Postkorb, Gruppendiskussion, Rollenspiel, Fallstudie und Co. bereiten vielen Bewerbern Kopfzerbrechen. Wer die richtigen Strategien kennt und vorher übt, hat klare Vorteile im Assessment-Center. Bei diesem Auswahlverfahren fällt nur selten ein Meister vom Himmel.

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Anspruchsvoller Aufgabenparcours im Assessment-Center

Wer es bis ins Assessment-Center geschafft hat, zählt zum engsten Kreis der ernst zu nehmenden Bewerber. Das typische Assessment-Center dauert einen Tag und besteht aus diversen Einzel- und Gruppenaufgaben, die die Bewerber unter Zeitdruck lösen müssen und dabei beobachtet und bewertet werden.

Kandidaten, die diese Erfahrung noch nie gemacht haben, tun sich beim ersten Anlauf schwer und bleiben meist unter ihren Möglichkeiten. Assessment-Center-Teilnehmer sollten sich daher frühzeitig mit den Methoden zur Lösung der typischen Assessment-Center-Module auseinandersetzen und möglichst viele Aufgaben praktisch üben. Hier die wesentlichen Fakten und die wichtigsten Tipps zu den typischen Aufgaben:

1. Postkorb

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Die wichtigsten Fakten:

Sie erhalten umfangreiche Unterlagen, die den aufgelaufenen Posteingang Ihres Verantwortungsbereichs darstellen. Mitteilungen von Vorgesetzten, Mitarbeitern, anderen Abteilungen und Geschäftspartnern wechseln sich dabei ab. Ihre Aufgabe besteht darin, auf Basis dieses Posteingangs Termine zu koordinieren, Abläufe zu organisieren und die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Die wichtigsten Tipps:

Arbeiten Sie sich zügig in die Ausgangssituation ein. Was ist Ihre Funktion im Unternehmen, wer sind Ihre Vorgesetzten, Kollegen und Mitarbeiter und welches Ausgangsdatum ist heute? Legen Sie enthaltene Metainformationen wie eine Terminübersicht oder ein Organigramm vor sich aus, damit Sie diese während der kompletten Bearbeitung im Blick behalten. Verschaffen Sie sich einen groben Überblick über alle Unterlagen, bevor Sie mit deren Abarbeitung beginnen. Denn am Ende des Stapels könnte sich eine Mitteilung von hoher Tragweite befinden wie die Krankmeldung eines Mitarbeiters, die Einfluss auf andere Vorgänge hat.

2. Gruppendiskussion

Die wichtigsten Fakten:

Bei der klassischen Gruppendiskussion müssen Sie gemeinsam mit drei bis sieben anderen Teilnehmern einen Auftrag bearbeiten. So kann es beispielsweise darum gehen, in der Gruppe ein Konzept zu entwickeln oder sich auf einen Verbesserungsvorschlag zu einigen, der dem Vorstand präsentiert werden soll. Um den Schwierigkeitsgrad zu erhöhen, werden den Kandidaten in manchen Assessment-Centern konkurrierende Positionen vorgegeben, die sie vertreten sollen.

Die wichtigsten Tipps:

Anstatt sofort inhaltlich ins Diskussionsthema einzusteigen, ist es zielführender, zunächst die Vorgehensweise abzustimmen und sicherzustellen, dass alle das gleiche Verständnis vom Arbeitsauftrag haben. Seien Sie bei einer Gruppendiskussion durchgängig präsent und beteiligen Sie sich kontinuierlich. Engagieren Sie sich für Ihre eigene Position, aber zeigen Sie sich auch kompromissbereit, denn sonst lässt sich ein gemeinsames Ziel kaum erreichen. Alpha-Tiere, die auf Kosten anderer nur ihr eigenes Ding durchziehen wollen, sind nicht gefragt.

