Die Meinungen über die Berufsberatung der Arbeitsagenturen gehen weit auseinander: Einige Berater sind sehr engagiert und bieten Ihren Klienten überdurchschnittliche Betreuung, die sich auch über mehrere Sitzungen erstrecken kann. Andere machen Dienst nach Vorschrift. Sonderfälle müssen draußen bleiben. Was viele nicht wissen: Man kann sich seinen Berufsberater sogar aussuchen!

- Anregungen geben, Initiave fördern
- Innovative Beratungsmethode
- Berufsberatungen im Visier der Stiftung Warentest
- Jeder fünfte wurde beeinflusst
- Keine Zeit für Spezialfälle
- Wenn die Chemie nicht stimmt
- Berater kann man wechseln!
- Top Bücher zum Thema
- Text als PDF lesen
- Beratung zu Erfolg, Ziel-Erreichung oder Marketing
- eKurs on Demand buchen
- Individuelles eBook nach Wunsch
Anregungen geben, Initiave fördern
Wie läuft so eine Berufsberatung bei der Arbeitsagentur eigentlich ab? Die Berater klären Beratungsziele mit den Ratsuchenden ab und machen idealerweise klar was sie leisten können und was nicht. Sie gehen auf die Wünsche des Ratsuchenden ein, begründen jeden Schritt ihres Vorgehens und fassen am Ende die Ergebnisse kompakt zusammen.
Außerdem geben die Berater konkrete Handlungsanweisungen, etwa: “Bis zum nächsten mal schreiben Sie 20 Bewerbungen”, so dass sich der Klient auch zwischen den Sitzungen weiterentwickeln kann.
Innovative Beratungsmethode
Die Berater geben allerdings keine Entscheidungen vor oder nehmen Einfluss auf die Entscheidungen ihres Klienten, so dass der Ratsuchende motiviert und mit gestärkter Eigeninitiative die Beratung verlässt.
Es gibt übrigens auch Berater, die Ihren Klienten innovative Gruppenberatung oder Seminare anbieten, in denen sie die neuesten Methoden und Beratungstechniken anwenden.
Beispiel:
Die Arbeitsagentur Bielefeld veranstaltet LifeWorkPlanning-Seminare. Dank dieser in Deutschland noch relativ neuen, aus den USA stammenden Methode, die sich für Jobsuche, Bewerbung und Networking gleichermaßen eignet muss man sich nicht mehr mit den vorhandenen Stellenangeboten zufriedengeben, sondern kann systematisch sein eigenes Profil herausarbeiten und sich dann den dazu passenden Arbeitgeber suchen. Der Ansatz geht also nicht von den bestehenden Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt aus, sondern von den Fähigkeiten des Einzelnen.
- In Schritt 1 soll man sich über seine Ziele, Wünsche und Fähigkeiten schriftlich klar werden. Denn: Je genauer man weiß, was er will, desto eher findet er es auch.
- In Schritt 2 wird überlegt, wie man die eigenen Interessen in einen Beruf einbringen kann.
- In Schritt 3 wird aktiv nach Kontakten gesucht und zwar, indem man gezielt Leute anspricht, die eine Stelle haben, die interessant wäre. Das ist noch nicht die Jobsuche, sondern nur das Sammeln von Informationen und der Abgleich zwischen persönlicher Vor-stellung und Realität. Wer ohne zu viele Hintergedanken auf andere zugeht, wird entdecken, dass viele Menschen sich über ehrliches Interesse freuen und gern Auskunft geben.
Berufsberatungen im Visier der Stiftung Warentest
Aber leider arbeiten nicht alle Berufsberater bei den Arbeitsagenturen gleich. 2007 schickte die Stiftung Warentest 66 Testpersonen zur Berufsberatung der Arbeitsagenturen. Herausgekommen ist dabei nur ein befriedigendes Bild:
44 Prozent der Ratsuchenden berichteten, die eigenen Anmerkungen und Interessen seien nicht berücksichtigt worden, oft bekamen die Klienten nur allgemeine Informationen zu Studien-, Ausbildungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten und wenig Hilfestellung im konkreten Fall, oder die Berater drückten ihnen das Informationsmaterial einfach in die Hand.
Jeder fünfte wurde beeinflusst
Jede fünfte Testperson sah sich dem Versuch der Beeinflussung ausgesetzt, in einigen Fällen wollten die Berater den Klienten das festgesetze Berufsziel wieder ausreden, weil der Arbeitsmarkt in diesem Bereich schlecht aussähe.
Denn häufig stehen bei der Arbeitsagentur vermeintlich sichere Berufsfelde im Focus der Beratung. Eine Zusammenfassung der Gesprächsergebnisse und konkrete Handlungsvereinbarungen blieben die Ausnahme.
Keine Zeit für Spezialfälle
Die Gründe für diese Diskrepanzen sind vielfältig. Denn auch wenn prinzipielle der Anspruch besteht, auf die Interesse und Wünsche der Klienten einzugehen: Die Berater müssen durch die internen Umstrukturierungen der jüngsten Zeit immer stärker auch Verwaltungsaufgaben übernehmen und haben dadurch weniger Zeit für die Beratung.
Außerdem sind nicht alle Arbeitsagenturen gleich stark besetzt und jeder Berater muss tagtäglich, auch um der Statistik gerecht zu werden, eine große Masse an Anfragen bewältigen, da die Arbeitsagenturen ja jedem offen stehen – da ist es kein Wunder, dass praktisch keine Zeit bleibt, sich mit speziellen Fällen zu beschäftigen und dass Standardantworten gegeben werden.
Wenn die Chemie nicht stimmt
Manchmal stimmt auch schlicht die Chemie zwischen Berater und Klienten nicht. Und natürlich haben die Arbeitsagenturen, die sich ja auch als Versicherungen für Arbeitnehmer verstehen, ein natürliches Interesse daran, dass ihre Klienten einen Karriereweg einschlagen, der möglichst eine sichere Beschäftigung verheißt.
Kein Wunder also, dass ich mit meiner Frage nach dem “Traumberuf freier Journalist” bei der Arbeitsagentur Fehl am Platze war. Wer unzufrieden mit der Beratung durch die Arbeitsagentur ist, muss nicht gleich zu einer kommerziellen Karriereberatung gehen.
Berater kann man wechseln!
Was viele nicht wissen: Es ist möglich, bei der Arbeitsagentur den Berater zu wechseln. Bei manchen Arbeitsagenturen ist das jedoch aufgrund des hohen Arbeitsaufkommens problematisch. Aber: Wenn Sie nur beraten werden wollen, aber keine Geldleistungen beantragen wollen, können Sie auch zu einer ganz anderen Arbeitsagentur gehen.
Die Stifung Warentest hat eine ausführliche Checkliste mit vielen zusätzlichen Informationen ins Netzt gestellt, die helfen kann, dass die Berufsberatung durch die Arbeitsagentur ein Erfolg wird.
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