Das Gehalt ist für Beschäftigte ein wichtiger Entscheidungsgrund, wenn es um ein Jobangebot geht. Doch Fringe Benefits sind machen einen Arbeitgeber oft noch deutlich attraktiver.

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Employer Branding: Die richtigen Fringe Benefits erhöhen Arbeitgeber-Attraktivität

Doch wie könnten sich begehrte Bewerber entscheiden, wenn zwei ähnlich bezahlte Jobangebote auf dem Tisch liegen? In diesem Fall sind es oft nicht die „harten Fakten“. Arbeitsklima, soziales Image einer Firma und die Kollegen spielen bei der Wahl des Arbeitgebers eine ebenfalls sehr wichtige Rolle. Es gibt jedoch noch einen weiteren Aspekt: Fringe Benefits. Der Begriff stammt aus dem Englischen und beschreibt Vergünstigungen für Arbeitnehmer, die nicht als Gehalt ausgezahlt werden.

Verbreitet sind solche Methoden in den USA im Einsatz. Gerade in größeren Unternehmen wie Konzernen und den großen Mittelständlern haben sich Benefits auch in Deutschland etabliert. Warum sollte sich Mitarbeiter überhaupt auf diese Vergünstigungen einlassen? Entscheidend ist letztlich nicht so sehr, dass ein Unternehmen Benefits anbietet. Wichtiger sollte sein, welcher Natur diese sind.

Warum locken Unternehmen mit Benefits?

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Vergünstigungen für Beschäftigte erfüllen in der unternehmerischen Praxis letztlich zwei grundlegende Funktionen. Auf der einen Seite heben sie den Betrieb heraus. Inzwischen ist die Situation am Arbeitsmarkt so, dass einige Unternehmen sehr stark um Bewerber kämpfen müssen. Das heißt: Die Zahl qualifizierter Fachkräfte am Markt ist in einigen Branchen dramatisch gesunken. Benefits sind ein „Lockmittel“, um Kandidaten auf eine Stelle anzuziehen.

Gleichzeitig führen die Vergünstigungen zu einer stärkeren Bindung von Mitarbeitern an Betriebe. Gerade die Kostenübernahme für Kinderbetreuung oder den Schulhort sind nur zwei praxisrelevante Beispiele. Und die Vergünstigungen können auch im Rahmen eines Prämiensystems zum Einsatz kommen – etwa, um hohe Leistungsbereitschaft zu belohnen.

Aber auch aus Sicht der Beschäftigten machen sich die Benefits positiv bemerkbar. Für Sachbezüge gilt nach § 8 EStG eine Freigrenze von 44 Euro pro Monat. Bis zu einer Summe von 528 Euro im Jahr kann der Arbeitgeber Beschäftigten Benefits gewähren und diese bleiben steuerfrei. Damit können die Vergünstigungen in bestimmten Fällen sogar eine Gehaltserhöhung ausstechen.

Welche Benefits sind generell möglich?

Tankgutscheine waren lange die bei vielen Unternehmen besonders beliebte Sachleistung für Beschäftigte. Inzwischen lassen sich viele Arbeitnehmer damit nur noch eingeschränkt hinterm Ofen hervorlocken. Welche Benefits sind heute gängige Praxis?

Welche außerbetrieblichen Benefits gibt es?

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Vergünstigte eigene Produkte und billige Tickets im Nahverkehr für Angestellte der Verkehrsbetriebe sind zwei Beispiele für innerbetriebliche Benefits. Aber auch außerhalb des Unternehmens können Arbeitnehmer von Vergünstigungen profitieren.

Einige Unternehmen bieten beispielsweise die Auszahlung von Zuwendungen auf eine Prepaid-Kreditkarte an. Diese ist dann zwar nicht mehr komplett steuerfrei, kann aber günstiger sein als die laufende Gehaltszahlung.

Vorteile für bestimmte Berufsgruppen

Darüber hinaus können sich Vorteile auch daraus ergeben, dass Beschäftigte zu einer bestimmten Berufsgruppe gehören. Das beste Beispiel sind hier sicherlich Beamte, die es oft leichter haben, einen Kredit zu bekommen. Aufgrund der Unkündbarkeit ihrer Stelle sind zudem die Konditionen häufig vergünstigt. Hier ist allerdings Vorsicht geboten: Einige ehemals verbeamtete Berufe wie Postboten gehören mittlerweile zu den normalen Privatbeschäftigten. Für sie gelten entsprechende Vorzüge nicht mehr, sondern die Konditionen werden wie bei allen Kreditnehmern einfach nach der Bonität festgelegt.

