Es gibt 5 psychologische Grundbedürfnisse, die für alle Menschen weltweit gelten und deren Nichtbefriedigung zu negativen emotionalen Zuständen führt. Was brauchen Sie wirklich, um glücklich zu sein?

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Emotionale Führung – eine Definition

In jeder Führungsposition ist es entscheidend, die psychologischen Bedürfnisse derjenigen zu verstehen, die Sie führen. Emotionale Führung ist die Fähigkeit, Ihre eigenen Emotionen zu erkennen und zu steuern und gleichzeitig die Emotionen der Menschen um Sie herum zu verstehen. Das Konzept der emotionalen Führung beruht daher auf der Idee, dass Menschen grundlegende psychologische Bedürfnisse haben, die erfüllt werden müssen, um am Arbeitsplatz optimale Leistungen zu erzielen. Zu diesen Bedürfnissen gehören ein Gefühl der Zugehörigkeit, ein Gefühl der Autonomie, ein Gefühl der Kompetenz, ein Gefühl der Zielsetzung und ein Gefühl der Sicherheit.

Als Führungskraft ist es wichtig, sich dieser Bedürfnisse bewusst zu sein und ein Umfeld zu schaffen, das die Erfüllung dieser Bedürfnisse begünstigt. Auf diese Weise können Sie die allgemeine Moral, Produktivität und Zufriedenheit Ihres Teams verbessern. In diesem Beitrag gehen wir näher auf jedes dieser fünf psychologischen Grundbedürfnisse ein und erörtern praktische Möglichkeiten, sie am Arbeitsplatz zu erfüllen. Wenn Sie verstehen, wie wichtig emotionale Führung ist und wie Sie diese psychologischen Bedürfnisse erfüllen können, kann das einen großen Unterschied für den Erfolg Ihrer Führung und die Zufriedenheit der Mitarbeiter

Was brauchen Menschen, um glücklich und zufrieden zu sein?

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Dem liegt nämlich eine recht einfache Überlegung zugrunde: Was brauchen Menschen, um ein glückliches und zufriedenes Leben zu führen? Die Antwort in aller Kürze: Die fünf psychologische Grundbedürfnisse müssen erfüllt werden. Lassen Sie uns das etwas ausführlicher erklären:

Wer von uns hat nicht schon einmal einen emotionalen Moment erlebt, sei es als Mitarbeiter, als Chef oder als Führungskraft? Am modernen Arbeitsplatz sind die Menschen mehr denn je von Emotionen getrieben. Emotionen leiten uns durch unser tägliches Leben und geben uns ein Gefühl von Ordnung und Struktur. Am Arbeitsplatz können sie aber auch ablenken, da die Menschen oft von Emotionen wie Angst, Aufregung und Freude überwältigt werden.

Was ist das Konzept der emotionalen Führung?

Genau hier greift das Konzept der emotionalen Führung, das wohl schon so alt wie die Menschheit ist. Aber es wird nicht vollständig verstanden oder ganz missverstanden.

Die meisten von uns denken nicht, dass Führung etwas besonders Emotionales ist. Wir sind nicht der Meinung, dass Führung emotional sein sollte, zumindest nicht im traditionellen Sinne. Wir glauben, dass Führungskräfte fest in ihren Überzeugungen, klar in ihrer Zielsetzung und entschlossen sein müssen. Und wir glauben, dass Führungskräfte auf Grundlage rationaler Fakten entscheiden und handeln.

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Doch beruht Führung auf Fakten und Zahlen? Oder ist sie eine Mischung aus Gefühlen und Emotionen? Natürlich ist beides richtig. Führung ist eine Mischung aus Gefühlen und Fakten. Aber jede Führungskraft, die ein tiefes Verständnis für die Emotionen ihrer Mitarbeiter hat, wird ihr Team viel effektiver und mit mehr Wirkung führen können.

Der Begriff ‚emotionales Führen‘ ist gleichbedeutend mit dem Ausdruck ‚Führen mit Gefühl‘ und wird häufig mit dem Begriff ‚motivierende Führung‘ verbunden, um die Notwendigkeit zu beschreiben, sich seiner eigenen Emotionen und kognitiven Zustände bewusst zu sein.

Gute Führungskräfte gehen auf ihre Mitarbeiter ein

Führung ist eben nicht nur eine Angelegenheit, bei der man Befehle erteilt. Es ist eine Art zu lieben und geliebt zu werden, eine gemeinsame Erfahrung, die nicht immer einfach oder angenehm ist. Deshalb tun sich so viele Führungskräfte schwer mit der Vorstellung, emotional geführt zu werden – mit der Vorstellung, dass die Führungskraft sich von den Gefühlen und Überzeugungen der Menschen, die sie führt, leiten lassen sollte.

