Ob ein Bewerber oder eine Bewerberin zum Vorstellungsgespräch eingeladen wird, entscheidet sich mit dem Eindruck, den die Bewerbung hinterlässt. Die richtige Formulierung und Optik spielen dabei eine wichtige Rolle.

Wie Sie Bewerbungsschreiben richtig formulieren: 7 Tipps für den guten ersten Eindruck

Wohin gehen die Trends bei der Bewerbung?

Immer wieder in der Diskussion sind anonyme Bewerbungen, D.h. Bewerbungen werden zukünftig ohne Namen, Foto, Alter und Geschlecht eingereicht. Damit soll Diskriminierung z.B. auch wegen der Herkunft vermieden werden. Im Prinzip feine schöne Idee ist, so hätten endlich auch mal diejenigen eine Chance auf einen Job, die immer noch glauben, es kommt bei Bewerbungen ausschließlich auf die Qualifikation und nicht auf ein aussagekräftiges Foto an.

Zumindest in der Theorie. Die Realität sieht leider anders aus. Nicht ganz zu Unrecht werfen Kritiker  diesem Verfahren vor, dass die Diskriminierung dann spätestens beim Vorstellungsgespräch anfängt. Und klar, der Kandidat wird vielleicht eher zum Vorstellungsgespräch eingeladen, aber den Job hat er dann ja immer noch nicht.

Hat die Toilettenbewerbung Zukunft?

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Oder soll auch das Vorstellungsgespräch durch die geschlossene Tür erfolgen – z.B. auf der Toilette? Was jetzt klingt, wie ein blöder Witz, meinen manche Leute durchaus ernst: Burak Kaynak hat ein Bewerbungsformular entworfen, das man auf eine Toilettenrolle schreiben kann.

Durchsetzen wird sich das vermutlich nicht. Dennoch ist die Grundidee gar nicht so abgefahren und blödsinnig wie es auf den ersten Blick scheint: Das stille Örtchen ist im wahrsten Wortsinn vermutlich der einzige Ort, an dem vielbeschäftigte Personaler mal Zeit und – ganz wichtig – nichts zu tun haben. Im Gegenteil, meist starrt man doch dabei stur auf eine kahle Wand oder Tür. Strategisch wäre es also gar nicht so ungünstig, wenn der Ansprechpartner genau in diesem Augenblick die Bewerbungsunterlagen vor der Nase hätte.

Worauf kommt es bei der richtigen Bewerbung an?

Auch in anderer Hinsicht hätte so eine Toilettenbewerbung Zukunft – Achtung Ironie: In der Kürze liegt ja bekanntlich die Würze. Bei Bewerbungsschreiben zählen oft bereits die ersten Sätze, die überzeugen oder eben auch nicht. Stimmen Formulierung und Optik nicht, scheiden Bewerbungen direkt aus.

Und schließlich könnte so eine Bewerbung auch beim originellen Design punkten. Denn auch beim Bewerben geht es um die Frage: Welche Unterlagen landen ganz oben auf dem Stapel der potenziellen neuen Mitarbeiter, was unterscheidet die beiden voneinander? Eine 08-15 Bewerbung hebt sich nicht von der Masse der eingehenden Schreiben ab. Zu individuell darf eine Bewerbung aber auch wieder nicht sein.

7 Tipps für eine gute Bewerbung

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Worauf kommt es aber dann an? Welche Faktoren sind wesentlich, um bei einer Bewerbung positiv aufzufallen? Die Erfahrung lehrt, dass es auf die folgenden 7 Punkte ankommt:

