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Offenlegung & Urheberrechte: Bildmaterial erstellt im Rahmen einer kostenlosen Kooperation mit Shutterstock. Text ursprünglich aus: „Das neue Projektmanagement: Methoden, Techniken, Tools, die besser funktionieren“ (2014), erschienen bei BusinessVillage Verlag, Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Verlags.
Von Andrea Ramscheidt (Mehr) • Simone Janson (Mehr) • Zuletzt aktualisiert am 04.09.2023 • Zuerst veröffentlicht am 30.11.2018 • Bisher 4285 Leser, 2687 Social-Media-Shares Likes & Reviews (5/5) • Kommentare lesen & schreiben
Entscheidungen und oft auch Eskalationswege sind bei Projekten unumgänglich. Wir zeigen Ihnen, wie Sie diese mit Mut angehen.
Im Verlauf eines Projektes müssen meist zahlreiche Entscheidungen getroffen werden, viele kleine und einige wenige bedeutsame. Manchmal bedarf es sogar einer Eskalation und des dazu passenden Eskalationsweges. Konflikte im Projektmanagement können aus verschiedenen Quellen entstehen, und ihr Auftreten ist oft unausweichlich.
Man kommt nicht umhin, festzustellen, dass Konflikte im Projektmanagement oft auf unterschiedliche Interessen, Kommunikationsprobleme, Zeitdruck und unklare Rollen zurückzuführen sind. Ein proaktives Management und die Fähigkeit, Konflikte frühzeitig zu identifizieren und konstruktiv zu lösen, sind entscheidend, um die reibungslose Durchführung von Projekten zu gewährleisten. Das allerdings erfordert manchmal Mut.
Natürlich ist es immer gut, Konflikte zu vermeiden. Entsteht doch ein Konflikt, dann bereiten Sie sich auf ein Konfliktlösungsgespräch vor. Unterbrechen Sie Ihre aktuelle Projektaufgabe, um zu handeln. Es ist immer besser, wenn ein Konflikt erst gar nicht entsteht. Wenn doch, dann entscheidet der Ablauf des Eskalationsprozesses über den Ablauf. Dafür ist es wichtig, den richtigen Eskalationsweg einzuschlagen.
Eine Eskalation wird dabei häufig als etwas empfunden, was auf jeden Fall zu vermeiden ist. Manchmal kann sich eine rechtzeitige Eskalation jedoch als sehr hilfreich erweisen. Viele meiner Kunden beklagen sich darüber, dass ihre Projektleiter zu spät eskalieren.
Deshalb bietet es sich an, in einem Projekt die Eskalationswege schon zu Beginn des Projektes zu klären. Falls dann in Ihrem Projekt ein Konflikt droht, dem Sie als Projektleiter entgegenwirken wollen, verlieren Sie keine zusätzliche Zeit, um sich erst zu dem Zeitpunkt Gedanken über die möglichen Eskalationswege zu machen.
Eskalationswege im Projektmanagement sind unumgänglich, da sie einen strukturierten und effektiven Mechanismus bieten, um mit auftretenden Problemen und Konflikten umzugehen. In jedem Projekt können unvorhergesehene Herausforderungen auftreten, sei es in Bezug auf Ressourcenknappheit, unklare Anforderungen oder Meinungsverschiedenheiten im Team. Eskalationswege dienen als formaler Kanal, um solche Schwierigkeiten auf höhere Ebenen der Projektleitung zu bringen, wenn sie auf der operativen Ebene nicht gelöst werden können.
Der Einsatz von Eskalationswegen fördert die transparente Kommunikation und trägt dazu bei, dass Konflikte frühzeitig erkannt und adäquat angegangen werden können. Durch die klare Definition von Eskalationsstufen und Verantwortlichkeiten wird vermieden, dass Probleme unbehandelt bleiben oder in Eskalationen eskalieren, die das gesamte Projekt gefährden könnten. Eskalationswege ermöglichen somit eine proaktive Herangehensweise an Konfliktsituationen und unterstützen die Projektleitung dabei, zeitnah geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um das Projekt auf Kurs zu halten.
Darüber hinaus tragen Eskalationswege dazu bei, eine klare Hierarchie und Struktur im Projektmanagement aufrechtzuerhalten. Dies fördert die Effizienz, da Entscheidungen schnell getroffen und umgesetzt werden können. Die Festlegung von Eskalationswegen stellt sicher, dass Konflikte auf der Ebene behandelt werden, auf der die entsprechenden Befugnisse und Ressourcen vorhanden sind, um Lösungen zu implementieren. Insgesamt sind Eskalationswege daher ein unverzichtbares Instrument, um die reibungslose Durchführung von Projekten sicherzustellen und potenzielle Stolpersteine frühzeitig zu identifizieren und zu überwinden.
