Die Fähigkeit, Menschen zu inspirieren und positiv zu beeinflussen, gehört zu entscheidenden Charakterzügen erfolgreicher Führungskräfte. Die richtige Körpersprache ist dabei ein wichtiger Aspekt. Worauf sollten Führungskräfte achten?

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Körpersprache: Für Führungskräfte besonders wichtig

Noch immer gilt vielerorts die Meinung: Vor allem die Leistung zählt. Und das gerade bei Führungskräften. Dass sich auch Auftreten und Körpersprache entscheidend auf den Führungserfolg auswirken, wird oft genug vergessen.

Daher bereiten sich viele Führungskräfte zwar inhaltlich auf wichtige Mitarbeiter oder Kundengespräche, Meetings oder Präsentationen vor, so dass dieses glaubwürdig und überzeugend wirken, das eigene Auftreten wird jedoch oft genug außer Acht gelassen.

Spiegelneurone und ihr Einfluss auf andere

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Denken wir dabei nur einmal an die “Spiegelneuronen” des Gehirns, die nicht nur Verhaltensweisen, sondern auch Empfindungen und Gefühle nachahmen. Wenn uns diese zwischenmenschlichen Hinweise verweigert werden und wir gezwungen sind, uns nur auf das gedruckte oder gesprochene Wort zu verlassen, leidet die gesamte Kommunikation darunter.

Das erklärt, warum die Körpersprache entscheidenden Einfluß auf Ihre Wirkung als Führungskraft hat. Denn um Menschen zu überzeugen und zu beeinflussen, reicht es nicht, überzeugend Inhalte zu präsentieren. Menschen müssen auch fühlen, dass die Führungskraft empathisch, inspirierend und vertrauenswürdig ist. Und dabei spielt die Nutzung von persönlichem Raum, körperlichen Gesten, Körperhaltung, Gesichtsausdruck und Augenkontakt eine wichtige Rolle. Die Körpersprache kann daher Ihre Wirkung als Führungskraft entscheidend verbessern, aber auch schwächen oder sogar sabotieren.

Das Vertrauen der Mitarbeiter entsteht durch Kongruenz zwischen Worten und Taten

Das Vertrauen, das für Führungskräfte so wichtig ist, entsteht auch durch eine Kongruenz zwischen dem, was sie sagen und ihrer Körpersprache. Wenn beides nicht übereinstimmt, nehmen Menschen unterbewusst Unsicherheit oder innere Konflikte wahr. Das kann man auch anhand von Gehirnströme messen, wie die Neurowissenschaftler der Colgate-Universität feststellten:

Sie untersuchten die Wirkung von Gesten, indem sie mit einem Elektroenzephalographen (EEG) “ereignisbezogene Potenziale” messen – Gehirnströme, die Spitzen und Täler bilden.

Inkongruente Körpersprache schafft Probleme

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Eines dieser Täler entstand, wenn den Versuchspersonen gegensätzliche Gesten gezeigt wurden. Der selbe Brain-Wave-Dip, so der Fachbegriff, tritt auch auf0, wenn Menschen unsinnige Sprache hören.

Daraus folgt: Wann immer Ihre Körpersprache nicht zu Ihren Worten passt, wenn Sie Z.B. unruhig hin- und herschauen oder herumzappeln, während Sie Selbstsicherheit vermitteln wollen oder mit verschränke Armen Offenheit zu proklamieren, wird dieses Unterfangen vermutlich fehlschlagen.

10 Tipps zur Körpersprache für Führungskräfte

Hier sind fünf entscheidende Tipps, die jede Führungskraft über Körpersprache wissen sollte:

