Frei nach Henry Ford ist es ganz einfach, reich zu werden. Man muss nur weniger Geld ausgeben, als man verdient. Klingt logisch, oder?

Sichere Börsen-Strategien: Geld verdienen mit Finanz-Investments

Wie man einfach reich wird

Einfach weniger ausgeben – das klingt etwas zu einfach. Denn Wer das schafft, sieht sich zwei zentralen Herausforderungen gegenüber: Wie gelingt es erstens, nicht alles in Form von Steuern und Abgaben abzuführen? Und was tun mit dem übrigen Geld? Angesichts der sinkenden Zinsen macht es schon lange keinen Spaß mehr, auf Sparbücher, Festgeld- oder Tagesgeldkonten zu setzen. Selbst wer die Top-Anbieter wählt, schafft in der Regel nicht einmal den Ausgleich der Inflationsrate. Deshalb setze ich schon sehr lange (und erfolgreich) auf Wertpapiere.

Wer mir nacheifern will, sollte sich jedoch zunächst mit den Grundlagen beschäftigen. Weil meiner Meinung nach zu viele spekulative Ratgeber à la »Millionär werden in vier Wochen« auf dem Markt sind, möchte ich mit diesem Buch ein realistisches Bild der Börse vermitteln. Daran hapert es; nicht von ungefähr ist die Börse in Deutschland schlecht beleumundet. Die meisten Menschen hierzulande ärgern sich zwar über die niedrigen Zinsen, schrecken jedoch vor einer Veränderung in puncto Geld zurück. Diverse Kurseinbrüche haben sich ins kollektive Gedächtnis der Deutschen eingebrannt. Wer jedoch die Situation nüchtern betrachtet, entdeckt vor allem die positiven Seiten. Zwar stürzten die Kurse im Jahr 2000 fast ins Bodenlose – drei Viertel verlor der DAX in kurzer Zeit – die Verluste von einst wurden jedoch längst wettgemacht.

Wie Sie die richtige Börsen-Strategie finden

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Diese Achterbahnfahrt der letzten 15 Jahre bestätigt ein Muster, das auch für frühere Börsenphasen charakteristisch ist: Nach Krisen erholen sich die Kurse wieder, und wer die Nerven bewahrt, erzielt am Aktienmarkt weitaus höhere Renditen als mit anderen Anlageformen. Derartige Statistiken kannte ich nicht, als mein Interesse für Geld und Börse erwachte. Stattdessen war mir schon als kleiner Junge klar, dass ich später einmal Millionär werden möchte. Dieser »Beruf« schien mir absolut plausibel, schließlich eröffnet er die Wege zu vielen schönen Dingen. Um es mit anderen Worten zu sagen: Mein Ziel war die finanzielle Freiheit. Vor diesem Hintergrund begann ich, mich mit den Rezepten reicher Menschen zu beschäftigen. Eine meiner ersten Erkenntnisse lautete, dass die Reichen ihr Geld nicht auf Sparbuch oder Tagesgeldkonto deponieren. Sie investieren es vielmehr in ihre Firmen oder suchen sich ertragreiche Anlageformen wie etwa Aktien. Zu dieser ersten Erkenntnis gesellte sich noch eine zweite: Ganz wichtig war und ist reichen Menschen, die Kontrolle über ihr Vermögen zu behalten. Sie geben diese keinem Bankberater, sie entscheiden selbst über die richtigen Strategien.

