Die Digitalisierung ändert scheinbar alles – und doch ist eigentlich nicht so viel anders als früher, auch nicht für Verlage, Beispiel Urheberrecht. Eine Replik,

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Das Publizieren hat sich drastisch verändert

Nicht nur E-Books und zum Beispiel der Fall “Hegemann/Airen” zeigen, dass sich das Publizieren im Zeitalter des Internets dramatisch verändert hat. Es betrifft Autoren, Wissenschaftler, Leser, Bibliotheken und Verlage und hat weitreichende Auswirkungen auf den Stellenwert von Wissen, Kunst und Kultur in der Gesellschaft und Leben. Die rasante Entwicklung digitaler Inhalte und ihre Verbreitung über das Internet und Smartphones macht auch vor dem geschriebenen Wort nicht Halt.

Unter dem Begriff “Open Access” veröffentlichen Wissenschaftler aller Fachrichtungen ihre Forschungsergebnisse, ohne ein Buch zu schreiben. Die Meldungen zeigen aber auch, dass das aktuelle Urheberrecht im Angesicht des Digitalisierung fortwährend an seine Grenzen stößt und nicht so schnell aktualisiert werden kann, wie die technische Entwicklung es nötig macht.

Die Wertschöpfungskette ist kaputt

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Vor einiger Zeit war ich auf einer spannenden Podiumsdiskussion. Thema: Gesellschaftliche Veränderungen durch das Internet sowie Sinn und Zweck des Urheberrechts.  Dr. Katja Mruck vom Center für digitale Systeme der Freie Universität Berlin analysierte, dass der Wertschöpfungsprozess zwischen Autoren als Schöpfer, Verlagen als Distributoren, Bibliotheken und Buchhandlungen und den Lesern so nicht mehr funktioniert. In diesem Zusammenhang sprach sie vom Buch als Postkutsche der Zukunft: Mruck vermutete, dass die Leute zwar heute noch Bücher kaufen, z.B. Belletristik, dass sich aber auch diese letzte Bastion des gedruckten Wortes fallen würde, wenn bessere technische Geräte zur Verfügung ständen. Als Beleg führte sie an, wie sich unsere Lesegewohnheiten in den letzten Jahre rapide verändert haben.

Mruck berichtete weiterhin von den vielen neuen Möglichkeiten, die Open Access Wissenschaftlern durch die Möglichkeit, kostenfrei und öffentlich im Internet zu publizieren, bietet. Dabei machen die Wissenschaftler eigentlich gar nicht so viel anders als früher: Schreiben, beurteilen, lektorieren. Doch während früher das fertige Skript für teueres Geld an einen Verlag gegeben wurde, der die Publikation in kleiner Auflage herausgibt, kann das gleiche Werk heute für sehr viel weniger Geld weltweit rezipiert werden.

Verlage in der Defensive

Die Vertreter der Verlage, Dr. Florian R. Simon, Geschäftsführer (Gesellschafter) Duncker und Humblot Verlag sowie Eric Merkel-Sobotta, Executive Vice President Corporate Communication Springer Science und Business Media hingegen gerieten unter Rechtfertigungsdruck: Sie mussten sich nach ihrer Daseisnberechtigung fragen lassen. Verlage müssten, so eine Stimme im Publikum, ihre Dienstleistung überdenken, weg von Paid Content Modellen hin zu Paid Service.

Das Paid Service Modell, kurz angerissen, war dann leider auch der einzige Vorschlag des Abends, wie denn nun mit dem freien Wissen Geld zu verdienen sei. Diesbezüglich wurden auf dem Podium für meinen Geschmack ein wenig zu sehr Schuldzuweisungen zwischen den Verlagsvertretern einerseits und Prof. Dr. Claudia Lux, Generaldirektorin der Stiftung Zentral- und Landesbibliothek hin- und hergeschoben.

Kreativwirtschaft und Vermarktung fördern

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Immerhin: Berlin will mit der Wettbewerbsreihe “Made to Create” Buch- und Pressemarkt, Film- und Rundfunkwirtschaft, Kunstmarkt, Telekommunikation, Software, Spiele-Entwicklung, Musikwirtschaft, Werbemarkt oder Designwirtschaft. Darunter fallen z.B. auch innovative Vermarktungsideen.

Dass diese ganzen neuen Entwicklungen eigentlich gar nicht so neu sind, zeigte der Publikumsbeitrag von Regine Heidorn: Sie gebe gerne Geld für gut gemachte Bücher aus, sagte sie, wolle diese aber auch gleichzeitig digital erwerben. Und mehr noch, diese Texte dann auch Freunden zumailen, die das interessieren könnte, oder in ihrem Blog öffentlich kommentieren. Weil sie das schon immer gemacht habe, sagt Heidorn, schon in den 80ern, als man Buchtexte noch im Copyshop kopiert hat, um sie Freunden zu geben – nur dass diese Freunde jetzt eben weltweit verstreut seien.


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