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Von Simone Janson (Mehr) • Zuletzt aktualisiert am 07.06.2024 • Zuerst veröffentlicht am 09.01.2018 • Bisher 5240 Leser, 1163 Social-Media-Shares Likes & Reviews (5/5) • Kommentare lesen & schreiben
Seit 6. Januar 2018 gilt die verschärfte Form des Entgelttransparenzgesetzes. Es soll für Lohngleichheit zwischen Männern und Frauen sorgen, aber Kritiker bemängeln, dass die Regelung nicht weit genug geht. 2 X 5 Tipps, wie Sie wirklich mehr Gehalt bekommen.
Das Entgelttransparenzgesetz Gesetz trat bereits im Juli 2017 in Kraft. Sein Ziel: Arbeitnehmer sollen vom Arbeitgeber Auskunft darüber verlangen können, was Kollegen verdienen.
Damit soll vor allem das sogenannte Gender-Pay-Gap, die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen geschlossen werden. Denn, so die Theorie, wer weiß, was Kollegen verdienen, hat beim Chef gleich eine Argumentationshilfe für mehr Gehalt.
Leider wird dieses heere Ziel durch allerlei Hürden erschwert, denn es gelten folgende Regelungen:
Es zeigt sich also, dass in der Praxis sehr viele Hindernisse der konkreten Auskunftspflicht im Wege stehen und dass nur ein kleiner Teil der Arbeitnehmer überhaupt das Gehalt seiner Kollegen erfahren und daraus eine Argumentation für mehr Gehalt wird ableiten können.
Wer also beim Chef ein höheres Gehalt verargumentieren will, tut gut daran, sich nicht auf gesetzliche Regelungen zu berufen, sondern seinen Chef mit guten Argumenten selbst zu überzeugen. Wir haben die wichtigsten Tipps aufgelistet:
Wer mehr Geld will, muss seiner Firma auch etwas bieten. Das bedeutet, im Vorfeld entsprechendes Engagement zu zeigen und Zusatzaufgaben zu übernehmen. Doch nicht nur: Fachkräfte können häufig mit Spezialwissen oder besonderen Qualifikationen punkten, die für den Arbeitgeber nützlich sind.
Hier können Weiterbildungen helfen. Und Topleute mit guten Kontaken sind für jede Firma ein Imagegewinn. Frühzeitig Networking zu betreiben, zahlt sich später im Gehaltspoker also aus. Wer jedoch keinen solchen Mehrwert bietet, sondern lediglich unzufrieden ist und um jeden Preis seine Gehaltsforderung durchsetzen will, steht schnell auf der Abschussliste.
Chefs schieben bei Gehaltsverhandlungen schnell die schlechte Wirtschaftslage vor, selbst wenn dieses in der Praxis gar nicht so schlecht ist. Denn sie wissen, welche Signale sie damit an Ihre Mitarbeiter aussenden – nämlich: „Leute, arbeitet brav, haltet die Füße still und kommt mir bloß nicht mit der Forderung nach mehr Gehalt.“
Doch Mitarbeiter, die etwas auf sich halten, sollten sich von solchen Attitüden nicht abschrecken lassen, denn genau darum geht es den Chefs ja in der Regel. „Jetzt erst recht!“ – sollte die Devise viel mehr lauten. Denn besonders Fachkräfte mit speziellen Qualifikationen können trotz Krise vom Fachkräftemangel am Arbeitsmarkt profitieren – und zwar nicht nur bei Neueinstellungen.
Doch der Geldsegen fällt in der Regel nicht vom Himmel: Auch wenn man jahrelang gut gearbeitet hat, nehmen Chefs das meist als Selbstverständlichkeit wahr. Daher denkt kaum ein Unternehmen daran, seinen qualifizierten Mitarbeitern freiwillig mehr zu zahlen.
Im Gegenteil: Vorgesetzte lernen sogar in Seminaren, Gehaltswünsche abzuwehren. Gerade deshalb sollten leistungsbereite Mitarbeiter selbst das Gespräch mit dem Chef suchen und dabei ihre hervorragenden Leistungen für das Unternehmen betonen.
Denn ein Gehaltszuwachs macht nicht nur persönlich zufriedener, sondern kann sogar die Karriere fördern: Wer viel für ein Unternehmen tut, unterstreicht mit der Forderung nach mehr Geld noch seine Leistungsbereitschaft. Denn für jedes Unternehmen ist es gerade in Krisenzeiten wichtig, dass die gut qualifizierten Mitarbeiter motiviert sind und nicht aus Frust über zu wenig Bezahlung innerlich kündigen.
Außerdem werden qualifizierte, gut bezahlte Mitarbeiter seltener entlassen, weil es schwieriger ist, sie zu ersetzen und eine entsprechend hohe Abfindung für das Unternehmen teuer werden kann. Allerdings: Alles mit Maß und Ziel. Die Forderung sollte der Branche und den persönlichen Qualifikationen entsprechen.
Eine Alternative zur Gehaltserhöhung kann eine leistungsbezogene Bezahlung sein, ein Modell, dass sich auch in Deutschland mehr und mehr durchsetzt. Dabei kann der Arbeitnehmer zusätzlich zum festen Gehalt ein leistungsabhängiges Plus bekommen.
Wichtige hierbei sind jedoch, das genau vereinbart wird, welche Ziele erreicht werden müssen, um das Plus zu bekommen. Für Arbeitnehmer bedeutet diese Vergütung jedoch immer auch das Risiko, weniger zu bekommen als mit einer fixen Vergütung.
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Simone Janson ist Verlegerin, Beraterin und eine der 10 wichtigsten deutschen Bloggerinnen laut Blogger-Relevanz-Index. Sie ist außerdem Leiterin des Instituts Berufebilder Yourweb, mit dem sie Geld für nachhaltige Projekte stiftet. Laut ZEIT gehört ihr als Marke eingetragenes Blog Best of HR – Berufebilder.de® zu den wichtigsten Blogs für Karriere, Berufs- und Arbeitswelt. Mehr zu ihr im Werdegang. Alle Texte von Simone Janson.
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