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Offenlegung & Urheberrechte: Das Videomaterial wurde vom Ersteller des Videos zur Verfügung gestellt.
Von Jeannine Koch (Mehr) • Zuletzt aktualisiert am 20.05.2024 • Zuerst veröffentlicht am 18.01.2018 • Bisher 4389 Leser, 1103 Social-Media-Shares Likes & Reviews (5/5) • Kommentare lesen & schreiben
Im September 2006 führte Facebook den News- und den Mini-Feed ein und provozierte damit gleichzeitig eine der ersten großen Diskussionen zum Thema “Privatsphäre” auf Facebook. Das zeigt, wie sehr die Privatsphäre bei Facebook in den vergangenen Jahren beeinträchtigt wurde.
Pierre M. Krause macht sich in diesem Video über das Teilen, Posten, Anstupsen,Gruppen-Beitreten usw. bei Facebook lustig, indem er die uns allzu-lieben-Facebook-Gewohnheiten einfach mal auf die Realität überträgt. Und er zeigt damit, wie absurd das ganze Treiben sein kann. Weil sich schnell zeigt, wie wenig Leute das wirklich interessiert.
Es zeigt aber vor allem eines: Wie wichtig gute Filter im Internet sind. Damit man eben auch nur die Informationen bekommt, die man wirklich haben möchte. Eine Möglichkeit übrigens, die bei Facebook durchaus gegeben ist, die Krause in dem sonst sehr lustigen Video wirklich außer acht lässt.
Doch Facebook hat im Laufe der Zeit seine eigenen Filter geschaffen. Die Nutzer, die bis dahin aktiv die Profile der anderen Facebook-Nutzer besuchen mussten, um herauszufinden, was diejenigen dort geschrieben oder hochgeladen hatten, wurden mit der Einführung des Feeds, aggregiert auf einer neuen Benutzeroberfläche, automatisch darüber informiert.
Nach dem Login auf Facebook bestand die Startseite ab sofort aus einer Liste aller Statusmeldungen, die befreundete Nutzer auf Facebook eingestellt hatten. Die Nutzer fühlten sich jedoch in ihrer Privatsphäre beschnitten, denn es gab keine Wahlmöglichkeit, ob man dieser Veröffentlichung zustimmte oder nicht.
Seitdem gehörte die öffentliche Liste der Statusmeldungen auf Facebook zur Standardeinstellung. Dennoch gab es zu der Zeit Stimmen, die der Meinung waren, dass Nutzer, die sich über diese Neuerung beschwerten, naiv seien.
Diese Auffassung wurde darin begründet, dass Nutzer ohnehin Informationen auf ihren öffentlichen Profilen auf Facebook einstellen würden, welche für jedermann sichtbar seien, unabhängig davon, wie Facebook darüber entscheidet Informationen zur Verfügung zu stellen. Heute scheint es undenkbar, dass wir ohne Statusmeldungen leben.
Michael Zimmer stützt seine Auffassung hierzu jedoch auf das Konzept der kontextuellen Integrität, welches besagt, dass das Sammeln und Verbreiten von Informationen immer an einem adäquaten Schutz von Privatsphäre und den Normen innerhalb eines spezifischen Kontexts gebunden sein muss. Helen Nissenbaum, Professorin an der New York University, beschreibt kontextuelle Integrität so:
“Contextual integrity ties adequate protection for privacy to norms of specific contexts, demanding that information gathering and dissemination be appropriate to that context and obey the governing norms of distribution within it.”
Zimmer kritisiert vor allem die Tatsache der fehlenden Transparenz, der durch Facebook getätigten Veränderungen, speziell über die Auswirkungen, wie Reputationsschäden, die diese für den einzelnen Nutzer im Bereitstellen von privaten Daten mit sich bringen können.
Einmal etablierte Normen, die zum Informationsfluss auf Facebook bestanden, wurden mit der Einführung des News-Feeds verändert und unterwanderten die bestehende Annahme des Nutzers darüber. Aller Kritik zum Trotz, ist “das Teilen von Informationen” Mark Zuckerbergs größtes Anliegen.
In den regelmäßig abgehaltenen Facebook-Konferenzen für Entwickler, Unternehmer und Innovatoren, wie der f8-Konferenz, auf denen Zuckerberg über Veränderungen der Plattform Facebook spricht, hat er dies mit dem Satz “Information wants to be shared” zum Ausdruck gebracht.
Laut Barker ist “Teilen” der Kern von Facebook. Hierbei hebt er hervor, dass es vor allem darum ginge, Menschen zu finden, die man kennt, neue Leute kennenzulernen und darum, Meinungen aufzuspüren, die andere Facebook-Nutzer zu bestimmten Themen haben. Barkers Ansicht nach ginge dies jedoch nur, wenn der Zugang zu den Profilen offen wäre und die Nutzer sich mitteilten.
“Sharing is at the core of our product. Finding people you know, learning about people you don’t know, searching for what people are saying about topics that interest you can generally only happen when people are open and choose to share.
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Jeannine Koch (geb. Bahrke) ist diplomierte Medienberaterin. Im August 2010 beendete sie am Institut für Sprache und Kommunikation an der TU Berlin ihr Studium. In ihrer Abschlussarbeit behandelte sie das Thema “Über den öffentlichen Umgang mit privaten Daten am Beispiel Facebook”. Zudem studierte sie Anglistik/ Amerikanistik und Neuere Deutsche Philologie an der HU und TU Berlin sowie International Communication an der Macquarie University in Sydney, Australien. Seit November 2010 ist sie im Bereich Marketing und PR bei einem Berliner Schuhlabel tätig. Beit Twitter ist sie als @djane0815 unterwegs. Alle Texte von Jeannine Koch.
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Serie – das Ende der Privatsph äre auf Facebook: Information wants to be shared? #Business
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