Die effektive Lösung von Konflikten und Problemen ist ein entscheidender Bestandteil erfolgreichen Managements und einer reibungslosen Zusammenarbeit in Teams. In zahlreichen Projekten und Arbeitsumgebungen können Konflikte auftreten, sei es aufgrund unterschiedlicher Meinungen, unklarer Kommunikation oder Ressourcenknappheit. Um solche Herausforderungen konstruktiv zu bewältigen, ist es wichtig, einen klaren und strukturierten Ansatz zu verfolgen. In diesem Zusammenhang bietet sich ein siebenstufiger Prozess an, der die systematische Identifikation, Analyse und Lösung von Konflikten ermöglicht. Von der Erkennung des Problems bis zur Implementierung von Maßnahmen zur Konfliktlösung ermöglichen diese sieben Schritte eine effiziente und nachhaltige Bewältigung von Konflikten in jeder Organisation.
Falls Sie eines der Anzeichen aus der folgenden Checkliste in Ihrem Projektteam feststellen, dann suchen Sie nach den Ursachen. Dazu nutzen Sie folgende oder ähnliche Fragen:
Für das Konfliktlösungsgespräch schaffen Sie einen Rahmen, in dem Sie ungestört sprechen können. Nehmen Sie sich Zeit für das Gespräch. Schalten Sie Ihr Mobiltelefon aus. Lassen Sie sich den Konflikt aus der Sicht Ihres Gesprächspartners schildern.
Fragen Sie nach Lösungsalternativen und bewerten Sie gemeinsam die Vor- und Nachteile der einzelnen Konfliktlösungen. Einigen Sie sich auf eine Lösungsmöglichkeit.
Vereinbaren Sie ein Folgegespräch, um nach einer angemessenen Zeit kurz miteinander zu besprechen, ob die Lösungsmöglichkeit die gewünschte Wirkung erzielt hat, oder ob Sie nach einer anderen Lösung suchen müssen.
Es ist nicht angenehm, ein Konfliktlösungsgespräch zu führen. Doch ein Konflikt löst sich nicht dadurch, dass Sie ihn ignorieren. Wenn Sie Konflikte ignorieren, eskalieren diese umso schlimmer.
Die Eskalationswege für Ihr Projekt können wie folgt festgelegt sein:
Wichtig für Sie als Projektleiter ist: Sobald für Sie klar ist, dass Sie ein Problem nicht innerhalb des Projektes lösen können, müssen Sie das Thema eskalieren. Ebenso wichtig ist, dass Sie mit einer Eskalation nicht die Verantwortung für die Lösung des Problems abgeben. Sie als Projektleiter sind weiter für das Vorantreiben der Lösung verantwortlich.
Im Klartext: Sie bereiten die Eskalation für die jeweilige Eskalationsstufe vor, indem Sie die handelnden Personen auf der nächsten Eskalationsstufe mit allen Informationen zu dem Problem proaktiv versorgen. Sie schildern nicht nur das Problem, sondern liefern eine Entscheidungsvorlage mit alternativen Lösungsvorschlägen.
Eine Entscheidungsvorlage stellt die Istsituation dar, beschreibt die alternativen Handlungsmöglichkeiten mit ihren Folgen sowie die jeweils damit verbundenen Aufwände, Tätigkeiten und notwendigen Entscheidungen.
Im letzten Abschnitt der Entscheidungsvorlage sprechen Sie eine Empfehlung aus und begründen diese. Eine Eskalation erfolgt im Bedarfsfall schrittweise über mehrere Ebenen:
Akute Projektgefährdungen sind zunächst auf Projektleiter-Ebene zu eskalieren. Erst wenn Ihre Möglichkeiten für eine Deeskalation ausgeschöpft sind, ziehen Sie die nächste Eskalationsstufe hinzu.
In Hinblick auf eine mögliche Eskalation wird deutlich, dass eine lückenlose schriftliche Dokumentation von Anforderungen, Vereinbarungen, Projektplänen sowie insbesondere Abweichungen von der Planung und bei der Projektumsetzung zwingend ist.
Rein mündliche Absprachen zu relevanten Themen sollten Sie daher vermeiden. Sollte doch aus einer Situation heraus zunächst einmal nur eine mündliche Absprache erfolgen, so lassen Sie sich diese schriftlich per eMail bestätigen. Für relevante Projekttelefonate und Telefonkonferenzen erstellen Sie ein Protokoll.
