Reisen und die Welt entdecken und gleichzeitig Geld verdienen ist für viele ein Traum. Die Realität sieht oft anders aus. Was müssen Sie beachten, damit es funktioniert?

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Freiheit und Unabhängigkeit als Digitaler Nomade?

Vorbilder wie Tim Ferris, Online-Unternehmer und Autor des Bestsellers „Die 4-Stunden-Woche: Mehr Zeit, mehr Geld, mehr Leben“ haben es vorgemacht. Unabhängig und frei Arbeiten wo man gerade ist oder sein will. Kein Wunder, dass sich sich immer mehr Menschen diesen Traum vom ortsunabhängigen Geld-Verdienen auch erfüllen möchten. Sie nennen sich digitale Nomaden und sind von unterwegs aus kreativ, in der Regel online mit ihrem Laptop.

Die Digitalisierung hat die Welt der Arbeit revolutioniert. Der Trend geht immer stärker in Richtung einer Steigerung der Lebensqualität durch Homeoffice, Ortsunabhängigkeit und Arbeiten im Netz. Was einst ein Traum war, ist bereits heute Wirklichkeit, dank der Möglichkeiten, die das Internet bietet.

Freiberufler oder eigenes Unternehmen?

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Viele Digitale Nomaden arbeiten als Freiberufler oder Angestellte, denn gerade Kreative Menschen schätzen die Freiheit, im eigenen Rhythmus arbeiten zu können und nicht unter Beaufsichtigung zu stehen. Schließlich wird die Vorstellungskraft größer, je geringer der Druck ist, den die Einbindung in ein Großraumbüro oft mit sich bringt. Das versprechen ist, während der Arbeit mit Freunden zu skypen und dann die Arbeit zu machen, wenn die Muße am größten oder die zündende Idee griffbereit ist.

Doch statt Angestelltenverhältnis oder Freiberuflichkeit gründen viele auch ihr eigenes Unternehmen. Die Idee der Unabhängigkeit und Freiheit hat sich bereits dahingehend entwickelt, dass ein eigenes Unternehmen möglichst automatisiert funktioniert, sodass die Gewinne größtmöglich und der Arbeitsaufwand so gering wie möglich werden. Für einige mag diese Vorstellung wie eine Utopie klingen. Für viele jedoch ist sie ein Traum, den sie sich bereits verwirklicht haben und nun inspirieren sie andere, es ihnen gleich zu tun.

5 gesuchte Traumjobs für Digitale Nomaden

Welche Berufe bieten aber nun die Möglichkeit, und digital und auf Reisen zu arbeiten? Die Jobsuchmaschine Indeed hat ihre Zahlen ausgewertet und Trendjobs der Zukunft aufgelistet – basierend auf den am häufigsten vorkommenden Stellenangeboten. Viele von ihnen sind auch für Digitale Nomaden geeignet.

1. Software-Entwickler und Programmierer

Das Angebot an Stellen für IoT-Entwickler in Deutschland stieg in den letzten Jahren rapide an. Programmierer und Entwickler arbeiten in der Regel an Projekten, für die sie in keinem Büro anwesend sein müssen. Als Angestellte mit 100% Homeoffice können sie ihren Laptop einpacken und auf Reisen gehen. Viele entscheiden sich auch, als Freiberufler für verschiedene Kunden zu arbeiten. Für Meetings und Rücksprachen gibt es Skype und E-Mail, so lassen sich Kontinente und Zeitzonen problemlos überbrücken.

2. Daten-Analysten

Auch die Nachfrage nach Kandidaten mit datenwissenschaftlichen Fähigkeiten wird im gleichen Maße wachsen wie die Big Data-Kapazitäten von Unternehmen. Wer technische und wissenschaftliche Expertise mit der Fähigkeit kombiniert, in einer Informationsflut die wichtigen Informationen und Geschichten zu finden, ist gefragt.

3. Lehrer und Online-Tutor

Einen einfachen Einstieg in das Leben als Digitaler Nomade bietet die Arbeit als freiberuflicher Lehrer oder Online-Tutor. Dafür muss man nicht unbedingt ein abgeschlossene Lehramtsstudium nachweisen, solange man seine Materie absolut beherrscht. Wer zum Beispiel eine Sprache unterrichtet, sollte diese Sprache als Mutter– oder Fremdsprache sehr gut beherrschen. Auch wer ausschließlich seine Muttersprache beherrscht, kann unterwegs an Sprachschulen arbeiten oder über das Internet Nachhilfe geben. Immer beliebter wird es, eigene Online-Kurse mit Videos zu entwickeln und diese über das Internet zu verkaufen.