Welche Strategien zu Ihnen passen oder worauf Sie Ihre Schwerpunkte setzen, müssen Sie dann jedoch selbst entscheiden. Diese Verantwortung kann Ihnen keiner abnehmen. Immerhin sind Sie schon auf dem Weg dorthin; dieses Buch ist ein erster, wichtiger Schritt. Sie finden darin unterschiedliche Herangehensweisen, die die Bandbreite der Möglichkeiten verdeutlichen. Dieser Text soll dazu beitragen, Chancen sowie Risiken der Börse beurteilen und vor diesem Hintergrund strategisch investieren zu können. Denn letztlich besteht das Geheimnis erfolgreicher Börsenstrategien nur darin, mit der Mehrzahl der Transaktionen Gewinne zu machen und die Verluste zu minimieren. Wer das schafft, wird mit großer Sicherheit finanziellen Erfolg haben. Und genau darum geht es mir: Ich möchte Ihnen diese Sicherheit vermitteln und zeigen, dass sie mit dem persönlichen Know-how zusammenhängt. Schließlich verdienen die meisten von uns ihr Geld nicht so leicht, als dass sie es locker auf den Kopf hauen könnten.

Warum es wichtig ist, reich zu sein

Zudem hat sich in den letzten Jahren immer offener gezeigt, dass wir sogar reich sein müssen, wollen wir halbwegs sorgenfrei in die Zukunft blicken. Schließlich leben wir in einer Welt mit sehr vielen Unwägbarkeiten und einer stetigen Umverteilung von Arm zu Reich. Finanzielle Freiheit bedeutet in dieser Situation auch persönliche Freiheit, und diese ist mir sehr wichtig. Ein Vermögen zu erschaffen, braucht jedoch Strategien. Der Weg dorthin erfordert Zeit und Know-how sowie Beharrlichkeit – das zumindest zeigen die Beispiele, die ich betrachtet habe. Sehr deutlich machen sie zudem, dass alle Aspekte rund ums Geld irgendwie zusammenhängen. Verdienst, Konsumverhalten, Vermögensstrukturierung, Steuern und vieles mehr müssen optimal aufeinander abgestimmt sein, damit ein signifikanter Vermögensaufbau erfolgen kann. Ein umfassendes Finanzkonzept scheint mir daher wichtig, auch deshalb widmet sich dieser Text nicht ausschließlich der Börse und den passenden Strategien. Es beleuchtet zudem das Drumherum und geht auf die persönlichen und strukturellen Voraussetzungen ein, die der Börsenerfolg zwingend voraussetzt. Denn leider genügt das Wissen über erfolgversprechende Strategien nicht, man muss sie auch anwenden (können).

Viele öffentliche Diskussionen und auch zahlreiche Gespräche im privaten Rahmen kreisen daher um den Wunsch, Geld zu haben. Fast jeder Mensch träumt davon, reich zu sein. Allerdings spielt es meiner Meinung nach keine Rolle, ob man möchte oder nicht. Vielmehr müssen wir reich werden, es bleibt uns gar nichts anderes übrig. Diese Behauptung mag Ihnen vermutlich etwas weit hergeholt vorkommen, doch hat sie leider einen sehr ernsten Hintergrund.

Die Rente ist nicht sicher

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Denn die sozialen und ökonomischen Strukturen unserer Gesellschaft haben sich in den letzten Jahrzehnten dramatisch verändert. Das Versprechen lebenslanger Stabilität durch eine gute Ausbildung, einen sicheren Beruf und eine auskömmliche Rente gilt immer weniger. Schon heute brauchen viele Menschen zwei oder drei Jobs, um über die Runden zu kommen. Und immer häufiger werden unsere Zahlungen an die Rentenkassen nicht ausreichen, um später ein ausreichendes Niveau der Altersbezüge sicherzustellen. Dazu kommen weitere Herausforderungen: Wir werden stetig älter, und damit steigt die Rentenbezugsdauer dramatisch an.

Die westlichen Industriestaaten passen ihre gesetzlichen Rentensysteme jedoch kaum an diese Veränderungen an. Die beschriebene Entwicklung verstärkt sich also noch. Angesichts dieser Situation verwundert es kaum, dass wir pausenlos von der Bedeutung privater Zusatzrenten hören. Doch zeigen die mageren Zustimmungsraten zu Riester, Rürup & Co., wie wenig die Deutschen von diesen Angeboten halten. Und in der Tat belegen viele Untersuchungen, dass deren Erträge eher mäßig ausfallen – das niedrige Zinsniveau und vielfältige Gebühren lassen grüßen. Die Frage nach dem Sinn der beworbenen Produkte ist daher durchaus sinnvoll, und es schadet nicht, wenn wir uns nach Alternativen umschauen. Denn realistisch betrachtet, werden wir immer häufiger von unseren Ersparnissen oder von Erträgen unserer Vermögenswerte leben müssen, wollen wir den Lebensstandard nicht spürbar einschränken. Und diese Schlussfolgerung bedeutet nichts anderes, als dass wir reich sein oder werden müssen.

