Interrail bedeutet das Erfahren und Erleben anderer Kulturen sowie das Reagieren auf neue, ungeplante Ereignisse. Beides hilft in Krisensituationen. Unternehmen können das gezielt nutzen.

Motivation, Teamkompetenz, Weiterbildung – 11 Erfolgs-Tipps: So profitieren Mitarbeiter & Unternehmen von Interrail

Reisen bildet – das gilt auch für Mitarbeiter und Unternehmen

Reisen bildet, heißt es. Wohl auch, weil stressige, ungewohnte Situationen unterwegs uns mehr über das Leben lehren als jede theoretische Wissensvermittlung je könnte. Und doch kann man heute das Gefühl haben, die sogenannte Bildung bestünde nur noch in Schule und Hochschule, wo man seine Zeit absitzt, bevor man endlich auf den Arbeitsmarkt darf.

Doch Bildung als reine Ausbildung sehen, ist zu kurz gedacht. Nichts bereitet besser und mehr auf das Leben vor als das praktische Leben selbst. Und genau dieses Prinzip sollten sich Unternehmen bei der Weiterbildung und Motivation von Mitarbeitern zunutze machen, wenn es darum geht, ungeahnte Talente zu wecken und neue Fähigkeiten zu fördern. Denn ob Menschen heute produktiv sind oder nicht, hängt entscheidend davon ab, wie schnell sie sich flexibel veränderten Bedingungen stellen und neue Herausforderungen bewältigen können. Klassische Krisenkompetenz also, die in jedem Unternehmen wichtig ist. Und wo würde man das besser lernen auf Reisen, bei denen man spontan agieren muss?

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Wie Unternehmen Interrail für Weiterbildung und Employer Branding nutzen können

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In Dänemark z.B. hat man das längst erkannt und nutzt dieses Prinzip in der Ausbildung recht intensiv. An 76 Schulen verbringen jedes Jahr rund 3.500 Schulabgänger und Studierende mehrere Monate mit selbstgewählten, autodidaktischen Lernformen, die so freiwillig ablaufen wie möglich sollen. Das Motto dabei: Lernen soll eine Herausforderung, ja ein Abenteuer sein mit dem Ziel, herauszufinden, was man besonders gut kann und im Leben machen will.

Dieses Projekt, das vom dänischen Staat mit 4.000 Euro bezuschusst wird, die also der Entfaltung des persönlichen Potentials und der Erweiterung der persönlichen Perspektive. Denn vielleicht entdeckt man ja beim Malkurs seine Fähigkeiten im kreativen Problemlösen oder der Kochkurs lässt einen seine besonderen Organisationsfähigkeiten erkennen? Warum also sollte nur der Staat hier fördernd tätig werden? Für Unternehmen ist das mindestens genauso attraktiv, denn das Image als cooler, moderner Arbeitgeber gibt quasi obendrauf.

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So können Mitarbeiter lernen, schnell und flexibel auf neue Herausforderungen zu reagieren

Ich spreche da aus persönlicher Erfahrung. In den vergangenen Jahrzehnten habe ich an den unterschiedlichsten Locations gearbeitet. Mal für längere Zeit im Rahmen einer Workation, mal nur für ein paar Stunden, etwa in der Bahnlounge oder im Wartebereich eines Airports. Und ich habe dabei viel gelernt, z.B. auch, wie man unter Stress und Belastung dennoch konzentriert arbeiten kann. Auch wenn es am Anfang zugegeben manchmal etwas nervenaufreibend war, bis sich eine gewisse Routine eingespielt hatte. Jetzt aber kann ich auf Reisen umso besser mit ungewohnten Situationen umgehen, und weiß, wie ich mich organisieren muss, um quasi überall auf der Welt effizient zu arbeiten.

Denn der Arbeitsort verliert zumindest in klassischen Dienstleistungs- und Bürotätigkeiten immer stärker an Bedeutung. War es noch vor einigen Jahren sehr kompliziert, woanders als am eigenen Schreibtisch seine Tätigkeiten zu verrichten, werden dank mobiler Arbeitsgeräte, Breitbandinfrastruktur und sich allmählich veränderter Präsenzerwartungen sogar ausgesprochen exotische Worklocations möglich. Ich denke da an eine junge Dame, der ich vor einiger Zeit im Zug gegenüber saß und die während der dreistündigen Fahrt quasi ihre gesamten Sales-Gespräche inklusive Videomeetings abwickelte – ein Arbeitspensum, das selbst mich erstaunt hat, auch aus Datenschutzgründen.

