Heute hatte Thinkpad-Hersteller Lenovo zu einem “Media and Blogger Advisory Council”-Roundtable in Berlin geladen, zu einem Austausch über Arbeitsgeräte der Zukunft. Eine Veranstaltung, aus der man hätte mehr machen können. Und bei der weibliche Bedürfnisse eher unterrepräsentiert waren. Was helfen würde: Mehr Mut zu Visionen.

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Nur eine Frau am runden Tisch

Im Klartext hieß Lenovo Round Table: 6 Journalisten und Blogger, zwei PR-Leute und die Entwickler: Peter Hortensius, SVP Think Product Group (der im Video in voller Aktion zu bewundern ist), sowie Daryl Cromer vom VP PC Innovation Lab.

Erstaunlicherweise war ich die einzige Frau – kein Wunder also, dass die meisten neuen Geräte sich sehr stark an den Bedürfnissen von Männern orientieren und ich mich jedes Mal beim betrachten frage, warum keiner an die weiblichen Wünsche denkt – und damit meine ich nicht das Design, sondern die Praktikabilität!

Genau darum ging es nämlich bei der Veranstaltung. Lenovo versprach einen Ausblick auf Strategie und Produkte sowie Informationen zu kommenden Produkten. Im gegenzug wollten sie mit uns Usern offen in der Runde zu diskutieren, wie denn der PC der Zukunft aussehen könnte. Und man hoffte wohl auch auf ein paar gute Anregungen.

Ideen blieben geheim

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Klang also soweit richtig interessant. Aber leider nur in der Theorie! Denn, um es gleich vorweg zu sagen, konkrete Ideen, wohin die Reise bei den nächsten Produkten geht, präsentierten die Entwickler kaum. Wahrscheinlich gibts die, aber offenbar will man die Informationen lieber für sich behalten.

Die Zukunftsperspektiven mehr als schwammig. Man philosophierte lieber ganz allgemein darüber, ob denn in Zukunft das Tablet das Notebook ablösen würde und schien gespannt auf unsere Meinung zum Thema.

Austausch? Fehlanzeige!

Aber eigentlich hatten sich Hortensius und Cromer die Frage schon beantwortet: Natürlich könne ein Tablet nie die volle Funktionsfähigkeit eines Notebooks ersetzten. Dazu seien Tablets schlicht zu leistungsschwach und auch zu fragil – man denke nur daran, wie schlecht man ein Tablet mit externer Tatstatur auf den Knien bedienen könne.

Und auf die Stabilität ist man ja im Hause Lenovo ganz besonders stolz, wie das obige Video auch zeigt. Warum nur hatte ich permanent das Gefühl, dass sich Lenovo dabei ständig in der Defensive gegen Apple befindet (siehe auch Video)?

Lenovo in der Defensive

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Nicht umsonst kritisieren Kommunikationsexperten ja, dass man sich nicht selbst in die Defensivhaltung begeben sollte, das wirkt unsoverän. Vor allem wenn man eigentlich was verkaufen will. Aber zwecklos, der Apple-Frust ist den Entwicklern sprichwörtlich anzumerken.

Leider ist man aber sonst völlig davon überzeugt, auf dem richtigen Weg zu sein. Und Useranregungen sind erwünscht – aber da, wo sie nicht ins Konzept passen, werden sie gleich von “Ja aber”-Argumenten abgebügelt.

Die Mary-Poppins Tasche zu Weihnachten

Beispiel: Wir sollen beschreiben, wie wir uns unser Wunschgerät vorstellen, wenn morgen Weihnachten wäre. Also eher leichter und kleiner oder eher leistungsfähiger. Ist doch ganz klar, sage ich, am besten alles.

Und am allerbesten ein Gerät, dass so klein ist, dass es in meine Handtasche passt, aber bei Bedarf auch einen aufklappbaren Display hat, auf dem ich besser arbeiten kann. Eine Mary Poppins Tasche wie leicht ironisch bemerkt wird.

Was Frauen wollen!

Aber hey, ich bin eine Frau: Wenn ich in der Handtasche neben ein paar HighHeels für Abendveranstaltung noch einen 5 Kg Laptop mit mir herumtragen muss, habe ich mir nach ein paar Jahren schlicht den Rücken ruiniert. Ein Rucksack auf dem Rücken sieht aber zu eleganter Abendrobe schlicht deppert aus.

Zeit, um zwischen mehreren Terminen mal nach Hause zu fahren und alles abzustellen, habe ich nicht. Autos, in die sie alles packen können, werden in Zukunft immer weniger Leute haben. Kein Wunder, dass ich mittlerweile am liebsten meine Arbeit mit dem HTC Desire S erledige.

Und was ist mit arbeitenden Müttern, die neben ihren Arbeitsgeräten auch noch ihre Kinder durch die Gegend tragen? Oder kommen die in der Firmenphilosophie von Lenovo schlicht nicht vor?

Die Zukunft muss leichter werden

Sprich, die Arbeitsgeräte der Zukunft, mit denen man von unterwegs aus möglichst viel erledigen muss, müssen immer kleiner und praktikabler werden, aber die Leistungsfähigkeit darf nicht darunter leiden.

Bei Lenovo allerdings verliert man sich in Details und orientiert sich am heute Machbaren als Maßgabe für die nächsten Jahre, statt das große Ganze als Ziel im Auge zu haben.

Feilschen um jeden Milimeter

Da wird um jeden Milimeter Notebook-Dicke gefeilscht oder um jedes Kilogramm Gewicht. Lieber ein dünneres Notebook, aber kann der Kunde dabei auf einen USB-Anschluss verzichten? Und braucht der Kunde noch große Festplatten im Zeitalter von Cloudcomputing? Ein All-in-one-Gerät oder doch lieber spezialisierte Geräte für jede Aufgabe?

Es mag ja sein, dass ich von den technischen Details vergleichsweise wenig Ahnung habe. Wenn aber alle Entwickler so gedacht hätten im Laufe der Geschichte, dann müssten wir heute wahrscheinlich auf Elektrizität oder das Fliegen verzichten – denn auch das galt lange als unmöglich.

Think Bigger

Da gefällt mir der Denkansatz von Jean Spencer schon besser: Es muss möglich sein und dann propbiere ich so lange herum, bis ich eine Lösung gefunden habe. Genau so stelle ich mir die Entwicklung neuer Arbeitsgeräte vor: Es muss möglich sein, kleine, leichte aber dennoch leistungsfähige und stabile Geräte zu bauen. Man muss nur eine Lösung finden!

Update: Die könnte zum Beispiel ein großer holographischer Bildschirm sein – Smartphone und Tastatur.


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