In der Betrachtung von Eskalationswegen, Entscheidungsmethoden und den 7 Grundlagen-Schritten zur Konfliktlösung im Projektmanagement wird deutlich, dass diese Elemente essentiell für eine erfolgreiche Projektdurchführung sind. Eskalationswege bieten eine strukturierte Herangehensweise an Probleme und Konflikte, wodurch frühzeitig aufkommende Schwierigkeiten erkannt und angemessen adressiert werden können. Die klare Definition von Eskalationsstufen schafft Transparenz und unterstützt die Effizienz der Projektleitung.
Entscheidungsmethoden spielen eine entscheidende Rolle, um in Projekten zügige und gut überlegte Entscheidungen zu treffen. Die Wahl der geeigneten Methode hängt dabei von der Komplexität der Aufgabe, der Dringlichkeit und der Notwendigkeit einer partizipativen Entscheidungsfindung ab. Eine sorgfältige Abwägung dieser Faktoren ist entscheidend, um den Projekterfolg sicherzustellen. Die hier dargestellte Methodik bietet einen umfassenden Ansatz, um Konflikte in Teams und Projekten konstruktiv zu bewältigen. Vom Erkennen und Analysieren über die Klärung von Missverständnissen bis hin zur Implementierung von Lösungen bieten diese Schritte eine klare Struktur für das Management von Konflikten.
Die Fähigkeit, Konflikte frühzeitig zu identifizieren und proaktiv anzugehen, trägt maßgeblich zur erfolgreichen Projektdurchführung bei. Insgesamt zeigen die betrachteten Aspekte, dass ein bewusster Umgang mit Eskalationswegen, Entscheidungsmethoden und Konfliktlösungsschritten die Grundlage für effektives Projektmanagement bildet. Die Anwendung dieser Prinzipien fördert nicht nur eine reibungslose Zusammenarbeit im Team, sondern stärkt auch die Resilienz gegenüber unvorhergesehenen Herausforderungen und trägt somit maßgeblich zum Projekterfolg bei.
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Andrea Ramscheidt ist Expertin für Projektmanagement-Prozesse in Unternehmen.Ramscheidt studierte Wirtschaftswissenschaften, Mathematik und Wirtschaftsinformatik. In über zwanzig Jahren Berufserfahrung war sie in Unternehmen wie o2, Lexware, Haufe oder eon als Führungskraft tätig. Heute gibt Andrea Ramscheidt Trainerin und Rednerin ihr Know-how auf Basis internationaler Projektmanagement-Standards (PMI, GPM/IPMA, PRINCE2) weiter. Alle Texte von Andrea Ramscheidt.
Simone Janson ist Verlegerin, Beraterin und eine der 10 wichtigsten deutschen Bloggerinnen laut Blogger-Relevanz-Index. Sie ist außerdem Leiterin des Instituts Berufebilder Yourweb, mit dem sie Geld für nachhaltige Projekte stiftet. Laut ZEIT gehört ihr als Marke eingetragenes Blog Best of HR – Berufebilder.de® zu den wichtigsten Blogs für Karriere, Berufs- und Arbeitswelt. Mehr zu ihr im Werdegang. Alle Texte von Simone Janson.
Wennn sie nicht mehr weiter wissen, dann gehen sie
erst zm Projektleiter, dann zum Abteilungsleiter, dann zu dessen Chef, und dann zur Geschäftsführung.
Also trivialere Aussagen gibt’s ja wohl nicht.
Man bekommt keine Probleme gelöst, wenn man möglichst viele Management-Leute einbezieht.
Die können nur zweierlei Entscheidungen treffen:
„Wir vertrösten den Kunden“ oder „Wir brechen das Projekt ab“.
Wie sollen denn gerade Menschen die nur sehr beiläufig überhaupt das Thema kennen und die Probleme verstehen eine Lösung finden ?
Unabhängige aussenstehende, Als Streitschlichter oder Mediator einzusetzen ist immer eine gute Idee, aber das müssen keine Geschäftsführer sein, da nimmt man eher einen Fachmann aus einer anderen Abteilung – oder jemand mit psychologischem Background.
Die bieten zwar keine Antworten, aber die können gut Fragen stellen und so Denkprozesse in einem selbst lenken.
Danke für Ihren Kommentar, wir werden das an die Autorin weiterleiten.
RT @OvarkMgmtDACH: #Projektmanagement, aber richtig – Teil 8: Entscheidungen & Eskalationen – – Spannender BeitragTTJKcHDH9i
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