Unternehmen tun gut daran, ihre Mitarbeiter emotional an das Unternehmen zu binden. Doch viele Arbeitnehmer haben innerlich gekündigt. Was tun?

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Unternehmen: Einfach nur Irrenhäuser?

Bücher fassen in Worte, was viele Arbeitnehmer fühlen. Studien bestätigen es, und die Hirnforschung untermauert es: Unsere Motivation sinkt, weil die emotionale Bindung an den Arbeitgeber immer mehr abnimmt. Es mag bedenklich stimmen, dass ein solches Buch viele Menschen anspricht und großen Erfolg hat: Martin Wehrles “Ich arbeite in einem Irrenhaus” zieht über den Schwachsinn her, der in vielen Unternehmen abläuft. Dabei ist es nichts Neues, dass diese Zustände in Unternehmen kritisiert werden.

Schon vor Jahren stellte Corinne Maier in “Die Entdeckung der Faulheit” die These auf, dass in Firmen vor allem diejenigen ihren Job behalten, die es verstehen, sich das Leben so angenehm wie möglich zu machen – und empfahl dementsprechend, sich mit einem möglichst unwichtigen Pöstchen aus der Schusslinie zu bringen. Auch dieses Buch wurde seinerzeit zum Bestseller.

Die emotionale Bindung von Mitarbeitern an ihr Unternehmen

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Den Gallup Engagement Index – eine Befragung zur Stärke der emotionalen Bindung deutscher Arbeitnehmer –  wird jährlich neu aufgelegt. Dabei konfrontiert die Unternehmensberatung Gallup zufällig ausgewählte Arbeitnehmer mit Aussagen zum Arbeitsplatz bzw. -umfeld.

Basierend auf dem Ausmaß der Zustimmung zu den Aussagen werden die Antworten der Kategorie “ohne emotionale Bindung”, “geringe emotionale Bindung” oder “hohe emotionale Bindung” zugeordnet.

Die Mehrzahl macht Dienst nach Vorschrift

Die Ergebnisse sind jedes Jahr in Etwa gleich: Etwa ein Fünftel aller Angestellten haben innerlich gekündigt, fast drei Viertel machen Dienst nach Vorschrift und nur der kärgliche Rest ist überhaupt bei der Sache. Und jedes Jahr scheinen die Leute weniger Lust auf ihre Unternehmen zu haben.

Nun kann man natürlich die Beweggründe zu dieser Befragung kritisieren, denn Gallup macht solche Studien ja nicht ohne Grund: Es möchte seine Dienstleistung verkaufen, mit deren Hilfe, so verkündet Gallup stolz auf seiner Website, “sich die Produktivität von Unternehmen durch entsprechende Maßnahmen zur Steigerung der emotionalen Mitarbeiterbindung nachweisbar und erheblich verbessern lässt.”

Guter Abgang statt ex, hop und weg?

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Doch was bedeutet es eigentlich genau, dass es solche Studien und solche Angebote überhaupt gibt? Um es einmal klar auf den Punkt zu bringen: Viele Arbeitgeber scheren sich überhaupt nicht um ihre Angestellten.

Das zeigt sich auch immer dann, wenn Mitarbeiter entlassen werden. Das ist nämlich meist ein sehr unschöner Vorgang. Dabei ginge es auch anders als ex, hopp und weg: Studien zeigen nämlich auch. dass die meisten Ex-Arbeitnehmer dem Unternehmen verbunden bleiben möchten- z.B. in Alumni-Netzwerken. Auch Unternehmen könnten davon pofitieren: Sie können Mitarbeiter schnell wieder einstellen.

Viele Stellensuchende und Arbeitnehmer wollen gerne mit dem ehemaligen Arbeitgeber und seinen Mitarbeitern weiter in Kontakt bleiben. Der Wunsch ist verständlich, denn brechen mit dem Wegfall des Arbeitsplatzes auch die Kontakte zu Kollegen ab und das soziale Umfeld wird merklich kleiner. Daneben bleibt man natürlich auch über aktuelle Jobangebote in dem Unternehmen informiert.

Boomerang Hires: Positive Aspekte für Unternehmen?

Und auch aus Unternehmenssicht kann der Kontakt zu ehemaligen Mitarbeitern, gerade auch zu ausgeschiedenen Leistungsträgern, durchaus sinnvoll sein. Denn Unternehmen können beim Recruiting gezielt bereits bekannte und bewährte Kandidaten ansprechen. Ausgeschiedenen Mitarbeitern können sich so bei ehemaligen Arbeitgebern neue Karrieremöglichkeiten eröffnen.

So führen viele Firmen Austrittsinterviews mit ausscheidenden Mitarbeitern und einige Arbeitgeber bauen so genannte Alumni-Netzwerke auf, um ehemalige Angestellte weiterhin an das Unternehmen zu binden. Diese “Netzwerke für Ehemalige” kommen gut an: Viele ehemalig und Bewerber würden gerne in das  Alumni-Netzwerk eines Unternehmens aufgenommen werden und wünscht sich sogar eine mittlere bis enge Beziehung zum ehemaligen Arbeitgeber.

Wie können Alumni-Netzwerke bei der Mitarbeiterbindung helfen?

Alumni-Netzwerke kennt man sonst nur von Hochschulen. Aber auch für Unternehmen bieten sie eine optimale Möglichkeit, mit ehemaligen Mitarbeitern in Kontakt zu bleiben. Wenn sie wirklich vernünftig eingesetzt werden.

Das Phänomen dieser so genannten Boomerang Hires, im Rahmen derer ehemalige Mitarbeiter wieder für das Unternehmen gewonnen werden, wird speziell in oberen Hierarchieebenen bei den so genannten Professionals eine wichtige Rolle spielen, da insbesondere für diesen Hierarchiestatus zukünftig eine Angebotsknappheit erwartet wird.

Emotionale Bindung darf nicht nur auf dem Papier stattfinden

Das klingt natürlich alles sehr schön,  klappt aber nur, wenn die Mitarbeiterbindung auch von beiden Seiten gewünscht und ernst genommen wird. Das ist jedoch nicht immer der Fall, denn oft entsteht Groll. Es gibt ja auch viele Beschäftigte, die nie mehr mit dem Ex-Arbeitgeber kommunizieren wollen. Außerdem ist in vielen Fällen klar ersichtlich, dass Unternehmen schonmal vorbauen für den Fall einer möglichen Angebotsknappheit.

Das sind jedoch häufig nichts weiter als reine Worthülsen. Echte emotionale Bindung an das Unternehmen besteht nicht nur auf dem Papier oder aus regelmäßigen Rund-eMails: Es müssen z.B. im Falle von Alumni-Netzwerken auch Treffen, Vorträge, Seminare usw. veranstaltet werden, die das ehrliche Interesse der Unternehmen an ihren Mitarbeitern zeigen. Sonst fühlen dieses sich schnell veräppelt und das will ja schließlich keiner.


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