Führungskräfte haben oft einen blinden Fleck, wenn es um Karriereplanung geht innnerhalb des eigenen Unternehmens geht. Dabei gibt es so viele Möglichkeiten.

Karriereplanung & Strategie für Führungskräfte - 2 X 6 Praxistipps: Achtung blinder Fleck!

Alte Hasen mit Klammer-Reflex

Nachwuchstalente richten ihren Blick überwiegend nach außen – zu anderen Arbeitgebern und vermeintlich besseren Positionen. Eine interne Karriere gilt als spießig und einfach nicht mehr state-of-the-art, der Blick auf interne Laufbahnen wird deshalb meist vernachlässigt.

Die alteingesessenen Führungskräfte machen das Gegenteil: Sie kennen noch Zeiten, in denen angehende Talente „von der Pike auf“ lernten und dann im Unternehmen aufstiegen. Also klammern sie sich an die interne Karriere, kämpfen oft um jedes Pöstchen und jeden Posten und verlieren dabei echte Alternativen aus den Augen, intern wie extern. Ihr blinder Fleck sind oft externe Karrierealternativen.

Führungskräfte mit blindem Fleck bei der Karriereplanung

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Grundsätzlich gilt: Im Schnitt beschäftigen sich sowohl Berufseinsteiger als auch „alte Hasen“ zu wenig mit ihrer eigenen Karriere – von einem klugen Selbstmarketing und einer ausgearbeiteten langfristigen Strategie ganz zu Schweigen. Doch die braucht es, um Karriere zu machen – egal ob intern oder extern.

Daher möchte ich vor allem angehenden und junge Führungskräften zwei praktische Tipps mit auf den Weg geben: Immer auch die Karrierstrategie im Auge behalten und dabei auch auch Input von außen achten.

6 Praxistipps: Typische Fehler bei der Karriereplanung Vermeiden

Doch je länger Mitarbeiter im Unternehmen sind, desto betriebsblinder werden sie unter Umständen. Auch erfahrene Führungskräfte entgehen diesem Schicksal nicht und verlieren im Alltagsstress ihre Möglichkeiten und Aufstiegschancen aus den Augen, zu sehr sind sie mit ihren täglichen Herausforderungen beschäftigt und zu eingeschränkt ist oft die Sichtweise.

Im Ergebnis wird die Karriereplanung entweder komplett vernachlässigt oder ist auf das Erreichen der nächsten Hierarchiestufe fokussiert, Alternativen werden schlichtweg übersehen. Auch sie sollten erkennen, dass der Arbeitsvertrag kein Bündnis fürs Leben mehr ist.

Praxistipp 1: Zeit für Reflexion einräumen!

Aufstrebende Talente oder junge Führungskräfte verbringen die meiste Zeit in Meetings und Besprechungen, nehmen Termine bei Kunden und externen Partnern wahr und versuchen dem Alltagsstress Herr zu werden – um über Strategien für die eigene Zukunft nachzudenken, bleibt dabei kaum Zeit. Regelmäßiger Rückzug und Zeit zur Reflexion ist allerdings wichtig für die weitere Karriereplanung.

Junge Führungskräfte müssen es schaffen, sich regelmäßig Zeiten einzuplanen, um konzentriert über ihre Ziele und Entwicklung nachdenken zu können. Das gelingt allerdings nicht, wenn sie nahezu rund um die Uhr für ihr Team, Kollegen und Vorgesetzte ansprechbar sind.

Am sinnvollsten ist es, sich feste Termine einzuplanen und diese genauso ernst zu nehmen wie einen Geschäftstermin. Wichtig ist, konsequent zu bleiben und an diesen Tagen tatsächlich zur geplanten Zeit das Büro zu verlassen; oder aber später zur Arbeit zu gehen, falls die Tätigkeit diese Freiheit zulässt! Diese geblockte Zeit ist dann ausschließlich für die eigene Reflexion bestimmt – und sollte nur im Notfall verschoben werden.

