Spritzig und frisch werden in einem der Bücher Forschungsergebnisse zum kontrafaktischen Denken präsentiert. Wer denkt, ein Buch über Zweifeln – das kann doch nur furchtbar, depremierend, langweilig und trocken sein, der irrt! Leider enttäuschen die beiden anderen Bücher zum Denken ziemlich.

Dinge die Sie nicht ändern können – und warum es O. K. ist, darüber zu heulen

Heulen Sie auch manchmal über Dinge, die Sie nicht mehr ändern können und dürfen sich dann von Ihrem Umfeld anhören, wie sehr das nervt? Dann ist dies das passende, zugegeben schon etwas ältere, aber keinesfalls veraltete Buch für Sie:

In „Ach hätt ich doch“ kommt Autor und Hochschulprofessor für Psychologie, Neal Roese dem sogenannten kontrafaktischen Denken auf die Schliche. Das ist nämlich besser als sein Ruf.

Hätte ich doch nur dieses oder jenes

Wenn ich ihm doch nur gesagt hätte, dass ich ihn liebe! Wenn ich doch eine andere Ausbildung gemacht hätte! Wenn ich mich doch auf diesen Job beworben hätte! Wenn ich doch mehr Zeit mit den Kindern verbracht hätte! Oft verbringt man viel Zeit damit, darüber nachzudenken, was hätte sein können, wenn… Und so geht es vielen.

Diese Gedanken über verpasste Gelegenheiten und möglicherweise falsche Entscheidungen sind unvermeidbar, sagt Psychologieprofessor Neal Roese. Sie werden von unserem Gehirn spontan produziert, um uns zu zeigen, was wir das nächste Mal besser machen können. Er zeigt, wie unser „psychologisches Immunsystem“ sie verarbeitet und wie wir sie für unser Handeln produktiv machen können.

Kontrafaktisches Denken: Besser als sein Ruf!

Dabei hat mich der Autor ehrlich überrascht: Nicht nur mit seiner flotten Schreibe, sondern auch mit seinem Inhalt, der wirklich viele neue Erkenntnisse liefert die auch durchaus beruhigend sind.

Zweifel zu haben und über vergossene Milch zu weinen, ist schlicht keinesfalls immer so schlecht, wie uns das Binsenweisheiten glauben machen wollen, sondern helfen uns, zu erkennen, was wir beim nächsten mal besser machen können. Vorausgesetzt man übertreibt es nicht. Fazit: Ein ganz tolles Buch. Und das ganze ist auch noch mit vielen empirischen Ergebnissen wissenschaftlich belegt. Sehr empfehlenswert!

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Gute Idee verschenkt: Simple Wahrheiten sind meist falsch!

In einer Zeit, in der Simplify-Bücher zu Bestsellern werden, ja sich ein regelrechter Vereinfachungstrend abzeichnet, war dieses Buch schon lange überfällig.

Denn tatsächlich ist Vieles nicht so einfach, wie es scheint wenn zu stark vereinfacht wird, kann das zu großen Problemen führen.

Das Problem mit der Erwartungshaltung

Und sicherlich werden die einfachen Wahrheiten in diesem Buch kritisch, hintergründig und intelligent beleuchtet, keine Frage. Nur: Das war das Mindeste, was ich erwartet habe. Und wie das eben mit der Erwartungshaltung so ist…

Ich hatte mir von diesem Titel ein Buch versprochen, dass den Simplify-Trend mit seinen eigenen Waffen schlägt: Reich an Wortwitz und Ironie, eine einfache klare Sprache – und dennoch hintergründig.

Trocken statt spritzig

Stattdessen ein wissenschaftlich-analytisch-trockener Stil, wobei Frau Gronemeyer in der Argumentation kaum empirische Belege liefert, sondern vor allem ihr persönlichen, rein subjektiven Ansichten zum Besten gibt.

Und die stoßen gelegentlich etwas moralinsauer auf. Außerdem ist die Autorin selbst auch nicht vor Vereinfachungen gefeit. Beispiel ihre Ausführungen zu Existenzgründern: Unbestritten versucht die Politik in jüngster Zeit, Arbeitslose in die Existenzgründung zu drängen und viele scheitern daran (übrigens auch, weil die Politik gleichzeitig die Rahmenbedingungen für kleinstgründer keinesfalls verbessert).

Moralinsaure Opferhaltung

Ob viele dieser Kleinstgründer sich aber gerne von Frau Gronemeyer als Opfer stilisieren lassen, sei dahingestellt. Denn es gibt zahlreiche Kleinstselbständige, die mit Überzeugung, Tatkraft und Optimismus ans Werk gehen – etwas, das diesem Buch leider fehlt.

Es gibt eben IMMMER solche und solche und es ist eben NIE so einfach. Immerhin ist es gut, dass dieses Buch geschrieben wurde, wenn auch unter einem Titel, der mehr verspricht.. naja, es ist gut gemeint.

Wie funktioniert unser Gehirn?

