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Von Maike Dietz (Mehr) • Zuletzt aktualisiert am 08.08.2024 • Zuerst veröffentlicht am 29.03.2021 • Bisher 6224 Leser, 3070 Social-Media-Shares Likes & Reviews (5/5) • Kommentare lesen & schreiben
Führungskräfte haben oft einen blinden Fleck, wenn es um Karriereplanung geht innnerhalb des eigenen Unternehmens geht. Dabei gibt es so viele Möglichkeiten.
Nachwuchstalente richten ihren Blick überwiegend nach außen – zu anderen Arbeitgebern und vermeintlich besseren Positionen. Eine interne Karriere gilt als spießig und einfach nicht mehr state-of-the-art, der Blick auf interne Laufbahnen wird deshalb meist vernachlässigt.
Die alteingesessenen Führungskräfte machen das Gegenteil: Sie kennen noch Zeiten, in denen angehende Talente „von der Pike auf“ lernten und dann im Unternehmen aufstiegen. Also klammern sie sich an die interne Karriere, kämpfen oft um jedes Pöstchen und jeden Posten und verlieren dabei echte Alternativen aus den Augen, intern wie extern. Ihr blinder Fleck sind oft externe Karrierealternativen.
Grundsätzlich gilt: Im Schnitt beschäftigen sich sowohl Berufseinsteiger als auch „alte Hasen“ zu wenig mit ihrer eigenen Karriere – von einem klugen Selbstmarketing und einer ausgearbeiteten langfristigen Strategie ganz zu Schweigen. Doch die braucht es, um Karriere zu machen – egal ob intern oder extern.
Daher möchte ich vor allem angehenden und junge Führungskräften zwei praktische Tipps mit auf den Weg geben: Immer auch die Karrierstrategie im Auge behalten und dabei auch auch Input von außen achten.
Doch je länger Mitarbeiter im Unternehmen sind, desto betriebsblinder werden sie unter Umständen. Auch erfahrene Führungskräfte entgehen diesem Schicksal nicht und verlieren im Alltagsstress ihre Möglichkeiten und Aufstiegschancen aus den Augen, zu sehr sind sie mit ihren täglichen Herausforderungen beschäftigt und zu eingeschränkt ist oft die Sichtweise.
Im Ergebnis wird die Karriereplanung entweder komplett vernachlässigt oder ist auf das Erreichen der nächsten Hierarchiestufe fokussiert, Alternativen werden schlichtweg übersehen. Auch sie sollten erkennen, dass der Arbeitsvertrag kein Bündnis fürs Leben mehr ist.
Aufstrebende Talente oder junge Führungskräfte verbringen die meiste Zeit in Meetings und Besprechungen, nehmen Termine bei Kunden und externen Partnern wahr und versuchen dem Alltagsstress Herr zu werden – um über Strategien für die eigene Zukunft nachzudenken, bleibt dabei kaum Zeit. Regelmäßiger Rückzug und Zeit zur Reflexion ist allerdings wichtig für die weitere Karriereplanung.
Junge Führungskräfte müssen es schaffen, sich regelmäßig Zeiten einzuplanen, um konzentriert über ihre Ziele und Entwicklung nachdenken zu können. Das gelingt allerdings nicht, wenn sie nahezu rund um die Uhr für ihr Team, Kollegen und Vorgesetzte ansprechbar sind.
Am sinnvollsten ist es, sich feste Termine einzuplanen und diese genauso ernst zu nehmen wie einen Geschäftstermin. Wichtig ist, konsequent zu bleiben und an diesen Tagen tatsächlich zur geplanten Zeit das Büro zu verlassen; oder aber später zur Arbeit zu gehen, falls die Tätigkeit diese Freiheit zulässt! Diese geblockte Zeit ist dann ausschließlich für die eigene Reflexion bestimmt – und sollte nur im Notfall verschoben werden.
Wer als Nachwuchstalent erfolgreich sein will und vorankommen möchte, muss nicht automatisch den Arbeitgeber wechseln. Oft reicht schon ein kleiner Impuls von außen, um neue Facetten bzw. andere Herausforderungen für die eigene Position zu entdecken. Wie das gelingen kann?
Sich beispielsweise in firmenübergreifenden Fachkreisen engagieren! Dadurch wird nicht nur der fachliche Horizont erweitert, sondern Nachwuchskräfte erhalten vor allem Einblick in die Themen und Abläufe anderer Unternehmen – sie erkennen so Trends, die für das eigene Unternehmen und Vorankommen interessant sein könnten.
Daraus wiederum entstehen leicht Ideen und Umsetzungsmöglichkeiten, die dann dem gesamten Team präsentiert werden können. So ergeben sich oft ungeahnte Möglichkeiten zur Weiterentwicklung des eigenen Aufgabenbereiches.
Deshalb ist es auch für Berufseinsteiger und angehende Führungskräfte unendlich nützlich und interessant, das eigene Unternehmen noch einmal genauer anzuschauen.
Wie für junge Führungskräfte gilt ebenfalls: Sich regelmäßig aus der Hektik des Alltags zurückziehen und überlegen, was man wirklich noch erreichen möchte, wohin der Weg noch gehen kann und dies auch schriftlich festzulegen!
Eine Möglichkeit für ältere Führungskräfte, die sich in ihrem Arbeitsumfeld richtig aufgehoben fühlen, ist, sich nach anderen interessanten Unternehmen und entsprechenden Vakanzen umzusehen und gegebenenfalls direkt auf diese Firmen zuzugehen.
Bei Unzufriedenheit mit der derzeitigen Tätigkeit ist es dagegen angeraten zu überlegen, welche Talente derzeit nicht zur Geltung kommen.