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Lernen in der Praxis statt graue Theorie

Doch Arbeiten unterwegs geht auch angenehm: Man kann schließlich im Zug auch entspannt einen Text tippen, wie ich das gerade tue, und dabei gelegentlich verträumt-entspannt aus dem Fenster schauen. Nicht zuletzt Corona hat gezeigt, dass man auch schnell mal ins Home Office wechseln kann, dass es aber auch dadurch möglich ist, seinen Schreibtische über Winter z.B. auf die kanarischen Inseln zu verlegen oder eben im Sommer an die Nordseeküste. Arbeiten unter Palmen mit den Füßen im Sand muss also heute längst kein unerfüllter Traum mehr sein.

Daher mein Vorschlag: Stecken Sie als Arbeitgeber Ihre Mitarbeiter nicht in das zigste Theorieseminar, sondern schicken Sie sie einen Monat auf Interrail-Tour quer durch Europa. Es gibt altersunabhängige Pässe für einzelne Länder oder für ganz Europa, die jeweils für eine bestimmte Anzahl von Tagen im Monat benutzt werden können. So hat die EU-Kommission in einem Jahr sogar 60.000 Interrail-Travel-Pässe an junge Menschen vergeben. Solche Reisen liegen definitiv im Trend.

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11 Kompetenzen, die Mitarbeiter auf Reisen lernen können

Doch welche Kompetenzen lassen sich auf solchen Reisen eigentlich genau lernen? Woran lässt sich der Erfolg der ungewöhnlichen Bildungsmaßnahme, der Zuwachs an Motivation und Innovation denn nun genau messen? 11 wichtige Tipps im Überblick:

