The BizDojo ist in Neuseelands Hauptstadt Wellington und in Auckland ist das südlichste Coworking-Space der Welt. Die Abgeschiedenheit des Landes, das ziemlich isoliert im Pazifik liegt, macht erfinderisch: Der Community-Gedanke wird hier besonders groß geschrieben.

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Kreativität nicht nur im Hobbitland

Während vor allem in Wellington gerade die Hobbitmania ausgebrochen ist, arbeiten in The BizDojo kreative Mensche aus allen Teilen des Landes zusammen an ihren Projekten. Die Kreativszene in Neuseeland besteht aus deutlich mehr als aus “Herr der Ringe”.

In dem Coworking-Space arbeiten nicht nur Illustratoren, Webdesigner, Videoeditoren, App-Entwickler zusammen, sondern auch Gartenarchitekten und sogar eines der wichtigsten Unternehmen der neueseelänsichen Kunst– und Kreativszene, http://www.thebigidea.co.nz, eine vor 10 Jahren gegründete Künstlercommunity mit mittlerweile 60.000.

Design und Branding aus der Community

Die meisten Coworker arbeiten im Bereich Technologie, Design und erneuerbare Energien. Das Innendesign und auch das Branding von The BizDojo, bei dem sich traditionelle Maori-Stil-Element und modernstes Design mischen, wurde wurden von Leuten entworfen, die hier arbeiten – natürlich nicht umsonst:

“Wir bezahlen, was wir mögen,” erklärt mir Coworking-Gründer Nick Shewring, den ich in seinem Büro in Auckland traf. Hier wird Austausch groß geschrieben:

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Offene Schreibtische ab 250 Dollar im Monat

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Die Schreibtische stehen alle offen im Raum, allerdings gibt es drei geschlossene Meeting-Räume. Die Stühle sind, im Vergleich zu diversen Coworking-Spaces mit Holzstühlen, bequem und ergonomisch.

Die Preise sind gestaffelt: Für einen Tag in der Woche zahlen die Coworker 250 Dollar im Monat. Für drei Tage in der Woche 460 Dollar im Monat und 735 Dollar als Vollzeit-Coworker. 60 Prozent arbeiten hier Vollzeit, die restlichen 40 Prozent in Teilzeit und von Fall zu Fall.

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“Wer Vertrauen hat, bekommt auch etwas zurück”

Die Vollzeit-Coworker haben 24 Stunden am Tag und sieben Tage in der Woche unbegrenzt Zugang. Doch auch für die Teilzeit-Coworker gibt es keinerlei Kontrollen, alle haben einen Schlüssel: “Man muss den Leuten vertrauen entgegenbringen, dann kommt auch was zurück”, meint Nick: “Die Leute nutzen das nicht aus!”

Es gibt auch Leute aus dem Ausland. “Wir hatten gerade einen Gast aus London, der den Winter hier verbracht hat”, erzählt Nick und freut sich: “Nun habe ich einen Kontakt nach London.”

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Coworking All-Inclusive

Die Preise scheinen auf den ersten Blick teuer, doch im inklusive sind auch alle Services: Kaffee, Alkohol, Milch, Wifi, ein Drucker, die Lagerung von Essen im Kühlschrank und die Benutzung der Meeting-Räume.

Die Coworker können die Meeting-Räume auch für Workshops nutzen. Gebucht werden die Meeting-Räume über GoogleDocs.

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Vom Home-Office zum Coworking-Space

Die Motivation, ein Coworking-Space zu gründen, war eine ähnliche, wie ich sie bei vielen anderen Spaces weltweit erlebt habe: Nick arbeitete ursprünglich zu Hause, aber das frustrierte ihn: “Ich fühlte mich isoliert und hatte keinen Meetingraum.”

Für ein eigenes Büro aber waren ihm die Mieten in Auckland zu hoch, zudem ist der Gewerberraum rar. “Natürlich hätte ich in einem anderen Coworking-Space arbeiten können,” erzählt Nick.

 Coworking – in Neuseeland noch etwas völlig Neues

In Auckland gibt es bislang 12 Coworking-Spaces: “Die Definition hängt von der Betrachtungsweise ab, sagt er.” Generell sei Coworking in Neuseeland aber etwas völlig Neues: “Die Neuseeländer sind sehr schüchtern, so etwas kennen sie nicht”, sagt Nick.

Daher wollte Nick auch eine spezielle Idee verwirklichen: Die Leute sollten hier nicht einfach nur arbeiten, sondern als Community zusammenwachsen. Viele andere Coworking-Space, die er besucht hat, empfindet er als zu kalt und zu unpersönlich. Sein Konzept ist daher noch viel mehr auf Kooperation ausgelegt:

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Die Coworker ergänzen sich professionell

“Bei uns arbeiten nicht einfach nur Leute, die einen freien Schreibtisch suchen, sondern Menschen, die ihre Arbeit sehr ernst nehmen.” Die Zusammensetzung der Leute erfolgt daher nicht einfach zufällig, sondern nach einem bestimmten System, so dass sich die unterschiedlichen Professionen ergänzen – der Editor beispielsweise, der einen Grafiker sucht oder Designer, der einen Developer braucht.

Um den Austausch untereinander zu gewährleisten, beschäftigt The BizDoCommunity zwei Community-Managerinnen, die dafür sorgen, dass die Zusammenarbeit läuft: Sie bringen die Leute zusammen. Zum internen Austausch wird die Coworking-Plattform Yammer genutzt. So ist im Laufe der Zeit eine gut laufende Community entstanden, in der jeder jeden kennt.

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Digital Worker wollen auch mal mit den Händen arbeiten

Als im Juli 2011 die Zweigstelle des Coworking-Spaces in Wellington eröffnet wurde, nahmen die Leuten achtstündige Fahrten von Auckland auf sich und 30 Leute flogen nach Wellington, um bei der Eröffnung mitzuwirken: “Das hat mich damals stark beeindruckt, wie groß der Community-Gedanke ist,” sagt Nick.

Doch nicht nur das: Das Coworking-Space hat im Juli auch das Biz Dojo Co:Space eröffnet, ein sogenanntes Makerspace für handwerkliche und praktische Arbeit: “Wenn z.B. ein Designer seinen Entwurf direkt umsetzen will, geht er einfach auf die andere Straßenseite, bezahlt und kann die entsprechenden Maschinen nutzen”, erklärt mir Nick. Die Idee dahinter ist so simpel wie einfach: Es sei, so sagt er, für digital arbeitende Menschen ein großes Bedürfnis, auch mal physisch zu arbeiten.

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Kostenlos arbeiten in über 260 Coworking-Spaces weltweit

Den Community Gedanken verbreiten die Leute von The BizDojo aber auch über Neuseeland hinaus: Das Coworking-Space ist Teil der Online-Community.

“Wir sind partnerschaftlich verbunden mit über 260 Coworking-Spaces in Rom, Alessandria oder Buenos Aires. Und da Neuseeländer gerne reisen, können sie dann in den Partner-Spaces weltweit kostenlos arbeiten,” beschreibt mir Nick die Vorteile des Coworking-Networks.

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