Mehr Erfolgserlebnisse?
Shop & Newsletter bieten sie Ihnen:
Beruflicher wie persönlicher Erfolg durch 12 Informations-Säulen sowie gratis Bonus-Tools von einem staatlich geförderten Verlag, beteiligt an EU-Programmen, engagiert für Klimaschutz und nachhaltiges Wohnen, ausgezeichnet mit dem Global Business Award als Publisher of the Year: Bücher, Magazine, Daten-Analyse. Print- und Onlinepublikationen sowie neuste Technik gehen dabei Hand in Hand – mit über 20 Jahren Erfahrung, Partnern wie dem Bundesbildungsministerium, Kunden wie Samsung, DELL, Telekom oder Hochschulen. Dahinter steht Simone Janson, referenziert in ARD, FAZ, ZEIT, WELT, Wikipedia.
Offenlegung & Urheberrechte: Bildmaterial erstellt im Rahmen einer kostenlosen Kooperation mit Shutterstock.
Von Roland Jäger (Mehr) • Simone Janson (Mehr) • Zuletzt aktualisiert am 01.03.2023 • Zuerst veröffentlicht am 19.03.2015 • Bisher 7147 Leser, 1157 Social-Media-Shares Likes & Reviews (5/5) • Kommentare lesen & schreiben
Chefs sollen in allererster Linie an das Wohl ihres Unternehmens denken – und das bedeutet, Mitarbeiter bei Vergehen auch mal anzumeckern. Büro-Sado-Maso alla Schuld– und Sühne ist fehl am Platz.
Was tun, wenn Chefs aber lieber gute Menschen sind und den Beichtvater spielen? Wie in diesem Beispiel: Herr Bock hat Mist gebaut. Seine ersten Entwürfe zur Marktanalyse, vom Vorstand letzte Woche bei ihm in Auftrag gegeben, liegen seit Tagen wie Blei in seiner Schublade. Er kommt einfach nicht aus den Puschen. Heute Abend sollte die Analyse fertig sein. Nun ist es 15 Uhr und es ist sonnenklar: Das wird nichts mehr.
Wie ein Häufchen Elend sitzt Herr Bock nun mit seinem Stückwerk im Büro seines Chefs und beichtet ihm alles. Ein wenig erinnert die Situation an Sado-Maso-Spiele, bei denen der Unterlegene am Ende dennoch die Oberhand hat.
Denn Herr Pfaff ist entsetzt: Es fehlen wichtige Daten, die Charts sind eilig zusammengeschustert und noch dazu strotzt das Ganze vor Rechtschreibfehlern. Aber dem armen Kerl auch noch den Kopf waschen? Immerhin hat der sich ja vertrauensvoll an ihn gewandt und ist auch so schon zerknirscht genug. Jetzt mit Sanktionen zu kommen, wäre ja glatt ein Vertrauensbruch!
Herr Pfaff beruhigt den armen Herrn Bock: Irgendwie wird er das mit dem Vorstand schon hinbiegen. Er sonnt sich in der Gewissheit, dass alle seine Mitarbeiter größtes Vertrauen zu ihm haben. Er wird gebraucht – ein gutes Gefühl, auch wenn es nur ums Händchenhalten geht. Und das reinste Büro-Sado-Maso sozusagen, bei dem es um Schuld, Vergebung und Sühne geht.
Die Rolle einer Führungskraft als Beichtvater ist dabei eine interessante Metapher, die einige wichtige Aspekte der Führungsarbeit hervorheben kann. Ein Beichtvater ist jemand, dem man seine Sorgen, Ängste und Fehler anvertraut, um Rat, Unterstützung und Vergebung zu erhalten.
In ähnlicher Weise können Führungskräfte eine solche Rolle einnehmen, indem sie ihren Mitarbeitern einen sicheren Raum bieten, in dem sie ihre Herausforderungen und Fehler offen ansprechen können. Daher kann es für Chefs und Mitarbeiter durchaus attraktiv sein, den Beichtvater zu spielen. Denn als Beichtvater können Führungskräfte:
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Rolle einer Führungskraft als Beichtvater auch ihre Grenzen hat. Führungskräfte sollten sich bewusst sein, dass sie keine professionellen Therapeuten oder Seelsorger sind und dass es Situationen geben kann, in denen professionelle Hilfe erforderlich ist. Es ist wichtig, die Grenzen der eigenen Rolle zu erkennen und Mitarbeiter bei Bedarf an entsprechende Ressourcen zu verweisen.
Die Rolle einer Führungskraft ist vielfältig und anspruchsvoll. Sie umfasst die Leitung eines Teams, das Treffen von Entscheidungen, das Setzen von Zielen und die Förderung der individuellen und kollektiven Leistung. In einigen Fällen kann es verlockend sein, auch die Rolle eines Beichtvaters einzunehmen – jemandem, dem man seine Sorgen und Ängste anvertraut und um Rat bittet. Jedoch gibt es gute Gründe, warum Führungskräfte diese Rolle nicht übernehmen sollten.
Um noch einmal zu unserem Eingangsbeispiel zurückzukehren: Leider hat Herr Pfaff nämlich vergessen, dass es sein Job ist, Leistung einzufordern. Konsequenzen bei mangelnder Leistung? Auf keinen Fall! Das wäre autoritär und absolut von gestern. Außerdem ist Nachsicht leichter, bequemer und kuscheliger. Nimmt Herr Pfaff sich überhaupt selber ernst? Oder hat er nur seinen Beruf verfehlt?