  1. Der erste Eindruck zählt: Man hat keine zweite Chance für den ersten Eindruck heißt es. Ganz so krass mag es vielleicht nicht sein, aber tatsächlich haben Sie für den ersten Eindruck weniger als sieben Sekunden Zeit. Denn dieser Eindruck wirkt dann fortan wie ein Filter für die Wahrnehmung des anderen. Will heißen, wenn Sie jemand als “vertrauenswürdig”, “verdächtig”, “mächtig” oder “unterwürfig” eingeordnet hat, wird er fortan all Ihre Taten auch durch diesen Filter betrachtet. Wenn Sie jemand als vertrauenswürdig eingestuft hat, wird er oder sie nach dem Besten in Ihnen  suchen. Wird Ihnen aber misstraut, sind zunächst all Ihre Handlungen verdächtig.
  2. Die richtige Einstellung für Ihren Auftritt: Was aber können Sie tun, um einen optimalen Eindruck zu hinterlassen? Passen Sie zunächst Ihre mentale Einstellung an.  Bevor Sie einen Kunden begrüßen, den Konferenzraum für ein Geschäftstreffen betreten oder auf die Bühne gehen, um eine Präsentation zu halten, denken Sie über die Situation nach und treffen Sie eine bewusste Entscheidung über die Haltung, die Sie verkörpern möchten.
  3. Die richtige Haltung für Führungskräfte: Ebenso wichtig: Achten Sie auf Ihre Haltung, denn diese kann nicht nur die Art, wie andere Menschen Sie wahrnehmen entscheidend beeinflussen, sondern auch Ihre eigene Art zu denken und zu fühlen. Untersuchungen  der Kellogg School of Management an der Northwestern University zeigen, dass “Posture Expansiveness”, die sich selbst so positioniert, dass sie den Körper öffnet und Raum einnimmt, ein Machtverhalten aktiviert, das Verhaltensänderungen in einem Menschen  hervorruft, und zwar unabhängig von seinem tatsächlichen Rang oder seiner Rolle in einer Organisation. Drei weitere Studien zeigen, dass Haltung mehr als Hierarchie ausmacht, wenn es darum geht, eine Person dazu zu bringen, auf eine mächtigere Weise zu denken, zu handeln und wahrgenommen zu werden.
  4. Lächeln Sie: Lächeln ist ein positives Signal, dessen Potenzial von Führungskräften oft nicht ausreichend genutzt wird. Ein Lächeln ist eine Einladung, die gegenüber Ihren Mitarbeitern oder Geschäftspartnern Freundlichkeit und Offenheit signalisiert. Aber Achtung: In manchen Kontexten kann Lächeln auch aggressiv gewertet werden, manc denke nur an das überlegene Siegerlächeln.
  5. Augenkontakt herstellen: Die Augen sind der Spiegel der Seele, heißt es, daher zeigen die Augen eines Menschen seine Energie und Offenheit. Die meisten Menschen fühlen sich wohl mit Blickkontakt, der etwa drei Sekunden dauert, aber wenn wir jemanden mögen oder mit ihm übereinstimmen, erhöhen wir automatisch die Zeit, die wir ihm in die Augen schauen.Wenn Sie Augenkontakt herstellen und sich dabei leicht nach vorne lehnen, zeigen Sie dass Sie engagiert und interessiert sind. Wahren Sie aber gleichzeitig eine im Geschäftsleben angemessene Distanz zu anderen Personen.
  6. Händedruck deuten – gib dir die Hand: Auch der Händedruck ist ein wichtiges Mittel für Führungskräfte, wenn es um ihre Wahrnehmung geht. Wir müssen uns nur an das Händedruck-Gerangel zwischen dem US-Präsidenten Trump und dem französischen Präsidenten Macron erinnern. In diesem Fall wollten beide Macht und Durchhaltevermögen signalisieren. Sonst gilt der Handschlag als schnellste und effektivste Art, eine Verbindung zu einem Menschen aufzubauen. Dieser sollte fest, Eber kein Knochenbrüche sein. Studien zeigen nämlich, dass es durchschnittlich drei Stunden kontinuierlicher Interaktion braucht, um das gleiche Maß an Beziehung zu entwickeln, das man mit einem einzigen Handschlag erreichen kann.
  7. Gestikulieren – aber richtig: Wer Menschen mitreißen und überzeugen will, braucht Leidenschaft. Und leidenschaftliche Menschen untermalen Ihre Worte häufig mit dazu passenden Gesten. Die richtigen Bewegungen sind daher essentiell für die Wirkung einer Führungskraft. Die Wissenschaft zeigt, dass das Publikum dazu neigt, Menschen, die eine größere Vielfalt an Gesten verwenden, positiver zu sehen. Denn Studien zeigen, dass Menschen, die durch aktive Gestik kommunizieren, tendenziell als warm, angenehm und energisch bewertet werden, während diejenigen, die still stehen oder deren Gestik mechanisch oder “hölzern” erscheint, als kalt angesehen werden. Übrigens: Auch Menschen, die Ihre Hände schlaff herunterhängen lassen oder Ihren Körper abwehrend umschließen, machen, vermitteln den Eindruck fehlender Leidenschaft. Daher gilt: Wenn Sie bei Ihren Zuhörern Begeisterung erzeugen wollen, können Sie dafür die Gestik verstärkern. Aber Achtung, nicht zu viel: Besonders wenn die Hände über die Schultern gehoben werden können übertriebene Gesten schnell dazu führen, dass eine Führungskraft weniger glaubwürdig und mächtig aussiehst.
  8. Hände sichtbar zeigen: Das offene zeigen der Hände ist als Signal evolutinär tief in unserem Unterbewusstsein verwurzelt ist. Denn in der Steinzeit traf man Überlebensentscheidungen, die ausschließlich auf visuellen Informationen basierten. Wenn die Hände eines Menschen nicht sichtbar waren, hätte er darin früher eine Waffe tragen können. Daher lösen nicht sichtbare Hände noch heute Unbehagen bei uns aus und kosten Führungskräfte auf diese Weise vertraue.
  9. Nicht dem Finger zeigen: Kürzlich in meinem Bekanntenkreis postete jemand ein Bild von sich auf Facebook während einer Rede, bei der er in Richtung Publikum mit Finger zeigte. Das sollte wohl Dominanz bedeuten, wirkte auf mich aber eher irritierend. Denn das aggressives Zeigen mit dem Finger kann darauf hindeuten, dass eine Führungskraft die Kontrolle über die Situation verloren hat. Zumindest wirkt dieGeste aber eher wie elterliche Schelte und daher insgesamt eher lächerlich als dominant.
  10. Geerdete Gesten: Arme, die auf Taillenhöhe gehalten werden, und Gesten innerhalb dieser horizontalen Ebene helfen Führungskräften – und dem Publikum –  sich zentriert und gelassen zu fühlen. Arme an der Taille und gebeugt zu einem 45-Grad-Winkel helfen außerdem, geerdet, energetisiert und konzentriert zu bleiben.

