Bildsprache wird in Kommunikation und Marketing immer wichtiger: Denn richtig eingesetzte Bilder erwecken bei ihrer Zielgruppe Aufmerksamkeit, verursachen Emotionen und sorgen für Vertrauen. Doch worauf sollte man achten? 5 Tipps für die richtige Bildsprache.

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Bilder – mehr als Beiwerk

Die Zeiten, in denen Bilder nur als schmückendes Beiwerk von Texten gesehen werden, sind lange vorbei: Bildsprache, ob als Photographie oder Video, dominiert heute unsere Kommunikation.

Das gilt gerade auch für Social Media, wie der außerordentlich große Erfolg von Bildnetzwerken wie Instagram oder Pinterest zeigt. Der Grund: Bilder erregen unmittelbar und sofort Aufmerksamkeit und wecken Emotionen und sind daher viel eingägiger als Text.

Die Wirkung von Bildern kennen

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Daher sticht die Aussage eines Bildes die eines Textes oder der Bildunterschrift immer. Aus diesem Grund ist es ausgesprochen wichtig, sich mit der Wirkungsweise von Bildern und aktuellen Trends der Bildgestaltung auseinanderzusetzen.

Aus diesem Grund war ich kürzlich bei einem Photoworkshop im Hotel Das Kranzbach bei Garmisch-Partenkirchen, das eine ziemlich gelungene Kulisse für unsere Photographier-Experimente bildete.

Zum Workshop

Das Kranzbach gehört zu Deutschland besten Wellness-Hotels und hat auch einige kleinere Meeting-Räume für exklusive Veranstaltungen – ausführlich geschrieben habe ich über das Hideway für gestresste Manager bereits vor zwei Jahren.

Der zweitägige Workshop selbst wurde gehalten von meinen sehr engagierten und fachkundigen Kollegen vom preisgekrönten Isarblog: Monika Schreiner ist Bildredakteurin und arbeitet(e) u.a. für WundV oder Focus Money, Gerhard Bauer arbeitet im Vertrieb eines mittelständischen Unternehmens. Und ich muss sagen, ich habe dabei eine Menge über Bildsprache und aktuelle Trends gelernt.

5 Tipps für gute Photos

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Worauf ist aber jetzt zu achten, um mit seinen Bildern besser oder eingängiger Menschen zu erreichen? Meine 5 Learnings aus dem Workshop sind:

1. Goldener Schnitt

Um die Betrachter positiv zu stimmen, sollte das Bild möglichst harmonisch wirken. Das beginnt bereits bei der Wahl des richtigen Bildausschnitts und der Gestaltung des Bildaufbaus: Ideal ist es, wenn man sich beim fotografieren am Goldenen Schnitt orientiert:

Dabei handelt es sich um die Aufteilung des Bildes im Verhältnis 61,8% zu 38,2%, vereinfacht wird auch meist ein Teilungsverhältnis von zwei Drittel zu einem Drittel angegeben. In unserem Beispiel handelt es sich also um zwei Drittel Himmel und ein Drittel Gebäude, Berge und Wiese. Dies kann man natürlich auch umdrehen (Ein Drittel Himmel und Berge, zwei Drittel Wiese) oder aber das Bild rechts und links aufteilen, z.B. Gebäude rechts, und Himmel zu zwei Drittel auf der linken Seite.

Natürlich muss man sich nicht sklavisch an diese Vorgabe halten, vor allem wenn es gar nicht zu Bild passt. Das der goldene Schnitt aber so gut ankommt, hat einen einleuchtenden Grund: Diese Bildaufteilung wird von Menschen als besonders harmonisch empfunden, wahrscheinlich, weil sie in der Natur so oft vorkommt.

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2. Helle Photos vs. Dunkle Fotos

Gerade bei Instagram liegen sie voll im Trend: Helle, fast schon unnatürlich blasse Photos mit viel Weiß und Pastelltönen. Der Grund dafür ist jedoch nicht nur ästhetischer sondern auch psychologischer Natur: Helle Bilder wirken freundlicher, harmonischer und erwecken daher mehr Vertrauen, d.h. sie sprechen den Nutzer mit positiver Psychologie an.

Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, diese typische Instagram-Ästhetik zu erreichen. Zum Beispiel, indem man den Weißabgleich und die Belichtungzeit manuell einstellt. Aber auch mit dem fertigen Bild kann man noch jede Menge verändern, z.B. indem man mit einer App wie Lightroom oder Photoshop die Kontraste verstärkt und dannach die Sättigung verringert.

