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Offenlegung & Urheberrechte: Die Zukunft Personal, die größte Personalfachmesse Europas, ist unser Medienpartner und hat unsere Reisekosten übernommen.
Von Simone Janson (Mehr) • Zuletzt aktualisiert am 31.10.2024 • Zuerst veröffentlicht am 02.05.2018 • Bisher 7395 Leser, 1950 Social-Media-Shares Likes & Reviews (5/5) • Kommentare lesen & schreiben
Und Action: Die Arbeitswelt ist im Wandel und mit ihr die Personalbranche. War die HR traditionell eine Tätigkeit zum Verwalten von Arbeitsproduktivität, muss sie heute so viel mehr sein: Ansprechpartner für die Mitarbeiter, Botschafter der Arbeitgebermarke und nicht zuletzt Triebfeder des gesellschaftlichen Wandels der Arbeitswelt. Wie kann das gelingen?
Auf der Zukunft Personal 2018 hielt ich im Rahmen von „Meet The Blogger“ in der Bloggerlaunch meine Session zum Thema „Gesellschaftliches Selbstverständnis von HR“ – übrigens in direkter Konkurrenz zu Saschal Lobo, der zeitgleich an einem anderen Ort der Messe redete.
Diese Veranstaltung war dabei bewusst als offene Diskussion gestaltet: Ich wollte meinen Zuhörern eine kurze Einführung geben und habe dann ein paar Denkanstöße, also Fragen vorbereitet, um in die gemeinsame, von mir moderierte Diskussion einzusteigen. Wer von meinen geneigten Lesern bereits auf einem Barcamp war, kennt dieses Prinzip der offenen Session ja bereits.
Mein Ziel dabei wäre, dass wir konstruktiv gemeinsam überlegen, wie wir das Ansehen der Personalbranche und ihre Bedeutung in der Gesellschaft verbessern können. Daher wollen wir gemeinsam diskutieren, wie sich die neue Rolle von HR gestalten und nach außen und im Unternehmen vermitteln lässt.
Meine Sichtweise ist dabei ja nicht die einer Personalerin, ich beobachte diese Branche vielmehr seit über 20 Jahren als Journalistin über Berufs- und Karrierethemen und habe in dieser Zeit viele Trends kommen und gehen sehen. Daher gibt es auch keine Folien und keine Handouts – vielmehr stand der Austausch von Meinungen im Vordergrund.
Lassen Sie mich mit einer kleinen Anekdote starten: Letzte Woche war ich auf einer Veranstaltung von Oracle in Frankfurt und kam beim Mittagessen mit jemandem ins Gespräch, der auch hier in Stuttgart bei einem großen Konzern arbeitete.
Als ich dann sagte ich bin Bloggerin, rückte er gleich näher und fragte dann leicht misstrauisch-mitleidsvoll: „Und Sie müssen vom bloggen leben?“ Das ist eine ähnlich dämliche Bemerkung als wenn ich auf seine Bemerkung, er sei Schnäppchenjäger gesagt hätte: „Oh, verdienen Sie nicht genug?“
Aber das Selbstverständnis von Bloggen soll gar nicht das Thema hier sein: So eine Bemerkung zeigt vor allem, welches Selbstverständnis von Arbeit in unser Gesellschaft vorherrscht: Arbeit muss hart und schwer sein, sie muss weh tun und wenn sie Spaß macht, erweckt sie Misstrauen.
Der österreichisch-us-amerikanische Philosoph Frithjof Bergmann hat den Begriff New Work geprägt, der ja zur Zeit in aller Munde ist. Er befragt z.B. Fabrikarbeiter in Michigan, welche Tätigkeit sie wirklich, wirklich tun wollten und begründete den Begriff New Work. Dahinter steckt die Idee, dass die Welt ein besser Ort wäre, wenn die Menschen ihr wahres potenzial entfalten könnten.
Der Harvard-Professor Shawn Achor beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Frage, was Menschen glücklich macht. Durch seine Forschung hat er außerdem die sehr spannende Erkenntnis gewonnen, was Menschen erfolgreich macht – denn beides hängt unmittelbar miteinander zusammen.
Achor stellte fest, dass wir beruflich viel erfolgreicher sein können, wenn wir glücklich sind. Unser Gehirn ist in einem positiven Zustand schlichtweg produktiver – und zwar um 31 Prozent produktiver als in negativem Zustand.
Die meisten von uns können auf diese 31 Prozent mehr Produktivität aber nicht zugreifen, weil sich ein entscheidender Denkfehler in unserer Gesellschaft eingeschlichen hat:
Wir glauben, dass wir erfolgreicher sein werden, wenn wir härter arbeiten. Je härter wir arbeiten, desto erfolgreicher werden wir sein. Und je erfolgreicher wir sind, desto glücklicher werden wir sein. Doch das ist ein Trugschluss, wie Achor erklärt.
Laut Achor steigern Verkäufer ihre Leistung um 37 Prozent. Ärzte arbeiten 19 Prozent schneller und akkurater, wenn ihr Gehirn in einem positiven Zustand ist.
Oder Kurz: Glück und Zufriedenheit machen leistungsfähiger, kreativer und erfolgreicher. Und genau diese positiven Emotionen sind das, was uns als Menschen von Maschinen und künstlicher Intelligenz unterscheidet und uns von ihr abhebt – und zwar dann, wenn viele Jobs automatisiert werden.
