Heutzutage ist das Wissen um bestimmte Vorgänge oder Zusammenhänge zum vierten Produktionsfaktor – neben Arbeit, Boden und Kapital – geworden. Hier beginnt der Job des Informationsbrockers.

Berufsbild! Informationsbroker: Wissen ist Macht

Wissen ist Macht

Wie kommt z.B ein Politiker, der wiedergewählt werden möchte, oder ein Manager, der in seiner Firma eine neue Technologie einführen will, an die relevanten Informationen, die es ihm ermöglichen, seine Entscheidungen auf sichere Füße zu stellen und mögliche Risiken kalkulierbar zu halten? Zuerst einmal wird er feststellen, dass er ein Problem hat. Weil dieses Problem meist darin besteht, dass man von der Materie, um die es geht, einfach zu wenig weiß, spricht man von einem Informationsproblem. Und um dieses zu lösen braucht er jemanden, der sich auskennt und ihm die nötigen Informationen beschafft: Einen Informationsbroker.

Informations-Broker gilt, wie alles, was irgendwie mit Internet zu tun hat, als hipper Beruf. Aber wenn mitunter der Eindruck geweckt wird, jeder junge, risikofreudige Computerfreak könne mit der Jagd nach Daten reich werden, so ist anzumerken, dass ohne fundiertes fachliches und methodisches Wissen professionelles Information Broking nicht machbar ist.

Außerdem muss man bedenken, dass Informationsrecherche durch immer bessere Software zunehmend auch vom Endnutzer vorgenommen werden kann und die Bedienung der Datenbanken immer unkomplizierter wird. Wer also freiberuflicher Informationsbroker wird, sollte dies nur in Verbindung mit einer fachlichen Spezialisierung tun. In diesem Fall kann auch die Aufbereitung sinnvoll erfolgen, nur dann kann „Mehrwert“ geschaffen werden, für den der Kunde auch bereit ist, zu zahlen.

Die Bedeutung des Internets wächst

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Und vor allem die Bedeutung des Internets wächst. Die Deutschen verbringen immer mehr Zeit online: Das heißt: Der Medienkonsum steigt weiter an und das Internet hat sich mittlerweile auf Platz drei der tagesaktuellen Medien etabliert. Ein Symbol der Mediennutzung wird in den nächsten Jahren in den Hintergrund treten: die Couchpotatoe. Exzessive Fernsehnutzung kristallisiert sich tatsächlich als Phänomen älterer Zielgruppen und Menschen mit geringer Bildung heraus.

Abgelöst wird die Couchpotatoe von einem „Standup-Konsumenten“, der jederzeit und an jedem Ort das gesamte Content-Angebot zur Verfügung haben möchte. Dieser Umgang mit Medien hält momentan Einzug bei den jüngeren Zielgruppen, wird aber innerhalb der nächsten fünf bis zehn Jahre auch die Alltagsgewohnheiten der Mehrheit der Mediennutzer erobern. Mit 120 Minuten täglich verbringen die 14- bis 19-Jährigen schon jetzt mehr Zeit mit dem Internet als mit Fernsehen (100 Minuten) oder Radio hören (97 Minuten). Besonders attraktiv für Jugendliche sind multimediale Anwendungen und hier vor allem Videos im Netz: 92 Prozent der Jugendlichen rufen Videos ab und schauen live oder zeitversetzt Fernsehsendungen im Netz.

Medienbranche im Wandel

Daher sind neue Kommunikations- und Vermarktungswege gefragt: Es geht nicht mehr nur darum, den Kunden mit Werbung dazu zu überreden, ein Produkt zu kaufen. Moderne Mediendienstleister müssen abrücken von der Idee, dass Sie Ihrem Kunden einfach nur Wissen und Informatione vermitteln. Viel mehr müssen Unternehmen mit Ihren Kunden kommunizieren, sich von diesen Anregungen holen und gemeinsam mit dem Kunden neue Ideen entwickeln. Web 2.0 ist das Internet des User-Generated-Content und viele Medienunternehmen setzen bereits erfolgreich auf diese Strategie.

Die Bildzeitung fordert ihre Kunden auf, sich als Leserreporter zu betätigen, indem sie Schnappschüsse mit dem Handy oder der Kamera machen. Die Fotos können dann per E-Mail oder MMS eingesendet oder hochgeladen werden. Die Zeitung zahlt 500 Euro für jedes bundesweit gedruckte Foto. Für jedes Foto, das in einer Regionalform von BILD gedruckt wird, zahlt BILD 100 Euro. Veröffentlichungen im Internet sind honorarfrei. Man mag von dieser Idee halten was man will: Aus unternehmerischer Sicht erhöht Bild durch diesen User-Generated-Content auf kostengünstige Weise seine Reichweite.

Es vollzieht sich im Medienbereich also gerade eine dramatische Zäsur. Denn bis vor kurzem gab es in der Medienwelt eine klare Trennung: hier die passiven Nutzer, dort das Mediensystem, das die Nutzer mit Informationen füttert. Das sogenannte Social Web, das Mitmachinternet, hat dieses Struktur aufgebrochen – das und wird in den kommenden Jahren weitreichende Kreise ziehen weit über die Grenzen des Internet hinaus.

