Wir alle kennen sie: Menschen, die nie um eine Antwort verlegen sind, immer einen lockeren Spruch auf Lager haben und aus jeder noch so kniffligen Gesprächssituation als die strahlenden Sieger hervorgehen. Denen liegt das eben im Blut. Richtig? Nein. Schlagfertigkeit lässt sich lernen und trainieren.

Nachher ist man immer schlauer
Wer wünscht sich nicht, die Logik des scheinbar ehernen Gesetzes “Im Nachhinein ist man immer schlauer!” zu durchbrechen und schon im Voraus schlau zu sein? Wie oft denken wir uns, dass eine andere, bessere Reaktion uns in bestimmten Situationen weiter gebracht hätte – wären wir doch nur schlagfertiger gewesen.
Es gibt Situationen, in denen wir im Gespräch mit anderen plötzlich mit unvorhergesehenen Situationen konfrontiert sind. “Flotte Sprüche”, unangemessene Kritik oder gar offene, persönliche Angriffe. “Und was nun?” Oft fehlt uns in diesen Momenten die Spontaneität oder der Mut für einen angemessenen, schnellen und intelligenten Konter.
Die Situation richtig einschätzen
Um das erreichen zu können, muss in erster Linie die Situation richtig eingeschätzt werden. Schlagfertigkeit braucht immer einen Anlass. Wer “einfach so” und prinzipiell immer “schlagfertig” ist, der nimmt sein Gegenüber nicht ernst und verhindert jede sinnvolle Kommunikation. Deshalb ist es wichtig zu wissen, ob ein witziger Kommentar, eine schnippische Bemerkung, ein frecher Konter gerade angesagt sind, oder nicht.
Ein zentraler Anhaltspunkt hierfür ist das jeweilige Gegenüber. Wie gut kennen Sie Ihren Gesprächspartner? Angenommen es handelt sich um Ihren Chef. Wenn Sie wissen, dass er ein absoluter Choleriker ist, der bei jedem noch so harmlosen Widerwort oder Scherz an die Decke geht, sollten Sie vielleicht lieber auf Ihre Schlagfertigkeit verzichten. Ganz? Nein, nicht ganz! Denn: auch ein vielsagendes Schweigen kann schlagfertig sein.
Spontan frech sein?
Allzu lange sollten Sie sich aber nicht mit der Situationsanalyse aufhalten. Denn darum geht es ja bei der Schlagfertigkeit: spontane Reaktionen! Dazu gehört sicher auch ein gewisses Risiko. Sie sollten also am besten schon vorher wissen, was Sie riskieren können und was nicht.
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Sie müssen sich dessen bewusst sein, dass schlagfertige Antworten selten besonders nett sind. Wir wehren uns aufgrund unserer Erziehung oft schon automatisch dagegen “frech” zu sein. Das bedeutet nicht, dass Sie Ihr Gegenüber auf jede erdenkliche Weise beleidigen, bloßstellen oder runtermachen sollen.
Schlagfertigkeit ist nicht gemein oder brutal
Im Gegenteil: Schlagfertigkeit hat nichts mit Brutalität, Respektlosigkeit oder Gemeinheit zu tun. Das kann jeder. Ziel der Schlagfertigkeit ist es, seine eigene Souveränität zu wahren. Aber nicht auf Kosten der Souveränität anderer.
Um auf eine Wiese schlagfertig zu sein, die Ihnen bei anderen, und im besten Fall auch bei Ihrem Gesprächspartner, Respekt verschafft und Ihr Image verbessert, müssen Sie darauf achten, nicht verletzend zu sein. Begegnen Sie einer plumpen Beleidigung nicht mit einer ebensolchen.
Souverän sein ohne zu verletzen
Versuchen Sie es mit einer absurden Bemerkung, etwa indem Sie erwidern: “Oh hören Sie mal: die spielen unser Lied.” Dadurch wahren Sie Ihre Souveränität ohne den anderen zu verletzen und ernten – im besten Fall von Ihrem Gegenüber – vielleicht auch noch ein paar Lacher.
Sie bringen zu Ausdruck, dass Sie die plumpe Beleidigung nicht verletzt hat und geben durch das spielerische Element, das in Ihrer Antwort liegt, dem anderen die Chance sich selbst auf die Ebene des Spiels zu retten. Denn anhaben, das haben Sie ja soeben klar gemacht, kann sie oder er Ihnen nichts.
Schlagfertigkeits-Kultur
HipHop und Rap sind ein nicht mehr weg zu denkender teil unserer Kultur geworden. Zumindest was die jüngeren Generationen angeht, gehört dieser Musikstil bei vielen zum Alltag. Hier soll es aber freilich nicht um musikalische Vorlieben oder ästhetische Kritik an einer bestimmten Form von Musik gehen. Das bleibt jedem persönlich überlassen.
Was aber am HipHop in unserem Zusammenhang interessant ist, ist dass es dort eine regelrechte “Schlagfertigkeits-Kultur” gibt, wenn man so will. Einzelne Rapper treten in so genannten Battles gegeneinander an und messen sich im schlagfertig sein.
Wer disst besser?
Der eine beginnt und “disst” (zu Deutsch: “beleidigt” oder “provoziert”) seinen Kontrahenten. Der darf sich dann im Anschluss wehren bzw. zurück “dissen” und so weiter. Das Publikum oder eine Jury entscheidet dann, wer von beiden den jeweils anderen besser “gedisst” hat – wer also schlagfertiger war.
Das klingt nicht nur nach Sport; das ist auch einer. Der Konkurrenzkampf zwischen den Rappern ist sehr groß (meistens auch sportlich), so dass ein intensives Training nötig ist, um auf der Bühne zu bestehen.
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6 Antworten zu “Schlagfertigkeit & Rhetorik trainieren: Dissen wie die Profis”
Na, na, na, das Dissen muss man ja nicht gleich anfangen, wenn auch ein paar Schlagfertigkeitstechniken sicher sinnvoll sind.
Wirklich sehr informativ!
Super, danke, das freut uns zu hören!
Serie Schlagfertigkeit – 1/3: Allzeit bereit. Kommt zu dem Thema noch mehr?
sorry, beitrag ist erst für morgen vorgesehen. Teil 1 ist ja schon online.
Serie Schlagfertigkeit – 1/3: Allzeit bereit!: Wer wünscht sich nicht, die Logik des scheinbar ehernen Gesetzes …