Bauchgefühl hilft nicht weiter

Bei einigen von Ihnen wird diese Logik vielleicht einen Kloß im Hals verursachen, doch klingen die vorigen Zeilen schlimmer, als sie sind. Schließlich müssen wir in der Regel nichts über den Zaun brechen; und die meisten von Ihnen werden noch mindestens ein Jahrzehnt Arbeit vor sich haben. In dieser Zeit besteht die Gelegenheit, schrittweise vorzugehen und den Vermögensaufbau strategisch zu verfolgen. Leider stellt uns diese Aufgabe vor ein Problem: Derartiges Denken ist sehr abstrakt, und der Mensch ist biologisch und emotional nur ungenügend darauf eingestellt. Die Renditeentwicklung längerfristig zu kalkulieren und eine Investitionsstrategie abzuleiten, fällt den meisten von uns schwer.

Es ist daher sehr wichtig, das Bauchgefühl auszuschalten und den Vorsatz »ich werde reich« in einen konkreten Plan zu überführen. Aus diesem Grund enthält dieser Text nicht nur Börsenstrategien, er widmet sich auch der inneren Einstellung, gibt den Gefühlen und psychologischen Prozessen viel Raum. Bitte tun Sie die weichen Faktoren nicht als »Gedöns« ab, hören Sie beim Lesen der entsprechenden Kapitel immer wieder in sich hinein und denken Sie darüber nach, wie ihre bisherige Karriere als Börsenakteur verlaufen ist.

Schlechte Finanzstrategie – Kontraproduktive Entscheidungen

Wer ehrlich mit sich selbst umgeht, dürfte auf zahlreiche Situationen und Entscheidungen stoßen, die ausgesprochen kontraproduktiv waren. Zudem dürfte eine nähere Analyse meist ergeben, dass nicht die falsche Strategie für Verluste verantwortlich war, sondern das Fehlen einer jeden Strategie oder die Verstöße gegen eine einmal beschlossene. Gesunde Selbstkritik hat noch keinem geschadet. Beruhigend an der Entdeckung eigener Fehler ist: Sie lassen sich in Zukunft vermeiden, und der Imperativ in Bezug auf das Reichwerden verliert seinen Schrecken. In diesem Klärungsprozess müssen wir uns noch einen weiteren, wichtigen Punkt immer wieder vor Augen führen. Ein Vermögen anzusammeln, ist zwar kein Kinderspiel und an jeder Ecke lauert jemand, der an unser Geld will, doch können wir den Weg dorthin selbst gestalten.

Niemand schreibt uns vor, wie wir investieren, wie viel wir sparen oder in welchem Zeitraum das geschehen muss. Wir besitzen also eine große Freiheit, müssen damit jedoch eigenverantwortlich umgehen. Genau hier liegt jedoch der Hase im Pfeffer. Unsere Psyche neigt oft dazu, die Schuld von uns zu weisen. Zu oft beruhigen wir uns mit Punkten, die außerhalb unserer Kontrolle liegen: »Ich konnte keine Gewinne erzielen, der Gesamtmarkt ist abgestürzt.« Oder: »Ich musste mich um meine Mutter kümmern.« All das sind sicher gute Gründe, aber sie helfen nicht weiter – zumal immer passende Ausreden zur Hand sind. Stattdessen sollten wir uns auf Dinge konzentrieren, die wir beeinflussen können. Und wir müssen den individuell passenden Weg finden. Dieses Buch zeigt deshalb ganz unterschiedliche Strategien. Manche benötigen kaum Zeitaufwand und andere ermöglichen oder erfordern ein tägliches Eingreifen. Und weil die Börse keine Einbahnstraße ist, behandelt es Möglichkeiten, von steigenden wie von fallenden Kursen zu profitieren. Glücklicherweise existieren Wege, um von jeder Situation und von allen denkbaren Rahmenbedingungen zu profitieren. Zu welchem Zeitpunkt wir welche Richtung einschlagen, hängt ganz allein von uns selbst ab. Jeder Einzelne muss diese Entscheidung fällen. Wer sich auf diejenigen Aspekte seines Vermögens konzentriert, die er kontrollieren kann, treibt das Reichwerden voran. Damit verliert auch das Wort »müssen« aus den vorigen Absätzen einen Großteil seines Schreckens.

