Die richtigen Leute zu kennen, ist gut für die Karriere und wird zunehmend auch bei der Bewerbung wichtig. Denn dank sogenannten Mitarbeiter-Empfehlungsprogrammen gehen jetzt die Kollegen in spe auf Jobsuche. Das lohnt sich.

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Keine Chance ohne Vitamin B?

Als ich vor einiger Zeit einen Beitrag für DIE WELT zum Thema “Jobsuche per Networking” schrieb, überschlugen sich die negativen Kommentare fast: Unmöglich sei das ja, das ginge ja gar nicht, dass man jetzt ohne Vetternwirtschaft gar keine Chance mehr auf einen neuen Job habe.

Mir sind diese Kommentare deshalb so eindringlich im Gedächtnis haften geblieben, weil sie zeigen, wie stark die Meinungen zu diesem Thema auseinander gehen: Was für den einen eine Horrorvorstellung ist, erscheint dem anderen als ideale Recruiting-Form.

Was leisten Mitarbeiter-Empfehlungsprogramme?

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Ich habe mich in der Vergangenheit mit einigen Unternehmen unterhalten, die diese Form dieses Recruiting bereits erfolgreich praktizieren. Travelbird z.B. oder auch Plista. Ihre Meinung: In einem Unternehmen wissen eben die Mitarbeiter selbst am besten wissen, welche Kollegen in spe menschlich, aber auch vom Fachwissen her besonders gut ins Team passen.

Travelbird etwa zahlt im Zuge eines Mitarbeiter-Referalprogramms einen Bonus, wenn für schwer zu besetzende Stellen wie in der IT jemand empfohlen wird, dieser den Job bekommt – und sich bewährt. Das klingt logisch und eigentlich auch sehr vernünftig.

Vetternwirtschaft als fester Bestandteil des Recruiting?

Das spannende daran ist aber, dass die vermeintliche Vetternwirtschaft somit fester Bestandteil des Recruiting-Prozesses wird – und an der systematischen Mitarbeiter-Empfehlung gibt es durchaus auch Kritik.

Denn die Methode hat so ihre Tücken, wie die Management-Beraterin und Best of HR – Berufebilder.de®-Autorin Anne M. Schüller erklärt:

“Das wahre Erfolgsgeheimnis des Empfehlens basiert auf Freiwilligkeit. Erfährt der Empfehlungsempfänger, dass Geld geflossen ist, können darunter Glaubwürdigkeit und Vertrauen leiden. Man entwickelt Vorbehalte und folgt dem nicht ganz uneigennützigen Rat am Ende dann doch lieber nicht.”

Studie zeigt: Bessere Chancen mit Kontakten

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Doch längst sind solche Empfehlungs-Mechanismen fester Bestandteil im Bewerbungsprozess vieler Unternehmen, wie auch eine Auswertung der Job- und Karriere-Plattform Glassdoor zeigt.

Demnach sind die Chancen auf ein Jobangebot für Bewerber höher, wenn sie vor dem Vorstellungsgespräch von einem Mitarbeiter des Unternehmens empfohlen wurden. Bewerbungen ohne vorherigen Kontakt zu Unternehmensvertretern oder Personalvermittlern gehen dagegen mit einer signifikant niedrigeren Wahrscheinlichkeit einher, auch tatsächlich ein Jobangebot zu erhalten.

440.000 Bewertungen ausgewertet

In der Untersuchung wurden aus über 440.000 Bewertungen von Vorstellungsgesprächen, die Arbeitnehmer auf Glassdoor geteilt haben, zunächst die am häufigsten angegeben Ausgangspunkte für Vorstellungsgespräche identifiziert.

Im zweiten Schritt wurde erfasst, wie viele der geteilten Bewerbungsgespräche erfolgreich waren und zu Jobangeboten führten. Eine Verknüpfung dieser Daten unter Verwendung einer Regressionsanalyse zeigt, dass Mitarbeiter-Empfehlungen die Chance auf ein Jobangebot bei Bewerbern statistisch signifikant um bis zu 6,6 Prozent erhöhen.

15 % weniger Zusagewahrscheinlichkeit ohne “Freunde” im Unternehmen

Bewerber, die über Personalvermittlungsagenturen zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen worden sind, haben durchschnittlich eine um bis zu 5,3 Prozent erhöhte Chance, auch ein Jobangebot zu erhalten.

Ähnliches gilt für den Fall, dass Jobsuchende nach einem vorherigen persönlichen Kontakt mit Unternehmensvertretern, beispielsweise auf Jobmessen, zum Bewerbergespräch eingeladen worden sind:

Hier erhöht sich die Chance auf ein Jobangebot um bis zu 3,9 Prozent. Im Vergleich hierzu sind die Chancen auf eine Jobzusage bei Bewerbern, die vor dem Gespräch keinen persönlichen Kontakt zu Unternehmensvertretern oder Arbeitsvermittlern aufgebaut haben, deutlich geringer. Sie liegen bis zu 15 Prozent unter der Zusagewahrscheinlichkeit des durchschnittlichen Bewerbers, der auf Glassdoor seine Erfahrungen aus Vorstellungsgesprächen geteilt hat.

Welche Arbeitgeber würden Mitarbeiter empfehlen?

Übrigens geht das auch umgekehrt, indem Mitarbeiter ihren Freunden die passenden Arbeitgeber empfehlen – natürlich inklusive einem kurzen oder längeren Schnack über Vor- und Nachteile des Arbeitgebers, sozusagen Employer Branding bei einem kurzen Glas Bier.

Auf Glassdor können Arbeitnehmer auch angeben, ob sie den Arbeitgeber ihren Freunden weiterempfehlen würden: Die höchste Weiterempfehlungsrate deutscher Arbeitnehmer mit mindestens 25 Bewertungen* haben die Deutsche Vermögensberatung und Audi.

Top 15-Unternehmen nach Mitarbeiter-Bewertung

Und das sind nach Glasdoor die Top 15 Arbeitgeber mit höchster Weiterempfehlungsrate –
basierend auf Feedback von Mitarbeitern in Deutschland:

  1. Deutsche Vermögensberatung
  2. Audi
  3. UPS
  4. ZF Friedrichshafen
  5. Robert Bosch
  6. BMW
  7. REWE Group
  8. Lidl
  9. Volkswagen
  10. KPMG International
  11. Infineon Technologies
  12. Kaufland
  13. SAP
  14. Continental
  15. Deutsche Bahn


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