IBM war 1980 Vorreiter, lange Zeit war es gang und gäbe: Das Arbeiten im Homeoffice. Doch dann der Schnitt: Nach über 25 Jahren rudert das Unternehmen zurück, zusammen mit vielen anderen. Die Mitarbeiter sollen wieder im Büro arbeiten, Schulter an Schulter. Für viele Arbeitende ärgerlich, für unsere Alltagskommunikation aber ein großes Plus.

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Vorteile des Homeoffice

Eigentlich war und ist das Homeoffice doch eine gute Idee. Keine langen Arbeitswege, keine verstopften Straßen oder überfüllte öffentliche Verkehrsmittel mehr. Stattdessen dort arbeiten, wo man sich wohlfühlt. Zwischendurch mal die Kinder aus der Schule holen, das Mittagessen kochen oder die kranke Schwiegermutter besuchen, alles kein Problem.

Solange die Arbeit gewissenhaft erledigt wird. Aber dafür lassen sich ja Richtlinien festlegen und Zeiten vereinbaren, in denen man für Kollegen und Vorgesetzte erreichbar ist. Und doch bleibt eine Sache auf der Strecke: Die alltägliche Kommunikation im Büro.

Das Ende des Homeoffice: Soziale Kontakte für mehr Kreativität fehlen

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Ein inspirierendes Miteinander, reger Gedankenaustausch und ein fröhliches Umfeld prägen im Idealfall den Büroalltag – und tragen maßgeblich zur Kreativität bei. Das kann freilich zu Hause auf dem Sofa oder im kleinen Heim-Büro gar nicht gegeben sein. Selbst das alltägliche Telefongespräch oder die Skype-Konferenz machen das nicht wett. Die Devise lautet: Back to the roots – back to communication.

Denn wir Menschen brauchen soziale Kontakte, eine merkliche Anerkennung und Wertschätzung sowie eine gewisse Verbundenheit zum Unternehmen. Führungskräfte verlieren unterdessen schnell mal den Überblick, was die eigenen Mitarbeiter zu Hause eigentlich so machen. Hier käme das Vertrauen ins Spiel. Viele Unternehmen halten Kontrolle jedoch für die bessere Option…

Quality-Time: Kommunikation ist nicht gleich Kommunikation

Dass viele Firmen ihre Angestellten wieder im Büro präsent sehen wollen, liegt auch am unausweichlichen Trend der Agilität. Agiles Arbeiten gewinnt immer mehr an Zuspruch und steht mittlerweile gleichbedeutend für einen teambasierten Ansatz. Weg von den Einzelkämpfern in ihren Einzelbüros, hin zu Kollaboration und Teamwork.

Agile Teams arbeiten cross-funktional und fachübergreifend zusammen, was durch die räumliche Nähe auch ideal funktionieren kann. Entscheidungen werden schneller gefällt, es herrscht Transparenz und Wissensteilung. Ständige Feedbacks verbessern die Arbeit stetig. Und dazu die verbesserte Kommunikation.

Büro-Kommunikation unterscheidet sich erheblich digitaler Kommunikation

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Denn die Alltagskommunikation im Büro unterscheidet sich essentiell von E-Mail-, Telefon- oder Skypegesprächen. Im „klassischen“ persönlichen Gespräch sind wir automatisch viel emotionaler, spontaner und nachlässiger. Unsere Sprache variiert dabei, je nachdem mit wem wir im Dialog stehen und in welcher Rolle wir uns befinden. Und: Wir müssen immer präsent sein.

Das bedeutet, wir konzentrieren uns auf den Moment, nehmen den Gesprächspartner ernst und interessieren uns wirklich für die Probleme des anderen. Das klappt nun mal am besten von Angesicht zu Angesicht. Keine E-Mail und kein (Skype-) Telefonat ersetzen das persönliche Gespräch, in welchem wir unser Gegenüber sehen, ihm auch ohne digitalen Helfer in die Augen schauen und anhand seiner Körpersprache deuten, ob wir ihm vertrauen können.

Remote Work oder Büro-Arbeit: Die Mischung macht es aus

Aber bedeutet das auch gleich das Ende des Homeoffice? Natürlich gibt es in dieser Debatte nicht nur schwarz und weiß. Nicht nur Homeoffice und nur Büroarbeit. Denn ein paar Tage Homeoffice können durchaus förderlich für die Arbeit sein, um dann wiederum ein paar Tage im Büro mit den Kollegen zu verbringen und effektiv im Team zu arbeiten.

Diese Abwechslung von Bürokommunikation und stillem Einzelarbeiten im Wohlfühl-Umfeld könnte für Viele der perfekte Kompromiss sein. Gerade bei agilen Teams ist Selbstverantwortung ein entscheidendes Stichwort. Deshalb sollten die Mitarbeiter ruhig selbst entscheiden können, wann Teamarbeit und wann Arbeit im Homeoffice Sinn machen. Eine Win-Win Situation – für Unternehmen und Mitarbeiter.

