Führungskräfte sind auch nur Menschen. Sie kennen, wie jeder andere Mitarbeiter, Situationen im Job, die ihnen unangenehm sind – zum Beispiel Entlassungen. 10 Schritte, worauf Sie achten sollten.

- Kündigen gehört zu den Aufgaben eines Vorgesetzten
- Emotional intelligent kündigen – geht das überhaupt?
- Warum es wichtig ist, emotional intelligent zu kündigen
- Der Angst vor dem Kündigungsgespräch entgegenwirken
-
Mitarbeitern emotional intelligent kündigen: 10 Schritte mit Checklisten
- 1. Checkliste: Die richtige Vorbereitung zählt
- 2. Die betriebsbedingte Kündigung
- 3. Probleme und offene Fragen klären
- 4. Ehrlich sein und andere zur Ehrlichkeit ermutigen
- 5. Auf typische Reaktionen des Mitarbeiters eingehen: Achtung Quasselfalle
- 6. Emotionen wahrnehmen und anerkennen
- 7. Den Mitarbeiter zu Wort kommen lassen
- 8. Wenn Mitarbeiter nicht ins Unternehmen passen: Keine falschen Schuldgefühle
- 9. Wut vermeiden bei der selbstverschuldeten Kündigung
- 10. So können Vorgesetzte betroffene Mitarbeiter unterstützen
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Kündigen gehört zu den Aufgaben eines Vorgesetzten
Die Aufgabe eines Chefs ist es, die Dinge zu erledigen. Dabei muss er in der Lage sein, bei Bedarf ein Machtwort zu sprechen, harte Entscheidungen zu treffen und harte Strafen zu verhängen. Das Ende einer Arbeitsbeziehung ist nie ein angenehmes Ereignis, aber es ist etwas, das ein Chef von Zeit zu Zeit tun muss.
Die meisten Arbeitgeber haben eine Richtlinie für Kündigungsgespräche eingeführt. Das Gespräch soll dem Arbeitgeber die Möglichkeit geben, sich über die Gründe für das Ausscheiden des Mitarbeiters zu informieren. Je nach Unternehmen kann ein Kündigungsgespräch ein formelles Einzelgespräch oder ein weniger formelles Treffen mit einigen Kollegen oder der Personalabteilung sein. Obwohl das Ziel darin besteht, das Wohlergehen des Mitarbeiters sicherzustellen, hat der Arbeitgeber das letzte Wort in dieser Angelegenheit.
Emotional intelligent kündigen – geht das überhaupt?
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Stehen Kündigungen an, trifft das die Mitarbeiter, die gehen müssen, am zwar härtesten. Doch auch für den Vorgesetzten ist es schwer. Als Chef Mitarbeiter zu entlassen, gehört dennoch zu den schmerzhaftesten Aufgaben, die Sie zu erledigen haben. Dies ist ein wesentlicher Teil Ihrer Arbeit, auf den Sie nicht verzichten können.
Sie dürfen dennoch nicht zulassen, dass Emotionen Ihr Urteil über Fairness beeinträchtigen. Das macht es schwer, Ihren Job zu machen! Die schlechte Nachricht zuerst: Eine Kündigung bleibt eine persönliche Katastrophe. Die gute Nachricht: Chefs können lernen, Mitarbeiter respektvoll zu entlassen und sich würdevoll zu verhalten.
Warum es wichtig ist, emotional intelligent zu kündigen
Dass Sie emotional involviert sind, ist dabei ein positives, menschliches Zeichen: In den letzten Jahren ist das Kündigungsgespräch zu einem Routinebestandteil des Beschäftigungsprozesses in vielen Unternehmen geworden. Das liegt daran, dass immer mehr Unternehmen mit der sich ständig ändernden Arbeitswelt Schritt halten müssen und von ihren Mitarbeitern erwarten, ähnlich flexibel zu agieren.
Doch nicht jeder ist dieser Situation gewachsen: Vor allem Mitarbeiter, die sich eine sichere Anstellung erhofft hatten, fallen oft aus allen Wolken, wenn plötzlich die Kündigung auf dem Tisch liegt. Genau dann ist es gut, dass menschlich und emotional reagieren und die Ängste dieser Mitarbeiter auffangen.
Der Angst vor dem Kündigungsgespräch entgegenwirken
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Eine Kündigung ist für alle Beteiligten eine beängstigende Situation. Sie sind nervös und besorgt und haben keine Ahnung, was Sie erwartet. Wenn es an der Zeit ist, Ihre Position zu beenden, müssen Sie ein Kündigungsgespräch mit Ihrem Chef führen. Das Erste, was Sie bedenken sollten, ist, wie Sie das Gespräch angehen.