Wer reich ist, muss nicht für Geld arbeiten

Reich zu sein, ermöglicht uns einen Wechsel: Wir müssen nicht mehr für unser Geld arbeiten, sondern wir lassen unser Geld für uns arbeiten. Doch wie lässt sich diese Aufgabe bewerkstelligen? Schließlich bewegen sich die Zinsen auf Tiefstständen, und viele Immobilien kosten mehr, als sie jemals erwirtschaften werden. Doch sollten Sie auch bei dieser Gelegenheit in sich hineinhören und sich mit der Anlageklasse beschäftigen, die Ihnen am meisten liegt und bei der sie sich am besten auskennen. Bevorzugen Sie Immobilien und haben Sie gute Erfahrungen damit gemacht, bleiben Sie dabei. Sind Sie nicht sicher, analysieren Sie die Optionen, bevor Sie investieren. Ich habe diese Entscheidung getroffen, mein Favorit ist eindeutig die Börse. Für mich bietet sie den besten und sichersten Weg, Vermögen zu generieren. Vielen Lesern mag das Wort sicher im Zusammenhang mit der Börse eher widersinnig vorkommen. Aktien gelten als spekulativ und ungeeignet für die sichere Geldanlage – insbesondere im Vergleich zum Sparkonto oder zu festverzinslichen Anlageformen. Dass diese Einordung ihre Schwächen hat, zeigt sich jedoch schnell bei einem Blick hinter die Kulissen des Geldes. So sollte jedem klar sein, dass (Bar-)Geld nur eine Wertzuschreibung darstellt. Die Entscheidung, dass wir für einen Euro oder einen Dollar bestimmte Gegenwerte kaufen können, liegt bei den Notenbanken und damit letztlich bei Staaten oder Regierungen.

Die Geschichte hat oft genug gezeigt, dass diese Zuschreibung nicht immer funktioniert hat. Schon viele Währungen verloren ihren Wert komplett, und auch heute findet ein permanenter, schleichender Wertverlust statt – in Form von Inflation. Zinsen in Höhe von einem Prozent bedeuten bei einer Inflation von zwei Prozent nichts anderes als einen jährlichen Wertverlust jeder Banknote und jeder Münze von einem Prozent. So außerordentlich sicher sind Bargeld und Sparbuch offensichtlich doch nicht. Hereinfallen kann auch, wer Geld oder Gold im Bankschließfach deponiert. Denn im Fall einer Bankenpleite oder auch, wenn die Regierung bestimmte Restriktionen beschließt, kann der Zugriff verwehrt sein. Unwahrscheinlich? Denken Sie an Zypern, derartige Maßnahmen gab es sogar schon innerhalb der EU. Hundertprozentige Sicherheit existiert übrigens auch nicht bei Anleihen. Diese beruhen auf dem Versprechen, das geliehene Geld in einem bestimmten Zeitraum zurückzuzahlen und es zudem noch zu verzinsen. Ob es tatsächlich dazu kommt, lässt sich vorab kaum garantieren. Ganz besonders gilt diese Warnung vor dem Hintergrund weltweit exorbitant hoher Staatsschulden. Denn die Verschuldung betrifft keineswegs nur die viel gescholtenen »Südländer«. Ganz im Gegenteil: Gerade die USA oder Japan haben Besorgnis erregende Schuldenberge aufgetürmt.