Praxistipp 2: Mit Input von außen die interne Karriere beflügeln

Wer als Nachwuchstalent erfolgreich sein will und vorankommen möchte, muss nicht automatisch den Arbeitgeber wechseln. Oft reicht schon ein kleiner Impuls von außen, um neue Facetten bzw. andere Herausforderungen für die eigene Position zu entdecken. Wie das gelingen kann?

Sich beispielsweise in firmenübergreifenden Fachkreisen engagieren! Dadurch wird nicht nur der fachliche Horizont erweitert, sondern Nachwuchskräfte erhalten vor allem Einblick in die Themen und Abläufe anderer Unternehmen – sie erkennen so Trends, die für das eigene Unternehmen und Vorankommen interessant sein könnten.

Daraus wiederum entstehen leicht Ideen und Umsetzungsmöglichkeiten, die dann dem gesamten Team präsentiert werden können. So ergeben sich oft ungeahnte Möglichkeiten zur Weiterentwicklung des eigenen Aufgabenbereiches.

Deshalb ist es auch für Berufseinsteiger und angehende Führungskräfte unendlich nützlich und interessant, das eigene Unternehmen noch einmal genauer anzuschauen.

Praxistipp 4: Regelmäßiger Rückzug ist Pflicht!

Wie für junge Führungskräfte gilt ebenfalls: Sich regelmäßig aus der Hektik des Alltags zurückziehen und überlegen, was man wirklich noch erreichen möchte, wohin der Weg noch gehen kann und dies auch schriftlich festzulegen!

Eine Möglichkeit für ältere Führungskräfte, die sich in ihrem Arbeitsumfeld richtig aufgehoben fühlen, ist, sich nach anderen interessanten Unternehmen und entsprechenden Vakanzen umzusehen und gegebenenfalls direkt auf diese Firmen zuzugehen.

Bei Unzufriedenheit mit der derzeitigen Tätigkeit ist es dagegen angeraten zu überlegen, welche Talente derzeit nicht zur Geltung kommen.

Praxistipp 5: Aufgeschlossen gegenüber Neuem sein!

Wer jahrelang ausschließlich in einem Unternehmen tätig war, sollte sich auch externen Chancen nicht verschließen und durchaus neue Wege gehen. Eine Möglichkeit für ältere Führungskräfte ist es, das externe Netzwerk zu erweitern und z.B. an Fach-, Branchenkongressen und Messen teilzunehmen.

Oder sich bei sozialen Netzwerken wie Xing oder LinkedIn anzumelden und gezielt nach Kontakten in Branchen oder Unternehmen zu suchen, die interessant sein könnten. Auch die Stellenanzeigen im Internet zu durchforsten, ist durchaus erfolgsversprechend.

Dort gibt es außerdem die Möglichkeit, seinen Lebenslauf zu hinterlegen und sich automatisch über neue passende Stellenanzeigen informieren zu lassen. Natürlich sollten ältere Führungskräfte auch die internen Alternativen nicht vernachlässigen.

Praxistipp 6: Proaktiv neue Wege suchen!

Wer in einem Unternehmen sehr lange eine Position innehatte, von dem wird angenommen, dort glücklich und zufrieden zu sein. Es ist deshalb besonders für erfahrene Führungskräfte essentiell, proaktiv auf Vorgesetzte zuzugehen, die eigenen Ziele darzustellen und gemeinsam zu besprechen, wie deren Erreichung möglich ist.

Falls dieser Austausch in der Vergangenheit nicht stattgefunden hat, sind Spitzenleute gut beraten, ihn möglichst schnell und gut vorbereitet nachzuholen. Erfolgversprechend ist außerdem, Themen anzusprechen, die für das Unternehmen interessant sind, um so auf sich aufmerksam zu machen.

Hier aber immer bedenken, mit dem nötigen Fingerspitzengefühl vorzugehen, um niemanden aus dem Unternehmen zu brüskieren.