Fazit: Körpersprache richtig einsetzen als Führungskraft

Entscheidend für Ihre Wirkung als Führungskraft ist also, wie Sie Ihre Körpersprache für Ihre Wirkung einsetzen – das gilt um so mehr in Zeiten der schnelllebigen Digital-Kommunikation, in der der persönliche Eindruck wieder mehr an Wert gewinnt. Und gerade für Führungskräfte ist sie unabdingbar.

Persönliche Gespräche als Schlüssel zum Erfolg

Denn persönliche Gespräche sind der Schlüssel zu positiven Mitarbeiter- und Kundenbeziehungen. Nur in persönlichen Begegnungen erhalten Menschen alle Informationen, die sie für einen umfassenden Eindruck benötigen – und dazu gehören neben Worten eben auch alle emotionalen Nuancen wie Stimmton, Sprechtempo, Gesichtsausdruck und vieles mehr.

Umgekehrt sind Führungskräfte auf sofortiges Feedback angewiesen, um zu beurteilen, wie gut ihre Ausführungen aufgenommen werden.

Starke Beziehungen durch nonverbale Kommunikation

Die nonverbale Verbindung zwischen Individuen ist teilweise sogar so stark, dass wir, wenn wir in echter Beziehung zu jemandem stehen, unbewusst unsere Körperpositionen, Bewegungen und sogar unsere Atemrhythmen mit denen von ihnen vergleichen.

Wenn die Menschen dem Vorschlag Ihres Chefs oder Ihrer Chefin nicht zustimmen, müssen die Führungskräfte in der Lage sein, zu erkennen, was passiert – und schnell reagieren können. Gute Körpersprachkenntnisse können helfen, Ideen mit mehr Glaubwürdigkeit zu präsentieren und Ihr persönliches Charisma authentisch zu präsentieren. Körpersprachliche Kompetenz wird auf diese Weise Teil der persönlichen Marke einer Führungskraft.


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