  1. Agiles Denken und Serendipität: Zeit- und Karrieredruck, immer im Wettbewerb mit womöglich schnelleren Menschen, ständig die Angst, etwas zu verpassen im Nacken – das ist der Lifestyle unserer modernen, westlichen Gesellschaft. Das ganze hat nur einen Hacken: Mit der Zeit verengt sich so das Sichtfeld und wird mehr und mehr zum Tunnel Blick. Genau hier hilft Inerrail: Reisen bedeutet ungewöhnlichen Begegnungen Raum zu geben, der sogenannten Serendipität. Reden mit ungewöhnlichen Leuten, die man zufällig unterwegs kennenlernt und die man sonst vielleicht nie getroffen hätte weiten den Blick und schaffen so Raum für neue, ungewohnte Gedanken.
  2. Weiterbildung und interkulturelle Kompetenz: Interrail lässt sich auch gezielt für Weiterbildung nutzen, z.B. um sich Fremdsprachenkenntnisse anzueignen oder diese zu verbessern. Dabei ist zum Beispiel nützlich, dass es nicht nur einen Global Pass für ganz Europa gibt, sondern auch einzelne Länder-Pässe, mit denen man mehrer Tage im Monat in einem einzigen Land unterwegs ist. Besonders spannen wird das dann, wenn man während seines Interrail-Trips nicht etwa im Hotel übernachtet, sondern bei Locals vor Ort – dann lässt sich Interrail ganz hervorragend für den interkulturuellen Austausch und interkulturelle Kompetenzen nutzen.
  3. Organisiatorische Fähigkeiten: Rundreisen zu planen, bis ins Detail zu organisieren und durchzuführen erweitert auch die Fähigkeiten der eigenen Organisation ganz ennorm – vor alllem wenn dabei noch andere Länder mit fremden Sprachen wie Kulturen involviert sind. Gerade die Planung eines Interrail-Trips, bei dem man ständig Zugverbindungen und Anschlussfahrpläne checken, aber auch Unwägbarkeit möglicher Verspätungen einkalkulieren und die Transfers vom Bahnhof zur Unterkunft planen sowie das ständige Sich-Einstellen auf neue Orte lehrt Mitarbeiter wertvolle Organisationsfähigkeiten, die für jeden Job nützlich sind.
  4. Gelassenheit: Zugfahren kann traumhaft zum Arbeiten sein, aber man muss sich klar machen, dass man bei einem Trip durch die Cinque Terre, die Schweizer Alpen oder beim Überqueren des Polarkreises möglicherweise nicht jederzeit erreichbar ist – obwohl an vielen exotischen Orten die Netzabdeckung mittlerweile besser ist als Teilen Nord- und Ostdeutschlands. Genau in solchen Situationen nicht in Panik zu verfallen, weil man in Abwesenheit zwei Anrufe hatte und viel eher die Zeit entspannt zu nutzen, statt sich aufzuregen – das ist etwas, das man hervorragend unterwegs lernen kann.
  5. Abschied vom Perfektionsanspruch: Ob überfüllte Züge, Verspätungen oder ausgefallene Boardrestaurants: Gerade beim Interrail kann man keine Perfektion erwarten. Ich erinnere mich an eine Reise in einem völlig überfüllten ICE in dem die Reisenden auf dem Boden schliefen, was eigentlich nicht erlaubt ist, während im Abteil nebenan schon kräftig Party gemacht wurde. Für das Arbeitsleben kann man daraus die Überlegung ableiten, ob die Lösung eines Problems wirklich immer Hundert Prozent sein muss oder ob auch eine einfachere Variante reicht. Oder zeitlich betrachtet: Muss alles “asap” geliefert werden oder kann ich mir durch grosszügigere Planung Freiräume schaffen?
  6. Effizienter Arbeiten durch Automatisierung: Wem Delegieren nicht reicht oder nicht möglich ist, für den könnte Automatisierung eine Lösung sein. Automatisieren Sie so viel wie möglich. Selbst unterwegs haben Sie wahrscheinlich Rechnungen, wie z. B. Ihre Versicherungszahlung. Planen Sie Zahlungen im Voraus über Ihre Bank, um Sorgen zu reduzieren. Möglicherweise können Sie die meisten E-Mail-Fragen auch mit einer automatisierten E-Mail beantworten oder andere geschäftliche Details bearbeiten. Wenn Sie Ihre Verpflichtungen so weit wie möglich vereinfachen, wird Ihr Geschäft reibungslos laufen, während Sie unterwegs sind.
  7. Minimalismus: Bei einem Interrail-Trip, auf dem man zig mal umsteigen, vielleicht sogar am Bahnhof rennen und vor Ort zur Unterkunft kommen muss, zählt jedes Kilo. Daher lernt man auf solchen Reisen auch sehr schnell, sein Gepäck auf das nötigste zu reduzieren. Am Anfang denken Sie noch, Sie könnten unterwegs nicht ohne drei mobile Devices und zehn Handbücher machen. Aber wenn Sie das alles nur einmal im Zug mitgeschleppt habe, werden sie von ganze alleine zum Minimalisten. Suchen Sie daher vorher nach Stellen, an denen Sie minimieren können: Ihre Handbücher sind möglicherweise im eBook-Format verfügbar und statt Laptop, Tablet und Handy reicht vielleicht ein Handy mit Klapp-Display und Tastatur. Als Faustregel gilt: Wenn Sie in Ihr Gepäck passen, haben Sie zu viel dabei, um bequem zu reisen.
  8. Delegieren und gesunde Grenzen setzen: Wer es nicht schafft, anderen Menschen gesunde Grenzen zu setzen und regelmäßig „Nein“ zu den Anforderungen des Arbeitslebens und der Gesellschaft sagen, läuft früher oder später Gefahr, auszubrennen. Gerade auf so einem Interrail-Trip erkennen viele Menschen, dass sie sich mit ihrem eigenen Hang zur Perfektion und dem Glauben an die eigene Unersetzbarkeit nur selbst stressen. Letztlich muss man sich immer fragen: Muss alles von mir bearbeitet und/oder entschieden werden? Oder kann es eine andere Person selbst erledigen? Muss ich alles selber anbieten und durchführen oder arbeite ich besser mit leistungsfähigen Partnern zusammen?
  9. Fokussiert arbeiten unter Zeitdruck: Wer unterwegs arbeitet, hat auch weniger Zeit. Und genau das kann helfen, effizienter und produktiver zu arbeiten als säße man im Büro. Denn dieser Zeitdruck ist ein hervorragendes Hilfsmittel, um den Perfektionsanspruch schon im Keim zu ersticken. Und genau deshalb konzentriert man sich auf Wesentliche Arbeitsgänge und blendet Ablenkung viel schneller und besser aus. Der Zeitdruck auf Reisen kann also zu einem wahnsinigen Produktivitäts- und Effizienzhelfer werden. Viele gute Ideen sind sogar gerade wegen des Zeitdrucks entsanden.
  10. Kreativität und Inspiration: Neue Menschen, Sprachen, anderes Essen, eine ungewohnte Umgebung – all das fordert den Menschen und setzt schöpferische und kreative Prozesse in Gang. Für mich ist Reisen das ulitmative Inspirations-Tool und der Effekt wird durch Interrail noch verstärkt: Gerade beim Zugfahren ist der Austausch mit vielen bunt zusammengewürfelten Menschen ganz unterschiedlicher Herkunft ein unglaublicher gewinn, der sich für mich regelmäßig in viel Input und Inspiration für meine Arbeit niederschlägt.
  11. Risikomanagement: Doch Reisen birgt auf Risiken. Gerade Interrail ist eben kein Rundum-Sorglos-Paket eines Pauschalreiseveranstalters sondern birgt auch viele Risiken – z.B. dass man mitten in der Nacht ohne Unterkunft irgendwo strandet oder beklaut wird. Durch eine gut Planung lässt sich dieses Risiko erheblich minimieren, z.B. indem man sichere Aufbewahrungen für Wertgegenstände findet oder Reisen so plant, dass man nirgendwo mitten in der Nacht ankommt.


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