Die erste Grundregel: Es gibt keine sichere Geldanlage!

Was ist mit Aktien oder anderen börsengehandelten Wertpapieren? Selbstverständlich existieren Gefahren. Doch verfügen Unternehmen wie Siemens oder BASF über eine längere Geschichte als Euro oder D-Mark; sie haben Krisen und Weltkriege überdauert. 100 Reichsmark oder eine deutsche Staatsanleihe von 1923 sind längst wertlos geworden, Siemens-Aktien dagegen werden seit 1899 gehandelt und stellen noch heute einen Wert dar. Der Grund für diese Widerstandsfähigkeit: Während Geld lediglich Werte repräsentiert und einen Konsens über diese Wertzuschreibung benötigt, stellen Aktien konkrete Sachwerte dar. Schließlich verfügt (fast) jede Firma über Gebäude, Produktionsstätten, Waren und vieles mehr. Dem Aktionär gehört ein Teil davon, und es ist Regierungen nicht so einfach möglich, dieses Eigentum zu verwässern oder gar zu konfiszieren.

Sicherheit ist also immer relativ, gleichgültig ob es sich um das Sparbuch handelt oder um eine Aktie. Nicht in diesen Vergleich aufgenommen habe ich Gold oder andere Edelmetalle. Diese gelten zwar gerade in Krisenzeiten als sicherer Hafen, doch verfügen sie meiner Meinung nach über einen gravierenden Nachteil: Sie bringen keine Rendite, sie arbeiten nicht für uns. Außerdem lässt sich ein Wertzuwachs von Gold & Co. nur schwer prognostizieren. Einen nennenswerten Beitrag zur Vermögensbildung werden sie daher kaum leisten. Aus meiner Sicht eignen sich vor allem Aktien dafür, ein eigenes Vermögen zu erschaffen oder es zu vermehren.

Die Einstellung zählt

Das gilt auch deshalb, weil sie sehr schnell, unkompliziert und kostengünstig zu haben sind. Ein Depot bei einer Bank und ein Mausklick reichen aus, schon gehört uns die gewünschte Aktie. Damit ist sie anderen Sachwertanlagen deutlich überlegen. Bei Immobilien oder Kunst zum Beispiel sind Wertermittlung, Kauf und Abwicklung sehr viel komplizierter. Zudem fallen meist sehr hohe Transaktionskosten an. Für Aktien hingegen existiert stets ein eindeutiger Preis, die Wertermittlung erfolgt absolut transparent. Wir können zu jeder Zeit Angebot und Nachfrage genau nachvollziehen. Auch lassen sich Aktien fast jederzeit kaufen sowie verkaufen, und mit wenigen Euro an Gebühren sind wir dabei.

Die Rahmenbedingungen für den Börsenhandel sind also sehr gut, trotzdem schrecken die meisten Deutschen vor Aktien & Co. zurück, und viele sind frustriert aufgrund ausbleibender Erfolge. Verantwortlich für dieses Negativ-Image sind vor allem falsche Erwartungen und eine unpassende Einstellung. Viele von uns müssen zunächst eine Veränderung herbeiführen. So ist es hilfreich, wenn die Beschäftigung mit Geld Spaß macht. Dieser Spaß lässt sich selbstverständlich nicht einfach so verordnen, doch können sich die Potenziale und Ergebnisse der in diesem Buch beschriebenen Strategien durchaus sehen lassen. Und auf dieser Basis ändert sich häufig auch das eigene Bewusstsein. Jedem von Ihnen sollte zudem bewusst sein, dass sich weder die Schaffung eines Vermögens noch die Veränderung der eigenen Einstellung von heute auf morgen bewerkstelligen lässt. Wer nicht bald schon wieder frustriert aufgeben will, sollte langsam vorgehen und auf realistische Wegmarken setzen. Mit den ersten Erfolgen – und seien es nur Lernerfolge – wächst die Motivation für die weiteren Etappen. In dieser Situation werden viele von Ihnen allerdings auf gewisse Vorbehalte Ihrer Umgebung stoßen.

