Sich selbständig machen, Chef im eigenen StartUp sein, gilt als chic und trendy. Dabei wird oft vergessen, dass eine Gründung mit viel Unsicherheit behaftet – und manchmal die Rückkehr als Angestellter der bessere Weg ist.

Von der Selbstständigkeit ins Angestelltenverhältnis: 9 Tipps zur erfolgreichen Rückkehr

Vom Chef zum Mitarbeiter: 9 Tipps zur erfolgreichen Rückkehr als Angestellter

Es gibt zahlreiche Ratgeber und Tipps dazu, wie man sich als Angestellter Selbständig macht. Der umgekehrte Fall kommt, gerade in Krisenzeiten, wohl noch häufiger vor, doch wird das Thema in den Medien eher stiefmütterlich beachtet. Oftmals gilt das unternehmerische Aus eher als Scheitern und persönliches Versagen. Dabei können hier auch zahlreiche Hürden auftreten, denn das Ende der persönlichen Freiheit kann vor allem psychologische Probleme bergen.

Zugegeben, in der Theorie klingt alles so wunderschön: Sie sind ihr eigener Chef und genießen eine ganze Menge Freiheit. Allerdings ist in Sachen Selbstständigkeit nicht immer alles Gold, was glänzt. Bürokratie, schlechte Auftragslagen, eine unausgeglichene WorkLifeBalance oder einfach zu viele Ambitionen können aus der Selbstständigkeit ganz schnell die Hölle machen. Dann liegt der Schritt zurück in ein Angestelltenverhältnis nahe. Das ist jedoch oft nicht so einfach und Sie müssen erst ein paar Hürden überwinden. Was Sie alles beachten müssen und wie der Schritt für Sie gelingt, haben wir an dieser Stelle zusammengefasst.

1. Sehen Sie es nicht als Scheitern

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Zuerst sollten Sie den Wechsel von der Selbstständigkeit in das Angestelltenverhältnis auf keinen Fall als eine Art Rückschritt sehen. Betrachten Sie Ihre Zeit in Freiheit vielmehr als einen Fundus an Erfahrungen, den Sie nun mit in den neuen Job einbringen können.

Mit dieser Einstellung und Sichtweise können Sie zudem Personaler beeindrucken, die Ihnen beim nächsten Vorstellungsgespräch gegenüber sitzen. Es ist auf keinen Fall ein Scheitern, wenn es Ihnen mit dieser Entscheidung besser geht. Vielmehr macht es Ihr Leben nur besser.

2. Konzentration auf die wesentlichen Aufgaben

Freuen Sie sich auf die kommenden Aufgaben. Während Sie sich in Ihrer Selbstständigkeit zu etwa einem Drittel auch um administrative Aufgaben kümmern mussten, wie beispielsweise die Buchhaltung, bleibt Ihnen im Angestelltenverhältnis viel mehr Raum, um sich auf ihre eigentlichen Aufgaben zu konzentrieren.

Zudem bleibt Ihnen dadurch vielmehr Freizeit, die Sie unter Umständen vorher nicht hatten. Auch wenn möglicherweise das monatliche Gehalt etwas kleiner ausfällt als vorher.

3. Versicherungssituation klären

Einer der wichtigsten Punkte, die Sie beim Schritt in ein Angestelltenverhältnis beachten sollten, ist das Thema Versicherungen. Sie können zum einen ihre kompletten betrieblichen Versicherungen kündigen. Dadurch wird eine große finanzielle Last genommen. Gleichzeitig sollten Sie sich um einen Anruf bei Ihrer Krankenversicherung bemühen.

Vor allem dann, wenn Sie bislang aufgrund Ihrer Selbstständigkeit privat versichert waren, sollten Sie einiges beachten. Unter Umständen müssen Sie hier nämlich zurück in die gesetzliche Kasse wechseln, was gar nicht so einfach ist. Sie müssen dazu nämlich bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Das gilt es im Vorfeld für Sie zu klären, nicht, dass Sie durch einen Jobwechsel finanzielle Nachteile davontragen.

