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Offenlegung & Urheberrechte: Bildrechte bei Musterbrecher. Bildmaterial erstellt im Rahmen einer kostenlosen Kooperation mit Shutterstock. Text ursprünglich aus: „Musterbrecher. Die Kunst das Spiel zu drehen“ (2013), erschienen bei Murmann Verlag, Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Verlags.
Von Dr. Stefan Kaduk (Mehr) • Zuletzt aktualisiert am 14.10.2024 • Zuerst veröffentlicht am 03.06.2016 • Bisher 4389 Leser, 1484 Social-Media-Shares Likes & Reviews (5/5) • Kommentare lesen & schreiben
Viele kennen das folgende Beispiel: Google verlangt von seinen Entwicklern, 20 Prozent der Arbeitszeit als „Kreativzeit“ nicht für die Organisation, sondern für die Innovation zu nutzen. Keiner muss sich rechtfertigen, wofür er diesen einen Tag pro Woche einsetzt.
Jeder entscheidet selbst, woran und mit wem er in dieser Zeit arbeiten will. In anderen Unternehmen wird Ähnliches getan. Mitarbeiter gehen in Sabbaticals, sie hospitieren in anderen Bereichen oder nehmen an „Seitenwechsel-Programmen“ teil.
Wir griffen diese Ideen auf und entwickelten sie weiter. So ermutigtten wir Mitarbeitende, als Forscher im eigenen Unternehmen tätig zu werden. Wer würde sich dafür besser eignen als sogenannte Potenzialkräfte, von deren überdurchschnittlicher Motivation wir ausgingen. Das Herauslösen aus der alltäglichen Arbeit, so unsere Annahme, würde nicht nur der Entwicklung des Teilnehmenden dienen, sondern auch direkt dem Unternehmen nützen.
Wir konnten die Personalverantwortlichen eines klassisch strukturierten Konzerns der Energiewirtschaft von unserer Idee überzeugen: In einem zweitägigen Workshop diskutierten wir mit den Potenzialkandidaten darüber, was es heißt, im Führungs- und Organisationskontext mutig und ergebnisoffen zu experimentieren.
Wir zeigten Beispiele aus zehn Jahren Experimentierbegleitung und diskutierten die Voraussetzungen für das Gelingen dieses Vorgehens. Am Ende bildeten sich drei Gruppen, von denen eine die folgende Forschungshypothese aufstellte:
„Wenn wir unseren Mitarbeitenden pro Woche einen halben Tag Kreativzeit zur Verfügung stellen, dann werden neue Ideen entstehen, die sich sehr positiv auf die Innovationskultur unseres Unternehmens auswirken.“
Der Gesamtvorstand hatte zwar das Programm für Potenzialkandidaten abgesegnet, wir hielten es dennoch für sinnvoll, zusätzlich einen Förderer aus dem Topmanagement zu gewinnen. Herr S., ein sehr smarter, junger Vorstand, war begeistert von der Idee und dem Engagement der Potenzialkandidaten.
Er sagte seine Unterstützung zu. Bereits im Design des Experiments stellten sich mehrere Fragen:
Die einen schlugen vor, die Kreativzeit zu strukturieren. Die anderen widersprachen, weil man nicht auf Befehl kreativ sein könne. Die einen verlangten Dokumentation, die anderen wollten genau das nicht. Es zeigte sich, dass es sich hier um unlösbare Probleme handelte.
Unserer Ansicht nach sollte einfach ohne jedwede Vorgabe ausprobiert werden, und man sollte sich vom Ergebnis überraschen lassen. Schließlich wurden ein Gesamtkonzept für das Experiment entwickelt und eine Testgruppe ausgewählt. Es wurden Kick-off-Workshops geplant, in denen man das Vorhaben erklären wollte. Man wartete nur noch auf den Startschuss.
Doch dann schlug die Organisationslogik zu. Weil Herr S. die Ergebnisse seinen Kollegen in der nächsten Vorstandssitzung präsentieren wollte, wurde das Experiment Kreativzeit in die Schablonen eines Investitionsantrags übersetzt.
Es wurden Nutzen und Ziele antizipiert, wurde der Mittelbedarf berechnet, und letztlich wurde das offene Experiment mithilfe von Meilensteinen zum Projekt degradiert. Und da in diesem Gremium auch nur Vorstände präsentieren durften, hielt sich unsere Forschergruppe für Rückfragen zur Verfügung. Herr S. präsentierte hinter verschlossener Tür.
Im Vorfeld wurde mehrfach betont, dass es sich nur um einen formalen Akt handele. Das Experiment stehe nicht auf dem Spiel, da Herr S. seine Kollegen kenne und er es ja auch nur im eigenen Verantwortungsbereich durchführen werde. Doch es kam ganz anders: Ohne nähere Begründung stoppte der Vorstand alle Initiativen. Einziger Kommentar: In Zeiten von Einsparung und Effizienzsteigerung passe diese Art von Experiment nicht zum Kurs der Organisation.
Auf unser Drängen hin war Herr S. bereit, diese Entscheidung den Potenzialkräften persönlich mitzuteilen. Zwei Monate später kam es zum Showdown. Am Ende seines Monologes sagte Herr S. „Ich habe mittlerweile gelernt, dass es auch für mich kaum eine andere Chance gibt, als mich nach 18.00 Uhr zu Hause bei der Familie zu verwirklichen. Damit schafft man ein Gegengewicht, weil die echte Entfaltung in der Firma nicht gelingt.“
Dieses Experiment verdeutlicht, wie wichtig Führung als Gegengewicht zum innovationsfeindlichen Organisationsumfeld wäre. Führung müsste – im Sinne der Metapher des Fühlens in psychischen Systemen – andere Optionen wählen als die von der Organisation bereits standardmäßig vorgesehenen. Andernfalls kann das Neue nur noch subversiv oder organisationsfern entstehen – oder überhaupt nicht.
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Dr. Stefan Kaduk ist Managementforscher und Bestsellerautor. Kaduk studierte Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität München und arbeitet am Institut für Entwicklung zukunftsfähiger Organisationen an der Universität der Bundeswehr München und hat zusammen mit dem Wirtschaftswissenschaftler Dr. Dirk Osmetz und dem Inhaber des Lehrstuhls für Internationales Management an der Bundeswehr-Universität, Hans A. Wüthrich, das Musterbrecherprojekt initiiert. Das Ziel ist: intelligentere Formen der Führung in Unternehmen zu entwickeln und zu realisieren. Mehr Informationen unter www.musterbrecher.de Alle Texte von Dr. Stefan Kaduk.
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