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Offenlegung & Urheberrechte: Bildmaterial selbst erstellt von Verlag Best of HR – Berufebilder.de®. Füssen Tourismus und Marketing hat die Recherchereise organisiert und unsere gesamten Reisekosten übernommen.
Von Simone Janson (Mehr) • Zuletzt aktualisiert am 27.09.2024 • Zuerst veröffentlicht am 11.02.2020 • Bisher 5240 Leser, 1927 Social-Media-Shares Likes & Reviews (5/5) • Kommentare lesen & schreiben
Wir kennen das alle: Billigflieger, überfüllte Züge, zu viele Menschen, Schlange stehen, zugige Bahnhöfe, Staus auf der Straße. Kein Zweifel, reisen bedeutet oftmals den puren Stress und nicht selten kommen wir total abgehetzt am Zielort an.
Das gilt natürlich auch für Urlaubsreisende, nur finden diese eher die Gelegenheit, sich dann an ihrem Urlaubsort wirklich zu erhohlen. Wer hingegen beruflich unterwegs ist, hat diese Möglichkeit oft nicht, denn meist schon gleich nach der Ankunft warten Meetings, Kundentermine, Events oder ähnliche weitere Stressoren auf die Reisenden.
Wenn es sich um eine Übersee-Reise handelt, kommt oft noch ein Jetlag hinzu. Ich erinnere mich, wie ich auf einer beruflichen Reise nach West-Kanada, auf der ich bereits morgens um 4 damit begann, eMails abzuarbeiten, einfach weil ich wach war und nicht mehr schlafen konnte. Umgekehrt bekomme ich zu Hause öfter mal eMails zu nachtschlafender Zeit, bevorzugt von StartUp-Gründern. Was mich zu einem weiteren Stressfaktor von geschäftlich vielreisenden Menschen bringt: Es gilt als chic und besonders produktiv, wenig zu schlafen und früh wach zu sein.
Für Dr. med. Hans-Martin Beyer, Ärztlicher Leiter des Medizinischen Versorgungszentrum Enzensberg in Hopfen am See und als Schlafexperte auch Mitglied im Netzwerk „Gesunder Schlaf durch innere Ordnung“ in Füssen sind es übrigens gerade die sehr ehrgeizigen, ambitionierten und im wahrsten Sinne des Wortes wachen Menschen, die unter solchen Stressfaktoren besonders leiden – und dadurch z.B. schlechter schlafen und früher am Morgen wach sind.
Es ist daher vermutlich kein Zufall, dass das frühe Aufstehen gerade in der StartUp-Szene in Mode ist. Von besonders erfolgreichen Persönlichkeiten ist immer wieder zu hören, wie produktiv sie am frühen morgen arbeiten können und im Volksmund heißt es ja nicht umsonst „Der frühe Vogel fängt den Wurm“. Wenn allerdings durch das Frühe Aufstehen die Schlafenszeiten deutlich verkürzt werden, ist das langfristig vermutlich genau so kontraproduktiv wir ständige Geschäftsreisen und Jetlags.
Zum Beispiel Jungunternehmer, vor allem im Technologiebereich, müssen sich laut der gängigen Meinung auf lange Arbeitszeiten und reduzierten Schlaf einstellen. Dabei stellt sich aber dann die Frage, wie produktiv diese Gründer im Endeffekt wirklich sind. So sah eins Michael Thomsen in einem Artikel im Forbes-Magazin von 2014 mit dem Titel „How Sleep Deprivation Drives the High Failure Rates of Tech-Startups“ einen Zusammenhang zwischen den schlechten Schlafgewohnheiten von Gründern und der hohen Zahl an gescheiterten Unternehmen in der Anfangsphase.
Es ist daher problematisch, wenn zu wenig Schlaf dann auch noch als besonders produktiv verherrlicht wird. Das gilt übrigens auch für Politiker und Wirtschaftsbosse, die bei kritischen Verhandlungen die Nacht zum Tag machen. Oder man denke an Ex-Yahoo-Chefin Marissa Mayer, die angeblich 130 Stunden die Woche arbeitete und dann am Tisch einschlief.