Der Mensch – eine neuronale Maschine?“ Fragt Wissenschaftsjournalist Hubert. Die Neurobiologie hat in jüngster Zeit einige Erkenntnisse auf die uralte Frage „Was ist der Mensch?“ geliefert.

Und diese Erkenntnisse haben einiges Aufsehen erregt und gefallen offenbar nicht jedem. Fragen nach dem Wesen des Menschen werden laut.

Sind wir für unser Handeln verantwortlich?

Vorneweg: Dieses Buch wirft Fragen auf und regt zum Nachdenken an. Zum Beispiel:

Der Mensch gelenkt durch Neuronen – eine bedrohliche Vorstellung?

Offenbar finden einige Leute, unter ihnen auch der Autor dieses Buches, die Vorstellung bedrohlich, der Mensch könnte nur durch seine Neuronen gelenkt sein.

Warum eigentlich? Weil der Mensch dann mehr wäre als ein Stück Natur, der sich durch seinen Geist lenken kann – mehr als die Krone der Schöpfung?

Subjektiver Überblick

Ich persönlich verstehe diese Vorbehalte nicht und kann daher der Argumentation dieses Buches nicht ganz folgen:

Eigentlich will der Autor anhand von vielen Beispielen und Experimenten Überblick über die aktuellsten Diskussionen in der Neurowissenschaft. Aber tatsächlich versucht er Stück für Stück das angeblich so schrecklich reduktionistische Menschenbild der Hirnforscher zu widerlegen.

Vie Lärm um nichts

Herausgekommen ist dabei keine wissenschaftliche Analyse, sondern die pseudophilosophische Darstelllung einer Meinung, nämlich, dass der Mensch dennoch einen freien Willen hat.

Für meinen Geschmack viel Lärm um nichts, dieses Buch hätte man sich auch sparen können.

Liegestützen für unser Gehirn

Wir achten drauf, was wir essen und wir gehen ins Fitness-Studio – oder haben es zumindest vor. Völlig unbeachtet lassen wir aber unser Hirn vor sich hinschlummern und lassen es zu, dass unser Oberstübchen einrostet. Nun tut die Ex-Gedächtnisweltmeisterin und TV-Moderatorin Christiane Stenger etwas dagegen.

In ihrem neuen Buch beschreibt sie, was wir tun können, um mit einem gut trainierten Hirn auf vielen Feldern leichteres Spiel zu haben – vom Zeitmanagement bis zur Stressbewältigung. Wie funktioniert das Gehirn, welche Areale sind für die Verarbeitung von Wissen, Erinnerungen und Emotionen zuständig? Das steht natürlich auch ausführlich in dem Buch „Lassen Sie Ihr Hirn nicht unbeaufsichtigt“.

Ungenutze Potenziale im Kleinhirn

Vor allem aber geht es der ehemaligen Gedächtnisweltmeisterin Christiane Stenger um die schlummernden, bislang ungenutzten Potenziale zwischen Kleinhirn und präfrontalem Cortex.

Denn dass Sie leistungsfähiger, motivierter und zufriedener leben (und denken) könnten, steht für die Autorin außer Frage. Ihren Hirn-Jogging-Parcours hat sie dementsprechend auch über mehr als ein Dutzend Etappen gesteckt.

Der Hirn-Jogging-Parcours

Und da stehen folgende Punkte auf dem Programm:

Kurzum: Alle Dimensionen der individuellen Leistungsstärke, die elementar vom Denken, Fühlen und Bewerten abhängig sind.

100 Milliarden Nervenzellen warten nur darauf, eingesetzt zu werden

Obwohl durchaus mit Verweisen auf Forschungsergebnisse versehen, schreibt Stenger ohne jeglichen akademischen Duktus. Neurowissenschaftliche Gesetzmäßigkeiten und Ergebnisse der kognitiven Psychologie werden von leichter Hand eingebracht und ins Alltagsdeutsche übersetzt.

Stenger nutzt viele Analogien und Methapern (immer wieder die vom Hirn als buntem Aquarium voller umtriebiger Fische), um wichtige Prozesse zu visualisieren. Vor allem aber ist ihr Buch ein Ratgeber und eine Sammlung schlauer Tipps, die die „Arbeit von 100 Milliarden Nervenzellen“ zur Ihrem Vorteil ankurbeln.

Schlaue Hirn-Tipps für den Alltag

Stenger weiß, wie Sie Ihre grauen Zellen bei der Arbeit komplett ausschöpfen oder auch schonen, denn Ihr Gehirn braucht beides: Ruhepausen und Lernphasen. Beim Begreifen beispielsweise helfen Visualisierung und mentale Begeisterung für den Stoff.

Was Sie interessant finden und in Bilder packen können, prägen Sie sich sehr schnell ein. Stress ist demgegenüber nicht per Definition nachteilig, sondern zunächst leistungsfördernd.

