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Von Matthias Schwarz (Mehr) • Zuletzt aktualisiert am 25.11.2024 • Zuerst veröffentlicht am 25.03.2021 • Bisher 7937 Leser, 3589 Social-Media-Shares Likes & Reviews (5/5) • Kommentare lesen & schreiben
Digitale Online–Weiterbildung wird in Unternehmen immer wichtiger. Bei der Gestaltung der Zukunft gilt es für Arbeitgeber, die richtigen Schlüsse aus den Lockdowns zu ziehen.
Bereits seit März 2020 schweben politische Einschränkungen über Firmen und Beschäftigten wie ein Damoklesschwert. Selbst wenn es irgendwann keine weitere Lockdowns mit der Begründung „Corona“ geben sollte – es ist mehr als wahrscheinlich – dass künftig mit anderen Begründungen weitere Maßnahmen verhängt werden, die gravierende Auswirkungen auf Arbeitsabläufe, die Zusammenarbeit von Teams und Vorgesetzten sowie die Weiterbildung haben. Firmen und Beschäftigte sollten sich deshalb schon jetzt möglichst gut auf so ein Szenario vorbereiten.
Die Organisationsform muss sich in den Unternehmen dahingehend ändern, dass Mitarbeitende flexibel von zuhause arbeiten können. Hierfür braucht es funktionierende digitale Infrastrukturen und entsprechende Technologien – und zwar in den Firmen und zu Hause bei den Beschäftigten. Nur dann können die Mitarbeiter effektiv arbeiten und sich auch von zu Hause aus weiterbilden. Während die Beschäftigten dafür bislang meist in die Firma oder zu einem Weiterbildungsdienstleister gegangen sind, heißt die Frage jetzt: Soll die sprachliche oder fachliche Fortbildung digital, blended, hybrid oder face-to-face stattfinden?
Als global tätiger Weiterbildungsdienstleister für 28 der 30 DAX-Konzerne, 36 der 60 MDAX-Unternehmen sowie für tausende mittelständische Firmen im Bereich sprachliche und fachliche Fortbildung haben wir festgestellt: Sich online weiterzubilden ist für die einen Neuland, andere haben bereits viel Erfahrung damit gesammelt.
Wer sich für die neuen Lernformate öffnet, erlebt eine völlig neue Welt des Lernens. Das Kombinieren von bekannten und neuen Trainingsformaten bietet vielfältige Optionen: Es gibt interaktive Online-Programme, mit denen man komplett selbstständig und sehr flexibel lernt. Das virtuelle Lernen hingegen findet live mit einem Trainer im Online-Trainingsraum statt. Hybrides Lernen schließlich verbindet und kombiniert die beiden vorherigen Lernformen. Ich wage eine Prognose: Zukünftig wird es ein starkes Nebeneinander von Online- und Präsenztrainings geben.
Durch die notgedrungene Verbreitung von Home-Office hat sich die Art des Arbeitens von heute auf morgen für viele verändert, die bislang komplett oder überwiegend in ihrem Unternehmen gearbeitet haben. Das war und ist ein Lernprozess, nicht nur für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sondern auch für Führungskräfte und die Unternehmen selbst. Plötzlich sind die Teams nicht mehr vor Ort greifbar, Projekte werden aus der Ferne gesteuert. Das verlangt schnelle und flexible Lösungen.
In Krisenzeiten und dem aktuellen „distance working“ ist ehrliche Kommunikation ein wichtiger Antrieb für eine erfolgreiche Teamarbeit. Sowohl Beschäftigte als auch Führungskräfte sollten offen und ehrlich miteinander kommunizieren. Mehr Verständnis untereinander hilft, denn für alle hat sich das Arbeiten seit dem Frühjahr 2020 erheblich verändert und bekannte Routinen sind weggefallen.
Kein neuer Begriff, doch zunehmend von großer Wichtigkeit, ist das agile Arbeiten, um schnelles Reagieren, flexibles Arbeiten und eine neue Hands-on Mentalität im Führungskräftebereich, ohne sich dabei in Tools zu verlieren. Zusammen besonnen und flexibel auf Änderungen reagieren und dabei ehrlich miteinander umgehen: Das hilft, um gemeinsam erfolgreich durch turbulente Fahrwasser zu navigieren.
Die aktuelle Krise wirkt – trotz aller wirtschaftlichen Verwerfungen in vielen Bereichen wie ein Katalysator. Das Thema Digitalisierung gehört ebenso dazu wie die Veränderung des Arbeitsumfelds. Dem „New Normal“ als Unternehmen offen zu begegnen und die Veränderungen auch als Chance zu begegnen, ist wichtig. Führungskräfte und Personaler sollten dies vorleben.
Es ist wichtig, dass Beschäftigte verstehen, was sich hinter den unterschiedlichen Begriffen im Bereich Weiterbildung verbirgt:
Der Bedarf an Weiterbildung ist weiterhin hoch. Obwohl sich der ifo Geschäftsklimaindex in den vergangenen Monaten stets verschlechtert hat und einzelne Branchen es aktuell sehr hart getroffen hat, zeigen sich Kernbranchen zumindest derzeit noch widerstandsfähig. Besonders gefragt sind demnach Kurse, die helfen, die Komplexität der Arbeitswelt und die sich immer weiter fortsetzende Globalisierung besser zu meistern. Dazu zählen Fortbildungen „Wie leite ich ein virtuelles Team“, „Remote Leadership“, „Agil in die Zukunft“ und „Arbeiten 4.0“ sowie „Resilienz am Arbeitsplatz“. Ganz vorne liegen allerdings, wie schon seit Jahren, Fremdsprachenkenntnisse im Arbeitsleben.
Fremdsprachen in vielen Erwerbstätigkeiten mittlerweile selbst zu einer Schlüsselqualifikation geworden und fester Bestandteil im Arbeitsalltag, wobei Englisch die am häufigsten verwendete Fremdsprache ist. Rund 68 Prozent der Erwerbstätigen in Deutschland benötigen Kenntnisse in Fremdsprachen, wobei für rund 46 Prozent Grundkenntnisse und für rund 22 Prozent Fachkenntnisse erforderlich sind. Viele sprachliche und fachliche Weiterbildungsangeboten werden teilweise auch vom Staat gefördert. Sie finden alle Infos und Adressen dazu unter https://www.berlitz.de.
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Mattias Schwarz ist Geschäftsführer von Berlitz in Deutschland.Schwarz studierte Wirtschafts- und Sprachwissenschaften und ist seit 2007 Mitglied der Geschäftsleitung sowie seit September 2017 Sprecher der Geschäftsleitung der Berlitz Deutschland GmbH. Zusätzlich trägt er in seiner Funktion als Regionaldirektor für Europa, den Mittleren Osten und Afrika die Verantwortung für 230 Center in insgesamt 45 Ländern. Vor über 20 Jahren startete seine Berlitz Reise als Center Direktor in Mainz. Mehr Informationen unter berlitz.de Alle Texte von Matthias Schwarz.
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