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Offenlegung & Urheberrechte: Der Deutsche Jugendherbergsverband hat unsere Recherche vor Ort mit einem kostenlosen Aufenthalt und Verpflegung unterstützt. Bildmaterial selbst erstellt von Verlag Best of HR – Berufebilder.de®. Das Kranzbach hat unsere Recherche vor Ort durch einen kostenlosen Aufenthalt unterstützt und unsere Reisekosten übernommen. Relais-Chalet Wilhelmy hat unsere Recherche durch mehrere kostenlose Aufenthalte unterstützt.
Von Simone Janson (Mehr) • Zuletzt aktualisiert am 02.08.2024 • Zuerst veröffentlicht am 11.08.2020 • Bisher 5182 Leser, 2215 Social-Media-Shares Likes & Reviews (5/5) • Kommentare lesen & schreiben
Unvorhergesehene Ereignisse erfordern von Unternehmern Mut und Entschlossenheit. In der Corona-Krise stand besonders die Tourismus-Branche vor ungeahnten Herausforderungen. 3 Betriebe zeigen, wie sie mit den staatlichen Einschränkungen umgehen und wie sich Reisen in Zukunft verändern wird.
Es gibt Situationen, die noch nie dagewesen sind und Unternehmen zwingen, radikal umzudenken. Dazu gehört beispielsweise die Corona-Krise, die die Weltwirtschaft zumindest zeitweise erheblich eingeschränkt hat. Zu den am meisten betroffenen Branchen zählt der Tourismus, der während des Lockdown quasi ganz zum Erliegen gebracht wurde und danach starken Restriktionen ausgesetzt war.
Die Rolle einer Krise als Herausforderung für Unternehmen wird oft unterschätzt. Aber wie wir wissen: Krisen können alles verändern. Sie können Unternehmen dazu zwingen, ihre Strategien, ihre Organisations- und Führungsstrukturen und die Art und Weise, wie sie mit ihren Kunden und Mitarbeitern umgehen, zu ändern. Sie können bedeutende positive Veränderungen und neue Ideen auslösen. Sie können das Beste aus den Menschen und aus dem Unternehmen herausholen.
Eine solche Krise ist gerade für Unternehmer, die mit hohem persönlichen Einsatz und großem Risiko Ihre Unternehmen aufgebaut haben, eine große Herausforderung. Viele Unternehmer wissen, wenn etwas derartig drastisches passiert, dass eine Insolvenz möglich ist, aber sie wissen nicht, wie sie damit umgehen sollen. Wenn Sie kurz vor dem Zusammenbruch stehen, können Sie nicht erwarten, dass Sie überhaupt noch Geschäfte machen.
Eine Krise bedeutet auch, dass die Vergangenheit und die Zukunft nicht getrennt werden können und dass wir nicht zurückgehen und neu beginnen können. Aber die Krise bedeutet auch, dass wir nicht vorwärts gehen und einfach denselben Weg weitergehen können, den wir bisher gegangen sind. Eine Krise macht und auf sehr drastische Weise klar: Es gibt keinen „normalen“ oder „natürlichen“ Zustand der Welt. Wir alle wissen das, aber wir vergessen es manchmal.
Doch eine Krise kann auch ungeahne Kreativität frei setzen und das Beste im Mensche hervorbringen. Das ist auch der Grund, warum manche Unternehmer unter den trostlosesten Bedingungen einige wirklich brillante Ideen finden können. Und das gilt gerade für viele Tourismus-Unternehmen zu Corona-Bedingungen.
Die Gastgeber und Gastronomen, die mit viel Herzblut, Leidenschaft und innerere Überzeugung, mitunter schon seit Generationen ihre Betriebe führen, treffen die vielen Einschränkungen besonders hart. Wie empfinden Sie die schwierige Lage? Ich habe mir drei ganz unterschiedliche Betriebe angesehen und mit den Leuten vor Ort gesprochen.
Das Kranzbach gilt als eines von Deutschlands besten Wellness-Hotels und wurde mehrfach ausgezeichnet. Mit seiner idyllischen Lage zwischen Karwendel- und Wetterstein-Gebirge und seinem reichhaltigen Gesundheitsangebot eignet es sich ganz besonders als Hideaway für gestresste Menschen, die sich den Luxus dieser Abgeschiedenheit leisten können:
Während der moderne Anbau des Gebäudes geschickt in den Hang hinein gebaut wurde und kaum auffällt, steht das aus Naturstein gemauerte Schlösschen quasi alleine auf einer 130.000 m² großen, eigenen Bergwiese. Es wurde 1915 von der englischen Aristokratin Mary Portman in Auftrag gegeben, und von den englischen Architekten Detmar Blow und Fernand Billerey in der Stilrichtung der englischen Arts and Crafts-Bewegung erbaut.