Vermögensaufbau: Eine Frage der Zeit

Denn eine gewisse Abneigung gegen Geldangelegenheiten ist weit verbreitet, die Beschäftigung damit gilt vielen Menschen allenfalls als notwendiges Übel. Lieber aber verdrängen sie diese unliebsame Aufgabe. Doch oftmals sind wir mit noch weitaus extremeren Einstellungen konfrontiert: Geld gilt nicht nur als unfein, sondern viele Menschen bekunden sogar im Brustton der Überzeugung, dass sie keine Zeit dafür haben, sich um ihre Investments zu kümmern. In diesen Situationen stellt sich mir jedoch die Frage, wofür jemand überhaupt mehr Geld über den persönlichen Bedarf hinaus verdienen will. Wer keinen Plan dafür hat, braucht auch keinen zusätzlichen Verdienst. Denn das Geld wird ohnehin wieder verschwinden. »Dinge« wachsen nur in die gewünschte Richtung, wenn wir uns darum kümmern. Das gilt für Topfpflanzen und Kinder genauso wie für unser Vermögen.

Und noch weitere Fragen ergeben sich aus dem vermeintlichen Zeitmangel: Wie viele Stunden pro Tag verbringt jeder Mensch mit der Arbeit? Und welches Verhältnis von Aufwand und Ertrag liegt dem zugrunde? Nehmen wir an, dass acht Stunden pro Tag einen Jahresverdienst von 50.000 Euro ergeben. Der Zeiteinsatz ist also gewaltig, wir verbringen ein Drittel unserer Lebenszeit im Job. Deutlich effektiver sind Investments. Wer gelernt hat, eine vernünftige Rendite zu erzielen, kann mit wenigen Stunden pro Woche oder Monat hohe Einkünfte generieren. Und dazu soll angeblich die Zeit fehlen? Dieses Argument scheint mir widersinnig zu sein. Die geschilderten Einstellungen führen dazu, dass die Ersparnisse bei der Hausbank bleiben, der Berater sucht einige Fonds aus, und unterm Strich springen zwei oder drei Prozent Rendite pro Jahr heraus.

Der Finanzführerschein: Wer ohne Kenntnisse anfängt, macht Fehler

Doch bei der Geldanlage ist es wie beim Thema Steuern: Wer die Verantwortung dafür aus der Hand gibt, muss im wörtlichen Sinne dafür bezahlen. Ein nachhaltiger und spürbarer Vermögensaufbau ist so gut wie ausgeschlossen, die genannten zwei oder drei Prozent Rendite werden kaum ausreichen. Wer seine klassischen Einnahmequellen wie Gehalt und Co. langfristig und spürbar ergänzen will, braucht also alternative Wege. Nötig sind Strategien, um die eigenen Ersparnisse besser anzulegen. Diese gibt es, allerdings erfordern sie Know-how und die Bereitschaft, sich mit dem Thema Geld zu beschäftigen. Sie müssen bereit sein, Ihre Zeit dafür zu opfern. Ich erwähne diese Bereitschaft explizit, weil Sie kaum Erfolg haben werden, wenn die richtige Einstellung zur Geldanlage fehlt. Dies gilt auch, weil es durch alle Gesellschaftsschichten hindurch geradezu schick ist, mit der eigenen Unkenntnis in puncto Mathematik zu kokettieren. Was Literatur, Geschichte oder Musik angeht, bekennen sich die meisten zum Bildungsbürgertum, aber gleichzeitig haben viele dieser Menschen kein Problem damit, den Mathe-Loser zu geben. Doch wer aus lauter Anti-Mathe-Überheblichkeit versäumt, die vermeintlich todsichere Empfehlung des eigenen Vermögensberaters oder Bankers nachzurechnen, sollte sich über rote Zahlen im eigenen Depot nicht wundern.

