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Von Simone Janson (Mehr) • Zuletzt aktualisiert am 17.09.2012 • Zuerst veröffentlicht am 17.09.2012 • Bisher 7395 Leser, 2574 Social-Media-Shares Likes & Reviews (5/5) • Kommentare lesen & schreiben
Kürzlich erhielt ich die Anfrage einer großen, europaweit agierenden Jobbörse. Man bat mich um eine Verlinkung mit Firmenlogo – wie sich später zeigte, ohne dafür zahlen zu wollen. Als ich dies als unprofessionell bezeichnete, bat man mich um ein Feedback. Diese Bitte möchte ich an meine Leser weiterreiche, gepaart mit einem Spendenaufruf für ein Unternehmen in finanzieller Not. Bitte spannt den Rettungsschirm auf und lasst es nicht im Regen stehen!
Achtung: Dieser Beitrag ist nicht frei von Ironie!
Die Jobbörse, die ich im folgenden aus Gründen der Anonymität StufenStein* nenne, focussiert auf Fach- und Führungskräfte und will nach eigenen Angaben zu den größten und erfolgreichsten Jobbörsen Deutschlands, ja Europas gehören. Auf der Website finden sich dazu jedoch nur vage Angaben ohne jede weitere Referenz:
„StufenStein ist eine der am meist besuchten Online-Jobbörsen in Deutschland und wurde vier Mal in Folge zur beliebtesten Karriere-Website des Jahres gewählt.“
*Um die Anonymität zu wahren, verlinke ich an dieser Stelle nicht auf die Seite. Der richtige Name des Unternehmens ist der Redaktion bekannt.
Am 10. August erhielt ich von einer StufenStein-Mitarbeiterin aus der Abteilung Online-Marketing die Bitte, auf ein Berufs-Einsteiger-Angebot der Seite zu verlinken. Meine /kontakt/“>Kontakt-Seite enthält übrigens bezüglich solcher Verlinkungsanfragen die klare Aussage, dass diese als Spam behandelt werden.
Wie sich am Ende herausstellte, war die Mitarbeiterin eine studentische Aushilfskraft mit wenig Ahnung vom Online-Marketing und wahrscheinlich noch weniger Bezahlung.
Anzumerken ist, dass StufenStein bereits über eine Agentur ein Banner auf unserer Startsite geschaltet hatte – bezahlt und ausdrücklich durch die Überschrift als Werbung gekennzeichnet. Alles andere würde schlicht dem Telemediengesetz §6.1 widersprechen.
Ich merkte, leicht verwundert, an, dass zwei Banner des gleichen Unternehmens ein wenig seltsam wirken würden – und erhielt diese Antwort:
„Eine zweite Verlinkung zur gleichen Seite würde natürlich seltsam wirken. Ich habe Sie jedoch trotz des bereits vorhandenen Banners kontaktiert, weil es sich bei www[dot]berufsstart[dot]stufenstein[dot]de um eine eigene Domain handelt, die StufenStein zwar im Link erwähnt, jedoch lediglich um auf uns als Betreiber hinzuweisen. Für eine Verlinkung würde ich Ihnen einen vorbereiteten HTML-Code bzw. das passende Logo zu unserer Berufsstarterseite unverzüglich zukommen lassen.“
Auf die Gefahr hin, spitzfindig zu wirken: stufenstein [dot] de ist die Domain! Der Zusatz berufsstart ist die Subdomain! Alles andere ist falsch. Aber studentische Aushilfen können ja nicht alles wissen.
Dennoch fragte ich da lieber nach den Konditionen – und erhielt keine Antwort mehr. Auch nicht auf wiederholtes Anfragen. Per Telefon erreichte ich nach mehrmaligen Versuchen erst vor wenigen Tagen eine andere Mitarbeiterin, die versprach, sich des Falls anzunehmen.
