Klar ist jeder mal unsicher, selbst Spitzenmanager. Das Problem ist jedoch, das die Angst vor Fehlern im Berufsalltag taburisiert wird: Verlangt wird Perfektion, Fehler gelten als peinlich. Mit ungeahnten Folgen.

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Ein Fehltritt kostet uns unser Leben

Eigentlich sind wir fest davon überzeugt, dass uns jeder kleine Fehltritt Ansehen und Status kosten kann.

Missgünstige Kollegen scheinen nur darauf zu warten, uns für unser Un-Perfekt-Sein, unsere Verfehlungen an den Pranger zu stellen.

Die Abmahnung wartet schon?

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Der Chef winkt vielleicht bei fehlender Perfektion gleich mit einer Abmahnung. Und bei der nächsten Entlassungswelle könnte man ja auch auf der Abschussliste stehen.

Die aktuelle ökonomische Situation, besser bekannt als Wirtschaftskrise, verstärkt diese Ängste noch.

Vergebene Chancen

Genau dadurch wird aber die Chance verspielt, sich konstruktiv mit Fehlern auseinanderzusetzen und daraus für die Zukunft zu lernen.

Lieber verwenden nicht wenige Mitarbeiter aller Hierachiestufen kostbare Arbeitszeit darauf, gemachte Fehler zu verleugnen, zu vertuschen, zu beschönigen oder diese sogar anderen unterzuschieben.

Das Ziel wird sekundär

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Das eigentlich Ziel, gemeinsam etwas Produktives zu erreichen wird sekundär, ja tritt manchmal sogar völlig in den Hintergrund.

Viel mehr ist in einigen Unternehmen eine regelrechte Wettbewerbskultur herangereift, in der es einzig nur noch darum geht, die lieben Kollegen an Fehlerlosigkeit zu übertrumpfen: Und die geht so weit, dass ganze Branchen die interne Revision mehr fürchten als die Konkurrenz.

Perfektionismus im Denken wird auf diese Weise zur Unternehmenskultur und Fehlervermeidung – wenn auch unbewusst – zum Unternehmensziel. Da bleibt vor lauter Perfektion kaum Platz für Innovation und unternehmerisches Handeln.

Risikovermeidung statt Erfolgsdenke

Denn statt ihre gesamte Energie daran zu setzen, einen Erfolg zu erreichen und dafür auch Risiken einzugehen und Rückschläge in Kauf zu nehmen, verhalten sich solche Misserfolgsvermeider entsprechend vorsichtig und defensiv.

Vielleicht schaffen sie es sogar, nichts Falsches zu tun, aber zu einem hohen Preis: Wer der Vermeidungsstrategie folgt, vermeidet es dabei auch, jene wichtigen Entscheidungen zu treffen, die für das persönliche Vorankommen, aber auch für die gesamte Wirtschaft so wichtig sind.

Angst vor Innovation = Angst vor Existenzgründung

Wie groß die Angst, mal etwas Neues zu riskieren, vor allem in Deutschland ist, zeigt sich besonders gut am Beispiel berufliche Selbständigkeit: Der GLOBAL ENTREPRENEURSHIP MONITOR bewertet jährlich die Existenzgründungsbedingungen in 42 Ländern und stellt den Deutschen ein echtes Armutszeugnis aus:

Gerade was die gesamtgesellschaftliche Haltung zur Selbständigkeit angeht, liegen wir aktuell auf Platz 3. Nur in Ländern wie Urquay, Slowenien oder Ungarn ist die Skepsis, sich selbständig zu machen, noch größer. 46,5 % der befragten Deutschen im Alter zwischen 18 und 64 Jahren würden den Schritt in die Selbständigkeit gleich ganz sein lassen – aus Angst, es könnte schief gehen. Ein echtes Dilemma also für den Wirtschaftsstandort Deutschland.

Eine Frage der Motivation

Doch nicht nur für Unternehmen, auch für den Einzelnen kann der Wunsch nach Perfektion zum Bumerang werden. Denn langfristig überfordert man sich durch Perfektionismus und zu hohe Ansprüche nur selbst! Wie das?

Am Ende verliert man jegliche Motivation. Paradoxerweise kann also eine besonders hohe Strebsamkeit dazu führen, dass man am Ende viel weniger erreicht. Wie das?

Menschen arbeiten einfach besser, wenn sie motiviert und mit Freude bei der Sache sind. Denn wer seine Arbeit einfach nur gut machen will, denkt in der Regel vorwärtsgerichtet, positiv und optimistisch. Er geht davon aus, dass er die anstehenden Aufgaben gut bewältigen kann, ist motiviert – und damit besonders produktiv.

Flow statt Perfektionismus

Der Psycholge Mihály Csikszentmihályi spricht in diesem Zusammenhang von Flow, der Lust des Neugiertriebes und dem völligen Aufgehen in einer Aufgabe, der Menschen dazu bringt, mit Begeisterung voranzugehen und Probleme zu lösen. Grund dafür sind die biochemischen Abläufe in unserem Körper: Die Euphorie, die wir empfinden, wenn wir eine stressige Arbeit befriedigend abgeschlossen haben, verdanken wir unter anderem den Hormonen Noradrenalin und Serotonin.

Diese rufen positive Gefühle hervor, die wie eine Belohnung für die vorherige Anstrengung wirken. Wenn dieser sogenannte Eustress regelmäßig und dosiert auftritt, stimuliert er das Immunsystem und wirkt motivierend. Neuere Ergebnisse der Hirnforschung zeigen sogar, dass Stress die schnellere Vernetzung von Hirnzellen fördert. Und weil die Fähigkeiten wachsen, je mehr man die Tätigkeit ausübt, wird man sich neuen Herausforderungen stellen müssen, wenn sich das Flow-Erlebnis weiterhin einstellen soll. Auf diese entstehen neue Ideen, die Menschen voran bringen.

Gesunde Herausforderung statt Überforderung

Das klappt allerdings nur, wenn man zielgerichtet arbeitet und die Herausforderung zu den eigenen Fähigkeiten passt. Sind die Anforderungen zu niedrig, stellt sich Langeweile ein, sind sie zu hoch, Frustration und Überforderung. In beiden Fällen leidet die Motivation.


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