Seine Mitarbeiter haben sehr schnell spitz bekommen: Wenn Sie dem Chef ihre kleinen und großen Sünden beichten, erlangen sie – schwupps – sofortige Absolution. Zum Gewohnheitsrecht mutierte Nachsicht zeugt aber nicht von Größe sondern beweist lediglich Führungsschwäche und zieht mit absoluter Sicherheit Probleme nach sich. Probleme mit den Mitarbeitern, die sich entspannt zurücklehnen und immer weniger tun.
Und Probleme mit all den Mitarbeitern, die ihre Arbeit ordentlich machen. Denn die werden dazu immer weniger Lust verspüren. Die Hemmschwelle, lausige Qualität abzuliefern sinkt ins Bodenlose. Und irgendwann gibt es einen großen Knall. Nicht von Herrn Pfaff, der wird dann irgendwo anders Wohlfühlfelder aufbauen. Jemand anderes wird mit der Axt kommen – und eine Schneise hinterlassen.
Es ist daher wichtig, die Grenzen der eigenen Führungsrolle zu erkennen und professionelle Unterstützung anzubieten, wenn Mitarbeiter mit persönlichen Problemen oder Konflikten konfrontiert sind. Indem Sie sich auf Ihre eigentlichen Führungsaufgaben konzentrieren und Ihre Mitarbeiter an die richtigen Ressourcen verweisen, können Sie ein gesundes und produktives Arbeitsumfeld schaffen.
Insgesamt sollten Führungskräfte die Rolle eines Beichtvaters nicht übernehmen. Beichte ohne Buße funktioniert nicht. Schützen Sie Ihre Mitarbeiter nicht vor den Folgen ihres Handelns. Das ist unfair und respektlos. Denn auch wenn einzelne oder gar ein ganzes Team gewohnt ist, ungestraft ineffizient sein zu können, wird irgendwann. Wenn Sie dagegen eine klare Linie vorgeben, kann eine Schieflage erst gar nicht entstehen.
Mit Klarheit meinen wir nicht autoritäres Gehabe! Wer autoritär ist, lässt seinen Mitarbeitern keinen Handlungsspielraum. Klarheit heißt: Ich als Chef habe alles im Auge. Und wenn die Arbeit nicht gemacht wird, dann werde ich einschreiten. Mit einer solchen Vorgabe wissen die Mitarbeiter genau, woran sie sind. Und sie haben die Chance, ein eventuelles Fehlverhalten abzustellen.
Diesen Text als PDF erwerben (nur zur eigenen Nutzung ohne Weitergabe gemäß AGB): Bitte schicken Sie uns nach dem Kauf eine eMail mit gewünschten Titel an support@berufebilder.de, wir schicken das PDF dann umgehend zu. Sie können auch Text-Reihen erwerben.
4,99€Kaufen
Egal ob es um das Erreichen von Zielen, die persönliche Entwicklung oder berufliche Fragen geht: Mit dem individuellen Beratungstool, ds Buchkäufer 6 Monate lang kostenlos nutzen können, erhalten Sie einen kompetenten Begleiter, der Ihnen 24/7 interaktiv zur Verfügung steht. Für komplexere Themen bieten wir spezielle Service-Leistungen.
19,99€ / pro Monat Buchen
Bis zu 30 Lektionen mit je 4 Lernaufgaben + Abschlusslektion als PDF-Download. Bitte schicken Sie uns nach dem Kauf eine eMail mit gewünschten Titel an support@berufebilder.de. Alternativ stellen wir gerne Ihren Kurs für Sie zusammen oder bieten Ihnen einen persönlichen regelmäßigen eMail-Kurs – alle weiteren Informationen!
29,99€Kaufen
Falls unser Shop Ihnen nicht Ihr Wunschthema bietet: Wir stellen gerne ein Buch nach Ihren Wünschen zusammen und liefern in einem Format Ihrer Wahl. Bitte schreiben Sie uns nach dem Kauf unter support@berufebilder.de
79,99€Kaufen
Roland Jäger, bekannt aus der Sendung Anne Will, ist Unternehmensberater, Bestsellerautor und Coach für Führungskräfte.Der studierte Diplom-Betriebswirt arbeitete zuvor viele Jahre er als Führungskraft für eine renommierte Privatbank und in einem bedeutenden Beratungsunternehmen. Schwerpunktthemen seiner Arbeit sind heute vor allem Führung, Kommunikation, Konfliktmanagement, Changemanagement und Selbstmanagement. Alle Texte von Roland Jäger.
Simone Janson ist Verlegerin, Beraterin und eine der 10 wichtigsten deutschen Bloggerinnen laut Blogger-Relevanz-Index. Sie ist außerdem Leiterin des Instituts Berufebilder Yourweb, mit dem sie Geld für nachhaltige Projekte stiftet. Laut ZEIT gehört ihr als Marke eingetragenes Blog Best of HR – Berufebilder.de® zu den wichtigsten Blogs für Karriere, Berufs- und Arbeitswelt. Mehr zu ihr im Werdegang. Alle Texte von Simone Janson.
Das Geheimnis optimaler Führung – 4/7: Nur nicht den Beichtvater spielen!: Chefs sollen in allererster Linie a… – Spannender BeitragKOpkfMxoSE
RT @SimoneJanson: Frisch gebloggt: Serie – Als Chef getarnt: Die Führungskraft als Beichtvater : Frisch gebloggt: S…
Serie – Als Chef getarnt: Die Führungskraft als Beichtvater: Chefs sollen in allererster Linie an d…
Schreiben Sie einen Kommentar