Beruflicher wie persönlicher Erfolg durch 12 Informations-Säulen sowie gratis Bonus-Tools von einem staatlich geförderten Verlag, beteiligt an EU-Programmen, engagiert für Klimaschutz und nachhaltiges Wohnen, ausgezeichnet mit dem Global Business Award als Publisher of the Year: Bücher, Magazine, Daten-Analyse. Print- und Onlinepublikationen sowie neuste Technik gehen dabei Hand in Hand – mit über 20 Jahren Erfahrung, Partnern wie dem Bundesbildungsministerium, Kunden wie Samsung, DELL, Telekom oder Hochschulen. Dahinter steht Simone Janson, referenziert in ARD, FAZ, ZEIT, WELT, Wikipedia.
Offenlegung & Urheberrechte: Bildrechte als Screenshot via ARD.
Von Simone Janson (Mehr) • Zuletzt aktualisiert am 06.12.2010 • Zuerst veröffentlicht am 06.12.2010 • Bisher 4758 Leser, 1384 Social-Media-Shares Likes & Reviews (5/5) • Kommentare lesen & schreiben
Normalerweise schaue ich Anne Will nicht. Gestern ging es aber nicht nur um ein jobrelevantes Thema – Stress, Druck, Mobbing – der Chef als Feind – nein, einer meiner Autoren war auch Talkgast, Zuschauen also ein Muss. Nur: begeistert ist anders!
Hinterher ist man immer schlauer und so weiß ich jetzt wieder, warum ich Sonntags normalerweise nicht Anne Will schaue und auch sonst Talk-Runden meide wie der Teufel das Weihwasser. Denn die Strategie ist immer die selbe – und mit kritisch, hintergründigen Polit-Talk hatte das gestern herzlich wenig zu tun!
Auf den Stühlen sitzen Gäste aus möglichst unterschiedlichen Lagern, in der Hoffnung, dass diese sich möglichst quotenträchtig in die Wolle kriegen. Denn wo Blut fliest, gibt es auch Zuschauer. Und jeder Talkgast hat seine Rolle.
Ich kenne das übrigens noch von meiner eigenen TV-Talkrunde, zu einem weit weniger kontroversen Thema, nämlich Perfektionismus. Auch damals waren wir uns gar nicht so uneinig, aber wer weiß, wie der Hase lief, kann in so einer Sendung mit guter Rhetorik punkten – während man selbst total nervös auf seinem Stühlchen hockte und das Adrenalin durch die Adern schoss.
Bei Anne Will waren die Rollen klar verteilt: Arbeitgeber-Anwalt Helmut Naujoks, der hilft, selbst unkündbare Mitarbeiter loszuwerden, war der Buhmann. Auch Managementberater Roland Jäger, angetreten mit der These, das viele Chefs einfach zu kuschelig-nett seien, saß neben Naujoks eher in der bösen Ecke rechts von Anne Will (so war tatsächlich schon die Aufteilung im Studio angelegt).
Links saßen die Guten: Unternehmer Dirk Roßmann, Theologe und Publizist Friedrich Schorlemmer sowie ver.di-Bezirksgeschäftsführerin Henrike Greven. Da man sich die ganze Sendung unter bzw. später in der Mediathek anschauen kann, beschränke ich mich darauf, Meinungen Kund zu tun – nicht nur meine, sonder auch die, die in der Diskussion aufkamen.
Die Talkrunde war ein sehr schönes Beispiel dafür, dass die Medien und speziell das Fernsehen von Vereinfachung, Polarisieren und Polemik lebt – und dass alles andere gerade bei so einem Format (leider) nicht funktioniert. Denn eigentlich waren sich zu Anfang der Sendung alle einig, dass man das Thema differenziert betrachten müsste… aber das änderte sich bald..
Blass und ein wenig altmodisch wirkte in der Diskussion die die ver.di-Dame. Herr Schorlemmer hatte wahrscheinlich die dankbarste Rolle, ruhig, sachlich und differenziert die Arbeitnehmer in Schutz nehmen zu dürfen. Über Herrn Naujoks braucht man gar nichts zu sagen: Er wirkte schon optisch ausgesprochen fies und war der Buhmann der Sendung.