Wer jahrelang ausschließlich in einem Unternehmen tätig war, sollte sich auch externen Chancen nicht verschließen und durchaus neue Wege gehen. Eine Möglichkeit für ältere Führungskräfte ist es, das externe Netzwerk zu erweitern und z.B. an Fach-, Branchenkongressen und Messen teilzunehmen.
Oder sich bei sozialen Netzwerken wie Xing oder LinkedIn anzumelden und gezielt nach Kontakten in Branchen oder Unternehmen zu suchen, die interessant sein könnten. Auch die Stellenanzeigen im Internet zu durchforsten, ist durchaus erfolgsversprechend.
Dort gibt es außerdem die Möglichkeit, seinen Lebenslauf zu hinterlegen und sich automatisch über neue passende Stellenanzeigen informieren zu lassen. Natürlich sollten ältere Führungskräfte auch die internen Alternativen nicht vernachlässigen.
Wer in einem Unternehmen sehr lange eine Position innehatte, von dem wird angenommen, dort glücklich und zufrieden zu sein. Es ist deshalb besonders für erfahrene Führungskräfte essentiell, proaktiv auf Vorgesetzte zuzugehen, die eigenen Ziele darzustellen und gemeinsam zu besprechen, wie deren Erreichung möglich ist.
Falls dieser Austausch in der Vergangenheit nicht stattgefunden hat, sind Spitzenleute gut beraten, ihn möglichst schnell und gut vorbereitet nachzuholen. Erfolgversprechend ist außerdem, Themen anzusprechen, die für das Unternehmen interessant sind, um so auf sich aufmerksam zu machen.
Hier aber immer bedenken, mit dem nötigen Fingerspitzengefühl vorzugehen, um niemanden aus dem Unternehmen zu brüskieren.
Viele Führungskräfte machen auch diesen Fehler: Eine interne Karriere wird als wenig erstrebenswert angesehen und als Karrierealternative vernachlässigt. Und auch eine Strategie gibt es oft nicht. Dabei könnte es so einfach sein.
Fakt ist, die wenigsten Führungskräfte haben eine langfristige Strategie für ihre berufliche Laufbahn. Jobhopping, alle zwei bis drei Jahre eine neue Stelle – das scheint stattdessen vermehrt das Credo angehender Führungskräfte und Talente zu sein.
Doch die ist wichtig, um im Job voranzukommen. Dabei hilft die richtige Strategie, die gerade auch beim Aufstieg im eigenen Unternehmen greift. Daher hier nun 6 ausführliche Praxistipps für angehende und junge Führungskräfte.
Anstelle Job-Hopping zu betreiben und eine lange Liste an Positionen aufweisen zu können, die auf den ersten Blick imposant klingen, kann durchaus ein Blick ins eigene Unternehmen lohnen:
All diese Themen können angehende Führungskräfte mit ihrem Vorgesetzten besprechen. Denn auch für ihn ist es wichtig, die Ziele der Mitarbeiter zu kennen, um diese unterstützen zu können. Regelmäßige Gespräche (einmal im Jahr) zur eigenen Entwicklung sind in vielen Unternehmen üblich und können auch eingefordert werden.
Daneben gibt es in der Regel interne Stellenausschreibungen, die Vakanzen im eigenen Unternehmen aufzeigen. Die Pflege eines guten internen Netzwerkes ist außerdem sinnvoll, da Führungskräfte darüber sehr frühzeitig erfahren können, wo eine zusätzliche Stelle geschaffen wird oder eine Neubesetzung geplant ist.
Unabhängig davon, ob Berufseinsteiger und junge Führungskräfte intern oder extern Karriere machen möchten, ist das Wichtigste, sich mit der eigenen Entwicklung zu beschäftigen – und das möglichst früh.
Es gilt, sich folgende Fragen zu stellen:
Am besten ist es, die Überlegungen schriftlich und so detailliert wie möglich festzuhalten, denn sie bilden den Grundstock für die Karriereplanung und können im Laufe des Lebens an neugewonnene Erkenntnisse angepasst werden.
Im nächsten Schritt lohnt es sich für angehende Führungskräfte festzulegen, welche persönlichen Fähigkeiten und fachlichen Kompetenzen es braucht, um Ziele zu erreichen.
Besonders wichtig für eine Führungslaufbahn ist zudem die Auseinandersetzung mit dem Thema Führung:
Neben der Selbstreflexion hilft hier auch der Austausch mit engen Freunden und ein Abgleich, ob die Selbsteinschätzung realistisch ist. Ein Coach kann hier professionelle Unterstützung leisten.
Danach sollten Talente und junge Führungskräfte Szenarien für die nächsten drei, fünf und zehn Jahre entwerfen und mindestens einmal pro Jahr überprüfen, ob sich ihre Ziele realisieren lassen konnten oder Prioritäten anders verteilt werden müssen:
Allerdings ist es für erfahrene Führungskräfte außerordentlich wichtig, ihren Blick für Karrierechancen außerhalb des eigenen Unternehmens zu schärfen.
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Maike Dietz ist Karrierecoach und Personalberaterin und war mehr als 7 Jahre bei Daimler tätig.Nach ihrem BWL-Studium arbeitete sie sieben Jahre lang bei der Daimler-Benz AG in Stuttgart, 1995 wechselte sie in eine große internationale Personalberatung. Seit 17 Jahren ist Maike Dietz selbständig als Personalberaterin. Als Führungskräftecoach betreut sie Unternehmen und private Klienten und ist außerdem als Karrierecoach tätig. Alle Texte von Maike Dietz.
Das ist vielleicht mal ein Text!
Phantastisch, wir haben dieses Thema gerade gestern bei Facebook diskutiert und nun finde ich diesen Beitrag dazu!
Ihr Seite gefällt mir sehr gut, viele nützliche Infos. Nur die Navigation finde ich etwas zu versteckt.
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