9 Tipps für den produktiven Wechsel zwischen Home-Office und Büro

Worauf sollten wir aber nun achten, damit dieser Wechsel zwischen Hom Office und Team-Work im Büo reibungslos klappt? Und worauf sollten speziell Home-Office-Arbeiter achten, wenn sie produktiv arbeiten wollen. 9 Tipps.

  1. Der Geräuschpegel muss stimmen: Sowohl im Homeoffice als auch im Büro gilt: Jeder sollte den Hintergrund-Geräuschpegel haben, den er braucht. Die einen arbeiten besser mit einem gewissen Geräuschpegel im Hintergrund, die anderen brauchen Musik, wieder andere absolute Ruhe. Das hängt vom jeweiligen Konzentrationslevel ab, der einem im Idealfall nicht durch äußere Umstände aufgezwungen werden sollte. Darum: Jeder wie er es mag.
  2. Persönliche Treffen müssen sein: Wie schon erwähnt ist es manchmal unabdingbar, sich mit Kollegen auch persönlich zu unterhalten – sowohl fachlich als auch persönlich. Diese Möglichkeit sollte gegeben sein. Hier können z.B. auch Coworking-Spaces eine Lösung sein
  3. Grenzen nicht verwischen Lassen – Büro bleibt Büro: Die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit sollten nach Möglichkeit auch im Homeoffice so gut wie möglich getrennt sein. Daher sollte das Homeoffice auch optisch wie ein Büro aussehen – und nicht wie ein Schlaf- oder Ankleidezimmer mit PC und Drucker. Auch psychologisch ist es besser, wenn man nicht ständig Bett und Sofa im Visier hat.
  4. Die passende Arbeitsatmosphäre: Außerdem hilft Minimalismus, denn ein überfülltes Büro sorgt für Unruhe und bietet zu viele Ablenkungspunkte. Also ist regelmäßige Ausmisten und Aufräumen angesagt. Alles was man nicht jeden Tag braucht, wird verstaut – oder gleich entsorgt. Gleichzeitig sollte man aber auf die richtige Beleuchtung, rückenfreundliche Sitzmöbel und Pflanzen für das passende Raumklima achten.
  5. Ziele im Blick behalten: Wichtig ist eine produktive Grund-Stimmung: Vielleicht hilft es, die eigenen  zu visualisieren, um sich zu motivieren, etwa an die nächste Reise, das Haus, das Auto – oder ganz einfach der Wunsch etwas produktives zu schaffen. Wichtig ist, einen entsprechenden Motivator zu haben.
  6. Berufliche Kleidung: Was auch hilft, eine Arbeitsatmosphäre im Homeoffice herzustellen: Morgens früh aufstehen, duschen, anziehen – als man ins Büro gehen würde.
  7. Einem festen Tagesplan folgen: Im Homeoffice warten auch viele Ablenkungen. Um sich davon zu lösen und das Girn in eine produktive Stimmung zu versetzen hilft es, einem festen Tagesplan zu folgen. Z.B. Zuerst eMail checken und gleich beantworten. Dann zur ersten Aufgabe übergehen und diese konzentriert ausführen. Alle Töne am Computer und Handy ausschalten, damit man durch eingehende Nachrichten nicht gestört wird. Aus Facebook ausloggen, Skype auf „bitte nicht stören” stellen. Und dann die Aufgabe erledigen.
  8. Leistungsphasen nutzen: Jeder Mensch hat unterschiedliche Phasen, in denen er besser oder schlechter arbeiten kann. Die einen sind schon morgens um 5 Uhr fit bei der Arbeit, andere arbeiten lieber bis spät abends. Stoffwechsel, Organtätigkeit und Konzentrationsfähigkeit verändern sich während eines Tages erheblich. Wer seinen eigenen Typ kennt, kann die eigene Kreativität und Produktivität deutlich verbessern. Hierin liegt auch der größte Vorteil des Homeoffice: Man kann seine Arbeit eigenständig einteilen und z.B. schwierige Aufgabenin den Hochphasen erledigen.
  9. Raus an die frische Luft: Ein weiterer großer Vorteil ist die Möglichkeit, während der Arbeit immer mal wieder rauszugehen und frische Luft sowie neue Ideen zu schnappen – auch wenn man nur zum Mittagessen oder zum nächsten Cafe spaziert oder in der Sonne ein Eis isst. Oder man nimmt seine Arbeit gleich mit. Nach einer kurzen oder längeren Büroabstinenz geht man auch gerne wieder zurück.

Fazit: Homeoffice vs. Büro – jeder muss die Arbeitsweise finden, mit der man am produktivsten ist

Trotz aller Tipps: Das Wichtigste ist am Ende des Tages, dass jeder bei der Arbeit so glücklich und motiviert ist, wie es geht. Und dass man nie aufhört, seine Arbeitsumgebung noch besser und schöner zu gestalten. Dazu gehört auch, den idealen Ort für Austausch und Kommunikation zu schaffen.

Außerdem es geht doch vor allem darum, dass jedes Unternehmen seinen Mitarbeitern vertrauen sollte: Dass nämlich diese für sich diejenige Arbeitsmethode und -umgebung finden und nutzen, in der sowohl ihre Produktivität als auch ihr Wohlbefinden am größten sind. Nur dann können auch alle davon profitieren.


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