Schließlich erhielt ich die eMail eines Mitarbeiters, der als Head of Online Marketing bei StufenStein firmiert. Er schrieb:
„Frau X ist studentische Aushilfe bei uns. Leider fällt sie derzeit gesundheitlich aus, weswegen ich jetzt auf Sie zukomme. Frau X bucht für uns keine Werbemittel, sondern hatte nach meinem Kenntnisstand bei Ihnen angefragt, ob es interessant für Sie wäre unsere Jobbörse als Service auf Ihrer Seite mit einer Verlinkung anzubieten. Wir können dafür leider keine Aufwendungen erbringen.“
Dass StufenStein kein Geld für Werbebanner Ausgeben kann, obwohl es doch angeblich zu den erfolgreichsten Unternehmen seiner Zunft gehört, irrietiert mich: Ich schließe daraus, dass die Geschäfte wirklich schlecht gehen und das Unternehmen zahlungsunfähig ist.
Vielleicht manifestiert sich hier, dass die Crosspro-Research-Umfrage den generalistischen Jobbörsen insgesamt schlechte Karten ausstellte?
Für den Pleitegeier spricht auch, dass das Unternehmen Aushilfs- und Führungskräfte beschäftigt, die offenbar wenig Ahnung von ihrem Job haben – und genau dies brachte ich dann auch in meiner nächsten eMail zum Ausdruck.
„Ich bin ein wenig irritiert, dass Sie davon ausgehen, mein Blog stände für kostenlose Werbung zur Verfügung. Noch erstaunter bin ich, dass Sie solche wichtige Marketingaufgaben, die ja Ihre Außenwirkung betreffen, von einer ungeschulten Hilfskraft erledigen lassen.“
Die Antwort des Online-Marketing-Chefs zeigt indes, dass er offenbar nichtmal die grundlegenden Techniken der Online-Vermarktung kennt, denn er spricht unbeirrt weiter von dem angeblich hochwertigen Serviceangebot seines Unternehmen, verliert jedoch kein Wort über die Suchmaschinenrelevanz einer solchen Verlinkung, über die man in meinem Blog übrigens Einiges nachlesen kann.
„Wir verstehen natürlich, wenn Sie eine Einbindung nicht kostenlos vornehmen möchten. Wir selbst empfinden das Anbieten unseres Services auch bei qualitativ hochwertigen Blogs jedoch nicht als unprofessionell.“
Interessant. Die eigene Werbung als Inhalt zu verkaufen, diese Idee erinnert mich doch verdächtig an das Goslaer Programm des Bundesverbands für Digitale Wirtschaft, nach dem Werbung zukünftig selbst zur werthaltigen Information wird.
Doch halt, StufenStein versteht sein Angebot ja gar nicht als Werbung, sondern Servicedienstleistung. Da stellt sich die Frage nach dem gesellschaftlichen Nutzen von Jobbörsen, denn die angepriesene Berufsstart-Seite enthält ausnahmslos Stellenanzeigen.
Dass ich der Ansicht bin, dass dieser Nutzen von Jobbörsen als in sich geschlossenes System gegen 0 tendiert, habe ich bereits in mehrere Beiträgen dargelegt, beispielhaft sei hier nur „Wozu brauchen wir eigentlich Jobbörsen?“ genannt.
Immerhin, der Online-Marketing-Chef von StufenStein möchte dazu lernen. Auch wenn er einerseits fehlende Qualifikationen bestreitet, bittet er im weiteren Verlauf seiner eMail doch gleichzeitig um kritisches Feedback:
„Weiter kann ich Ihnen versichern, dass Frau X keines Falls ungeschult ist und ich habe Ihre Anfrage selbst auch nicht als unprofessionell empfunden. Ich würde mich jedoch sehr über ein Feedback von Ihnen freuen, was genau sie daran als negativ Beispiel sehen. Auch wir können sicherlich aus solchen Erfahrungen lernen.“
Nun habe ich mir gedacht, unterstütze ich dieses löbliche Ansinnen, indem ich für StufenStein ein möglichst umfassendes Feedback einsammle. Dazu seid nun Ihr gefragt, liebe Leser: Könnt Ihr dem Unternehmen erklären, warum ein solches Verhalten unprofessionell ist?