4. Referenzen statt Arbeitszeugnis

Für Ihre Bewerbung auf die nächste Festanstellung ist es natürlich klar, dass Sie sich kein eigenes Arbeitszeugnis ausstellen können. Allerdings sollten Sie dennoch in Ihrer Bewerbung bestimmte Referenzen unterbringen, die die Personaler über Ihre Arbeitskraft informieren können.

Fragen Sie also bisherige Geschäftspartner, Kunden und Auftraggeber, ob Sie Ihnen Empfehlungsschreiben ausstellen können. Zudem können Sie Arbeitsproben von erfolgreichen Aufträgen mit bei Ihrer Bewerbung dazugeben, um einen Eindruck von Ihrer Arbeit zu vermitteln.

5. Realistische Gehaltsforderungen

Es ist natürlich klar, dass Sie möglicherweise weniger in einem Angestelltenverhältnis verdienen als vorher in der Selbstständigkeit. Hatten Sie bislang ein recht hohes Einkommen müssen Sie hier jedoch berücksichtigen, dass Sie wahrscheinlich mehr gearbeitet haben und ein Großteil für laufende Kosten und Steuern draufgegangen ist. Das fällt nun weg. Dafür haben Sie höchstwahrscheinlich mehr Freizeit, geregelte Arbeitsabläufe bei einem geringeren Gehalt, das dennoch angemessen ist.

6. Vorteile aus der Selbstständigkeit mitnehmen

Während Ihrer Zeit in der Selbstständigkeit konnten Sie eine Vielzahl an Erfahrungen sammeln, die Angestellte nicht sammeln werden. Dabei handelt es sich nicht unbedingt nur um fachliche Kompetenzen, sondern auch um Social-Skills, unternehmerisches Denken und Organisationstalent. Außerdem werden Sie sich ein Netzwerk aufgebaut haben, das Ihnen ebenfalls im neuen Job nützen kann.

Vor allem wenn Sie in der Selbstständigkeit sehr erfolgreich waren, dann werden Sie auch auf dem normalen Arbeitsmarkt bei Personalern sehr gefragt sein. Machen Sie sich diese Fähigkeiten in der Bewerbung und im persönlichen Gespräch zu Nutze.

7. Offenheit und ehrlicher Umgang mit der beruflichen Vergangenheit

Wie bereits eingangs erwähnt, ist ein Wechsel von der Selbstständigkeit in das Angestelltenverhältnis keine Schande und sollte von Ihnen keineswegs als Scheitern angesehen werden. Versuchen Sie also bei Ihrer Bewerbung das Thema nicht zu vermeiden oder zu umgehen.

Gehen Sie stattdessen offen und ehrlich mit Ihrer beruflichen Vergangenheit um. So schaffen Sie Vertrauen und das positiver auf Personaler als eine überzogene Selbstdarstellung.

8. Rollenwechsel ernst nehmen

Es mag vor allem am Anfang etwas ungewohnt für Sie sein, allerdings müssen Sie sich im Angestelltenverhältnis wohl wieder davon verabschieden, ihr eigener Boss zu sein. Sie werden wieder eine Rolle in einer festen Hierarchie einnehmen. Das Finden Ihres neuen Platzes kann vor allem nach einer langjährigen selbstständigen Tätigkeit schwer fallen.

Lassen Sie die Personaler wissen, dass Sie mit diesen Strukturen klar kommen. Sie gehen nämlich zunächst automatisch davon aus, dass Sie möglicherweise Probleme mit solchen Hierarchien, auch wenn sie flach sind, haben könnten.

9. Selbstständigkeit mit dem Angestelltentum vereinen?

Wenn Sie die Selbstständigkeit nicht komplett aufgeben möchten, dann gibt es zumindest in manchen Branchen die Möglichkeit beides miteinander zu kombinieren, beispielsweise in freier Mitarbeit. So haben Sie die Sicherheit, über ein halbwegs sicheres und geregeltes Einkommen zu verfügen und gleichzeitig können Sie ihr eigener Chef sein.


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