Tatsächlich sind emotionale Führungskräfte oft diejenigen, die genau die richtigen Entscheidungen treffen. Sie verstehen ihre Anhänger und vermitteln die richtige Botschaft zur richtigen Zeit und auf die richtige Art und Weise. Und es sind diejenigen, die einen positiveren Einfluss auf Ihr Team oder Ihre Organisation haben, indem Sie ihre emotionale Intelligenz nutzen.

Emotionale Intelligenz wird immer wichtiger

Was genau ist nun diese emotionale Intelligenz, von der alle sprechen? In der schnelllebigen und sich ständig verändernden Geschäftswelt von heute wird emotionale Intelligenz für eine effektive Führung jedenfalls immer wichtiger. Führungskräfte müssen in der Lage sein, ihre eigenen Emotionen sowie die Emotionen ihrer Teammitglieder zu verstehen und zu steuern. Emotionales Führen ist ein Führungsansatz, der die Bedeutung von Emotionen und Beziehungen am Arbeitsplatz hervorhebt. Durch den Einsatz emotionaler Führung können Führungskräfte ein positives Arbeitsumfeld schaffen, das Teamarbeit, Kreativität und Produktivität fördert.

Zentral für die emotionale Führung ist das Verständnis der fünf psychologischen Grundbedürfnisse, die jeder Mensch hat und die weiter unten im Text noch einmal genauer beschrieben werden. Bei emotionaler Intelligenz geht es im Grunde darum, wie Führungskräfte emotionale Führung einsetzen können, um diese Bedürfnisse zu erfüllen und einen produktiveren und erfüllteren Arbeitsplatz zu schaffen. Dieser Ansatz bringt sowohl den Führungskräften als auch den Teammitgliedern erhebliche Vorteile. Und das hat gute Gründe:

Gefühle als Treibstoff und Motivator

Mit Gefühl zu führen ist etwas anderes, als mit dem Kopf zu führen. Es ist die Art und Weise, keine Angst vor den unangenehmen sozialen Situationen zu haben, die Sie durchleben müssen. Es ist die Art und Weise, eine Führungskraft zu sein, die gleichzeitig auch wie ein Kollege und Freund auf ihre Mitarbeiter wirkt, während diese angeleitet werden.

Denn Gefühle sind der Treibstoff, der uns antreibt und unser Handeln beeinflusst. Jeden von uns. Daher ist diejenige Führungskraft eine gute Führungskraft, die Kopf und Herz gleichermaßen einsetzt. Die es aber auch schafft, andere Menschen mit ihren Emotionen, ihrem Mut, ihrer Stärke und Leidenschaft zu berühren und zu motivieren. Wie das folgende Beispiel zeigt.

Der nächste Depp in der Castingshow?

Auf einer Bühne steht ein Mann. Er ist dick, sein Hemd spannt über seinem Bauch. Seine Zähne sind schief und er schielt. Ziemlich verängstigt schaut er in die Zuschauermenge und zu den drei Jurymitgliedern. Eines davon fragt ihn, warum er hier ist. Er sagt: ≫Ich möchte Opern singen.≪ Schnitt.

Unterschiedliche Menschen werden eingeblendet. Junge Leute, ältere Leute. Ein Paar, das die Sendung zu Hause auf dem Bett im Fernsehen verfolgt. Ein junger Mann, der sie in der U-Bahn auf seinem Smartphone sieht. Alle haben etwas gemeinsam. Sie lachen sich schlapp über diesen töricht wirkenden Mann.

Wer macht sich wirklich zum Affen?

Wieder ein Idiot, der sich bei einer Castingshow zum Affen macht. Hurra, wieder etwas, um sich zu amüsieren und sich gut zu fühlen. Denn die Menschen, die da lachen, machen sich selbst nicht zum Affen. Sie sind viel besser als er. Schnitt.

Es ertönen die ersten Noten von ≫Nessun Dorma≪, der Arie zu Beginn des 3. Aktes der Oper ›Turandot‹ von Giacomo Puccini. Der töricht dreinschauende Mann fängt an zu singen. Schnitt. Die Menschen, die man eben noch hat lachen sehen, sind verstummt und schauen gebannt auf ihre Geräte. Der Mann singt so wunderbar, dass selbst ein Laie, der noch nie eine Oper gehört hat, versteht, dass da gerade etwas ganz Besonderes geschieht. Da singt jemand, der sehr, sehr viel Talent hat. Schnitt. Der Mann wird wieder eingeblendet.

Mut berührt

Er meistert selbst die schwierigsten Passagen der Oper vollkommen fehlerfrei. Schnitt. Die Kamera zeigt die staunenden Gesichter der Jurymitglieder. Sie schauen mit offenem Mund auf diesen Mann. Die einzige Frau in der Jury bekommt feuchte Augen. Schnitt. Nun fangen auch zahlreiche Menschen, die den Mann gerade noch ausgelacht haben, an zu weinen. Nun vereint all diese Menschen nicht mehr der gemeinsame Hohn – sondern, dass sie gerade Teil eines außergewöhnlichen, eines außergewöhnlich schönen Momentes werden.