Der Vorteil ist, dass Social Distancing im Kranzbach quasi zum Konzept gehört: Gäste sollen hier ganz für sich die Ruhe und Einsamkeit genießen und mit Blick auf das imposante Wetterstein-Gebirge im Pool oder bei einem der vielen Sport- und Meditationskurse entspannen.
Um den Gästen diese Form von Entschleunigung zu ermöglichen, verzichtet das Hotel auf eine Reihe von Einkommensquellen, wie mir Eigentümer Dr. Jakob Edinger verrät: „Wir sind nicht über Plattformen buchbar, machen keine Veranstaltungen oder Seminare, nicht einmal Hochzeiten sind möglich und auch Familien empfehlen wir lieber spezialisierte Betriebe.“ An seiner Vision hält er daher auch während der Corona-Krise fest: Das Hotel ist freiwillig nur zu 75 Prozent ausgelastet und so sind die staatlich verordneten Einschränkungen abgesehen von Masken und Handschuhen am Büffet kaum spürbar.
Der Erfolg gibt dem Hotelbesitzer recht: „Wir haben sehr viele Stammgäste und allgemein bringen die Gäste viel Verständnis und Disziplin mit.“ Doch er hat auch Veränderungen festgestellt: „Es wird intensiver nachgefragt, die Leute sind vorsichtiger geworden und verschieben auch mal Buchungen.“ Insgesamt ist Edinger, der auch andere Tourismus-Betriebe berät, daher überzeugt: „Reisen wird sich verändern. Die Nachfrage nach Rückzugsmöglichkeiten, Natur und frischer Luft wird steigen – und zwar quer durch alle Budgets. Das ist aber für Unternehmen auch eine Chance, mit Vertrauen und guter Qualität zu punkten.“
Ähnliche Erfahrungen hat auch Stefanie Ziegelbauer gemacht, die in Bad Wiessee am Tegernsee das Relais-Chalet Wilhelmy als Boutique- und Design Hotel führt: „Die Menschen sind zurückhaltender und verständnisvoller geworden, aber auch das Bedürfnis nach Sicherheit ist gewachsen, daher fahren jetzt viele in Deutschland in Urlaub“, erklärt Ziegelbauer, die auch eine Veränderung bei der Reisedauer festgestellt hat: „Früher sind die Gäste nur zwei Tage gekommen, jetzt verbringen sie ihren Urlaub hier. Urlaub in Deutschland liegt wieder im Trend.“
Das kleine Hotel mit 28 Zimmern und 11 Mitarbeitern ist ein echter, aber sehr exklusiver Familienbetrieb: Die Eigentümer kochen selbst, kreieren eigene Blumenarrangements ,kümmern sich persönlich um jeden Gast und werkeln im Garten, gemütliche, moderne Zimmer mit Balkon, Terrasse sowie Blick auf Garten und Berge laden zum Verweilen ein, ein Spa mit Sauna und Pool bietet Erholung und der Tegernsee ist nur wenige Minuten zu Fuß entfernt. Wer es ganz privat mag, kann das luxuriöse Alm-Chalet mit 120 Quadratmetern mieten.
Außerdem hat sich das Haus auf kleine, exklusive Meetings spezialisiert und bietet zwei schöne Tagungsräume mit Bergblick, die auch gerne von internationalen Unternehmen genutzt werden, eine Einahmequelle, die momentan natürlich fehlt. Die Corona-Krise kam für das Hotel zudem mitten in einer großen Umbauphase, die staatlichen Auflagen machen zusätzliches Personal nötig.
Dabei hat das Unternehmen extra vorgesorgt und 26 Jahre lang eine Versicherung gegen Betriebsschließungen bezahlt, die jetzt nicht für den Schaden aufkommen will. „Da bleiben nur rechtliche Schritte“, verdeutlicht die Hotelchefin die schwierige Situation. Grundsätztlich begrüßt sie staatliche Hilfen und auch die Mehrwertsteuersenkung, die etwas bewirke, aber: „Wir hatten zweieinhalb Monate Totalausfall, dass können wir trotz staatlicher Hilfen nur durch Kredite auffangen“, erklärt Ziegelbauer. „Wir wollen ja schließlich weitermachen“.
