Die Digitalisierung ist aus unserer Welt nicht mehr wegzudenken. Nun gilt es, diesen Status Quo zu akzeptieren und uns auf den Wandel einzustellen. Das Hauptaugenmerk sollte dabei allerdings darauf liegen, uns als Mensch dabei nicht zu verlieren. 3 Tipps.

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1. Klarheit gewinnen über den eigenen Standpunkt

Digitalisierung kann alles sein. Ob von dem einen als Jobkiller oder vom anderen als Allheilmittel bezeichnet, sollten wir die Digitalisierung weder als Fluch noch als Segen betrachten. Sie ist eine Tatsache! Nicht mehr und nicht weniger. Genau deshalb sollten wir gemeinsam auch dazu in der Lage sein, die Herausforderungen des Wandels anzugehen sowie den Change miteinander und menschlich zu gestalten.

Wo stehen wir auf unserem Weg in die Zukunft gerade? Wir müssen klären, welche Aufgabe und welche Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge uns in den vorhandenen Strukturen erwarten. Haben wir hier für Klarheit gesorgt, können wir entscheiden, welche Probleme wir mit Best-Practice lösen können und was wir notwendigerweise mit Try and Error angehen müssen. Sind wir in Richtung Zukunft unterwegs, gilt es den für uns passenden Weg zu finden.

2. Die Typologie von Kontexten kennen und beachten

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Im stetigen Wandel treffen wir immer wieder auf bekannte Strukturen, die uns auch im Change ein Stück weit Sicherheit vermitteln können. Bereits 1999 hat der walisische Forscher auf dem Gebiet des Wissensmanagements Dave Snowden das sogenannte Cynefin-Framework entwickelt. Im Jahr 2002 zum allgemeinen Strategie-Modell geworden, beschreibt es vier unterschiedliche Systeme bzw. Strukturen, in denen wir leben:

Geordnete Strukturen

Hier gibt es klare Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge: Wenn ich einen Stift in der Hand halte und die Hand öffne, dann wird der Stift zu Boden fallen. Das ist Physik. Das Schöne daran ist: Wir können vorausschauend denken, weil wir wissen, auf A folgt B. Es reicht also, für jedes Problem eine richtige Lösung zu erarbeiten. Einmal gefunden, kann ich diese Lösung beliebig oft reproduzieren. Wir bewegen uns in Systemen, in denen Best-Practice-Ansätze extrem hilfreich und valide sind und unbedingt auch eingesetzt werden sollten.

Komplizierte geordnete Systeme

Als gutes Beispiel dient das Auto. Verliert dieses Öl und wir bringen es in fünf verschiedene Werkstätten, kann es passieren, dass wir fünf komplett unterschiedliche Fehlerdiagnosen erhalten. Bei diesen komplizierten geordneten Systemen habe ich zwar immer noch klare Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge, aufgrund der teilweise bereits bestehenden Komplexität muss ich aber Experten heranziehen. Das lässt sich auch auf die Wirtschaft übertragen: Bestenfalls kommen alle zur gleichen Lösung, um ein Controlling System einzuführen oder eine neue Software zu integrieren. Schlimmstenfalls haben wir am Ende abweichende Lösungen, es gibt aber immerhin mehrere Good-Practice-Ansätze.

Komplexe Systeme

Da folgt zwar auch auf A logischerweise B, aber die Strukturen sind so verschachtelt und teilweise so unbekannt, dass wir die Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge nur in der Rückschau erklären können – sie sind aber nicht vorhersagbar. Ein gutes Beispiel ist das Wetter. Warum gibt es einen Sandsturm hier, wann entsteht ein Tsunami, warum genau dort und wo löst er sich wieder auf? Solche Szenarien lassen sich im Labor zwar nachstellen und wir können auch daraus lernen. Was allerdings beim nächsten Mal in der Realität passiert, können wir nicht vorhersagen.

Chaotische Systeme

Unter diese fallen zum Beispiel das Finanzsystem, die Weltpolitik oder im Geschäftsumfeld ein Change-Prozess. Hier gibt es so unendlich viele Einflussfaktoren, die die weitere Entwicklung bestimmen, dass wir keinen Einfluss mehr darauf haben. Bei chaotischen Systemen gibt es keine klaren Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge. Es gibt eine Vielzahl von Ursachen, eine Vielzahl an Kräften, die irgendwo wirken – aber das Ergebnis kann keiner voraussagen. Letztendlich führt es dazu, dass auch wir uns in dieser Welt ganz anders bewegen müssen.

3. Die Situation genau analysieren

Bilden diese vier Systeme oder Strukturen die Basis, kommt jetzt der entscheidende Schritt: Zu überlegen, in welchem Feld befindet sich die Aufgabe, die ich gerade zu bewältigen habe. Häufig nehmen wir uns nicht die Zeit dazu und agieren dann mit unserem Autopiloten. Kennt dieser nur Prozesse, dann suchen wir immer in der Prozessebene nach der Lösung für ein Problem. Sind wir jemand, der eher auf der komplexen Ebene unterwegs ist, gehen wir Aufgaben und Probleme auch so an: „O.k., dann probiere ich mal und schaue einfach, was passiert…“

Wie finde ich heraus, in welche Struktur mein Problem einzuordnen ist?

Gibt es einen klaren Ursache-Wirkungs-Zusammenhang? Oder ist das System eher komplex? Befinden wir uns in einem disordered Raum, helfen diese Fragen, um zu entscheiden, was das beste Mittel zur Wahl ist. Dann springt nicht der eigene Autopilot an, sondern wir steuern eine Vorgehensweise an, die der jeweiligen Situation am besten entspricht.

Unterstützt oder untergräbt die Technologie den Menschen?

Oft wird die Angst um den Verlust der Menschlichkeit als größte Befürchtung im Zuge der Digitalisierung genannt. Wir befürchten, dass es beispielsweise durch KI bald überhaupt keine Balance mehr zwischen uns als menschlichen und bekanntermaßen unperfekten Wesen und der so viel perfekteren „Natur“ der Technologie gibt. Wir befürchten, dass die Vercomputerisierung und Verdigitalisierung uns als Menschen einfach irgendwann ablöst.

Menschen mitnehmen

Wollen wir die Menschen in die Zukunft mitnehmen, müssen wir diese Ängste berücksichtigen – vor allem in der Führung. Wichtig ist es dabei, Skills in beide Richtungen auf- und auszubauen, also sowohl die Fähigkeiten, mit der Technik umzugehen, aber auch Kompetenzen, um nicht vollkommen von der Technologie abhängig zu sein. Dabei kann uns die Digitalisierung gute Dienste leisten – wenn wir die Zeitersparnis, die wir durch sie gewinnen, für mehr menschliche Interaktion einsetzen. Eine Idee ist es, Orte festzulegen und zu gestalten, an denen man sich bewusst persönlich trifft, also eine Balance zwischen digitalen und menschlichen Berührungspunkten schafft.


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