Wer innovative Ideen verwirklichen will, schafft das nur gemeinsam mit anderen. Die Region Reutte in Tirol zeigt eindrucksvoll, wie das gelingen kann.

Familienunternehmen als Erfolgsmodell: Innovation aus gemeinsamer Tradition

Reutte in Tirol: Ein Geheimtipp, der einiges zu bieten hat

Die Burgruine Ehrenberg liegt oberhalb der Gemeinde Reutte in Tirol, nur wenige Kilometer von der deutsch-österreichischen Grenze entfernt. Eine Gegend, die auch Österreich ein wenig als Geheimtipp gilt. Dabei hat die Naturparkregion so einiges zu bieten: etwa den Plansee, mit 2,87 km² immerhin der zweitgrößte See Tirols. Die pittoresken Stuibenfälle und den Lech, der letzte Wildfluss im nördlichen Alpenraum, an dessen Ufern auf 125 km der malerische Lechweg als Weitwanderweg von der Quelle bis zur Königsschlösser-Stadt Füssen entlangführt.

Und eben die Burgruine Ehrenberg, die auf ins 13. Jahrhundert zurückdatiert und alles bietet, was man sich von einer mittelalterlichen Burganlage so erwartet: wehrhafte Mauern, hohe Türme und eine beeindruckende Historie. Das geschichtsträchtige Festungsensemble, das vor allem in den Sommermonaten einen besonderen Publikumsmagnet darstellt, wandelte sich im November 2022 durch die Lumagica zu einem magischen Ort mit leuchtenden Fabelwesen, Waldtieren, historische Lichtgestalten, kämpfenden Rittern und sogar Drachen und untermalt von sphärischen Klängen – ein in dieser Form beispielloses Projekt. Gut 300 Lichtinstallationen wurden aufgestellt, die der Sagenwelt rund um die Burg Ehrenberg nachempfunden sind. Etwa 50.000 Besucher wurden zum Start pro Jahr angepeilt.

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So entsteht Innovation: Die Geschichte eines Großevents

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Aber wie kommt es eigentlich zu so einem Großprojekt? Bereits 2019 hatte Armin Walch, Geschäftsführer des Vereins Burgenwelt Ehrenberg, mit Ulrich Kerber, einem internationalen Netzwerker aus Reutte, Gespräche über die Entwicklung der Burgenwelt Ehrenberg geführt. Gerade für die auslastungsschwachen Winter-Monaten, in denen Tourismus-Betriebe immer wieder auch Mitarbeiter entlassen müssen, suchte man nach einem Konzept, um die Region quasi ganzjährig attraktiv zu machen. Kerber fungierte als Ideengeber und organisierte 2020 auch eine Erstbegehung durch den späteren Kooperationspartner MK Illumination aus Innsbruck. Auch der Tourismusverband der Naturparkregion Reutte wurde als Vermarkter mit ins Boot gehoben, sodass im April 2022 der Vertrag unterzeichnet werden konnte.

Doch damit nicht genug: Damit die Lumagica auf der Burgruine Ehrenberg überhaupt eröffnen konnte, mussten von der Bauhütte Ehrenberg gewaltige Anstrengungen unternommen werden. Um einen möglichst sicheren Rundweg durch die Burg anlegen zu können, wurden ca. 430 Meter Metallgeländer sowie neue Treppen und Wege installiert und dabei ca. 800 Tonnen Einsturzmaterial händisch bewegt. Durch das teilweise Abgraben der zugeschütteten Räume um ca. drei bis 4 Meter erscheint die Ruine Ehrenberg plötzlich viel größer und macht die Burg in ihrem funktionalen Zusammenhang besser erfahrbar.

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Risiken als Chancen wahrnehmen: Eine Erfolgsstory aus Tirol

Eine Ruine als Veranstaltungsort stellte indes auch für das ausführende Unternehmen MK Illumination eine besondere Herausforderung dar. So kamen Drohnen zum Einsatz, um die Lichtkanten der Mauern in dem sehr abschüssigen Gelände überhaupt richtig berechnen zu können und es wurden ausschließlich LEDs verwendet, um Energiekosten zu sparen, sodass die Lumagica mit 17.500 kWh in 80 Tagen auskommt – wobei die Region ganz im Zeichen des Klimaschutzes ihren Strom ohnehin aus Wasser- und Windkraft bezieht. Zudem tragen die Innsbrucker das unternehmerische Risiko des auf fünf Jahre kalkulierten Events, das alleine mit 1,5 Millionen Euro an Materialkosten zu Buche schlägt.

Überhaupt ist MK Illumination mit über 40 Niederlassungen weltweit und jährlich 4.000 Lichtinstallationen selbst eine Erfolgsgeschichte. Denn es gibt kein Board, keinen Aufsichtsrat oder Hedgefonds, der hinter dem seit 20 Jahren rasant wachsenden Unternehmen steht, sondern die Brüder Thomas und Klaus Mark sowie dessen Frau Marie. Die hatten MK Illumination 1996 in einer Garage gegründet, weil Klaus als Lichtdekorateur mit der Qualität amerikanischer Lichterketten unzufrieden war. Mehr als 25 Jahre später hat das Unternehmen in China, Mexiko, Südafrika oder Tschechien macht Lichtinstallationen bis nach New York und Kanada aktiv. 2017 hat MK Illumination die Firma American Christmas im Bundesstaat New York für knapp 12 Millionen US-Dollar gekauft und strebt die weltweite Qualitätsführerschaft an.

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An die innovative Tradition anknüpfen

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Innovative Projekte haben indes auch in Reutte Tradition: Nicht nur ist die Gemeinde Sitz der Plansee Group, eines weltweit renommierten Metallwerks: Seit 2011 ist sie auch Standort der Alpentherme Ehrenberg, die mit einem herrlichen Blick auf die umgebenden Berge, einer Gesamtnutzfläche von 5960 qm und einer überregional bekannten Saunalandschaft punktet. Sie Anziehungspunkt für Gäste bis weit hinein ins Allgäu, kein Wunder, allein die größte Sauna fasst 50 Personen und im Ruheraum stehen 75 Liegen bereit.

Auch im Outdoor-Bereich wurde in Reutte kräftig investiert, so etwa in die 2014 eröffnete Highline 179, eine Hängebrücke, die auf 114 Metern Höhe in einer Länge von 406 Metern über die namengebende B179 führt. Damit kam Reutte sogar ins Guinessbuch der Rekorde. Der neuste Coup in Reutte ist indessen kulinarischer Art: Küchenchef Thomas Ruepp vom Vier-Sterne-Hotel zum Mohren wurde für seine innovative Küche im Restaurantführer Gault-Millau mit einer Haube ausgezeichnet. Auch das einmal mehr ein Beweis, wie familiärer Zusammenhalt Erfolg und Innovation bedingt, denn Ruepp leitet das Hotel gemeinsam mit seinem Bruder.

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