Der „Star“ des Abends allerdings war Dirk Roßmann, Chef der gleichnamigen Drogerie-Kette. Rhetorisch geschult fuhr er anderen gerne mal über den Mund – ganz der Ritter ohne Furcht und Tadel im Kampf um die Arbeitnehmerrechte. Genau der Chef, den man sich wünscht!
Ich sag es gleich, ich bin aus eigener schlechter Erfahrung sekptisch, wenn Leute sich selbst schönreden. Nun mag Roßmann sogar ausgezeichnet worden sein und auch negative Medienmeinungen (wie z.B. über Schlecker) sucht man bei ihm vergeblich. Allerdings sind auch längst nicht alle Arbeitnehmer begeistert, wie man auf der Arbeitgeber-Bewertungsplattform Kununu nachlesen darf.
Insofern fand ich es ein wenig daneben, wie Roßmann den Management-Coach Roland Jäger anging – denn eigentlich warben beide für einen fairen Umgang mit Mitarbeitern und auch Roßman gab zu, dass nicht alles immer Eitel-Sonnenschein sein könnte.
Über Jägers etwas unglücklichen Ausdruck „Faule Eier“ kann man sicher streiten, aber im Prinzip bemühte er sich um eine ehrliche, differenzierte Analyse der Situation in vielen Unternehmen. Dafür war nur leider einfach keine Zeit in 45 Minuten – und zugegeben, Roßmann war einfach unterhaltsamer!
Was mich an der ganzen Sendung störte: Es wurden mal wieder alle Klischees bedient! Ein Konsequenter Führungsstil wurde per Einspielfilm mit Drohen und Druck-Aufbauen assoziert. Aber genau das sind die Negativ-Beispiele! Ich habe mir das im Vorfeld schon gedacht!
Leider funktioniert das, wie die Kommentare im Blog zur Sendung zeigen, immer noch hervorragend, denn geht es nicht um sachliche Argumente, sondern gefühlsmäßige Antipathien gegen Naukjos und auch Jäger. Bei Twitter wurde zum Glück teilweise etwas differenzierter diskutiert.
Ich finde, man muss das ganze Thema differenzierter schen, schließlich ist das alles ziemlich komplex!
Konsequente Führung besteht doch vor allem darin, dass mein Chef Verantwortung übernimmt und auch mal unliebsame Entscheidungen fällt, die ihm vielleicht nicht die Liebe seiner Mitarbeiter einbringen, aber vielleicht Respekt – und die langfristig für das ganze Unternehmen und alle Mitarbeiter gut sind.
Chef sein kann schließlich auch einsam machen, dafür habe ich im Freundeskreis auch mehrere Beispiel: Wer aufsteigt, wird z.B. von den Kollegen nicht mehr zu Partys eingeladen, weil die Situation ja doch anders ist – ganz gleich, wie sehr der Chef auch versucht, gerecht, freundlich und sympathisch zu sein.
Im Gegenteil, ein Chef, der dann ständig versucht, sympathisch rüberzukommen, würde in meinen Augen nur lächerlich wirken.
Dabei habe ich übrigens nicht die großen Konzerne im Augen, bei denen sicher vieles im Argen liegt, sonder kleine Unternehmen, die oft nur mit wenigen Mitarbeitern auskommen und auch unter permanentem Druck z.B. gegen die Konkurrenz stehen.
Und die übrigens mit sehr viel Mühe ein eigenes Unternehmen hochziehen, in einem Land, wo das alles andere als einfach ist, wie ich aus eigener Erfahrung weiß. Schließlich gilt man als Selbständiger oft auch als verrückt, so mancher fragt sich, warum er nicht gleich Hartz IV beantragt. Auch darüber habe ich schon öfter mal geschrieben.
Und ich denke an meine eigene schlechte Erfahrung mit einem Chef, der einfach auch keine klaren Erwartungshaltungn formulieren konnte und Aufträge vor allem über niedrige Preise hereinholte, weil er in Verhandlungen nicht das Selbstbewusstsein hat, sich durchzusetzen. Daher ist er dann gezwungen, ständig seine Mitarbeiter auszubeuten. Auch nicht das gelbe vom Ei!