Auch für das Deutsche Jugendherbergswerk (DJH) ist die Situation nicht einfach: Als gemeinnützige Organisation darf der Verband keine nennswerten Rücklagen bilden, soll seine Häuser dennoch wirtschaftlich und damit kostendeckend betreiben. Durch die Coronakrise ist somit eine Schieflage entstanden, die weit über den Lockdown hinaus andauert, der Verband gewinnt 40 Prozent seiner Einnahmen durch Klassenfahrten. Genau die gibt es aber momentan nicht – und das mindestens bis Januar 2021 nicht, zumindest in Bayern. „Wenn das so bleibt, haben wir große Ausfälle, die wir nicht mehr auffangen können“, erklärt Marko Junghänel, der beim Fachbereich Marketing & Bildung des DJH Landesverband Bayern die Kommunikation verantwortet.
Anfangs seien die Jugendherbergen einfach nicht im Blickfeld der Politik gewesen verdeutlicht Junghänel. Auf Betreiben des Landesverbands Bayern wurde daraufhin eine Petition gestartet, um Aufmerksamkeit auf die Situation zu lenken. Auch wurden aktive Lokalpolitiker kontaktiert. Am Ende hat das DJH knapp 6 Millionen Euro bekommen. „Das deckt die Kosten vom Beginn des Lockdowns bis Herbst diesen Jahres. Dann müssen wir schauen, wie wir weitermachen“ so der Pressesprecher, der in Krediten keine langfristige Lösung sieht. Vielmehr will der Verband nun neue Konzepte entwickeln.
Viel mehr seien neue Konzepte gefragt: „Wir treten gerade aktiv an Schulen heran, um ihnen z.B. die Auslagerung von Unterricht zu ermöglichen. Aber auch beim Aufholen von ausgefallenem Lehrstoff oder der Durchführung von digitalem Unterricht können unsere Referenten mit einem medienpädagogischen Angebot unterstützen. Nachgefragt werden aber auch Teambuilding–Maßnahmen, um dem Auseinanderfallen der Klassenverbände entgegenzuwirken“ berichtet Junghänel.
Doch das DJH ist längst nicht mehr nur die Zielgruppe für Schulen, auch viele Vereine und Organisationen halten hier Zusammenkünfte und Seminare ab und sind durch die Restriktionen deutlich weniger eingeschränkt. Und auch für Wanderer wie Familien, die preiswert Urlaub machen möchten, werden Jugendherbergen durchaus attraktiver, wie ich bei meinem Besuch Kreuth am Tegernsee feststellen konnte: Das Haus verfügt wie alle Jugendherbergen über eine große Außenfläche mit viele Raum zum Spielen und ist mit seiner idyllischen Lage zudem ein guter Ausgangspunkt für weitere Aktivitäten, sei es nun Wandern, Paddeln oder Radfahren.
In seine nachhaltige Ausrichtung, die in diesem Preissegment ein Alleinstellungsmerkmal darstellt, möchte das DJH auch weiter investieren, wie Junghänel betont: „Wir werden ab kommenden Frühjahr das Angebot an Essen in Bio-Qualität deutlich erweitern. Das sollte eigentlich im März passieren, war jedoch durch Lieferprobleme und die Kurzarbeit vieler Mitarbeiter schwierig. Doch wir wollen unseren Gästen auch weiterhin Qualität bieten.“
Eines wird sich jedoch auch nicht ändern: Die für Klassenfahrten typischen Mehrbettzimmer. „Da das DJH das Angebot an kleineren Zimmern in den letzten Jahren deutlich erweitert, macht dies uns natürlich für Familien attraktiv. Aber wir bekommen auch immer wieder die Rückmeldung, wie pädagogisch wertvoll Mehrbettzimmer für die Schüler sind und werden dieses Konzept auf jeden Fall beibehalten.“
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Simone Janson ist Verlegerin, Beraterin und eine der 10 wichtigsten deutschen Bloggerinnen laut Blogger-Relevanz-Index. Sie ist außerdem Leiterin des Instituts Berufebilder Yourweb, mit dem sie Geld für nachhaltige Projekte stiftet. Laut ZEIT gehört ihr als Marke eingetragenes Blog Best of HR – Berufebilder.de® zu den wichtigsten Blogs für Karriere, Berufs- und Arbeitswelt. Mehr zu ihr im Werdegang. Alle Texte von Simone Janson.
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