Stress ist positiv bis zum Kontrollverlust

Er wird erst dann zur Belastung, wenn Sie glauben, die Kontrolle zu verlieren. Fragen Sie sich, wie Sie diese in Etappen zurückgewinnen. Schöner Tipp für Menschen die seit langem mit einer Entscheidung hadern und einfach nicht zu einem Ergebnis kommen: „Werfen Sie einfach mal eine Münze und beobachten Sie, wie Sie auf diese (vorläufige) Entscheidung reagieren“. Wenn es nicht weh tut, kann es auch nicht falsch sein.

„Lassen Sie Ihr Hirn nicht unbeaufsichtigt“ ist ein kluges Buch, angenehm zu lesen und gespickt mit interessanten Infos und Tipps. Wer mental fit werden oder bleiben will, findet hier zahlreiche gute Anregungen. Empfehlung!

Bedienungsanleitung für gehirngerechtes Arbeiten

Karriere zu machen bzw. erfolgreich zu arbeiten ist immer mehr auch eine Frage der richtigen Arbeitsmittel. Und da liefern gerade die Neurowissenschaften wichtige neue Impulse. David Rock zeigt jetzt, wie Zeitmanagement, Projektmanagement und auch Stressmanagement neurobiologisch fundiert aussehen müssen. Sehr erhellend!

Wir wissen, wie man Outlook benutzt, wie man Handys synchronisiert und Dateien verwaltet. Aber wie man so arbeitet, dass das Gehirn die optimale Leistungsfähigkeit erreicht, das wissen wir nicht. Dabei haben die Neurowissenschaften in den letzten Jahren sensationelle Fortschritte gemacht.

Je besser wir das Gehirn verstehen, desto besser können wir es nutzen

Als einer der Ersten wendet David Rock in „Brain at work“ diese Erkenntnisse nun auf den beruflichen Alltag an. Das Resultat: gehirngerechtes Zeitmanagement, gehirngerechtes Stressmanagement und gehirngerechtes Projektmanagement. Seine Vorschläge tragen dazu bei, uns einerseits nicht ständig zu überlasten und uns andererseits durchaus Großes zuzutrauen.

Die Ratschläge sind bekannt: kein Multitasking, das Wichtigste zuerst, und sich nicht unter Druck setzen lassen. Die Begründungen aber sind neu. Indem uns David Rock mit der Funktionsweise des Gehirns vertraut macht, wird unmittelbar einsichtig, warum wir nicht zwei Dinge gleichzeitig tun können.

Auf dem neuesten Stand der Forschung und trotzdem einfach zu verstehen

Und wer weiß, dass große Aufgaben tatsächlich auch viel Gehirn-Energie verbrauchen, versteht auch, warum man diese Energie nicht für das allmorgendliche Checken des übervollen eMail-Postfachs verschwenden sollte. „Fist things first“ bekommt in diesem neurologischen Licht eine zwingende Begründung.

Mehr als drei Jahre, sagt David Rock, hat er intensiv an diesem Buch gearbeitet. Er hat die wichtigsten Studien ausgewertet und mit wichtigen Neurowissenschaftlern Gespräche geführt. Ergebnis ist ein Seite für Seite qualitativ hochwertiges Buch. Auch über die Darstellung des hochkomplexen Wissens hat sich der Autor viele Gedanken gemacht und eine überzeugende Lösung gefunden.

Stressituationen gehirnoptimiert meistern

Er leitet jedes Kapitel mit der fiktiven und doch höchst realen Geschichte zweier Menschen ein, denen die eMails um die Ohren fliegen, die sich in Meetings durchsetzen müssen (und das nicht immer schaffen) und die gleichzeitig die Familie nicht aus den Augen verliefen dürfen.

Die Stress-Szenarios, die David Rock dabei aufbaut, sind aus dem Arbeitsleben gegriffen. Umso überraschender, wenn David Rock die gleiche Situation noch einmal, und zwar diesmal „gehirnoptimiert“ durchspielt.

Fluchtreflexe beim Chef-Gespräch

Die Themen, die in „Brain at work“ angesprochen werden, betreffen die ganze Bandbreite des beruflichen Lebens. Die tief eingegrabenen Verhaltensmuster werden uns immer wieder ein Schnippchen schlagen. Aber wir wissen jetzt wenigstens, warum!

Auch Konflikte mit Mitarbeitern und Vorgesetzten. Wer zum Beispiel weiß, dass das Gehirn bei einem Gespräch mit dem Vorgesetzten automatisch auf Angriff oder Flucht schaltet, weil dieses Gespräch den eigenen Status bedroht, kann Gegenmaßnahmen treffen.

Zum Beispiel als Vorgesetzter den eigenen Status reduzieren, anderen positives Feedback geben. In „Brain at work“ schafft es David Rock, die Erkenntnisse der Neurowissenschaften für den Berufsalltag nutzbar zu machen. Er zeigt, wie wir über das Gehirn wahrnehmen und agieren. Und er zeigt, wie wir unsere Projekte und unsere Zeit effektiver und stressfreier managen können.


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