Und es vereint sie die Tatsache, dass sie alle berührt sind. Starke Emotionen empfinden. Schnitt. Der Mann beendet die Arie und noch während der letzten Töne spendet das Publikum ihm tosenden Applaus. Standing Ovations. Die Frau in der Jury ist in Tränen ausgebrochen und alle Gesichter zeigen einen Ausdruck von tiefem Respekt und Demut gegenüber der Person und dem Moment, den sie gerade erlebt haben.

Paul Potts

Sie haben es vielleicht schon erraten. Ich habe eben den Werbespot eines deutschen Telekommunikationsunternehmens beschrieben. Der Sänger, um den es geht, ist der Brite Paul Potts. Ich zeige diesen Werbespot häufig bei Vorträgen und während des Trainings. Damit verfolge ich zwei Ziele. Einerseits möchte ich im Raum Emotionen auslösen, darum geht es ja zentral in meiner Arbeit.

Egal ob zehn oder dreihundert Personen an dem Vortrag teilnehmen, es ist so gut wie nie jemand dabei, der nicht auf diesen kurzen Film reagiert. Ich selbst, obwohl ich ihn sicherlich schon hundert Mal angeschaut habe, bekomme immer wieder aufs Neue Gänsehaut.

Psychologische Grundbedürfnisse befriedigen

Außerdem kann ich mit diesem Film in sehr einfacher Weise die Verbindung zwischen Emotionen und psychologischen Grundbedürfnissen verdeutlichen: Wann immer Sie eine positive Emotion wie Freude, Glück oder Stolz empfinden, wurde oder wird gerade eines Ihrer psychologischen Grundbedürfnisse befriedigt. Umgekehrt ist es genauso. Verspüren Sie eine negative Emotion wie Ärger, Angst oder Traurigkeit, wurde oder wird eines Ihrer Grundbedürfnisse verletzt.

Es geht hier nicht um die physiologischen, körperlichen Bedürfnisse des Menschen, wie die nach Nahrung, Trinken oder Schlaf, sondern darum, was Menschen auf psychologischer Ebene benötigen, um ein glückliches und zufriedenes Leben zu führen.

Negative emotionale Zustände vermeiden

Dabei ist es unerheblich, ob sie nun durch ein einmaliges traumatisches Ereignis oder eine dauerhafte Verletzung, zu psychologischen Schäden und somit zu negativen emotionalen Zuständen führt.

Bei Depressionen oder einer anhaltenden Angst beispielsweise befinden sich die Betroffenen in einem andauernden negativen emotionalen Zustand und versuchen, negativ empfundene Gefühle durch ihr Verhalten möglichst abzuwenden, zu reduzieren.

Vermeidungsstrategien sind nicht erfolgreich

Wer panische Angst vor etwas hat, dem erscheint es attraktiver, zu Hause zu bleiben, um diesem ≫Etwas≪ zu entgehen, auch wenn er auf logischer Ebene weiß, dass dies keine dauerhafte Lösung sein kann.

Die wenigsten Menschen können auf Anhieb diese psychologischen Bedürfnisse, die alle Individuen in mehr oder weniger ausgeprägter Form gemeinsam haben, benennen. Allein diese Feststellung ist schon erstaunlich, bedenkt man, wie zentral sie für das Glück und Unglück von Menschen sind.

Schwarmintelligenz nutzen

Ich fordere jetzt nicht gleich ein neues Schulfach, aber den Grundbedürfnissen des Menschen sollten aus meiner Sicht doch mehrere Unterrichtsstunden gewidmet werden.Nutzt man die sogenannte Schwarmintelligenz einer Gruppe von vielleicht zehn Personen (etwa bei Trainings und Workshops), bekommt man die fünf psychologischen Grundbedürfnisse relativ leicht zusammen.

Vielleicht mögen Sie an dieser Stelle selbst einmal über folgende Frage nachdenken (und sich dazu einige Notizen machen):

Was benötige ich, um wirklich glücklich und zufrieden zu sein?

Was brauche ich, um wirklich glücklich zu sein?

Wahrscheinlich haben Sie an den einen oder anderen der folgenden Punkte gedacht:

Die 5 psychologischen Grundbedürfnisse

Diese Aspekte werden immer wieder genannt. Grawe hat genau diese Bedürfnisse, aber mit anderen Worten, auf der Basis wissenschaftlicher Studien herausgearbeitet, nämlich:

  1. Das Bedürfnis nach Bindung
  2. Das Bedürfnis nach Orientierung und Kontrolle
  3. Das Bedürfnis nach Lustgewinn und Unlustvermeidung
  4. Das Bedürfnis nach Selbstwerterhöhung und Selbstwertschutz und
  5. Das Bedürfnis nach Kohärenz, Stimmigkeit

Diese fünf Bedürfnisse sind zentral für das Verständnis von emotionaler Führung.´Das sollten wir auf keinen Fall vergessen.


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