Denn im Grunde unterscheidet sich die Geldanlage nicht vom Autofahren oder Fliesenlegen: Wer ohne die nötigen Kenntnisse anfängt macht Fehler. Nicht umsonst dürfen wir nur mit Führerschein am Steuer sitzen, und jeder Handwerker geht einige Jahre in die Lehre. Auch der Vermögensaufbau und das Engagement an der Börse machen Arbeit und erfordern Know-how. Der Begriff »passives Einkommen« trifft leider nicht zu. Je mehr Erfolg oder Rendite Sie anstreben, desto mehr Aufwand ist in der Regel erforderlich. Deshalb sollten Sie bereits zu Beginn Ihrer Börsenkarriere entscheiden, welche Ziele Sie anstreben. In welchem Zeitrahmen wollen Sie welches Vermögen ansparen? Wie viel Zeit können Sie dafür pro Tag, pro Woche oder pro Monat erübrigen, und mit welchem Betrag können Sie starten? Dazu kommt ein weiterer, zentraler Fragenkomplex zu den Aktivitäten an der Börse – dieser existiert übrigens auch im Zusammenhang mit allen anderen Geschäften: Kennen Sie die Risiken und wollen Sie diese eingehen? Von der Beantwortung dieser Fragen hängt ab, welche finanzielle Strategie sich für Sie eignet.

Analysieren Sie Ihr Finanz-Verhalten

Vor jeder Transaktion und jedem Geschäft steht also die Introspektion. Wir müssen in uns selbst hineinschauen und uns fragen, wie wir in puncto Finanzen ticken. Bitte seien Sie ehrlich mit sich! Alle Begeisterung für eine Strategie aus diesem Buch und alle hehren Ziele nützen nichts, wenn die nötige Konsequenz bei der Umsetzung fehlt. Fast immer endet die Euphorie im Frust, und am Ende bleibt weniger Geld als am Anfang. Eines möchte ich nochmals betonen: Ich gebe bei der Analyse der Verhaltensweisen keine Wertung ab. Es geht nicht darum, ob beispielsweise Geldausgeben »gut« oder »schlecht« ist. Ich zeige in diesem Buch lediglich Wege auf, wie Sie mithilfe der Börse zu einem größeren Vermögen kommen. Und alle Schlussfolgerungen treffe ich vor diesem Hintergrund: Ist eine bestimmte Verhaltensweise dazu geeignet, Vermögen anzusammeln? Und dabei geht es zunächst vor allem darum, den richtigen Weg für sich selbst zu finden. Hinweise auf die eigene Einstellung und auf das eigene Verhältnis zu Geld finden Sie in Ihrem Handeln der vergangenen Jahre. Oft wird es an dieser Stelle gleichermaßen spannend und frustrierend.

Haben Sie jemals Ihre finanziellen Verhaltensweisen über zwei Jahre hinweg genau beobachtet und analysiert? Die Einnahmeseite ist meist schnell beschrieben, Gehalt und vielleicht noch Kapitaleinkünfte lassen sich problemlos identifizieren. Weitaus schwieriger, aber auch erhellender, ist der Blick auf die Ausgaben. Denn dieser gibt Aufschluss darüber, wie Sie finanziell ticken. Wer trotz vernünftiger Einkünfte keine Sparquote erzielt und wem zudem die Rücklagen fehlen, bekommt garantiert Schwierigkeiten beim Vermögensaufbau und sollte analysieren, wie sich diese Situation ändern lässt. Oft finden sich auf der Ausgabenseite »Leichen im Keller«, beispielsweise langlaufende Lieferverträge oder Abos von Einrichtungen, die längst nicht mehr genutzt werden.

