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Offenlegung & Urheberrechte: Bildmaterial erstellt im Rahmen einer kostenlosen Kooperation mit Shutterstock.
Von Dr. Roland Forster (Mehr) • Zuletzt aktualisiert am 11.07.2024 • Zuerst veröffentlicht am 06.08.2014 • Bisher 8497 Leser, 1397 Social-Media-Shares Likes & Reviews (5/5) • Kommentare lesen & schreiben
Nun haben Sie viel über die Macht der Stimme und Sprechverhalten gelernt. Was aber können Sie tun, um Ihrer eigene Sprachleistung zu verbessern? 6 Tipps, die weiterhelfen.
Generell empfiehlt es sich, über den Tellerrand zu blicken und über aktuelle Entwicklungen informiert zu sein, in Politik, Kultur, Sport, Wirtschaft.
Dies ist insbesondere in interkulturellen Situationen wichtig, weil Berater hier oft als Repräsentanten Deutschlands begriffen werden.
So lässt sich Fachidiotentum zu einem gewissen Teil vermeiden, da man auf diese Weise nicht nur seine Themenpalette vergößert, sondern auch seinen aktiven und passiven Wortschatz weiterentwickelt.
Die eigene Ausdrucksfähigkeit sollte schriftlich und mündlich ständig optimiert werden, es wäre falsch zu glauben, dieser Prozess sei irgendwann abgeschlossen.
Dabei ist vor allem anderen an der Gerichtetheit der eigenen Kommunikation zu arbeiten, nur Phrasen und Textbrocken abzusondern und soziale Geräusche hervorzubringen genügt nicht.
Zentral ist es, durch ganz individuelle Kommunikationsformen, die effektiv und vor allem zielführend sind, etwas erreichen zu wollen.
Wenn Sie qualifizierte Rückmeldung zum eigenen Kommunikationsverhalten haben möchten, sollten Sie einen guten Coach oder Berater suchen.
Üblich sind heute ganz verschiedene Formen, die nicht immer eine persönliche Präsenz erfordern; Beratung per Mail und Telefon ist inzwischen gang und gäbe. Das muss auch nicht längere Zeit dauern und damit sehr teuer werden, ein gelegentlicher ‚technischer Halt‘ genügt meistens.
Vor allem sollte Zeit und Geld investiert werden in konkrete Weiterbildung in Gesprächs- und Redefähigkeit, das heißt: an Seminaren, Veranstaltungen, Trainings teilnehmen.
Die Thematik sollte breit gefächert sein, anzuraten sind auch Soft Skills im weitesten Sinn wie Gestalttherapie, Psychodrama, Yoga (unter anderem wegen Atemarbeit).
Dazu sollte man sich möglichst Trainer suchen, die sehr individuell arbeiten, in eher kleinen Gruppen. Einen solchen Trainer erkennt man daran,
Viele dieser Phänomene sind habituell, das heißt: sie sind angelernt, antrainiert und können deshalb auch wieder verlernt werden, oft mit wenig Aufwand.
Was verwunderlich bleibt: Wieso hat noch nie ein Lehrer oder Dozent die Betreffenden darauf aufmerksam gemacht? Die folgenden Punkte beschreiben Standards bzw. verweisen auf Normen und beantworten die Frage: Was sollte beherrscht werden?
Artikulation = normiert, zu überprüfen im Ausspracheduden. Dort findet man zum Beispiel, dass es tatsächlich [Könich] heißt, und nicht [Könick]. Zentral bei der Artikulation der Laute der deutschen Sprache sind großräumige Mundbewegungen, man muss also richtig etwas tun, will man verstanden werden. Ansonsten klingt jemand schnell vernuschelt, geradezu maulfaul, besonders wenn er noch dazu alle Endsilben ‚verschluckt‘.
Ziel ist eine Intonation (= Melodieführung), die als ‚interessant‘ bewertet wird; dazu ‚arbeitet‘ die Stimme auf verschiedenen Tonhöhen, erscheint sehr beweglich und dadurch nicht monoton und langweilig; kann man sich vorstellen wie das Absingen von Noten auf einem Notenblatt.
So lässt sich auch die stereotype Frageintonation verhindern, bei der am Ende eines jeden Satzes, ob es passt oder nicht, die Stimme nach oben geht. Problem: es gibt keine Norm, die überprüfbar ist oder gelernt werden kann.
Die Betonung der einzelnen Wörter der deutschen Sprache ist penibel geregelt, von Muttersprachlern wird hier völlige Sicherheit erwartet.
Das Ziel besteht hier darin, variieren zu können, also je nach Anforderung in der konkreten Kommunikationssituation schneller oder langsamer sprechen zu können.
Gerade bei Reden ist das zum Beispiel ein wichtiger Faktor, mit dem die Aufmerksamkeit des Publikums beeinflusst werden kann. Besonders Berufsanfänger, aber auch Berater, die eher selten mit größeren Gruppen arbeiten, neigen oft zu einem sehr schnellen Sprechen.
Man kann bei einer Präsentation wenige Pausen realisieren oder viele, kurze oder lange Pausen und – ganz wichtig, weil selten beherrscht – spannende und lösende Pausen. Ziel sollte sein, dass die Pausen dem Vortragenden nicht einfach ‚passieren‘, sondern dass er sie an einer bestimmten Stelle haben will – damit das Publikum die Chance erhält, ihn noch besser zu verstehen.
Übrigens: Spannende Pausen bedeuten, dass die Stimme (mitten in einer Äußerung oder am Ende) ‚oben‘ bleibt und durch die folgende sehr kurze Pause die Spannung aufrecht erhält. Lösende Pausen sind das Gegenteil davon, die Stimme bewegt sich am Äußerungsende nach unten und löst mit der folgenden Pause die Spannung auf. – Schwierigkeit: Für die meisten
Menschen sind Pausen eine Mutfrage!
Von entscheidender Bedeutung bei dem Thema Stimme ist die sogenannte Indifferenzlage; in diesem Bereich ist die Stimme indifferent, also nicht angestrengt, ermüdet nicht so leicht. Sie klingt angenehm, weder zu hoch noch zu tief, jeder kann gut zuhören.
Ein geschultes Ohr kann Abweichungen von der Indifferenzlage sofort erkennen, für den Sprecher selbst ist das schwierig, die Diagnose ist eher eine Sache für Experten. So sind Männerstimmen oft in exponierten Situationen – allein vor Publikum zum Beispiel – deutlich zu tief.
Hinweise, dass etwas unternommen werden sollte, können eine immer wieder angestrengt und heiser klingende Stimme sein, häufiges stimmliches ‚Unwohlsein‘, Räusperzwang.
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Dr. Roland Forster ist Dozent an der Uni Saarbrücken und Kommunikationstrainer.Forster studierte Sprechwissenschaft, Germanistik, Sozialkunde, Politikwissenschaft und legte neben 1. und 2. Staatsexamen und Promotion auch eine Sprecherzieherprüfung (DGSS) ab. Er ist Dozent für Deutsch als Fremdsprache und Mündliche Kommunikation an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken.Seit 1998 ist er dort verantwortlich für das Modul „Mündliche Kommunikation“ bei der Veranstaltung „Consulting“ (Institut für Wirtschaftsinformatik, Universität Saarbrücken). Außerdem arbeitet er als Kommunikationstrainer in Unternehmen, vor allem aus dem IT-Bereich. Die überwiegende Zahl der Teilnehmer seiner Veranstaltungen sind Berater/innen, meist im Alter von Ende 20 – 40. Mehr Informationen unter forsterkomm.de Alle Texte von Dr. Roland Forster.
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