  1. Die Optik zählt: Erfolgreiche Bewerbungen stechen durch eine attraktive Optik, außergewöhnliche Texte oder hervorragende Noten hervor. Es muss gar nicht die perfekte, auf allen Ebenen überzeugende Bewerbung sein, die den Job ergattert. Wenn die Noten nicht überragend sind, kann die Optik das Manko kompensieren; liegt dem Bewerber die Rechtschreibung und Formulierung spannender Texte nicht im Blut, punktet das Schreiben durch ein kreatives Äußeres.
  2. Auffallen, Auffallen, Auffalle: Sofern sich das Schreiben durch etwas Außergewöhnliches auszeichnet, steigen die Chancen auf eine Einladung zum persönlichen Gespräch. Der äußerliche Eindruck ist augenscheinlich das Erste, was erfolgreiche Bewerbungen von dem Rest unterscheidet. Da fachliche Kompetenz und ein gutes Gespür für Grafik und Design nicht immer Hand in Hand gehen, kann es sinnvoll sein, einen Designer oder auf Online-Plattformen Freelancer zu engagieren, die die entsprechende Optik übernehmen.
  3. Auf den Punkt formulieren: Was Bewerber oft vergessen: Personalchefs sind viel beschäftigte Menschen. Der Tag ist durchgetaktet, in der Regel folgt ein Termin dem nächsten. Eine Bewerbung, die aus zahlreichen Floskeln und Nichtigkeiten besteht, wird lediglich überflogen. Verbirgt sich in dem Wust an Formalitäten tatsächlich eine positive Eigenschaft oder ein bestechendes Einstellungskriterium, wird das kaum auffallen. Smarte, überzeugende Texte sind nicht zu lang und reden nicht um das Wesentliche herum. Lieber kurz und knapp als ausufernd und langatmig.
  4. Bewerbung schreiben und gestalten passend zum Job: Eine Social Media Beraterin, die statt eines Anschreibens ein Posting und statt des Lebenslaufs eine Instagram Vita mailt, ist mit großer Wahrscheinlichkeit einen Schritt weiter und kann sich schon einmal auf das persönliche Gespräch vorbereiten. Ein Buchhalter, der seine Excelkompetenzen bereits im Bewerbungsschreiben unter Beweis stellt, hat gute Chancen auf den Job. Es kommt nicht so sehr darauf an, in jeglicher Hinsicht zu brillieren, vielmehr darauf, durch spezifische Kreativität zu beeindrucken.
  5. Grammatik und Rechtschreibung: Korrekt! Mehr gibt es zu diesem Punkt nicht zu sagen. Wer nicht über die nötigen Kenntnisse verfügt, bittet Freunde, Familie oder Bekannte um Hilfe. Einen Text auf Rechtschreibfehler oder Schwächen in Stil und Satzbau zu prüfen, kostet nur wenige Minuten.
  6. Weniger ist mehr: Vollständig und lückenlos – dieses Mantra wird immer noch in vielen Ratgebern aufgeführt. Dabei sind es nur die relevanten Informationen wie z. B. Fortbildungen, die in einer modernen Bewerbung auftauchen sollten. Wer in der Mittelstufe ein Praktikum in einem Handwerksbetrieb absolviert hat, darf auf die Bestätigung gerne verzichten, sofern es nicht relevant für den gewünschten Job ist. Nicht jede Etappe und jeder Aushilfsjob nach dem Abitur sollte im Lebenslauf auftauchen, eine schlichte Erwähnung der gesammelten Nebentätigkeiten reicht völlig aus.
  7. Formale Anforderungen – ja oder nein? Schriftart, Randbreite, DIN Normen – sofern es in der Stellenausschreibung explizit gefordert ist, sollten Bewerber sich daran halten. In allen anderen Fällen ist ein individuelles, zum Job passendes Konzept angebracht.

Der beste stille Ort für Ihre Bewerbung?

Nochmal zurück zur Toilettenbewerbung: Es gibt ja schließlich auch Toilettenwerbung – warum also keine Toilettenbe:werbung? Indes fände ich, es gäbe Orte, an denen die Bewerbung besser aufgehoben wäre als auf dem Toilettenpapier – da fällt es zwar auf, aber doch eher unangenehm, weil, naja, eigentlich sucht man in dem Moment ja was anderes…. Oder geht es eher darum, die Zeit sinnvoll zu nutzen?

Vielleicht gibt es irgendwann ja mal Displays, die in Klodeckel eingearbeitet sind oder an der Toilettentüre hängen – und die dann z.B. auch Bewerbungen anzeigen können? Vielleicht ist das aber auch der wirkliche Vorteil von mobílen Bewerbungsverfahren per Handy: Dass man diese überall hin mitnehmen kann und bei Langeweile auf der Toilette lesen kann?

Mobil bewerben – aber bitte einfach!

Davon abgesehen halte ich mobile Bewerbungsverfahren für wirklich sinnvoll: Einfach Iphones aneinander schlagen, schon ist die Bewerbung versendet. Das Problem ist, dass die technischen Voraussetzungen in den Firmen einfach noch nicht ausreichend gegeben sind. Auch beim Datenschutz tun sich an diesem Punkt viele Fragen auf.

Dabei müssten die mobilen Bewerbungsverfahren erheblich vereinfacht werden. Bei dem Zeitdruck, dem Bewerber heute ausgesetzt sind, sollten auch Bewerbungen schnell von Unterwegs, z.B. im Zug verfasst werden können. Denn was nützt all das schöne Employer-Branding wenn Bewerber einen Aufwand von einem oder mehreren Arbeitstagen betreiben müssen. Sowas schreckt ab! Und die technisch ausgefeilten Bewerbungsverfahren vieler großer Unternehme sind schlicht herausgeworfenes Geld und zu kompliziert, so lange Bewerbungsverfahren derart umständlich ablaufen.


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