Ihre persönliche Einnahmen- Ausgabenrechnung

Hilfreich ist es in solchen Fällen, alle Ausgaben eines Jahres aufzuschreiben – bitte auf ein Blatt Papier, damit es schwarz auf weiß sichtbar wird – und sehr kritisch zu prüfen. Auch wenn sich nur 50 Euro pro Monat sparen lassen, bedeutet dieser Schritt einen wichtigen Anfang zu einem geschärften Bewusstsein in puncto Geld. Die Einstellung ändert sich! Man kann Ziele definieren und sich weiterentwickeln. Denn eines ist ganz wichtig: Wer klein anfängt, muss nicht klein enden. Und wie alles im Leben, muss man auch den Umgang mit Geld lernen. Leider kommt das finanzielle Know-how viel zu kurz in unserer Gesellschaft, obwohl das Geld eine zentrale Rolle spielt. Lerneinheiten zu den Grundprinzipien des Haushaltens oder zu den Mechanismen des Geld- und Bankwesens fehlen in der Schule fast völlig. Deshalb sind wir hauptsächlich davon geprägt, was wir im Elternhaus und von unserer nächsten Umwelt erfahren.

Zudem hinterfragen wir diese gelernten Verhaltensmuster nur selten und agieren ganz automatisch in der gleichen Weise wie unser Umfeld. Wir können auch in puncto Geld kaum aus unserer Haut heraus, egal wie sich die aktuelle Situation darstellt. Ein Schlaglicht auf diese Mechanismen werfen übrigens diverse Studien zu Lottogewinnern. Gewinnen »arme« Menschen große Beträge, fließen diese meist zu 100 Prozent in den Konsum, und all die Träume sind sehr schnell dahin. Hinterher sind diese Personen ärmer als zuvor. Es fehlen schlicht die Strategien, wie sich ein Vermögen halten lässt. Doch genau diese sind zwingend erforderlich, wollen wir finanziell unabhängig werden und dann auch bleiben.

Die zweite Grundregel: Von den Reichen können wir viel lernen!

Der angesprochene Erfahrungshintergrund ist zudem sehr stark von emotionalen Faktoren bestimmt, beispielsweise beeinflussen Ängste unser Verhalten in puncto Geld. Weil dieser Einfluss sehr groß ist, enthält dieses Buch ein eigenes Kapitel mit einem umfangreichen Einblick in die Psychologie der Börse. Lehrreich in diesem Zusammenhang ist ein Blick auf die Verhaltensmuster reicher Menschen. Diese legen zum einen sehr großen Wert darauf, ihr Geld zu investieren. Und eine Investition besteht eben nicht aus einem schicken Auto oder dem stets neusten Smartphone. Investieren heißt: Das eigene Geld so anlegen, dass es Erträge erwirtschaftet. Zum anderen strukturieren die Reichen ihr Geld so, dass ein Vermögenszuwachs überhaupt möglich ist. Dafür versuchen sie die optimalen Rahmenbedingungen zu schaffen.

Fast alle vermögenden Menschen verfügen beispielsweise über Firmen, Kapitalgesellschaften oder Stiftungen. Damit lassen sich zum Beispiel die steuerlichen Potenziale ausschöpfen und Kosten deutlich besser absetzen. Wo beispielsweise Auto oder Telefon das Privatvermögen belasten, vermindern sie in der Firma die Steuerlast und zeitigen damit sogar positive Auswirkungen. Ohnehin ist es möglich, sehr viele Ausgaben steueroptimiert zu strukturieren und damit den persönlichen Geldbedarf zu senken. Wer nur so viel »abzweigt«, wie er zum Leben benötigt und den Rest investiert, wird in der Regel sehr schnell einen beachtlichen Vermögenszuwachs erzielen. Mit Hilfe der Börse – oder anderer Investitionen – finanziell unabhängig zu werden, erfordert also den passenden Rahmen sowie die richtige Einstellung. Und diese umfasst das gesamte Verhalten jedes Einzelnen von uns im Hinblick auf die eigenen Finanzen. Wenn wir unsere Einnahmen und Ausgaben nicht dauerhaft optimieren und die finanziellen Mechanismen dahinter nicht kennen, helfen auch Lottojackpot oder Aktienkursexplosion wenig.


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