Wir würden uns über viele differenzierte Meinungen zum Thema freuen!
Und mehr noch: Da StufenStein offenbar kurz vor dem Bankrott steht, möchte ich eine Spendenaktion für in Not geratene Jobbörsen ins Leben rufen. Wer wäre denn bereit, StufenStein finanziell zu unterstützen? In diesem Fall würde ich das Projekt einem erfahrenen Fundraiser anvertrauen!
Im Namen von Stufenstein bedanke ich mich bereits im Voraus für Euer Feedback und Eure Unterstützung. Danke!
Vor kurzem habe ich auf Best of HR – Berufebilder.de® nicht ganz ironiefrei über die Jobbörse StufenStein berichtet, die offenbar aus finanzieller Not heraus darum bettelt, gratis auf den Blogs anderer Leute Werbung machen zu dürfen. Und ich habe zu einer Crowdfunding-Spendenaktion aufgerufen. So haben die Leser reagiert:
Der fragliche Artikel wurde bislang gut 90 mal in sozialen Netzwerken, maßgeblich auf Facebook und Twitter geshared und geliked (siehe oben) und laut Google Analytics bis an die 1000 mal angeklickt und gelesen.
Offenbar ist das Interesse an dem Thema groß. Das lässt vermuten, dass auch andere Menschen solche Erlebnisse mit Stufenstein oder anderen Unternehmen hatten.
Der Versuch von Unternehmen, sich gratis Werbung und Links zu erschleichen, scheint leider weit verbreitet, ja regelrecht Gang und Gäbe zu sein, ist aber sogar ungesetzlich – das Telemediengesetz und auch dies schwarze Liste im Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb lassen grüßen.
Die Aktion hatte offenbar einen solchen Effekt, dass die nächste Jobbörse ein paar Tage später ganz zaghaft und vorsichtig anfragte, was sie denn tun müssten, um bei uns einen Werbelink zu schalten. Schlechte Nachrichten sprechen sich offenbar ziemlich schnell herum.
Eine Nutzerin erklärte auf Facebook:
„Manche Leute haben Ideen! Ich finde das nicht nur unprofessionell, es ist schon bemitleidenswert (oder einfach dreist?), dass man um ein „Feedback“ bittet (= eine Beratung ohne Honorar).
Hallo, geht’s noch? Ich habe übrigens auch den Eindruck, dass ein solches Verhalten mit einem finanziellen Problem zusammenhängt.“
Bei Xing haben einige User ihre Bereitschaft erklärt, für die in Not geratene Jobbörse zu spenden. Da allerdings zum Erfolg einer Crowdfunding-Kampagne gehört, von Anfang an eine realistische Summe anzugeben, müssen wir an dieser Stelle mal fragen: „Wie viel Geld braucht Ihr denn eigentlich genau?“.
Daher, liebe Unternehmen in Not: Meldet Euch ruhig bei mir, wenn Ihr nicht genug Geld für Eure Marketing-Maßnahmen habt! Vielleicht finden wir dann gemeinsam eine Crowdfunding-Idee. Crowdinvesting boomt ja zur Zeit so!
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Simone Janson ist Verlegerin, Beraterin und eine der 10 wichtigsten deutschen Bloggerinnen laut Blogger-Relevanz-Index. Sie ist außerdem Leiterin des Instituts Berufebilder Yourweb, mit dem sie Geld für nachhaltige Projekte stiftet. Laut ZEIT gehört ihr als Marke eingetragenes Blog Best of HR – Berufebilder.de® zu den wichtigsten Blogs für Karriere, Berufs- und Arbeitswelt. Mehr zu ihr im Werdegang. Alle Texte von Simone Janson.
Super, Super, Super! Daumen hoch!
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