Gerade in der Medienbranche ist das übrigens gar nicht so unüblich, dass Chefs sich besonders locker und hipp geben – und es dann in Wirklichkeit gar nicht sind. Das ist Teil des jungen, trendigen Mythos, der diese Branche umgibt – und der jedes Jahr wieder Herschaaren von jungen Menschen dazu verführt, kostenlos als Kabelträger zu arbeiten. Spitze!
Ich denke nur an Konstantin Neven-Dumont, den ich zwei Wochen vor seiner unrühmlichen Entlarvung durch Stefan Niggemeyer noch live erleben durfte: Insgesamt wenig Konzepte für die Online-Strategie des Unternehmens aber sich selbst auch eher als Philosoph sehend – ich hätte mir in dem Vortrag einfach mehr fakten gewünscht.
Ich persönlich würde mir, wenn überhaupt jemals wieder, einen Chef wünschen, den ich aufgrund von Fachkompetenz und Verantwortungsbewusstsein respektieren könnte. Ob der Hipp rüberkommt und toll reden kann, wäre mir egal.
Aber das ist genau der Punkt: Ich habe Probleme mit Leuten, die ich nicht respektieren kann. Anderen Leuten ist das vielleicht völlig egal. Menschen mögen und brauchen unterschiedliche Führungsstile und jeder Chef führt auch anders. Daher hat doch Roland Jäger völlig recht: Man muss sich seinen Chef aussuchen können!
Natürlich fiel man ihm da sofort ins Wort, mit dem Argument, dass dann immer kommt: „Die Leute haben gar keine Wahl!“ Ich bin der Ansicht, und zwar aus eigener Erfahrung, dass man immer eine Wahl hat – auch wenn es sicher manchmal schwer ist. Aber dazu gehören Mut und Engagement, etwas an einer Situation zu verändern.
Das sagt übrigens auch Günther Wallraff (nach dem in den Kommentaren zur Anne-Will-Sendung immer wieder gerufen wurde). Der war für seine Reportage über die Zustände bei einem Lidl-Zulieferer auch als Jobkiller kritisiert worden. Seiner Meinung nach sind die Leute, dass sie jetzt da raus sind. Motto: Besser gar kein Job als ein Mieser.
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Simone Janson ist Verlegerin, Beraterin und eine der 10 wichtigsten deutschen Bloggerinnen laut Blogger-Relevanz-Index. Sie ist außerdem Leiterin des Instituts Berufebilder Yourweb, mit dem sie Geld für nachhaltige Projekte stiftet. Laut ZEIT gehört ihr als Marke eingetragenes Blog Best of HR – Berufebilder.de® zu den wichtigsten Blogs für Karriere, Berufs- und Arbeitswelt. Mehr zu ihr im Werdegang. Alle Texte von Simone Janson.
Hallo Zorem,
Ihrem ersten Abschnitt stimme ich zu, der zweite Teil ist mir jedoch etwas zu verallgemeinernd und zu verkürzt ausgedrückt.
Außerdem finde ich es bequem, aus der eigenen Anonymität heraus zu polemisieren – ich wüsste immer noch gerne, welches ihr Background ist.
Danke
Simone Janson
Der Sinn von Unternehmen in der Marktwirtschaft ist Wachstum. Der Sinn von Arbeitnehmern in der Marktwirtschaft ist finanzielle Sicherheit. Wenn es keine finanzielle Sicherheit gibt, braucht der Arbeitnehmer eigene Ziele und eigene Pläne, um seinen Marktwert auch für andere Unternehmen zu erhalten.
Einige Manager und Führungskräfte vernichten Geld- und Unternehmenswerte, anstatt im eigenen Interesse und im Interesse der Arbeitnehmer zu wachsen. Für diese Versager möchte kein Arbeitnehmer arbeiten, denn es macht keinen Sinn. Tun es dennoch Arbeitnehmer, suchen diese Sprungbretter oder neue Chanchen und wechseln bei jeder intelligenten Gelegenheit.
Hallo Zorem,
Richtig, Mitarbeiter müssen einen Sinn in Ihrer Arbeit sehen. Damit sind wir bei der entscheidenden Frage: Wodurch entsteht Ihrer Meinung nach Sinn für die Mitarbeiter? Allein durch Visionen des Chefs ja offenbar nicht, wie Sie selbst sagen.