Denn auch Chefs haben Angst. Dabei geht es meist nicht um die Präsentation vor großer Runde oder um die Angst, eine anspruchsvolle Aufgabe nicht zu meistern. Viele Führungskräfte werden dann unsicher, wenn sie emotional heikle oder politisch schwierige Situationen bewältigen müssen.
Mitarbeitern emotional intelligent kündigen: 10 Schritte mit Checklisten
Aber wie entlässt man Mitarbeiter am besten? Sollten Sie ihnen drohen oder sanfte Worte verwenden? Welcher Ansatz ist für die verschiedenen Situationen am besten geeignet? Manche Arbeitgeber geben sich mit einem klassischen “Kündigungsschreiben” zufrieden, während andere einen persönlicheren Ansatz brauchen. Was ist also der beste Ansatz? 10 Schritte, die Ihnen helfen, die unschöne Kündigungssituation so gut wie möglich über die Bühne zu bekommen.
1. Checkliste: Die richtige Vorbereitung zählt
Eine Kündigung ist für alle Beteiligten eine sehr stressige Erfahrung – gerade auch für den Chef. Schließlich vermittelt er seinem Mitarbeiter ein unschönes Erlebnis und wer überbringt schon gerne schlechte Nachrichten?
Worauf es daher ankommt, ist die richtige Vorbereitung. Es kann zum Beispiel helfen, das Gespräch und seine wichtigen Punkte im Vorfeld durchzugehen. Hier sind einige Checkpoint, die Ihnen helfen, sich auf ein Kündigungsgespräch vorzubereiten und damit umzugehen:
- Atmen Sie tief durch.
- Machen Sie sich klar, worauf Sie sich einlassen.
- Üben Sie Ihre wichtigsten Aussagen.
- Haben Sie keine Angst und schämen Sie sich nicht für Ihre Situation.
- Seien Sie während des Gesprächs nicht unhöflich.
- Machen Sie sich Notizen zu allem, was Sie während des Gesprächs erwähnen möchten.
- Seien Sie respektvoll gegenüber den Wünschen und Bedürfnissen Ihres Mitarbeiters.
- Seien Sie Sie selbst.
2. Die betriebsbedingte Kündigung
Ein Horrorszenario für viele Chefs ist es, guten Mitarbeitern die Kündigung aussprechen zu müssen. Sie wissen schon im Vorfeld, dass diese Situation emotional belastend sein wird und fürchten, sich von dem Ärger, der Trauer und Verzweiflung anstecken zu lassen.
Manch einer schiebt das unangenehme Gespräch vor sich her und hofft vielleicht sogar, dass der Mitarbeiter von selbst kündigt. Die Herausforderung liegt dabei darin, diese Empathie nicht zu verschleiern, sondern sie für das Gespräch zu nutzen.
3. Probleme und offene Fragen klären
Wenn Mitarbeitern gekündigt werden soll, sollte auch über den Grund für eine Beendigung des Arbeitsverhältnisses gesprochen werden. Je offener und konstruktiver Sie Themen ansprechen, desto besser ist das für beide Seiten.
Ein Kündigungsgespräch ist dazu gedacht, allen Schwierigkeiten mit dem Mitarbeiter auf den Grund zu gehen. Sie sollten über all die Dinge sprechen, die Ihrer Meinung nach in der Zusammenarbeit mit dem Mitarbeiter nicht in Ordnung waren.
4. Ehrlich sein und andere zur Ehrlichkeit ermutigen
Seien Sie ehrlich mit Ihren Mitarbeitern und ermutigen Sie auch diese zur Ehrlichkeit. Die meisten Menschen kennen das “Kündigungsgespräch”, ein einseitiges Gespräch mit dem Chef, in dem geklärt werden soll, was der Mitarbeiter falsch gemacht hat und warum er entlassen wurde. In vielen Fällen ist das Kündigungsgespräch ein Schwindel, weil die Mitarbeiter ihrem Chef aus Angst vor einem schlechten Arbeitszeugnis sagen, was er hören will.
Machen Sie es besser und sagen Sie Ihren Mitarbeitern, dass Sie erwarten, die Wahrheit zu sagen und zu erläutern, warum er seiner Meinung nach die Zusammenarbeit schlecht gelaufen ist. Sie können als Chef durch das Feeback nur gewinnen. Nutzen Sie diese Chance, für Ihr Führungsverhalten etwas dazu zu lernen!
5. Auf typische Reaktionen des Mitarbeiters eingehen: Achtung Quasselfalle
Mitarbeiter, denen gekündigt wurde, haben wahrscheinlich eine Menge Fragen zu ihrer Situation. Etwa:
- Was ist passiert?