4. Gig-Worker

Kreative Freiheit und Ortsunabhängigkeit lassen sich für sogenannte Gig-Worker gut miteinander verbinden- Der Arbeitsmarkt wird immer fragmentierter. Viele Jobsuchende, für die dieses Modell als Digitale Nomade die besten Voraussetzungen erfüllt, zeigen sich begeistert – das weltweite Interesse an Stellen in der Gig Economy ist gestiegen. Kandidaten bewerben sich dabei nicht mehr auf einen vollständigen Job, sondern auch einzelne „Gigs”. Beispiel Grafikdesigner oder Mediengestalter: Sie arbeiten von unterwegs aus an einzelnen Projekten oder Websiten, sind aber sonst nicht in die Abläufe eines Unternehmens eingebunden.

5. Marketing und Design

Spätestens mit der Erfindung des Internets und Social Media haben sich die Berufsbilder verändert. Mittlerweile sind Blogger, Youtuber und Influencer die Traumjobs der jungen Generation schlechthin. Blogger schreiben über die Themen, die sie begeistern und verdienen Geld durch Affiliate-Marketing und Werbeanzeigen auf ihrer Website. Manche werden auch gesponsert und von Firmen für eine Erwähnung in ihren Blogartikeln bezahlt. Youtuber veröffentlichen Videos, in denen sie über einen Themenbereich berichten, in dem sie sich auskennen. Sobald sie ein großes Publikum ansprechen, werden ihren Videos Werbespots hinzugefügt. Dadurch verdienen sie Geld. Außerdem werden auch sie häufig von Firmen gesponsert.

Influencer sind oftmals Blogger und Youtuber. Als Influencer zählen alle, die in den sozialen Medien sehr aktiv sind und eine große Anzahl von Followern haben, auf die sie einen Einfluss haben (Influence = Einfluss). Wer nur sein Schreibtalent zur Verfügung hat, kann als Texter für Artikel, Werbetexte und Websites arbeiten. Aufträge werden von Kunden oder Agenturen per E-Mail erhalten, die Texte dann übersetzt und die Ergebnisse per E-Mail geliefert.

Die Schattenseiten der vermeintlichen Traumjobs

Doch die vermeintlichen Traumjobs haben auch ihre Schattenseiten. Diese bestehen einerseits in prekären Beschäftigungen und andererseits in fehlender sozialer Absicherung. Oft ist in der Presse vom modernen Prekariat die Rede, von jener zunehmenden Gruppe von kleinen Selbständigen, die mit wenig Einkommen und unsicheren Existenzen leben müssen.

Denn was oft verschwiegen wird, ist, dass es längst nicht genug freiberufliche Jobs für alle gibt und daher viele fadenscheinigen Online-Geschäften leben: Sie verkaufen z.B. gebrauchte Gegenstände bei eBay oder Amazon oder zocken mit ihren kärglichen Einnahmen, indem Sie auf undurchsichtigen Seiten wie NetBet Casino spielen oder pokern – und oft genug das mühsam verdiente Geld wieder verlieren.

Fallstricke im Steuer- und Sozialversicherungsrecht

Doch diese Einnahmequellen bergen jede Menge Probleme: Wenn Freiberufler beispielsweise gebrauchte Arbeitsmittel wie den Laptop oder das Auto bei Ebay verkaufen, die Sie beim Kauf steuerlich geltend gemacht hatten, werden die Freiberufler dadurch zu gewerblichen Verkäufern. Aber auch Freiberufler, die privat auf eBay handeln, laufen Gefahr, den Freiberuflerstatus zu verlieren. Mögliche Folgen: Sie müssen künftig auch für ihre (bisher) freiberuflichen Einkünfte oberhalb eine Freigrenze Gewerbesteuer zahlen.