M.E. auch dadurch, dass der Mitarbeiter klare Ziele hat. Dementsprechend finde ich es unpassend, Herrn Jäger als Sklaventreiber zu bezeichnen.
Vor allem würde mich aber Ihr Hintergrund interessieren: Schreiben Sie aus eigener Erfahrung als Führungskraft? Welche konkreten Tipps haben Sie, was man besser machen könnte als Herr Jäger?
Gruß
Simone Janson
Die Visionen von Roßmann sind dem Mitarbeiter egal. Motivation entsteht durch Sinn. Unternehmer haben vermehrt die Aufgabe ihren Sinn mit dem Sinn der Mitarbeiter in Einklang zu bringen. Gelingt dies nicht, braucht es den Chef (Sklaventreiber) nach Jäger.
Es ergibt sich eine Aufgabe für Journalisten: Finden Sie heraus welcher Typ von Arbeitnehmer im Internet seine Firma bewertet!
Nur wenige % der Arbeitnehmer sind mit ihrem Job zufrieden. Daraus folgt eine negative Bewertung. Wenn eine Firma zu gut bewertet ist, dann ist dies ein Vorzeigeunternehmen oder die Social Media Abteilung schreibt positive Bewertungen.
Hallo Zorem,
danke für diesen Überblick, auch die sehr gelungene Auflistung auf Ihrer Seite. Ich finde aber, Herr Roßmann ist das „Wie“, also die praktische Umsetzung, ein wenig schuldig geblieben. Ich bin nach wie vor skeptisch, wenn Leute sehr heere Vorstellungen, aber nichts darüber erzählen, wie das im praktischen Alltag umgesetzt wird.
Oder glauben Sie, dass allein Herrn Roßmanns visionäre Gedanken ausreichen, die Mitarbeiter entsprechend zu motivieren?
Apropos: „Glaubt man dem Unternehmer Roßmann“ – die Mitarbeiterbewertungen von Roßmann habe ich übrigens im Text oben schon verlinkt.
Simone Janson
Einige Unternehmer lassen Aufgaben erledigen. Das Geschäft ist: Geld gegen Erledigung. Der Chef kennt den Weg, kennt das Ziel und weiss, wie das Ziel erreicht wird. In diesem Umfeld sind scheinbar die 10 Wahrheiten von Roland Jäger entstanden. Hier passt der Sprachgebrauch von faulen Eiern oder unmotivierten High Potentials.
Es gibt Unternehmen und Unternehmer, die einen anderen Weg gehen wollen. Glaubt man dem Unternehmer Roßmann, sind seine Mitarbeiter im Dienst am Kunden jeden Tag neu im Einsatz. In dieses Umfeld passt kein Roland Jäger, hat Roßmann klar gemacht.
Hallo Lukas,
na dann bin ich beruhiegt ;-)
Da stimme ich dir zu, er Otto-Normal-Zuschauer sieht es leider anders. Und recht hast, man geht da auch nicht so hin.
Ich habe auch ein Feedback aus dem Personalbereich bekommen, wonach Jäger wohl gefallen hat. Wer weiß, viellleicht hat er seine Zielgruppe ja trotdem erreicht.
Ich werde in dieser Woche mal versuchen, Kontakt zu ihm aufzunehmen und ihn nach seiner Sichtweise fragen.
Gruß und schönen Abend
Simone
Liebe Simone,
aber ich bin doch der Letzte, der schwarz-weiß denkt. Neben dem dunkelschwarzen Herrn Naujoks sah Herr Jäger doch auch noch ziemlich grau aus. Ich habe zudem nur davon geschrieben, wie es sich m.E. dem Otto-Normal-Anne-Will-Zuschauer dargestellt hat (ohne Anspruch auf Allgemeingültigkeit).
Eins ist doch klar: Wenn man in so eine Show geht, dann kommt man entweder als Held oder als Buhmann wieder heraus.
Ich werfe Herrn Jäger auch nicht vor, dass sein Idealbild eines Chefs falsch sei. Seine Kernthesen mögen ja stimmen – ich habe manchen ja auch zugestimmt. Sie dem Zuschauer aber so zu präsentieren, dass er nicht als Buhmann dasteht, ist trotzdem (leider) daneben gegangen.