Genau diese Zufriedenheit und positive Leistungsfähigkeit ist es also, die wir in einer digitalen Arbeitswelt dringend benötigen.
Und wer weiß, genau hier liegt vielleicht das grundsätzliche Problem im Selbstverständnis der der Personalbranche. Denn traditionell kümmern sich viele Personaler eben nicht um die Potenzialentwicklung ihrer Mitarbeiter. Sondern sie verwalten vielerorts die Mitarbeiter einfach nur.
Das wird deutlich wenn man sich z.B. einmal anschaut, wie Wikipedia das Personalwesen definiert – ich zitiere:
„Personalwesen bezeichnet den Bereich der Betriebswirtschaft, der sich mit Produktionsfaktor Arbeit und mit dem Personal auseinandersetzt. Das Personalwesen ist eine in allen Organisationen vorhandene Funktion, deren Kernaufgaben die Bereitstellung und der zielorientierte Personaleinsatz sind. In der Personalpraxis beziehen viele Unternehmen außer den Themen Führungsprozess und Geschäftsprozess auch die Interaktionsthematik sowie die Aktion und Emotion des Personals ein.“
D.h. hier wird deutlich, wie sehr das traditionelle Verständnis von Personalwesen noch vom Verständnis des Industriezeitalters geprägt ist: Personaler verwalten Arbeitsproduktivität, Effizienz und Leistung.
In der Digitalisierung werden aber ganz andere Punkte wichtig: Vernetzung, Zufriedenheit und Motivation der Mitarbeiter oder die Tatsache, dass z.B. Mitarbeiter voll hinter ihrem Unternehmen stehen, Stichworte Corporate Influencer. Denn nur wenn die Mitarbeiter genau zur Zielsetzung der Unternehmen passen und diese mittragen, sind sie auch zufrieden.
Und nur wennn Mitarbeiter mit ihrem Arbeitgeber zufrieden sind, gibt es keine negativen Bewertungen auf Kununu. Und das wiederum ist ein wichtiger Punkt, weitere gute Mitarbeiter für das Unternehmen zu gewinnen. Schließlich gewinnen nur diejenigen Unternehmen, die wirklich die besten Köpfe für sich begeistern können und dafür müssen auch die Personaler entsprechend begeistern und überzeugen, mit Standardrecruiting-Maßnahmen kommt man da nicht weiter.
Was mich daher in unserer Diskussion am meisten überrascht hat, ist, wie weit die Haltung noch verbreitet ist, Arbeitgeber-Bewertungen und Social-Media Feedback wirken sich nicht nachteilig auf das Employer Branding aus. Denn, so ist die bequeme Haltung auch im Jahr 2018 von einigen Personalern immer noch: Für das, was da im Internet gesagt wird, interessiert sich ja keiner.
Kürzlich war ich z.B. auf einer Podiumsdiskussion von Samsung und sprach u.a. darüber wie Recruiter heute Mitarbeiter über Active Sourcing in Sozialen Medien finden – und man sah an den Reaktionen des Publikums, dass diese sich noch nie damit beschäftigt hatten und dass ihnen dieses ganze Gebiet sogar etwas unheimlich war.
Das hebt natürlich nicht gerade das Ansehen von Personalern, im Gegenteil, sie gelten ja für viele Bewerber immer noch als Feindbild. Und an was Menschen dann denken, sind Datenschutzskandale, man denke nur an Cambridge Analytica, oder, es ist schon etwas her, an den Skandal bei der Deutschen Bahn dass Arbeitgeber Bewerberemails lesen.
Nach meiner persönlichen Einschätzung ist die Personalbranche daran aber auch selbst schuld: Sie beschäftigt sich etwas selbstreferentiell mit Tools und den technischen Möglichkeiten – etwas provokativ gesagt geilt sie sich regelrecht den Tools und technischen Möglichkeiten auf.
Egal auf welche Veranstaltung man blickt, meist geht doch nur um Reichweitenmessung- und Steigerung, das Abgreifen und Sammeln von Profil-Informationen und Lebensläufen sowie das Managen von Bewerberdatenbanken.
Was dann oft auf der Strecke bleibt, ist der Mensch. Daher kommt Personalern eine auch gesellschaftlich wichtige Bedeutung zu, z.B. wenn es darum geht, genau passende Mitarbeiter für die Unternehmenskultur zu finden und als deren Begleiter und Ansprechpartner zu fungieren.
Denn genau diese genau passenden Mitarbeiter sind es, die den Erfolg eines Unternehmens mittragen und somit in der Digitalisierung und Globalisierung ein wichtiger Wettbewerbsfaktor sind
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Simone Janson ist Verlegerin, Beraterin und eine der 10 wichtigsten deutschen Bloggerinnen laut Blogger-Relevanz-Index. Sie ist außerdem Leiterin des Instituts Berufebilder Yourweb, mit dem sie Geld für nachhaltige Projekte stiftet. Laut ZEIT gehört ihr als Marke eingetragenes Blog Best of HR – Berufebilder.de® zu den wichtigsten Blogs für Karriere, Berufs- und Arbeitswelt. Mehr zu ihr im Werdegang. Alle Texte von Simone Janson.
Die Recruiter haben noch gar nicht verstanden, in welchem Maße sich ihr Beruf ändern wird. Daher toller Beitrag, weiter so.
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