Und auch die Gesundheit von Beschäftigten lässt sich in Benefits umwandeln. Unternehmen können pro Jahr eine gewisse Summe fürs Gesundheitsmanagement aufwenden. Niemand hat behauptet, dass es sich dabei nicht um Gutscheine für ein Fitnessstudio oder Ähnliches handeln kann.

Benefits nach Größe des Betriebs

Betriebliche Vergünstigungen versüßen die Unterschrift unter den Arbeitsvertrag. Inwiefern wird das Portfolio bei den Benefits von der Größe des Unternehmens beeinflusst? Wer sich beim Dachdecker um die Ecke bewirbt, dürfte auf staunende Gesichter stoßen, wenn das Thema beim Vorstellungsgespräch angesprochen wird. Unmöglich ist es sicher nicht, Vergünstigungen oder Prämien auszuhandeln.

Generell ist es für Einzelunternehmen und kleine Betriebe mit einer Belegschaft bis 10 Personen sicher schwieriger, entsprechende Benefits auf die Beine zu stellen. Mittelständische Unternehmen oder IT-Agenturen, die mit anderen Firmen konkurrieren, werden hier schon eher verschiedene Register ziehen. Sehr viel mehr Spielraum haben in diesem Zusammenhang Big Player: Konzerne mit internationaler Bekanntheit und große KMUs sind in der Lage, einen wesentlich größeren Pool an Benefits auszuschöpfen.

Welche Benefits sind möglich?

Wie sehen deren Möglichkeiten aus? Die Palette reicht von:

Welche Optionen im Einzelnen verwendet werden, richtet sich nicht nur nach der Größe des Betriebs. Oft ist die Branche ein wesentlicher Aspekt, welche die Art und Weise der Benefits beeinflusst. Hintergrund: Unternehmen können ihren Beschäftigten eigene Produkte günstiger anbieten – was in der Praxis auf sehr gern benutzt wird.

Benefits nach bestimmten Branchen

Wie sehen die Vergünstigungen und Sachleistungen in einzelnen Branchen aus? Vielleicht gibt es ja gar keine Unterschiede? In der Praxis ist genau das Gegenteil der Fall. Deutschland ist nach wie vor eines jener Länder, in denen Art und Weise der betrieblichen Benefits stark von der Branche abhängt.

Beispiel Autohersteller: Was liegt näher, als Beschäftigten einen Rabatt auf das eigene Produkt anzudienen? Gerade Leasingrückläufer oder Jahreswagen werden sehr gern als Sachleistung in den Benefit-Programmen der Fahrzeugindustrie eingesetzt. Wie hoch die Rabatte sind, variiert meist nach Hersteller und Modell. Ein Rabatt von 20 Prozent auf einen Neuwagen ist allerdings durchaus realistisch.

Wie sehen die Benefits in anderen Branchen aus?

Für Banken eine typische Vergünstigung sind Rabatte auf Kredite. Heißt: Angestellte einer Bankfiliale können beispielsweise den Autokauf günstiger finanzieren.

Oder ziehen mit einem Rabatt ins Eigenheim ein. Diese Form der Benefits ist für die Branche üblich. Und im Mobilfunksektor gibt es einen Preisnachlass auf neue Smartphones, während der Einzelhandel immer wieder auf Einkaufsgutscheine setzt.

Fazit: Benefits lohnen sich – für Chefs und Angestellte

Die Zeiten, in denen Unternehmen nur mit dem Finger schnippen mussten und eine offene Stelle war nachbesetzt, sind vorbei. Inzwischen bleiben diese Posten manchmal Monate unbesetzt. Benefits sind letztlich eine Möglichkeit, um sich für Arbeitnehmer interessant zu machen und „herauszuputzen“. Vergünstigungen und Sachleistungen haben aber noch weitere Vorteile. Hierzu gehören unter anderem die Mitarbeiterbindung und Leistungssteuerung.

Auf der anderen Seite kann sich ein Benefit aber auch für Beschäftigte auszahlen. Gerade die Übernahme von Betreuungskosten für Kinder, eine Beteiligung an deren Arztkosten oder das Einzahlen in Vorsorgeeinrichtungen sind interessante Beispiele. Und das Ganze hat noch einen weiteren Pluspunkt: Während mehr Gehalt immer voll zu versteuern ist, müssen die Sachleistungen teils gar nicht versteuert werden. Ein neues Smartphone oder der Dienstwagen erscheinen so in einem ganz anderen Licht – und können eine echte Win-Win-Situation sein.


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