Ein starkes “Wir-Gefühl” entwickelt sich durch gemeinsame Erlebnisse, durch erzielte Ergebnisse und durch Stolz auf die Firma. Wohl nichts motiviert auf Dauer so sehr, wie Teil einer erfolgreichen Gemeinschaft zu sein. Dies trägt der Mitarbeiter durch positive Erzählungen auch nach draußen.

Hochleistungsteam

Wie Gruppenzugehörigkeit entsteht

Beobachten Sie das mal bei einem Event: Sobald mehrere Menschen zusammenkommen, werden sie sofort eine Gruppe bilden. Innerhalb einer Gruppe gibt es verschiedene Rollen: Laute, Leise, Wortführer, Kontrahenten, Fürsprecher und neutrale Personen. Dabei kann es auch zu internem Gerangel kommen. Doch tritt eine weitere Gruppe auf, formiert sich jede Gruppe als Einheit. Und sofort beginnt ein Sondierungsprozess: Freund oder Feind?

Die Spielregeln dabei sind immer die gleichen, und sie klingen generell so: “Hilf den Leuten aus deiner Gruppe! Steh für sie ein! Sei stolz auf sie! Sprich gut über sie! Sei loyal!” Nach außen grenzt man sich ab, was nicht selten mit Aggressionen gegenüber anderen Kohorten verbunden ist. Doch im Innenverhältnis steht man füreinander ein.

Und solange keiner von “oben” eingreift, findet soziale Kontrolle über die Gruppe statt. Das Kollektiv ist das Korrektiv. Und Reputation ist die Valuta. Wer die Gruppe verlässt, wird mit übler Nachrede bestraft. Er wird “klein” gemacht, damit der Verlust nicht so schmerzlich ist. Je exklusiver die Gruppe, desto aufwendiger ist auch das Eintrittsritual. Und mit welchen Mitteln “Nestbeschmutzer” und “Verräter” in eingeschworenen Gemeinschaften geächtet werden, das ist bisweilen brutal.

Mitglied einer Gemeinschaft zu sein ist uns wichtig

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In einer schützenden Gemeinschaft akzeptiert zu werden ist für uns fundamental. Alleingänge fernab einer Gruppe wurden einstmals nicht selten mit dem Leben bezahlt. Ausgestoßen zu werden ist also das Schlimmste, was uns passieren kann. Die unglücklichsten Menschen sind diejenigen, von denen niemand etwas will, die nicht gefragt sind und nicht gebraucht werden.

Ein wertvolles und geachtetes Mitglied einer Gruppe zu sein: Das gibt uns Sicherheit und Geborgenheit. Allein sind wir schwach, zusammen sind wir stark. Soziale Isolation ist eine der schlimmsten Strafen. Sie macht uns aggressiv – oder depressiv. Sie führt zu einem Absenken des Gelassenheitshormons Serotonin und schließlich zu einem Kollaps zerebraler Funktionen. Säuglinge sterben daran.

Natürlich hat die Sicherheit in einem Verbund auch ihren Preis: Anpassung an die Werte der Gruppe wie auch Abstriche in punkto Selbstbestimmung und Autonomie. “An Facebook, Google und Co. sieht man, wie weit die Menschen ihre Freiheit beschneiden lassen, um Teil einer Gemeinschaft zu sein”, schreibt die Psychologin Ines Imdahl in “Werbung auf der Couch”.

Ins Hirn geschaut: Wie Verbundenheit entsteht

Verbundenheit entsteht durch Zuneigung und gemeinsames Handeln. Begleitet werden diese Prozesse durch einen körpereigenen Botenstoff namens Oxytocin. Das auch gerne Kuschelhormon genannte Oxytocin erhöht unser Glücks- und Genusspotenzial. Es ist neurochemischer Balsam für unsere Seele. Es wirkt entspannend und gesundheitsfördernd. Es wird immer dann verstärkt ausgeschüttet, wenn es zu einer Begegnung kommt, die feste Bindungen einleiten soll.

