Wir alle leben in Netzen von Beziehungen, privat wie beruflich. Wir kennen Menschen – und Menschen kennen uns. Bei allen Netzwerkaktivitäten geht es um den bewussten Aufbau und die Pflege unserer Kontakte. Doch introvertierte Menschen haben es dabei oft schwer.

Selbstdarstellung Kontaktpflege & Networking für Introvertierte: Hallo! Hier bin ich!

Introvertierte und Extrovertierte

Unsere Kontakte sind gerade für den Beruf besonders wichtig. In Netzwerken präsentieren wir uns, unsere Arbeit, Projekte und Ideen. Wir werden empfohlen, wir empfehlen und hören uns Empfehlungen an.

Die Fähigkeit, Kontakte zu anderen Menschen aufzubauen, ist bei jedem Menschen anders ausgeprägt. Es gibt die geselligen, extrovertierten Typen, die Freude und Kraft aus jeder Unterhaltung ziehen.

Und es gibt die leisen, introvertierten Zeitgenossen, die zuweilen viel Energie aufwenden müssen, um mit ihren Mitmenschen, besonders mit fremden, zu kommunizieren.

Psychologische Typen nach Carl Gustav Jung

Carl Gustav Jung definierte 1921 in seiner Arbeit “Psychologische Typen” erstmals Introversion und Extroversion als Merkmale, die eine Persönlichkeit wesentlich prägen.

Introvertierte sind, so Jung, eher nach innen orientiert, Extrovertierte eher nach außen, also zu Umwelt und Mitmenschen hin. Der Übergang zwischen den beiden Ausprägungen ist dabei fließend.

Intro?! Extro?!

Jung bewertete Menschen nicht nach dem Grad ihrer Introversion oder Extroversion. Für ihn waren beide Ausprägungen mit ihren Eigenheiten wichtig und wertvoll.

Aus Jungs Sicht ergänzen Intros und Extros einander und können sich gegenseitig helfen, ihre Perspektiven zu erweitern und neue Blickwinkel zu nutzen. Trotzdem haben es gerade die Intros in unserer lauten Welt nicht immer leicht  vor allem, was die Kontaktaufnahme mit anderen Menschen angeht.

Mutprobe Netzwerken

Netzwerke sind weder Klüngelläden noch konspirative Clubs (obwohl es Institutionen gibt, die schwer oder gar nicht zugänglich sind). Sie sind im Prinzip ein riesiger Umschlagplatz für Informationen.

Wir leben in einer Welt, die uns vieles anbietet und auch viele Entscheidungen abfordert. Deshalb hören wir gern hin, wenn andere uns Entscheidungen erleichtern – wenn wir z. B. einen Arzt suchen oder eine Steuerberaterin, einen Graphik-Designer oder eine gute Babysitterin.

Netzwerken für mehr Lebensqualität

Netzwerke können auch entlasten: etwa durch die Weitergabe eines Projekts, das zu weit weg von den eigenen Kernkompetenzen liegt. Oder durch eine gemeinsam organisierte Kinderbetreuung!

Zusätzlich bieten viele Netzwerkaktivitäten mehr Lebensqualität durch gemeinsamen Sport und Freizeitgestaltung, auch wenn sie professionelle Ziele haben: vom Golfen bis zum Bergsteigen und von gemeinsamen Reisen über entspannte Kaminabende bis zu gemeinsamen Kochaktionen. Gemeinsam haben alle gelungenen Netzwerkaktivitäten eines: Sie ermöglichen allen aktiv Beteiligten einen gegenseitigen Nutzen.

Ratgeber orientieren sich meist an Extrovertierten

Zum Thema Netzwerken, Kommunikation und Umgang mit Menschen gibt es viele kluge Ratgeber. Leider orientiert sich diese so gut wie immer an den “Extros”, also an Menschen, die sich in ihrem Verhalten dynamisch, spontan und gern nach außen öffnen.

Leise Menschen hingegen müssen sich ihre besonderen Stärken und auch ihre Hürden in der Kommunikation oft erst noch erschließen. Denn dieses vermeintlichen Nachteile können zum Vorteil werden, wenn man als leiser Mensch auf seine Bedürfnisse achtet.

Netzwerken mit den eigene Stärken und Bedürfnissen

Dabei müssen einige Fragen neu gestellt werden: Wie können Sie als leiser Mensch mit Ihren Stärken und Bedürfnissen netzwerken – also so, dass es zu Ihnen passt?

Im folgenden Beitrag gebe ich, ausgehen von den Stärken der leisen Menschen, Tipps, die eigenen Stärken richtig einzusetzen. Hier finden Sie einige Strategien, die eine Antwort auf diese Frage geben. Auf dieser Basis können Sie Ihren eigenen Plan entwickeln.