Spezialisten gefragt

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Und genau aus dieser Entwicklung heraus entstehen viele neue Berufsbilder und Geschäftsideen wie z.B. Onlineshop, Cooporate-Blogger, Informationsagentur, Internetdienstleister, Regionales Social-Network, Preissuchmaschine, Online-Fachmagazin für ein Nischenthema, Meinungsforum, Verleger von E-Books, Hörbuchmacher, Video-Blogger, PR-Texter.

Gute Chancen hat man aber eher mit einer Spezialisierung: Informations-Broker werden zukünftig im Gesundheitsbereichh stark gesucht sein: Gesundheitsinformationen werden nicht nur von Konsumenten, sondern auch von Ärzten, Physiotherapeuten etc. immer stärker nachgefragt. Mehr noch: Auf einem dezentralisierten und globalisierten Gesundheitsmarkt werden die Aktualität und barrierefreie Verfügbarkeit von Gesundheitsinformationen selbst Schlüsselmärkte sein. Ein Infobroker auf diesem Gebiet wird auf Gesundheitsportalen arbeiten, die große Informationsmengen in kürzester

Zeit bewerten und kommunizieren müssen. Außerdem wird er eine Mischung aus Gesundheitsexperteund IT-Spezialist sein müssen, denn nu rmit diesem Profil lassen sich die riesigen Informationsmengen den unterschiedlichen Bedürfnissen der Nutzer anpassen.

Wie sieht die Arbeit genau aus?

Informations-Broker recherchieren Fachinformationen, bewerten diese und präsentieren sie ihren Vorgesetzten oder Kunden. Sie sind also Informationsbeschaffer, die meist auf ein oder mehrere Fachgebiete spezialisert sind. Sie arbeiten vor allem mithilfe von Internet und von Spezialdatenbanken, greifen aber auch auf die Informationen in Archiven und Bibliotheken zurück. Informations-Broker müssen daher das gesamte Angebot an On- und Offline- Datenbanken oder konventioneller Datenpools des jeweiligen Fachgebietes überblicken und sicher in den verschiedensten Systemen recherchieren können.

Meist recherchieren Informations-Broker vorwiegend wirtschaftliche Fachinformationen wie Markt- und Branchenanalysen, Firmenprofile und Finanzinformationen. Sie wählen die für ihre jeweiligen Auftraggeber relevanten Informationen aus und optimieren auf diese Weise den Informationsfluss. Gegebenenfalls verarbeiten sie die Daten digital weiter, erstellen Pressespiegel, Berichte oder Zusammenfassungen in deutscher und englischer Sprache. Dies alles setzt eine gute Ausbildung und die entsprechenden mit Fachkenntnisse auf dem jeweiligen Gebiet voraus.

Ein Mineralwasserhersteller möchte aktuelle Marktdaten beziehen, um sich mit seinen Wettbewerbern zu vergleichen. Der Informationsvermittler kann innerhalb weniger Stunden mit Hilfe gedruckter Branchenübersichten, aber vor allem über Online-Datenbanken und aus dem Internet eine Fülle an Fakten zur Verfügung stellen: Marktumfang, Marktentwicklung, Umsätze der wichtigsten Abfüller in Deutschland und international, Wettbewerber-Analyse, Werbeausgaben, Absatzwege, Pro-Kopf-Ausgaben an Mineralwasser, Ausgaben für nicht-alkoholische Getränke, Nachfrage-Prognosen, Trends, z.B. zu Mehrwegverpackung und aufgedruckter Ökobilanz.

Wie arbeiten Informationsbroker?

Informations-Broker arbeiten in der Regle für Datenbankanbieter, Markt-, Branchen- und Finanzanalysten sowie Auskunfteien. Darüber hinaus können sie auch für Werbeagenturen, Rechtsanwaltskanzleien und Verlegern von Fachzeitschriften tätig sein.

Sind Sie in die Projekte von Unternehmen eingebunden, können auch der Aufbau und die Aktualisierung betriebsinterner Informationssysteme (Informationsmanagement), eine Tätigkeit als Unternehmens-, EDV- oder Technologieberater sowie das Erstellen von Online-Konzepten (z.B. für Verlage) zu ihren Aufgaben gehören. Darüber hinaus können sie auch innerhalb eines Unternehmens für die Informationsbeschaffung verantwortlich sein.

Sie sind Spezialisten im Umgang mit Datenbanken und Datennetzen. Ihre Kommunikationsstärke beweisen sie sowohl im Kundengespräch als auch bei professionellen Ergebnispräsentationen. Da sie oft international recherchieren, sind gute Englischkenntnisse erforderlich. Um mit der schnellen Entwicklung im Netz mitzuhalten, bilden sich Informations-Broker regelmäßig weiter.

Voraussetzungen, Existenzgründung, Aus- und Weiterbildung

Um diese Tätigkeit ausüben zu können, wird üblicherweise eine Aus- bzw. Weiterbildung im Bereich Informationsmanagement oder Dokumentation oder ein Hochschulstudium mit entsprechender Schwerpunktsetzung gefordert. Weitere Informationen: Deutsche Gesellschaft für Informationswissenschaft und Informationspraxis e.V.

Als Informations-Broker sind Sie freiberuflich tätig. Das bedeutet, Sie benötigen lediglich eine Steuernummer beim Finanzamt. Eine Gewerbanmeldung ist nicht erforderlich.


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