Das alles sieht schick aus, verleiht Instagram aber auch den Ruf, eine Kunstwelt zu sein, die vielen schlicht zu unnatürlich und unrealistisch ist. Und da es zu jeder Bewegung auch eine Gegenbewegung gibt, ist es zur Zeit geradezu in, Gegenstände und auch Landschaften besonders dunkel abzulichten, um sich bewusst von der gekünstelten Harmonie abzuheben. Auch bei Stadtaufnahmen ist die Dunkle Ästhetik gerade schwer angesagt, wie dieses gelungene Beispiel zeigt.

Auch hier gibt es natürlich einen psychologischen Hintergrund: Dunkel wirkt immer ein bisschen bedrohlich, mystisch, dramatisch, geheimnisvoll und als Photograph spielt man mit dieser Faszination. Allerdings muss der Dunkel-Effekt gekonnt eingesetzt werden – sonst kann es das Gegenteil bewirken!

Welchem der Trends man letztendlich folgt, ist darüber hinaus auch Geschmackssache, wichtig ist am Ende vor allem eine gewisse Konstistenz in der Bildsprache, praktisch eine eigene Handschrift, damit die Besucher wissen, wer man ist.

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3. Entsättigung

Ähnlich „in“ wie helle Bilder sind Photos mit ensättigter Ästhetik. Das bedeutet die Farbe wird praktisch herausgezogen, statt mit farbigen Knalleffekten dominieren in solchen Bildern beige, pastellige und graue Farbtöne.

Mir tut es oft leid, aus einem Bild mit tollen, leuchtenden Farben die Blau- und Rottöne herauszunehmen, muss aber zugeben, dass meine Bilder daher wie oft in Postkartenästhetik daher kommen. Die Entsättigung verleiht den Bildern hingegen eine reduzierte, edle ästhetik, ganz so wie sich das viele Instagramer wünschen. Zusätzlich kann man dann bestimmte Töne, etwa rote Lippen, besonders hervorheben. Ein gelungenes Beispiel für diesen Effekt findet sich hier.

Gleichzeitig kann Farbreduzierung auch ein Markenzeichen werden – wenn zum Beispiel in den Bildern eines Instagram-Accounts Grau- und Rottöne dominieren. Damit schafft man nicht nur ein stylisches Erscheinungsbild sondern kreiert einen einen einheitlichen Look in Ihrem Account, sozusagen eine ganz eigene Handschrift.

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4. Natürlichkeit

Gerade Instagram, aber auch sehr viele Photo-Apps bieten mittlerweile tolle Filter, mit sich aus langweiligen, unterbelichteten Aufnahmen tolle Effekte zaubern lassen, die zumindest auf dem kleinen Handy-Bildschirm auch wirklich gut aussehen.

Besonders beliebt sind dabei Dramafilter, die den Kontrast erhöhen, aber auch diverse Farbfilter, wie ich ihn auf diesem Bild verwendet habe.

Allerdings: Man sieht solchen Bildern auch immer an, dass sie bearbeitet wurden, mein Photo hier entstand etwa im April, wirkt aber wie im Herbst. Es hat zwar recht viele Likes bei Instagram bekommen, dennoch glaube ich, dass der Trend langfristig zu natürlich aussehenden Bildern geht, die möglichst dezent bearbeitet wurden.

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5. Perspektivwechsel

Das bringt mich zum letzten und vielleicht wichtigsten Punkt, den ich in diesem Workshop gelernt habe: Man muss sich entscheiden, ob man Bilder machen will, die gut ankommen oder ob man zumindest gelegentlich oder auch konsequent ganz eigene Wege und Ideen verfolgt.

Dafür empfiehlt es sich, immer mal wieder die Perspektive auf das fotografierte Objekt zu wechseln und z.B. mal auf einen Stuhl zu steigen, wie wir das im Workshop tatsächlich gemacht haben.

Es klingt so simpel, tatsächlich bietet aber der Blick von oben ganz neue, weitere An- und Aussichten und führt so zu ganz anderen Bildern.

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Fazit

Natürlich gibt es noch viele andere Trends und Tipps, die man behandeln könnte, Schrift auf Bild z.B., was ich gerade für Pinterest zunehmend wichtig finde. Oder auch das Spiel mit der Hintergrundschärfe.

Ich fand aber, dass wir aus diesem Workshop wirklich sehr viele nützliche Tipps und Anregungen mitgenommen haben und uns Das Kranzbach eine wirklich tolle Kulisse bot.


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