Es erhöht die Bereitschaft, Vertrauen zu schenken. Gleichzeitig stabilisiert es die Beziehungen, die zu seiner Ausschüttung geführt haben. Es belohnt also positive soziale Kontakte und Geselligkeit. Deshalb freuen wir uns, wenn wir gute Freunde, angenehme Kollegen und eine wertgeschätzte Führungsperson sehen – und diese freuen sich auf uns.

Der Mensch: mehr Altruist als Egoist

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Dass Menschen Egoisten sind und nur an ihrem eigenen Wohlergehen Interesse haben, ist ein Aberglaube. Er bekam mächtig Auftrieb, als 1976 Richard Dawkins Buch “Das egoistische Gen” Weltruhm erlangte. Doch in den letzten Jahren wurden immer mehr neurobiologische Untersuchungen publiziert, die das vorherrschend altruistische Wesen in uns entdeckten. Vom “Social Brain” ist dabei die Rede.

Die Summe der Erkenntnisse: Wir sind nicht primär auf Egoismus und Konkurrenz ausgerichtet, sondern auf Zuwendung und gelingende zwischenmenschliche Beziehungen. Wenn wir kooperieren, springt in unserem Hirn das Belohnungssystem an. Und das sorgt nicht nur für Spaß, es kann uns auch zu Höchstleistungen bringen.

Eine Studie: Community gegen Wallstreet

Wie Hochleistungsteams entstehen? Das Umfeld spielt hierbei eine wichtige Rolle. Dazu führte, wie der Harvard Business Manager berichtet, der Sozialpsychologe Lee Ross von der Stanford University ein Experiment mit zwei gleich zusammengesetzten Gruppen durch.

Der einen Gruppe erklärte er, sie spielten das “Community Game”, ein auf Gemeinnutz ausgelegtes Spiel. Der anderen Gruppe wurde gesagt, sie spielten das “Wall Street Game”, in dem Egoismus belohnt würde. In Wahrheit handelte es sich jedoch um das gleiche Spiel, nur mit verschiedenen Namen.

Im Community Game spielten von Anfang bis Ende siebzig Prozent aller Teilnehmer kooperativ. Im Wall Street Game hingegen arbeiteten siebzig Prozent aller Spieler nicht zusammen. So beeinflusste allein die Definition des Spiels also vierzig Prozent der Versuchsteilnehmer. Sogar Spieler, die zunächst egoistisch wirkten, ließen sich in der kollegialen Spielvariante zu kooperativem Verhalten bewegen.

Win-win: Kollaboration favorisieren und Siege feiern

In Zeiten überbordender Komplexität kann man nicht mehr alle Probleme alleine lösen. Wer auf interne Konkurrenz setzt, verschenkt, wie die Studie zeigt, einen Großteil des Potenzials, das durch Kooperation entstehen kann. Ergo: Das “Wir” zu entwickeln und gemeinsame Siege zu feiern zählt mehr als das Heroisieren von Einzelerfolgen.

Durch Letzteres gewinnen zwar einige wenige, doch ein Großteil der Mitspieler wird zu Verlierern gemacht. Und wo Verlierer sind, da sind auch Missgunst und Neid. Boshaftigkeiten, Intrigen und Rufmord stellen sich ein. Selbst die Firma als Ganzes wird Federn lassen. Wer nämlich gegeneinander spielt, wird im entscheidenden Moment dem Kontrahenten die Hilfe versagen – und seine Ideen lieber für sich behalten. Produktivitätsdefizite auf breiter Ebene sind die Folge.

Die Zutaten für ein perfektes Wir-Gefühl

Was die wesentlichen Zutaten für ein perfektes Wir-Gefühl sind? Ganz unabhängig davon, in welchem Arbeitsmodell ein Mitareiter sich bewegt, sind es die:

Wohl nichts motiviert auf Dauer so sehr, wie Teil einer sichtbar erfolgreichen Gemeinschaft zu sein. So bieten erfolgreiche Unternehmen nicht nur Identifikationspotenzial, sie dienen auch der Selbsterhöhung. Dabei scheint es Männern viel mehr noch als Frauen wichtig zu sein, Zugehörigkeit öffentlich sichtbar zu machen.


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