3. Fallstudie / Case-Study

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Die wichtigsten Fakten:

Ähnlich wie beim Postkorb erhalten Sie umfangreiche Unterlagen, müssen diese durchdringen und eine Lösung erarbeiten. Der Unterschied besteht jedoch darin, dass es dabei nicht um das operative Tagesgeschäft mit vielen Einzelentscheidungen und Terminen geht, sondern um die Entwicklung einer Strategie oder einer ganzheitlichen Lösung. So könnte es sein, dass das fiktive Unternehmen in Schieflage geraten ist, und Sie dem Vorstand ein Konzept zur Umsatzsteigerung vorschlagen sollen. Üblicherweise werden die Ausarbeitungen der Fallstudie im Rahmen einer Präsentation, bei der die Beobachter in eine bestimmte Rolle – zum Beispiel des Vorstands – schlüpfen, abgeprüft.

Die wichtigsten Tipps:

Ein hoher Perfektionsanspruch ist bei der Bewältigung dieser Aufgabe eher hinderlich. Lösen Sie sich davon, ein perfekt ausgefeiltes Ergebnis präsentieren zu müssen. Die einzig richtige Musterlösung gibt es oft nicht. Was dagegen zählt, sind Plausibilität und ein nachvollziehbarer Lösungsweg. Planen Sie genügend Zeit für die Anfertigung der Präsentation ein. Denn diese ist in aller Regel die einzige Möglichkeit, um das Ergebnis sichtbar zu machen.

4. Rollenspiel

Die wichtigsten Fakten:

Ein Rollenspiel ist die Simulation eines Vier-Augen-Gespräches. Beliebt sind dabei in erster Linie Mitarbeiter- und Kundengespräche. Beim Mitarbeitergespräch agieren Sie in der Rolle der Führungskraft. Üblicherweise geht es dabei um ein kritisches Thema mit Konfliktpotenzial. Im Kundengespräch sind Sie Unternehmensrepräsentant und haben es mit einer kniffligen Verkaufs- oder Reklamationssituation zu tun. Die Rolle Ihres Gegenübers wird von einem Beobachter beziehungsweise Rollenspieler eingenommen.

Die wichtigsten Tipps:

Definieren Sie in der Vorbereitungszeit Ihre persönlichen Gesprächsziele im Sinne von Minimal- und Maximalziel. Gehen Sie mit dem Anspruch ins Gespräch, die Sichtweise, Bedürfnisse und Ziele Ihres Gegenübers wirklich verstehen zu wollen. Dazu ist es erforderlich, passende Fragen zu stellen und gut zuzuhören. Darin liegt meist der Schlüssel zum Erfolg. Achten Sie auf ausgewogene Redeanteile. Für die meisten Gespräche ist fünfzig-fünfzig ein guter Anhaltspunkt. Versuchen Sie, das Gespräch mit einer konkreten Vereinbarung oder zumindest mit einem Zwischenergebnis abzuschließen.

5. Präsentation

Die wichtigsten Fakten:

Diese Aufgabe kann Ihnen im Assessment-Center mehrfach begegnen, zum Beispiel in Form einer Selbst-, Fach- und Ergebnispräsentation. Bei Letzterer geht es darum, die Ergebnisse einer zuvor bearbeiteten Aufgabe, beispielsweise einer Fallstudie oder einer Gruppendiskussion, vorzustellen. In den meisten Assessment-Centern werden anstatt PowerPoint und Beamer nur traditionelle Präsentationsmedien wie Flipchart und Moderationswand zur Verfügung gestellt. Anders verhält es sich dagegen bei Präsentationsaufträgen, die bereits im Vorfeld mit der Einladung zum Assessment-Center erteilt werden und zu Hause bearbeitet werden sollen.

Die wichtigsten Tipps:

Machen Sie sich mit dem Präsentationsmedium Flipchart vertraut. Denn durch eine gute Visualisierung gelingt es am ehesten, sich von der Masse abzuheben. Eine ansprechende und zugleich zügige Flipchart-Gestaltung ist Übungssache. Entwickeln Sie bereits vorab ein Konzept für Ihre Selbstpräsentation. Kommt diese Aufgabe unvermittelt im Assessment-Center, gelingt es in der Kürze der Zeit nur den Wenigsten, eine überzeugende Selbstpräsentation vorzutragen. Üben Sie zu Hause Präsentationen zu unterschiedlichen Themen. Denn verglichen mit den anderen Assessment-Center-Aufgaben lassen sich bei diesem Modul innerhalb kurzer Zeit die deutlichsten Trainingsfortschritte erzielen.


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