Auch die Künstlersozialversicherung ist schwierig. Viele Freiberufler sind ja hier sehr günstig versichert, haben aber nicht beachtet, dass man sich im Rahmen einer KSK-Versicherung maximal 2 Jahre lang am Stück im Ausland aufhalten darf. Und seit bei Unternehmen stärker kontrolliert wird, ob Sie künstlersozialabgabepflichtig sind, ist Wut bei vielen Unternehmen groß. Denn als KSK-pflichtig gilt bereits, wer eine Website in Auftrag gibt oder PR-Aufträge verteilt. Etwa 250.000 Unternehmen sind sogar beitragspflichtig, ohne es überhaupt zu wissen.

Pflichtversicherung für Freiberufler

Schließlich schreibt das Sozialgesetzbuch VI eine Rentenversicherungspflicht für alle selbständigen Lehrer, Erzieherinnen und Pflegepersonen vor, die keine versicherungspflichtigen Arbeitnehmer beschäftigen und aus dieser Tätigkeit (auch im Nebenberuf!) eine über die Grenze hinausgehenden jährlichen Gewinn erwirtschaften. Als versicherungspflichtige Lehrtätigkeit gilt dabei jede Art der Vermittlung von Wissen, Können und Fertigkeiten – also vom Nachhilfeunterricht über Unterricht an Schulen und Hochschulen, Kurse an Volkshochschulen sowie Sportunterricht bis hin zu EDV-Schulungen in Unternehmen, Managertraining und Gewerkschaftsseminaren. Nach Urteilen des Bundessozialgerichts fallen auch Aerobictrainerinnen und Tagesmütter unter diese Verpflichtung.

Von den entsprechenden Einnahmen können also entweder die tatsächlichen Betriebsausgaben abgezogen werden oder – falls es sich um nebenberuflichen Unterricht an einer öffentlichen oder gemeinnützigen Einrichtung, z.B. einer Volkshochschule, handelt – der sogenannte Übungsleiterfreibetrag. Nur wenn der dann übriggebliebene Gewinn dann entsprechend hoch ist, man versicherungspflichtig. Immerhin: Wer in der gesetzlichen Rentenversicherung pflichtversichert ist, hat Anspruch auf Riesterrente. Entsprechenden Regelungen entgeht nur, wer sich in Deutschland gänzlich abmeldet.

Unfreiwillig selbständig

Ein weiteres, nicht seltenes Problem ist Abhängigkeit von Selbständigen von nur einem Auftraggeber. Oft sind diese Leute auch unfreiwillig selbständig, da gerne auch Stellen gestrichen und die Mitarbeiter outgesourct werden, eine Praxis, die jüngst auch durch das Bundesarbeitsgericht abgesegnet wurde.. Meiner Meinung nach hilft klagen hier nicht viel. Natürlich wären entsprechende Gesetze hier sinnvoll, doch Unternehmen finden andere Wege, Lohnkosten zu sparen. Der wirkliche Skandal bei der Sache ist für mich, dass die unfreiwilligen Selbständigen sich fortan häufig auch genau so verhalten.

Statt unglücklich an der Situation zu leiden, keine Festanstellung zu haben, sollte man das Beste aus der Situation zu machen. Denn folgerichtig müsste sich der unfreiwillige Selbständige nun um neue Aufträge bemühen, Kunden gewinnen – und wäre dann bald nicht mehr abhängig von seinem ehemaligen Auftraggeber.

Spezialist werden, Preise bestimmen

Wenn er sich zudem auf ein bestimmtes Marktsegment konzentriert und sich eine so eine Marktnische schafft, kann er möglicherweise zum gefragten Spezialisten werden und hat in der Folge bei den Preisen ein Wörtchen mitzureden. Dies bietet gerade auch für digitale Nomaden, die von Unterwegs aus Arbeiten, die größtmögliche Sicherheit.

Wer in diesem Fall das Nachsehen hat, ist der Auftraggeber: Er muss mehr bezahlen und bald einsehen, dass er sich mit seiner Outsourcing-Methode selbst ins Knie geschossen hat, denn die Machtverhätltnisse hätten sich gewandelt. So lange sich das Prekariat jedoch derart von seinen ehemaligen Chefs abhängig macht, werden diese auch die Outsourcing-Praxis fortsetzen. Bleibt also zu hoffen, dass mehr Menschen den Schritt in Freiheit und Unabhängigkeit wagen.


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