Eine gute Frage ist auch in der Schlagfertigkeit immer eleganter als eine schlechte Antwort. Fragen wirken souverän und konstruktiv. Und sie sind ein sehr elegantes Stilmittel.

- Fragen als elegante Form der Rhetorik
- Geschlossene vs. offene Fragen
- Jedes Argument ist angreifbar
- Mittel gegen Gegenfragen
- Das Spiel mit der Sprache
- Methode für das Ego
- Risiken und Nebenwirkungen
- Wie im Weltraum-Zoo
- Ein Angriff sagt viel über den Angreifer
- Top Bücher zum Thema
- Text als PDF lesen
- Beratung zu Erfolg, Ziel-Erreichung oder Marketing
- eKurs on Demand buchen
- Individuelles eBook nach Wunsch
Fragen als elegante Form der Rhetorik
Die Frage als rhetorische Form wird seit den Philosophen des klassischen Altertums als ›Königin der Rhetorik‹ bezeichnet. Wahre Meister waren nicht die, die antworten konnten, sondern diejenigen, die großartig fragten und eine Antwort fast unmöglich machten.
Fragen lösen beim Anderen den inzwischen bekannten Antwortreflex aus und zwingen ihn, die Arbeit selbst zu tun, die er uns gerade aufladen wollte. Wirklich kunstvolle Fragen sind sachlich, konstruktiv – und kurz.
Geschlossene vs. offene Fragen
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Lautet die korrekte Antwort auf eine Frage eher ›ja‹ oder ›nein‹, sprechen wir von geschlossenen Fragen. Offene Fragen dagegen erfordern ausführliche Antworten und beginnen meistens mit W-Fragewörtern: wer, wie, wann, was, wo, wozu… Statistisch gesehen sind 90 Prozent aller Fragen geschlossen. Nur 10 Prozent sind offene Fragen und damit die Favoriten der wirklich elegant schlagfertigen Frager!
- “Du hast ja überhaupt keine Erfahrung!”
- “Meinst Du das ernst?”, wäre hier eine geschlossene Frage, die wie ein Bumerang den Frager selbst trifft: “Ja, klar!”
- Fragen Sie stattdessen offen: “Welches Wissen fehlt mir deiner Ansicht nach genau?”
Um diese offene Frage beantworten zu können, muss Ihr Gegenüber darüber nachdenken und von Emotion auf Logik umschalten. Sie haben seinen Impuls unterbrochen und umgeleitet! Während er nachdenkt, können Sie durchatmen und Ihr weiteres Vorgehen planen.
Jedes Argument ist angreifbar
Jedes Argument ist angreifbar und kann infrage gestellt werden:
- “Was genau meinen Sie mit/spricht gegen XY…?”
- “Was konkret verstehen Sie unter…?”
- “Womit vergleichen Sie…?”
- “Was müsste sein, damit YX nicht zutrifft?”
- “Was müsste ich tun, ändern…?”
- “Was ist denn für dich…?”
- “Was verstehen Sie unter…?”
Fragen nehmen den anderen ernst. Das kann so weit gehen, dass sie ihm unangenehm werden und er erkennen muss, dass seine Einwände weder Hand noch Fuß haben.
Fragen zu stellen empfehlen wir als Schlagfertigkeitsmethode besonders eher introvertierten Menschen. Eine ihrer typischen Eigenschaften ist ohnehin, dass sie alles hinterfragen und gründlich durchdenken. Fragen gut zu formulieren fällt ihnen wesentlich leichter als extrovertierten Charakteren. Mit der Methode ›Fragen‹ können Sie aus ihrer scheinbaren Schwäche eine wunderbare Stärke machen.
Mittel gegen Gegenfragen
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Setzt Ihr Gegenüber ebenfalls Gegenfragen ein, decken Sie seine Strategie zum eigenen Schutz am besten auf:
- “Was hätten Sie in meiner Situation getan?”
- “Darum geht es nicht!”
Sinnvolle Reaktionen auf die Aussage:
- “Ich hab zuerst gefragt!” können sein:
- “Das sage ich Ihnen gerne, nachdem Sie meine Frage beantwortet haben.”
- “Ich will Ihre Frage gerne beantworten. Und Sie sind bitte so freundlich und erklären mir, worauf Sie hinaus wollen.”
- “Um Ihre Frage korrekt beantworten zu können, benötige ich noch Zusatzinformationen.”