Auch Dr. Chris Winter schreibt in seinem Buch „Müde war gestern. Wie du deine Schlafstörung selbst behandelst und wieder Schlaf findest“, erschienen 2018 bei MVG, über den Zusammenahng von Gehirnfunktion und gutem Schlaf:
„2015 entdeckten die Wissenschaftler Antoine Louveau und Aleksanteri Aspelund unabhängig voneinander, dass das Gehirn sehr wohl über ein System verfügt, um Abfallprodukte zu entsorgen: das glymphatische System. Auch wenn sich die Wissenschaftler heute im Allgemeinen über dessen Existenz einig sind, schaffte es ein anderer Aspekt des glymphatischen Systems tatsächlich in die Schlagzeilen. Wissenschaftler entdeckten, dass vom glymphatischen System hauptsächlich das Abfallprodukt Beta-Amyloid (Aβ) entsorgt wird, das Protein, das sich im Gehirn von Alzheimer-Patienten ansammelt. Diese Tatsache alleine ist schon faszinierend, aber das ist noch nicht alles: Wenn wir schlafen, ist das glymphatische System um 60 Prozent produktiver, als wenn wir wach sind! Ist das nicht bemerkenswert? Wir verfügen nicht nur über ein System, das Abfallstoffe aus unserem Gehirn pumpt, sondern laut der Arbeit der Wissenschaftlerin Maiken Nedergaard und ihrer Kollegen funktioniert dieses Abfallentsorgungssystem deutlich besser, während wir schlafen. Vor dem Hintergrund dieses Wissens überlegen Sie einmal die langfristigen Konsequenzen eines schlechten Schlafes. Durch die Entscheidung, nachts lange aufzubleiben, verschlechtert sich die Fähigkeit Ihres Gehirns, die toxischen Abfallstoffe zu entsorgen, die sich tagsüber angesammelt haben. Stellen Sie sich Ihr Gehirn wie einen gewaltigen Ozeantanker vor. Das glymphatische System entspricht dabei der Bilge-Pumpe, die das Wasser abpumpt, das sich im Schiffsrumpf ansammelt. Fällt die Bilge-Pumpe aus oder funktioniert sie nicht effizient, sammelt sich immer mehr Wasser an und irgendwann sinkt das Schiff.3 Auch wenn dies mit ziemlicher Sicherheit keine vollständige Erklärung für die Entstehung der Alzheimer-Krankheit ist, kann es doch eine bedeutende Rolle spielen. Ein Artikel, der 2013 im Journal of the American Medical Association Neurology erschien, bestätigt diesen Mechanismus. In der dort zitierten Studie mit siebzig älteren Erwachsenen zeigte sich, dass die Probanden, die entweder über eine kürzere Schlafdauer oder häufigere Schlafunterbrechungen berichteten, eine höhere Konzentration an Aβ hatten. Noch eine Sache zum glymphatischen System: Es scheint besser zu funktionieren, wenn in Seitenlage geschlafen wird. Die Wissenschaftler Hedok Lee und Kollegen von der Stony Brook University haben bei Studien mit Nagern festgestellt, dass das glymphatische System am effizientesten war, wenn der Nager auf der Seite lag. Eine Verhaltensänderung, die Sie sofort umsetzen können, um Ihr Risiko für die Alzheimer-Krankheit zu verringern, ist also einfach, auf der Seite zu schlafen.“
Es zeigt sich also, es gibt jede Menge Gründe, gerade auch auf Geschäftsreisen für guten Schlaf zu sorgen, um bei wichtigen Gesprächen und Verhandlungen ausgeruht und produktiv zu sein. Um das zu erreichen, helfen manchmal schon ganz einfache Mittel, wie ich kürzlich bei meiner Reise nach Füssen in dem speziell für gesunden Schlaf von der Stadt zertifizierten Hotel Wiedemann feststellen konnte.
Die Kur-Stadt Füssen hat dort nämlich in Kooperation mit der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) eine Studie zu lebensstilbedingten Schlafstörungen durchgeführt, und auch einen Zertifizierungsprozess für Hotels entwickelt, der sich auf einen von der Hochschule Kempten entwickelten Kriterienkatalog stützt. Daher werden in vielen Hotels in Füssen die unten aufgelisteten Schlafgoodies für Gäste alle bereit gehalten.
Was aber tun Geschäftsreisende, die mit er Auswahl ihres Hotels nicht ganz so viel Glück haben? Ihnen hilft die nachfolgende Checkliste beim Packen:
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Simone Janson ist Verlegerin, Beraterin und eine der 10 wichtigsten deutschen Bloggerinnen laut Blogger-Relevanz-Index. Sie ist außerdem Leiterin des Instituts Berufebilder Yourweb, mit dem sie Geld für nachhaltige Projekte stiftet. Laut ZEIT gehört ihr als Marke eingetragenes Blog Best of HR – Berufebilder.de® zu den wichtigsten Blogs für Karriere, Berufs- und Arbeitswelt. Mehr zu ihr im Werdegang. Alle Texte von Simone Janson.
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