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Offenlegung & Urheberrechte: Bildmaterial erstellt im Rahmen einer kostenlosen Kooperation mit Shutterstock.
Von Simone Janson (Mehr) • Zuletzt aktualisiert am 15.04.2024 • Zuerst veröffentlicht am 29.04.2019 • Bisher 5240 Leser, 1323 Social-Media-Shares Likes & Reviews (5/5) • Kommentare lesen & schreiben
Burnout-Situationen können verhindert werden – bedingen aber eine Änderung unseres Verhaltens. Konkrete Maßnahmen dafür können überraschend einfach sein.
Unsere heutige Arbeits- und Lebenswelt verlangt einiges von uns ab. Technologie wirkt dabei nicht immer nur unterstützend, sondern macht viele von uns auch zu Getriebenen.
Wer den Lebenslauf von Miriam Meckle liest, der wundert sich nicht, dass sie an Burnout erkrankte: Zunächst Journalistin, im Jahr 1999 jüngste Lehrstuhlinhaberin Deutschlands, 2001 Staatssekretärin und Regierungssprecherin von Nordrhein-Westfalen, später Professorin und Direktorin am Institut für Medien- und Kommunikationsmanagement der Universität St. Gallen und Chefredakteurin der Wirtschaftswoche.
Doch Burnout überfällt nicht nur besonders erfolgreiche Promis: Nach Untersuchungen deutscher Betriebskrankenkassen ist jeder zweite Arbeitnehmer in unserem Land von Burnout bedroht. Burnout ist ein Prozess, der sich über Wochen und Monate, manchmal über Jahre hin erstreckt und durch Dauerstress ausgelöst wird. Alleinerziehende Mütter mit Vielfachbelastung, Selbständige ohne die Möglichkeit, zu delegieren oder Hausfrauen, die Familie, Haushalt, Kinder und womöglich die Pflege der Eltern managen, dürften mindestens in gleichem Maße bedroht sein wie erfolgreiche Manager oder Prominente wie Miriam Meckel. Burnout trifft die Fleißigen. Die, die brennen für das, was sie tun. Denn, nur wer gebrannt hat, kann ausbrennen.
Ein Faktor aber, der in den letzten Jahren zunehemend aktuell wird, ist die Überforderung durch die moderne Technik und das Gefühl, ständig und rund um die Uhr auf Abruf bereit stehen zu müssen. Hier noch eine eMail, da noch ein Tweet, da eine SMS. Ständig hat man das Gefühl, antworten und kommunizieren zu müssen. Und die Grenzen zwischen Beruf und Privatleben verschwimmen immer mehr.
Meckel etwa hatte noch kurz bevor sie an Burnout erkrankte und sich in Behandlung begeben musste, in ihrem Buch “Das Glück der Unerreichbarkeit” zu ihrer Überforderung durch die moderne Technik bekannt. Darin zeigt sich Meckel als Sklavin ihres Blackberrys, der sie unentwegt zur Kommunikation zwingt, ihr keine Zeit zu notwendigen Ruhepausen lässt und auch in jede noch so private Situation eindringt. Auf Seite 139 ihres Buches charakterisiert sie treffend, wohin die Reise geht:
Neo-Nomaden werden Schritt für Schritt zum Normalfall unserer Arbeits- und Lebenswelt. Arbeit wird immer stärker ‘virtualisiert’, Stichwort Conference Call. Wir können alles überallhin mitnehmen, was wir zum Arbeiten brauchen. Das erleichtert einerseits die Mobilität und lässt es beispielsweise auch einmal zu, schon donnerstags nach Hause oder erst dienstags ins Büro zu fahren. Andererseits bedeutete es, dass zu Hause eben nicht das Privatleben beginnt, sondern die Arbeit unter anderen Vorzeichen und in anderer Umgebung fortgesetzt wird.
Doch ist Burnout tatsächlich die logische Folge einer gesellschaftlichen Entwicklung, in der nur am Ball bleibt, wer ständig erreichbar ist und schnellstmöglich reagieren kann? Das klingt beängstigend logisch – und ist doch die falsche Schlussfolgerung. Denn an unserer Überforderung tragen nicht etwa die technische Entwicklung oder andere Menschen schuld, sondern alleine wir selbt. Und nur wir selbst können etwas dagegen tun.
Doch beim Lesen von Meckels Buch scheint immer wieder durch, dass das eigentliche Problem nicht die Technik, sondern vor allem unser Umgang mit ihr ist: Denn vereinfacht gesagt ist das Grunddilemma unser Wunsch nach Liebe, gesellschaftlicher Anerkennung und Erfolg.
Sarina Pfauth hat Meckels Problem in der Süddeutschen Zeitung treffend analysiert:
Wie kann sich jemand überhaupt nach einem Burn-out zurückziehen, wenn er zuvor in einem solchen Geschwindigkeitsrausch gelebt hat?… Will so jemand in die offensichtliche Bedeutungslosigkeit eines kleinbürgerlichen Lebens verschwinden? Nein. Will Goldmund nicht mehr Narziss sein? Nein.
Und Meckel gibt das in einem Spiegel-Interview, das sie später nach ihrem Burnout – und nach Erscheinen eines weiteren Buches zum Thema – gab, selbst zu:
Ein Burnout entsteht ja auch dadurch, dass Sie dauernd alles schlucken und niemanden verletzen wollen, dass man anderen ständig erlaubt, in einen einzugreifen.
Daraus ergibt sich aber im Umkehrschluss: Wir können selbst etwas dafür tun, damit Burnout gar nicht erst entsteht. Diese 8 Tipps sind erstaunlich einfach:
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Simone Janson ist Verlegerin, Beraterin und eine der 10 wichtigsten deutschen Bloggerinnen laut Blogger-Relevanz-Index. Sie ist außerdem Leiterin des Instituts Berufebilder Yourweb, mit dem sie Geld für nachhaltige Projekte stiftet. Laut ZEIT gehört ihr als Marke eingetragenes Blog Best of HR – Berufebilder.de® zu den wichtigsten Blogs für Karriere, Berufs- und Arbeitswelt. Mehr zu ihr im Werdegang. Alle Texte von Simone Janson.
Unerreichbarkeit ist wirklich ein Luxus!
Das ist ja ein wirklich wichtiges Thema! Vielen Dank für den Super Artikel.
Es ist schade, dass es auf Blogs heutzutage so viele anonyme Diskussionen gibt – mit Realnamen zu diskutieren fände ich wirklich sinnvoller.
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