Achten Sie besonders auf Verallgemeinerungen und Vergleiche ohne Bezug wie: immer, nie, alle, keiner, besser, schlechter. Fragen Sie in solch einem Fall zum Beispiel:
- “Schlechter im Vergleich wozu?”
Manchmal erhalten Sie die Antwort:
- “Das ist eine schwierige Frage.”
Das Spiel mit der Sprache
Achten Sie darauf, nicht nachzubessern. Aber merken Sie sich diesen Mechanismus für Ihr Gegenüber. Warten Sie dann geduldig auf eine Antwort. Ihr Gegenüber wird möglicherweise mit Überzeugungen aufwarten, auf die es sich dann wirklich einzugehen lohnt.
›Die andere Seite‹ und die noch folgenden Methoden ›Spiel mit der Sprache‹ und ›Zustimmen‹ wirken jeweils in zwei Richtungen. Sie treffen den anderen, tun uns aber auch selbst besonders gut. Sie stärken das eigene Ego und machen Spaß. Manchmal allerdings zu viel!
Methode für das Ego
“Der Vorteil der Klugheit liegt darin, dass man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger.”
sagte einst Kurt Tucholsky (1890 – 1935), deutscher Journalist und Schriftsteller.
Gerade weil Sie deshalb wahrscheinlich gerne mehr davon hätten, wenden Sie diese Methode bitte vorsichtig an! Am besten ist es sogar für die Kommunikation, wenn Sie diese Methoden zunächst innerlich üben, damit sie Ihnen als Denk- und Handlungsmuster zur Verfügung stehen. Sie wenden sie aber nur im absoluten Notfall auch tatsächlich an und sprechen sie dann auch aus.
Risiken und Nebenwirkungen
Das Schöne an allen zehn Schlagfertigkeitsmethoden ist, dass sie fast immer auch auf uns selbst wirken. Wenn uns eine gute Antwort im Stil der Modelle 6 bis 8 einfällt, dann fühlen wir uns innerlich noch weniger als Opfer. Wir laufen uns vielmehr mental warm und können so besser durch Methode 5: Fragen auf die Sachebene im Dialog zurückfinden.
Denken Sie also bei den Methoden 6 bis 8 bitte immer zuerst daran, dass diese Art der Gegenwehr zwar für uns selbst lustig ist, beim anderen aber mit großer Wahrscheinlichkeit schlechte Gefühle erzeugt. Gerade im Gespräch mit Kunden oder dem eigenen Chef ist das selten im Ergebnis hilfreich.
Und nun zur Schlagfertigkeitsmethode ›Die andere Seite…‹
Wie im Weltraum-Zoo
Vor Jahren erschien eine Kurzgeschichte über einen Weltraumzoo, ein großes Raumschiff, das von einem Planeten zum anderen reist, wie früher der Wanderzirkus von Stadt zu Stadt. Auf jedem Planeten klappt das Raumschiff die Außenhülle weg und die Bewohner können sich gegen entsprechendes Entgelt die Tiere fremder Planeten hinter Glas anschauen.
Beim Abflug verrät der Kapitän seinen Passagieren dann das nächste Reiseziel. Dabei stellt sich heraus, dass die Tiere des Weltraumzoos Passagiere einer Planetenrundreise sind. Damit sie sich keine fremden Infektionen holen, schauen sie sich vom Raumschiff aus die anderen Umgebungen durch die gepanzerten, durchsichtigen Wände ihrer Luxusappartements an. – Ein sehr schönes Beispiel für die andere Seite. Der lachende Dritte ist der Reiseveranstalter, der sowohl von den Besuchten als auch den Besuchern abkassieren kann.
Ein Angriff sagt viel über den Angreifer
Das Hauptproblem bei Angriffen ist, dass wir die Aussagen des anderen auf uns selbst beziehen, uns daraufhin schlecht fühlen oder beleidigt sind. Doch wer entscheidet, dass Sie tatsächlich angegriffen wurden? Vielleicht bezog sich die Aussage Ihres Gesprächspartners ja auf ihn selbst und sein ganz persönliches Problem…
Im Sinn einer eleganten Schlagfertigkeit müssen wir eine Aussage nicht mehr auf uns beziehen, sondern können sie bei unserem Gegenüber lassen. Oder wir verändern den Bezug und den Rahmen. Wichtig dabei ist, dass wir angemessen handeln, statt über das Ziel hinauszuschießen. Bemühen wir uns stets um eine kultivierte Form der verbalen Begegnung, nachdem wir entschieden haben, dass die Methode ›Die andere Seite‹ für die aktuelle Situation auch angemessen ist:
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