Meetingkultur in Deutschland: Der Chef kommt zu spät, der Sitznachbar schaut auf sein Smartphone und der Rest der Belegschaft diskutiert endlos ohne erkennbares Ziel. Systemische Moderation kann das ändern.

Moderation – das Attribut der Führungskräfte
Unternehmen agieren heutzutage global, in Projekten, Joint Ventures und wechselnden Teams. Ständig gehen wir neue Beziehungen ein, ob mit Kunden, Mitarbeitern oder Partnern. Die richtige Kommunikation innerhalb dieser Gruppen ist essentieller Bestandteil produktiver Arbeitsprozesse.
Doch in vielen Meetings dreht man sich letztendlich im Kreis. Dabei könnte man als systemischer Moderator eine produktive Kommunikationskultur etablieren – eine Kompetenz, die in der heutigen Arbeitswelt ungeheuer wichtig ist.
Neue Moderations-Kompetenzen für Führungskräfte
Für Führungskräfte bedeutet dies heutzutage, dass nicht nur fachliche Kenntnisse gefragt sind, sondern vor allem Kompetenzen, die dem Begriff “Führung” auch gerecht werden: Teams leiten, motivieren und gleichzeitig genügend Raum bieten, damit sich die Mitarbeiter kreativ entfalten können.
Die Ausbildung als systemischer Moderator vermittelt diese Kompetenzen, die es ermöglichen, eine spannende Außenperspektive einzunehmen sowie neben Zahlen, Daten und Fakten auch die Befindlichkeiten der Mitarbeiter wahrzunehmen und in die Lösungsfindung zu integrieren.
6 Tipps für systemische Moderation
Erfahren Sie mit den folgenden 6 Tipps, wie Sie als systemischer Moderator eine effizientere Kommunikationskultur etablieren
1. Kommunikation benötigt Moderation
Kommunikation ist die Basis jeder Zusammenarbeit. Damit jeder weiß, was er zu tun hat, braucht es eine gemeinsame Sprache – doch häufig reden wir aneinander vorbei. Gespräche transportieren Informationen und erhöhen die Effizienz der gemeinsamen Arbeitsprozesse – zumindest in der Theorie.
In der Praxis sind Teamgespräche oftmals Informationswüsten, in denen die Tagesordnung Punkt für Punkt dröge abgearbeitet wird. Doch Meetings sind komplexer als ein standardisierter Informationsaustausch zwischen Personen. Deshalb benötigen sie klare Rahmenbedingungen – hier kommt der Moderator ins Spiel!
2. Seien Sie neutraler Vermittler statt Alphatier
Die Rolle des systemischen Moderators ist klar definiert: Er ist unterstützender Begleiter im Meetingprozess, nicht inhaltlicher Experte und schon gar kein Alphatier, das die gesamte Aufmerksamkeit auf sich zieht. Offenheit gegenüber allen Teilnehmern und ein bewusstes Heraushalten aus fachlichen Diskussionen sind Grundvoraussetzungen für eine gelungene Moderation.
Dem Moderator kommt allerdings die Aufgabe zu, den Überblick zu bewahren und jederzeit alle Ideen, Meinungen und Stellungnahmen der Teilnehmer fruchtbar zu integrieren. Dabei muss er vor allem Haltung bewahren und authentisch vermitteln, dass alle Mitarbeiter, Kollegen und Projektpartner einen bereichernden Beitrag zur Lösung einer Fragestellung leisten können. Gelingt dies, kann die Heterogenität und Diversität der Gruppe mit ihren unterschiedlichen Erfahrungswerten zielgerichtet genutzt werden.
3. Das große Ganze im Blick
Gruppendynamiken sind hochkomplex, da nicht nur völlig unterschiedliche Persönlichkeiten in verschiedenen Beziehungen aufeinandertreffen, sondern starre Hierarchien zusätzlich die freie Kommunikation behindern. An dieser Stelle ist der systemische Moderator gefragt, der die gesamte Gruppe im Blick hat, bei Konfrontationen schlichtet – ohne zu werten – und die Gruppe immer wieder auf ihren Weg geleitet.
Vorarbeit ist wichtig – dennoch muss der Moderator jederzeit flexibel agieren können: Da kann die penibel ausgearbeitete Moderation durch eine einzelne Wortmeldung komplett über den Haufen geworfen werden. Es gilt aber: Die Zusammensetzung der Gruppe inklusive hierarchischer Verhältnisse sollte im Vorhinein sehr genau geprüft werden, um jeden Teilnehmer dort abzuholen, wo er gerade steht.
Generell muss sich der Moderator klarmachen, dass jeder einzelne Mitarbeiter seinen ganz individuellen Blick auf Themen und die anderen Gruppenteilnehmer hat. Zwar schauen alle auf eine gemeinsame Sache, doch sieht jeder etwas anderes. Die Aufgabe des Moderators liegt hier in der Abgleichung der Wahrnehmungen und Erwartungen der Gruppenteilnehmer.
4. Sorgen Sie für Wertschätzung
Diesen Erwartungen und manchmal sogar Ängsten gilt es, jederzeit offen und respektvoll zu begegnen. Die Wertschätzung der Teilnehmer und Beiträge wird in der systemischen Moderation großgeschrieben und gilt als Grundvoraussetzung für produktive Meetings. Diese offene Kommunikation soll dafür sorgen, dass nicht nur der Chef zu Wort kommt, sondern im rechten Moment derjenige, der eine konstruktive Anmerkung oder einen zielführenden Lösungsansatz beitragen kann.
Wertschätzung spiegelt sich auch in der gelebten Fehlerkultur wider: Werden Fehler sofort angesprochen und umgehend behoben oder wird hinter dem Rücken oder direkt beim Chef über Patzer gelästert? Auch hier ist der Moderator gefragt, den konstruktiven Umgang mit Fehlern zu fördern und Schuldzuweisungen unter den Teilnehmern zu vermeiden.
5. So erreichen Sie alle Teilnehmer
Mithilfe der systemischen Moderation erreichen Sie alle Teilnehmer einer Gruppe, ohne für Frustration oder Überforderung zu sorgen. Durch die offene Kommunikation können neue Ideen viel schneller angenommen und umgesetzt werden und Fallstricke bereits im Vorfeld aus dem Weg geräumt werden.
Neben der klaren Strukturierung der Meetings, lassen sich vor allem endlose Diskussionen vermeiden, die häufig Machtspielchen und Rangeleien untereinander zum Thema haben. Mithilfe systemischer Moderation eröffnet sich eine wirkliche gemeinsame Gestaltung des Unternehmens, ohne dass sich Filterblasen bilden oder starre Hierarchien kluge Mitarbeiter mundtot und tolle Ideen zum Rohrkrepierer machen.
Fazit: Was bringt systemische Moderation?
Letztendlich führt die kluge Moderation zu mehr Kreativität und Zufriedenheit innerhalb der Gruppe, was sich deutlich auf den wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens auswirkt.
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