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Offenlegung & Urheberrechte: Bildmaterial erstellt im Rahmen einer kostenlosen Kooperation mit Shutterstock.
Von Simone Janson (Mehr) • Zuletzt aktualisiert am 17.06.2024 • Zuerst veröffentlicht am 07.11.2016 • Bisher 5856 Leser, 1130 Social-Media-Shares Likes & Reviews (5/5) • Kommentare lesen & schreiben
Karriere, Erfolg, Geld, Macht – das sind die Paradigmen unserer Gesellschaft. Stets eine höhere Position anstreben, sich weiter entwickeln – das wird heute von Arbeitnehmern verlangt.Doch manche entziehen sich dem Druck – und das muss gar nicht das Schlechteste sein.
Kürzlich ging die Geschichte von TV-Moderator Tobias Schlegel durch die Presse, der seinen gut bezahlten Job beim Kultur-Magazin Aspekt aufgab, um Rettungssanitäter zu werden.
Den selbstgewählten Karriereknick begründete er mit der Tatsache, er wolle etwas gesellschaftlich Relevantes tun. Die Entscheidung sorgte für große Überraschung – zeigt sie doch, wie sehr wir es gewöhnt sind, dass man immer einen Karriereschritt nach dem nächsten tut.
Denn die gängige Maxime lautet: “Mach Karriere!”. Sie schalt uns aus Büchern, Medien und von selbsternannten Karriereexperten immer wieder entgegen. Doch nicht immer ist der berufliche Aufstieg wirklich immer auch ein persönlicher Fortschritt: Oft leidet das Privatleben, das einem eigentlich wichtig ist. Und nicht jeder ist zum Chef geboren. Ist es da unter Umständen nicht besser, aufs Chef-Sein zu verzichten?
Einer der Hauptgründe, die gegen den Aufstieg sprechen: Chef sein kann einsam machen. Denn für viele Mitarbeiter sind gemeinsame Teamerlebnisse und Zusammenarbeit mit Kollegen gerade die positiven Seiten in ihrem Job. sGenau aber diese freundschaftliche Verhältnis bleibt oft auf der Strecke, wenn man plötzlich befördert wird:
Ich denke da an einen befreundeten Programmierer, der für seine Firma jahrelang Softwareprogramme entwickelt hatte: Aufgrund seiner fachlichen Leistungen zur Führungskraft befördert, muss er sich heute mit Budgetfragen und Kennzahlen herumschlagen und unliebsame Personalentscheidungen treffen – eine Aufgabe, die ihm keine Software abnehmen kann.
Am meisten leidet er jedoch unter der Einsamkeit, die sein neuer Job mit sich bringt: Wenn er den Raum betritt, verstummen die Gespräche, in der Kantine sitzt er oft alleine und zu privaten Veranstaltungen im Kollegenkreis wird er als Chef schon lange nicht mehr eingeladen. Sein klares Fazit: Karriere macht einsam.
Denn: Nicht selten sind ehemalige Kollegen neidisch, dass gerade der andere befördert wurde. Andererseits verändern sich in der Führungsrolle auch die Aufgaben und manchmal sogar der Charakter:
Plötzlich muss man die früheren Kollegen, vielleicht sogar Freunde, fair, aber manchmal auch hart beurteilen; das bedeutet, ihnen unter Umständen offen ins Gesicht zu sagen, dass die Leistungen nicht ausreichen und vielleicht sogar Leute zu entlassen, die die geforderte Leistung nicht erbringen. Kein Wunder, dass man im Kollegenkreis schnell unsympathisch wird.
Mit dem Aufstieg in die Chefetage sind jedoch auch oftmals repräsentative Aufgaben verknüpft: Statt sich thematisch mit einer Sache zu befassen, heißt es plötzlich Small Talk zu betreiben, große Reden zu schwingen und das Unternehmen nach außen darzustellen. So viel Selbstdarstellung überfordert so manchen, der es bislang gewohnt war, im ruhigen Büro Akten zu wälzen oder Software zu programmieren – ich denke da nur an überzeugte Perfektionisten, die sich mit so etwas in der Regel gar nicht wohl fühlen.
Ein weiterer Aspekt ist, dass der Aufstieg in die Chefetage oft mit einem höheren Zeitaufwand verbunden ist – und darunter leidet das Privatleben meist beträchtlich. Letztlich muss jeder selbst wissen was ihm Karriere und mehr Geld wert sind: Es ist keine Schande, sich anders zu entscheiden, wenn man sich aus dem einen oder anderen Grund der Aufgabe nicht gewachsen sieht.
Fassen wir also zusammen: Chef sein, aufsteigen, Karriere machen, das klingt erstmal gut: Nach mehr Geld, mehr Macht, mehr Ansehen usw. Die Sache hat aber auch viele Nachteile:
Mehr Verantwortung, mehr Stress, weniger Zeit für Familie und Freunde, Stress und Neid der Kollegen. Manchmal kann es daher sinnvoll sein zu fragen: Will ich das überhaupt? Hier sind 10 gute Gründe, mit “Nein” zu antworten.
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Simone Janson ist Verlegerin, Beraterin und eine der 10 wichtigsten deutschen Bloggerinnen laut Blogger-Relevanz-Index. Sie ist außerdem Leiterin des Instituts Berufebilder Yourweb, mit dem sie Geld für nachhaltige Projekte stiftet. Laut ZEIT gehört ihr als Marke eingetragenes Blog Best of HR – Berufebilder.de® zu den wichtigsten Blogs für Karriere, Berufs- und Arbeitswelt. Mehr zu ihr im Werdegang. Alle Texte von Simone Janson.
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