- Warum wurde ich entlassen?
- Was kann ich tun, damit ich beim nächsten Mal nicht gefeuert werde?
- Wie finde ich eine neue Stelle?
- Was kann ich tun, damit die Stelle, die mir gekündigt wurde, mich nicht wieder einstellt?
Doch genau hier lauert eine Falle: Viele Führungskräfte reden aus Angst, der Mitarbeiter fühle sich abgekanzelt, zu viel und überhäufen ihn mit Aussagen, wie: “Das wird schon alles wieder.” oder “Sie werden schnell eine neue Stelle finden.” Diese emotionalen Killerphrasen sind überhaupt nicht hilfreich, sondern verlängern die Qual und vergrößern die Trauer.
6. Emotionen wahrnehmen und anerkennen
Eine gute Strategie ist es, die auftauchenden Emotionen in einem solchen Gespräch wahrzunehmen und anzuerkennen. Das machen Vorgesetzte deutlich, indem sie ihr Verständnis für den gekündigten Mitarbeiter aussprechen.
Klare Aussagen, wie: “Ich kann verstehen, dass Du enttäuscht bist und Verzweiflung aufkommt. Mir würde es genauso gehen.” entlasten beide Seiten. Es ist gut, wenn Vorgesetzte auch formulieren, dass ihnen dieser Schritt schwerfällt. Dabei sollten sie jedoch darauf achten, die Entscheidung nicht zu verwässern. Dazu gehört, deutlich zu sagen: “Wir müssen – besser noch, wir werden – das Arbeitsverhältnis beenden.” Ohne Wenn und Aber!
7. Den Mitarbeiter zu Wort kommen lassen
Es ist allgemein anerkannt, dass Arbeitnehmer die Möglichkeit haben, ihre Sicht der Dinge darzulegen, wenn ihr Chef beschließt, sie zu entlassen.
Ob eine Kündigung gerechtfertigt ist, ist eine Frage der individuellen Umstände. Als Vorgesetzter sollten Sie aber an diesem Punkt noch einmal Ihre Sicht der Dinge bekräftigen: Unternehmen müssen in der Lage sein, Entscheidungen zu treffen und Maßnahmen zu ergreifen, die im besten Interesse ihres Unternehmens liegen.
8. Wenn Mitarbeiter nicht ins Unternehmen passen: Keine falschen Schuldgefühle
Wenn Mitarbeiter nicht ins Unternehmen passen, gibt es keinen Grund für Schuldgefühle: In unserer täglichen Arbeit haben wir oft mit schwierigen Menschen zu tun, und manchmal ist die Situation so schlimm, dass wir sie gehen lassen müssen. Es gibt schließlich eine Reihe von guten Gründen, warum ein Chef einen Angestellten entlassen möchte. Sie reichen von der schlechten Einstellung des Angestellten, Ungehorsam, mangelnder Arbeitsmoral oder allgemein schlechten Leistungen.
Seien wir ehrlich: Mitarbeiter zu haben, die nicht zuverlässig sind, ist schlecht fürs Geschäft. Es führt nicht nur zu Spannungen zwischen den Mitarbeitern und dem Unternehmen, sondern auch zu Produktivitätseinbußen und Unzufriedenheit der anderen Mitarbeiter. Und jeder Chef hat schon einmal einen Mitarbeiter gehabt, der ihm und anderen Kollegen wirklich auf die Nerven geht.
9. Wut vermeiden bei der selbstverschuldeten Kündigung
Doch hat sich ein Mitarbeiter auf Kosten des Unternehmens bereichert, das Vertrauen missbraucht oder sich anderweitig etwas zuschulden kommen lassen, ist die Situation für den Chef eine andere.
Anstelle des Mitgefühls dominieren dann Ärger und Enttäuschung. Trotzdem ist ein kurzes, klares Gespräch das Mittel der Wahl, damit beide Seiten gut aus der Situation herauskommen.
10. So können Vorgesetzte betroffene Mitarbeiter unterstützen
Wirklich vorbereiten kann sich niemand auf seine Kündigung, auch wenn sich betriebsbedingte Kündigungen in den meisten Fällen schon vorher andeuten. In einer solchen Situation hilft es dem Betroffenen, seine aufkommenden Gefühle zu benennen.
Etwa: “Ich fühle mich so hilflos und habe Angst, keinen neuen Job zu finden”. Ein empathischer Chef wird zudem nichts dagegen einzuwenden haben, wenn der gefeuerte Mitarbeiter darum bittet, sich zurückziehen zu dürfen. Die Gefühlslawine braucht schließlich etwas Zeit, um abzuklingen.
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