6 Praxistipps: Interner Aufstieg ist oft die bessere Strategie

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Viele Führungskräfte machen auch diesen Fehler: Eine interne Karriere wird als wenig erstrebenswert angesehen und als Karrierealternative vernachlässigt. Und auch eine Strategie gibt es oft nicht. Dabei könnte es so einfach sein.

Fakt ist, die wenigsten Führungskräfte haben eine langfristige Strategie für ihre berufliche Laufbahn. Jobhopping, alle zwei bis drei Jahre eine neue Stelle – das scheint stattdessen vermehrt das Credo angehender Führungskräfte und Talente zu sein.

Doch die ist wichtig, um im Job voranzukommen. Dabei hilft die richtige Strategie, die gerade auch beim Aufstieg im eigenen Unternehmen greift. Daher hier nun 6 ausführliche Praxistipps für angehende und junge Führungskräfte.

Praxistipp 1: Nach internen Alternativen Ausschau halten!

Anstelle Job-Hopping zu betreiben und eine lange Liste an Positionen aufweisen zu können, die auf den ersten Blick imposant klingen, kann durchaus ein Blick ins eigene Unternehmen lohnen:

Praxistipp 2: Interne Netzwerke pflegen

All diese Themen können angehende Führungskräfte mit ihrem Vorgesetzten besprechen. Denn auch für ihn ist es wichtig, die Ziele der Mitarbeiter zu kennen, um diese unterstützen zu können. Regelmäßige Gespräche (einmal im Jahr) zur eigenen Entwicklung sind in vielen Unternehmen üblich und können auch eingefordert werden.

Daneben gibt es in der Regel interne Stellenausschreibungen, die Vakanzen im eigenen Unternehmen aufzeigen. Die Pflege eines guten internen Netzwerkes ist außerdem sinnvoll, da Führungskräfte darüber sehr frühzeitig erfahren können, wo eine zusätzliche Stelle geschaffen wird oder eine Neubesetzung geplant ist.

Praxistipp 3: Sich mit der eigenen Entwicklung beschäftigen!

Unabhängig davon, ob Berufseinsteiger und junge Führungskräfte intern oder extern Karriere machen möchten, ist das Wichtigste, sich mit der eigenen Entwicklung zu beschäftigen – und das möglichst früh.

Es gilt, sich folgende Fragen zu stellen:

Am besten ist es, die Überlegungen schriftlich und so detailliert wie möglich festzuhalten, denn sie bilden den Grundstock für die Karriereplanung und können im Laufe des Lebens an neugewonnene Erkenntnisse angepasst werden.

Praxistipp 4: Persönliche Fähigkeiten und Fachkompetenzen erkennen

Im nächsten Schritt lohnt es sich für angehende Führungskräfte festzulegen, welche persönlichen Fähigkeiten und fachlichen Kompetenzen es braucht, um Ziele zu erreichen.

Praxistipp 5: Persönliche Fähigkeiten und Fachkompetenzen erkennen

Besonders wichtig für eine Führungslaufbahn ist zudem die Auseinandersetzung mit dem Thema Führung:

Neben der Selbstreflexion hilft hier auch der Austausch mit engen Freunden und ein Abgleich, ob die Selbsteinschätzung realistisch ist. Ein Coach kann hier professionelle Unterstützung leisten.

Praxistipp 6: Szenarien für die nächsten Jahre entwerfen

Danach sollten Talente und junge Führungskräfte Szenarien für die nächsten drei, fünf und zehn Jahre entwerfen und mindestens einmal pro Jahr überprüfen, ob sich ihre Ziele realisieren lassen konnten oder Prioritäten anders verteilt werden müssen:

Allerdings ist es für erfahrene Führungskräfte außerordentlich wichtig, ihren Blick für Karrierechancen außerhalb des eigenen Unternehmens zu schärfen.


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