Um ein Thema differenziert zu betrachten, geht man nicht zu einem Polit-Talk. Dorthin geht man idealerweise nur, um sich zu profilieren.
Denn wie heißt es nach jedem Polit-Talk doch so schön:
„Außer [Schwätzen] nichts gewesen!“
In diesem Sinne: Bis zum nächsten Politk-Talk!
Hallo Lukas,
das mit den Chef aussuchen können hat er relativ zum Ende hin gesagt, meine ich. Die Dame von ver.di ist ihm aber sofort ins Wort gefallen.
Zu der Sache mit den Zielen: Man hat in einer solchen Sendung eben nur wenige Sekunden Zeit, seine Kernthese auf einen Nenner zu bringen. Die These von Roland Jäger ist, dass ein Unternehmer sein Ziel, das Wohl des Unternehmens, im Blick haben soll.
Das können übrigens viele Leute nicht.
Dazu gehört zwangsläufig alles andere dazu, also die Fähigkeiten, Möglichkeiten und die Tagesform seiner Mitarbeiter zu berücksichtigen – denn wenn man sich darüber hinwegsetzt, wird das Ziel ja nicht erreicht – eine ziemlich kurzsichtige Sichtweise also. Jäger hat ja auch den Koch aus dem Einspieler kritisiert, denn der missversteht Konsequnz mit Druck. Ich wiederhole mich…
Ziel erreichen heißt ja nicht Schikane, es heißt nur, man eine Richtung vorgibt.
Oder wie schreibt Jäger sehr schön in der Serie auf meinem Blog: Ein guter Chef steht hinter seinen Mitarbeitern – nicht vor ihnen. )
Bitte etwas mehr Grautöne, etwas weniger Schwarz-Weiß….:-)
Ach, Herr Jäger hat auch gesagt, dass man sich den eigenen Chef aussuchen können sollte? Das habe ich nicht mitbekommen. Habe nicht von Anfang an geschaut. Na, da haben wir dann noch mehr gemeinsam, als ich gedacht hätte… :)
Ich bevorzuge Chefs, die nicht immer auf lustig und locker machen. Besser finde ich: hart aber fair und zu allen Mitarbeitern gleich. Ich finde Chefs gut, bei denen man auch eine Prise Angst davor hat, etwas zu verbocken.
Das Gerede über Chefs bei Anne Will hatte m.E. zum größten Teil aber gar nichts damit zu tun, dass immer mehr Arbeitnehmer in Deutschland über fortwährend steigenden Druck von Seiten des Arbeitgebers klagen und krank davon werden…
Ich denke zudem, dass nicht nur die eine Formulierung von Herrn Jäger – über „faule Eier“ – unglücklich war. Auch andere Aussagen darüber, dass ein Chef Ziele klar formulieren muss, kamen so rüber, als ob das Ziel das
Einzige sei, was ein Chef im Blick behalten müsste.
Wenn man ihm also unterstellt, dass er gar kein Sklaventreiber ist, hätte er einfach etwas mehr darauf eingehen sollen, wie sehr ein guter Chef die Fähigkeiten, Möglichkeiten und auch einmal die Tagesform seiner Mitarbeiter im Blick behalten sollte, anstatt lediglich klare Ziele und Deadlines zu formulieren. Und zwar unabhängig davon, dass deren Formulierung für einen guten Führungsstil ganz elementar ist.
Kein normaler Arbeitnehmer mag einen Wischiwaschi-Chef, bei dem man nicht weiß, woran man ist. Schließlich gibt es Kollegen, die das womöglich ausnutzen und dann ist man als Ehrlicher wieder einmal der Dumme, der „die ganze Arbeit“ macht.
RT @SimoneJanson: Frisch gebloggt: Berufebilder-Autor Roland Jäger bei Anne WillSchlechte Chefs und die…
Hab schon angefangen zu lesen, bevor Du getwittert hast. :P Du hast ne DM! RT @SimoneJanson Frisch gebloggt: …
Frisch gebloggt: Berufebilder-Autor Roland Jäger bei Anne WillSchlechte Chefs und die…
Berufebilder-Autor Roland Jäger bei Anne WillSchlechte Chefs und die Polemik-Falle: Normalerweis…
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