Unternehmen. Die Digitalisierung sollte schon dort einsetzen mit extra Kursen in den Bereichen, um die Studenten besser vorzubereiten. Zudem bin ich der Meinung, dass Universitäten/ Fachhochschulen und Unternehmen der Region enger zusammenarbeiten müssten. Zurzeit bin ich Studentin und arbeite nebenbei als Werkstudent in einem StartUp-Unternehmen. Vorher habe ich bereits eine Ausbildung abgeschlossen und kann definitiv sagen, dass ich den Experten im Vergleich zum Manager bevorzuge. Viele Studenten wissen das nicht. Ich höre sehr oft von meinen Kommilitonen, dass das Ziel nach dem Studium die Managerebene ist. Dieses Ziel wollen sie mit sehr guten Noten erreichen. Viele vergessen dabei, dass es bei einem Manager auf mehr als gute Noten ankommt und die Softskills ebenso relevant sind. Man muss eine Führungspersönlichkeit entwickeln, denn nur dann schenken die Mitarbeiter einem das nötige Vertrauen für eine Veränderung. Zudem muss die Gesellschaft daran arbeiten, dass Fach-Experten den gleichen Stellenwert haben wie die Position eines Managers. Nicht jeder kann Manager werden und nicht jeder ist dafür geeignet. Wenn wir dann noch aufgeschlossener gegenüber Neuem werden, steht dem Wandel nichts mehr entgegen.
Nicht jede Veränderung ist gut, aber ewiger Stillstand auch nicht.
Viele Grüße,
Anna
Herzlichen Dank Frau Wagner, das habe ich befürchtet, dass auch noch in den Universitäten der „alte Weg der Karriere“ propagiert wird. Ich bin gerne bereit, dies mit Ihren Kommilitonen zu diskutieren und Ihnen viel Erfolg.
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